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Mein erster Marathon am 6.10.02 in Köln Autor: GabySchmidtkonz
E-Mail: gaby@schmidtkonz.com |
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Ich hätte nie gedacht dass mein erster Marathon in Köln so einfach wird... | ||
Am
06.10.2002 war es soweit, ich stellte mich meinem ersten Marathon.
Pünktlich standen wir im Startblock und warteten auf den Start. Wir, das sind Thomas unser Coach und mein Ehemann, Stefan, Britt und ich als Marathonneulinge. Wie immer ist Thomas viel aufgeregter als ich. Thomas gab uns noch letzte Instruktionen für den Marathon und dann warteten wir auf den Start.Und wir warteten, und wir warteten. Und siehe da, nach nur einer halben Stunde warten im Regen und eiskaltem Wind, durften auch wir dann endlich starten, eine halbe Stunde nach dem ersten Block. Wir waren alle durchgefroren. Endlich durften auch wir im letzten Block los, nur noch ca. 5 Minuten bis zur Startlinie gehen und ging es los.Über die Deutzer Brücke über den Rhein wo der Wind erst recht pfiff ging es erst einmal in die Innenstadt von Köln. Da wir ein sehr gemächliches Tempo liefen wurden wir von vielen überholt. Mir kam das Tempo etwas zu langsam vor, aber Thomas hatte uns ja ausdrücklich davor gewarnt zu schnell los zu laufen. Also betrachtete ich die Gebäude und begann sobald sich das Feld etwas lichtete mit den Zuschauern etwas herumzualbern. Ich war so gut in Stimmung, dass ich ungewollt immer ein paar Meter vor den Anderen lief. Wer meinen Mann Thomas kennt, weiß das er oft Zwischenpausen einlegt um seine Blase zu erleichtern. Als dann soweit war meinte er zu Stefan und Britt sie sollten sich an mich halten, da ich so ein gleichmäßiges Tempo laufe. Ich war sehr überrascht. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, da ich es im Training trotz Anstrengungen nie geschafft habe ein gleichmäßiges Tempo zu laufen. Dies motivierte mich zusätzlich. Als kleine Hilfe sah ich regelmäßig auf meinen Pulsmesser und siehe da, das richtige Tempo lag bei einem Puls zwischen 135 und 140. Mit so einem niedrigen Puls bin ich noch keinen Wettkampf gelaufen. Vor jeder Verpflegungstelle nahm ich ein Powergel zu mir und trank danach 2 Becher Wasser. Zum Trinken sind wir nicht stehen geblieben sondern weiter gegangen, so wie es uns unser Coach vorher geraten hat. So purzelte ein Kilometer nach dem anderen, und wir hatten sogar schon wenige Läufer überholt. Die Zuschauer feuerten auch noch uns langsamen Läufer sehr gut an. Dann kam die Halbmarathonmarke. Mir ging es erstaunlicher Weise immer noch glänzend. Wenn ich an den Halbmarathon in Berlin denke, wo ab KM 15 meine Knie so schmerzten das ich zum gehen gezwungen war läuft es heute hier in Köln super. Aber jetzt beginnt ja auch der härtere Teil eines Marathons, und beim Swiss Alpine letztes Jahr habe ich auch die letzten Kilometer verbissen kämpfen müssen, um überhaupt noch vor Zielschluss über die Ziellinie zu kommen und das waren „nur“ 30,8 Kilometer. Also wartete ich auf meinen Einbruch. Wir unterhielten uns, ich alberte mit den Zuschauern herum, Thomas spielte den Clown und wedelte zur Freude des Publikums mit dem Armen als ob er fliegen würde und legte immer wieder Spurts ein. Mit seinem Rucksack sah das auch sehr witzig aus. So liefen wir weitere 10 Kilometer. Bei KM 31 entschied Thomas dann Stefan und mich voraus zu schicken und in Ruhe mit Britt hinterher zu laufen. Etwas mulmig war mir schon dabei, zwischen KM 30 und KM 40 soll ja angeblich der berühmte Mann mit dem Hammer warten. Also liefen Stefan und ich alleine weiter. Mein Plus ging nun langsam aber sicher nach oben. Solang wird noch mit den anderen zusammen waren war mein Puls unter 150. Jetzt kontrollierte ich ständig, damit mein Puls nicht über 170 steigt. Aber es ging weiter. Unser Ritual an den Verpflegungsstellen hielten wir natürlich bei. Ab KM 35 dann meldeten sich meine Knie mit leisem Zwicken, dass sich langsam steigerte. Nach jeder Verpflegungsstelle war es wieder ca. 1 KM ruhig um sich dann wieder zu melden. Aber jetzt noch aufgeben? Nie und nimmer! Bis auf die Knie war ich noch sehr gut drauf, und der Mann mit dem Hammer hat mich anscheinend nicht gefunden. Ich wurde zwar noch etwas langsamer und versucht Stefan alleine weiter zu schicken, aber er blieb bei mir! Vielen Dank Stefan. So legten wir gemeinsam noch die letzten Kilometer zurück, wo sich dann auch die Zuschauer wieder mehr wurden. Kurz vor dem Ziel legten wir noch zur Freude der Zuschauer einen Endspurt ein und überschritten gemeinsam die Ziellinie. Wir haben es geschafft, beide haben wir einen Marathon bewältigt. Ich falle Stefan vor Freude um den Hals. Nachdem wir unsere Medaillen geholt haben und uns etwas zum Trinken organisiert haben, gingen wir zurück um auf Thomas und Britt zu warten. Stehenbleiben konnte ich aber nicht, meine Beine reagieren nicht so gut darauf. Also ging ich im Kreis bis die anderen beiden da sind. Mein Mann gratuliert Stefan und mir und freut sich, dass wir alle unseren ersten Marathon glücklich überstanden haben. |
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Fazit:
Ein wunderschöner Marathon mit einem Wermutstropfen, die ewige Wartezeit auf
den Start und das bei Regen und Wind.
Übrigens mir geht es auch noch 2 Tage nach dem Marathon gut und komme alle Treppen ohne Probleme rauf und runter nur kämpfe ich nun mit einer Erkältung, aber das ist ja kein Wunder. Gaby |
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