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13.09.2003 - 8.ebm-Marathon Niedernhall Autor: ErwinBittel
E-Mail: erwin@teambittel.de |
Sie wissen es schon: 42km Anlauf zum Massage-Marathon. |
Hallo, da sind Sie ja wieder! Schön, dass Sie so lange gewartet haben. - Ein ganzes Jahr ist eine lange Zeit! Sie wissen alles noch ganz genau? Was Sie nicht sagen! Lesen Sie lieber noch einmal: www.team-bittel.de/content/news_detail_sicht.asp?News_ID=101 Gut. Danke! - Und jetzt schreibe ich, was mir dieses Jahr passiert ist. Dass ich weiß wo Niedernhall liegt, das müssen Sie mir jetzt schon glauben. Immerhin habe ich ohne fremde Hilfe sofort wieder hergefunden. Trotz Nebelschwaden, die meinen morgenmüden Blick in die Hänge des erwachenden Kochertals ziehen. Es wird langsam hell. Die grauen Nebel Avalons werden zur weichen Verpackung des engen Tals. Mein Geist träumt noch. Es wird heller, und weil ich nicht so ganz schnell erwachen will - ach Sie kennen mich schon ein wenig besser, erraten! - ich setze die Sonnebrille auf. Und schon sieht die Welt wieder langsamer aus. Niedernhaller sind Frühaufsteher, ganz sicher. Erstaunlich, wie viele Leute doch schon herumlaufen! Sagen Sie auch, oder? Ich gucke ein wenig zu, dann treibe ich mit in der Ameisenstrasse, die in die Halle einzieht, wo auch ich mich anmelde. Ich sage Ihnen, das ist wirklich günstig, 25 Euro für einen Mara... Massa... Wieso ich hier bin? - Mooooment mal, ja? Wenn Sie so schlau sind wie ich denke, dann wissen Sie es schon. Gut. Ja, und ich gebe es auch zu. Ich habe beschlossen heute schnell zu laufen, um schnell im Ziel zu sein, um schnell die sagenhafte Massage zu bekommen. Aber so einfach wie Sie es denken, fiel mir diese Entscheidung nicht. Gut, ich habe seit letztem Jahr allen die mich kennen gesagt, dass es sich wirklich sehr lohnt hierher zu kommen, mitzumachen. Ja, zugegeben. Ich habe. Doch es hat auch einen anderen Grund: mich friert ein wenig. Naja, okay, Sie haben doch recht: der erstere Grund zählt mehr. Routinemäßig mache ich meine Morgengymnastik in der gewärmten Halle. Immer wieder kommt der Gedanke an das Nachher. Ob ich wieder eine lange Mass... Gut, aber zuerst laufe ich. Versprochen! Ein ausgesprochen lässiges Läufervölkchen bewegt sich heute hier zum Start. Dieses Jahr ist die Strecke anders herum aufgeteilt. Der Anfang ist am Ende. Sie wissen schon, was ich meine. - Nein? Na, das was letztes Jahr zu Beginn die Strecke war ist dieses Jahr am Ende. Gut, geklärt? Angenehmer, denn damit sind die Hügel nach 25km vorbei, und wir können flach und gegen Ende leicht bergab zum Ziel laufen. Und schon knallt es, ich noch bei meinen Gedanken rüber die Strecke und das Wetter. Zum Glück stehe ich in der vierten Reihe, sonst wäre ich zu den wachrüttelnden Böllern bereits gestartet. Doch der Countdown kommt erst kurz danach. Es geht los! Massage, ich komme! Schon nach wenigen km lerne ich Matthias kennen, den ich in mehr oder weniger gleichbleibender Entfernung mal vor mir, mal neben mir sehe. Eigentlich wollte ich nicht ganz so flott laufen, aber gut, Matthias ist sympathisch, läuft sehr ruhig und konstant. Hätte ich nicht, wie er sagt, die "2-Boxen-Stopp-Strategie" heute gewählt, wir wären die ganze Zeit zusammen gelaufen. So aber falle ich zurück und hole bei unserem hohem Tempo nur langsam wieder auf. Aber locker. Schnellen Schritt, den wir gewählt haben. Aber das ist gut so, bringt mich schneller zum ... Ziel (Sie Schelm!). - Natürlich auch zur Massage. Und so betrachte ich bei kühlen 10 Grad, wie sich die Schwaden an den Hängen der Kocher auflösen, wie die Kocher fließt und fließt, wie ab und an die eifrig stehenden Helfer des Roten Kreuz klatschen, Kinder mit ihren Müttern jubeln. Und wie ein Apfel vom Baum in den Tau der Wiese fällt. Plopp. Es war gerade kein anderes Geräusch zu hören. Wir laufen jeden km gleich schnell. Wende bei km13, wieder der Berg, wir begegnen den anderen, die hinter uns laufen. ich grüße Klaus. Und bald kommen wir wieder am Start vorbei. Bald? Naja, mir kam es so vor, denn meine Gedanken sind wieder Flöten gegangen. "Start" - jubelndes Publikum, Musik, viele Leute, und ab jetzt begegnen uns viele viele Läufer mit grünen Nummern, leider nicht immer auf der richtigen Wegseite. Jungs, Vorsicht! Dies und der große Sturm von Läufern hätte uns fast aus dem Rhythmus gebracht, das sage ich Ihnen. Matthias und ich laufen zur Kehre, vorbei an der Samba-Band (Samba oder Massage? - Ach, wa frage ich Sie dazu eigentlich?) Bald Km 30. Von Schild zu Schild werden die km schwerer für Matthias, der auf Bestzeitkurs ist. Ein Mal unter die 3:00-Stunden Grenze. Das wäre es! Ach, Matthias, wir bleiben zusammen, und wir werden Dein Ziel schaffen. Mit jedem km wird es uns klarer, dass dies der Tag der Tage ist. Einer der Tage, die man ein Leben nicht vergessen wird. Und so laufen wir weiter, überholen immer wieder mal einen Läufer und da ist es, das Ziel! Ein tosendes Publikum, fetzige Rockmusik. Das Ziel! Und wie Sie oben ja gelesen haben, ist dieses Jahr der Anfang am Ende. Logischerweise muss ich dann auch rückwärts ins Ziel einlaufen, oder? - Und was logisch ist wird gemacht. Genau. Vor der Massage trinke ich noch einige Becher. Super Verpflegung nicht nur unterwegs, auch im Ziel! Ich treffe noch einige bekannte Gesichter, schön. Wir reden ein wenig, wie es war. Und betrachten die peppige "Medaille" (eine Art Mini-Ventilator), die uns umgehängt wurde. Naja, den meisten wäre eine echte Medaille lieber. Vor der Massage dehne ich mich und dusche warm im Duschzelt. Dann aber ziehe ich los, lasse mich schleunigst in die Liste aufnehmen, um endlich im Ziel zu sein: Die Massaaaage! Jahaaaah! Sie können Traugott Schünemann und seinem Team wirklich vertrauen, und der Veranstalter kann stolz auf seine Masseure sein. Dass Kathrin (ach Sie erinnern sich auch an die Massage-Fee vom letzten Jahr???) wieder da ist hätte ich nicht gedacht. War sie aber wie ich erst später bemerkte. Doch der junge Mann, der mich heute massiert tut das ebensogut und sehr gefühlvoll. Und er hat mich 5 min länger massiert als letztes Jahr. Was für ein Massagarathon! Was, Sie wollen jetzt auch zum Marathon-Läufer werden? - Das verstehe ich. Aber Sie müssen da schon noch etwas warten. Ich ja auch. Ein Jahr eben... Erwin vom "Team Bittel" |