Team Bittel
 

29.06.2003 - 17. Burgholzlauf in Scheßlitz - Heiß rinnt der Schweiß  

Autor:  JochenBrosig   E-Mail: Jochen.Brosig (at) yahoo.de
Letzte Änderung: 30.06.2003 14:00:59

Schwere Strecke, hohe Temperaturen! Auch für "Bergziegen vom Rennsteig" sehr, sehr schwer. Aber ich habe mal richtig Gas gegeben. So richtig...



„Scheßlitz, liegt das in Thüringen?“, ist die erste Frage von Gudrun, als ich ihr vom 13km-Burgholzlauf in Scheßlitz erzähle. „Nein, hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen“. Sorry liebe Scheßlitzer, dieser Spaß kam mir eben so in den Sinn. Ganz im Gegenteil ist Scheßlitz ein idyllischer Ort in Oberfranken, gleich hinter Memmelsdorf bei Bamberg.

Walburga, Manfred und ich waren heute zusammen unterwegs. Gemütliche Anfahrt, bekannte Gesichter am Start, ein netter Plausch hier und da. Und während wir noch über den letzten wissenschaftlichen Stand der Frage: „Bringt intensives Einlaufen und Stretching vor dem Wettkampf Vorteile?“ sprechen, vergeht die Zeit bis zum Start sehr schnell. Die Antwort ist laut einem Ärzteblatt und Runner´s World gleichlautend: „Nein“. Komisch, bis vor kurzem galt das Aufwärmen noch als das Non-Plus-Ultra. Was meint Ihr dazu? (Bitet Meinungen).

Für uns jedenfalls hatte sich die Frage eh erledigt. 20 Grad im Schatten, da war nur leichtes Dehnen und Lauf -ABC angesagt. Pünktlich um 9.00 Uhr ging es los.

Kaum angelaufen geht es auch schon hoch. Entschuldigung, geht es hier zur Giechburg?
Doch nach km 1 zweigt der Weg links ab. Vor mir sehe ich Werner vom TSV Scheßlitz, wir haben uns schon verschiedene Duelle geliefert. Heute zeigt er mir die Hacken. Am Berg setzt er sich deutlich ab und ist bald aus meinem Sichtfeld verschwunden. Ich kämpfe mich die ersten Anstiege hoch und bin froh, dass es wieder flach wird. Bei km 4 stehen die ersten Wasserbottiche. Heute ganz wichtig! Kurz danach steigt der Weg wieder an. Mittlerweile hat sich eine Vierergruppe mit mir herauskristallisiert, die alle in etwa den gleichen Schritt laufen. Je nach Gelände läuft der eine bergauf weg, ich bergab und der andere auf den Flachstücken.

Bis km 9 geht es so dahin, dann steigt der Weg noch mal an. Jetzt kommen die Minuten der Wahrheit. Wer hat sich die Körner am besten eingeteilt oder sein Pulver bereits verschossen? Ich besinne mich auf mein Tempo und lasse die anderen ziehen. Die letzten 2 km geht es bergab, vielleicht hole ich sie da noch ein. Jetzt beginnt der Kampf gegen den inneren Schweinehund. Es wird richtig hart, die Hitze trägt ihren Teil dazu bei. Im welligen Gelände geht es noch bis km 11. Dann geht es bergab und hier hole ich noch einige ein. Jetzt geht es flach auf den letzten Kilometer.

150 m vor mir der Rest der ehemaligen Vierergruppe voran Marcel aus Herzogenaurach. Dazwischen in erreichbarem Abstand 2 versprengte Läufer, dann ich. Die müssten doch noch zu packen sein! Mein Puls auf äußerstem Anschlag. Soll ich es wagen? Doch ich komme langsam näher. Also Turbo einschalten!

„RRROOOAAAAARRRRR!!!“, der hintere der beiden dreht sich verdutzt um. Dieser Adrenalinstoß kurz vor dem Ziel hat mir schon oft geholfen. „SSSSSCH...!!!“, und der Turbo kommt. Beide schauen nicht schlecht als ich an ihnen vorbei fliege. Fast hätte ich etwas überzockt, aber ich rette mich über die Ziellinie.

Ich bin glücklich über meine heutige Leistung. Bei den Temperaturen echt der Wahnsinn und im Hinblick auf Berlin gut, um wieder auf schnelleres Tempo umzuschalten. Ein hartes Stück Arbeit diese 13 km über die 7 Berge, bei den 7 …………..

Euer Jochen
( JochenBrosig@aol.com )































 
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