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Schwäbischer Alb-Marathon am 18.10.2003 Autor: ThomasSchlicker
E-Mail: Schlicker.Personaltraining@nefkom.net |
Schwäbischer Alb-Marathon, ein 50 km Rundkurs südlich von Schwäbisch Gmünd über 3 Berge mit einem Höhenunterschied von 1100 m |
Vorbereitung Noch vor einer Woche denke ich, "eigentlich zu schlecht vorbereitet", nur 190 Laufkilometer in den letzten 5 Wochen. Aber die Laufsaison mit einem schönen Landschaftslauf ausklingen zu lassen – der Gedanke reizt sehr. Als der Wetterbericht einen sonnigen Herbsttag voraussagt und ich im Internet noch mal die Bilder und das Höhenprofil studiere ist meine Entscheidung gefallen. Dann noch eine Fahrgemeinschaft mit Erwin und Joachim bilden und schon geht es los. Während der Anfahrt liegen die Temperaturen untern 0 Grad. Trotz der geheizten Fahrzeuge werde ich nicht richtig warm, ein ständiges, leichtes frösteln begleitet mich. Ich sehne mich nach meinem warmen Bett. Start Die Temperatur liegt immer noch unter dem Gefrierpunkt und ich friere, selbst Gymnastik und warm up hilft nicht gegen die Kälte. Noch ein Erinnerungsfoto und endlich geht es los. Diesmal kenn ich das Höhenprofil auswendig (Was passiert wenn man Mitläufern glaubt könnt Ihr unter meinem Bericht zum Rennsteiglauf nachlesen!). Die ersten 5 km sind eben und ich hoffe endlich warm zu werden, neben uns im Tal liegt noch immer eine dicke Reifschicht obwohl es schon 11.00 Uhr ist. Das Plaudern mit Erwin und Joachim vertreibt mir die Zeit. Die ersten Kilometer sind schon vorbei und es kommt die erste langgezogene Steigung. Eine Waldlichtung eröffnet den Blick zum Gipfel des Hohenstaufen, ein Bergkegel mit buntem Laubwald. Langsam ändert sich meine Stimmung, die Beine laufen lockerer, die Atmung fließt rhythmischer und jetzt freue ich mich auf den Anstieg. Die drei Berge Die Zeit verfliegt zwischen den drei Bergen, mit je ca. 150 m Höhenunterschied. Ich genieße die Herbstfärbung, spüre die wärmende Sonne und bei kalten Ostwinden schützt mich das Stirnband. Die Anstiege sind steil, zum letzten Berg werden die Füße schwer und der höchste Punkt ist bei km35 erreicht. Geschafft, ein bisschen Stolz beflügelt meine Schritte, es geht bergab. Ich spüre in mich, die Beine laufen locker, alle Muskeln sind friedlich und arbeiten wie gewohnt. Drei Abschnitte mit „Gegenverkehr“ lockern die Strecke auf, bekannte Läufer grüßen sich, ein paar aufmunternde Blicke spornen zum weiterlaufen an. Der Herbstwald ist traumhaft, ein tolles Gefühl über die Schwäbische Alb zu traben. 15 km bergab Jetzt nur noch 15 km bergab und die Schwerkraft treibt uns ins Tal. Meine Euphorie soll sich rächen: Die Waldwege sind recht steil, und fordern Hochleistung der Bein- und Rückenmuskeln. Irgendwann staucht jeder Schritt die Wirbelsäule, zwischen den Schulterblättern „ziehen“ die Muskeln und auch mit veränderter Körperhaltung wird es nicht besser. Joachim und Erwin haben noch Potential, bei dem ich nicht mithalten will aber auf mein Angebot mich zurückfallen zu lassen, geht er nicht ein. Bis jetzt haben mich die „Gefährten“ aus jedem Tief rausgezogen, doch so langsam wird die Luft knapp. Ein letztes Mal bergan, Joachim ist nicht mehr zu bremsen, Erwin läuft weiter mit mir (muss die Füße schonen um am gleichen Abend das Tanzbein zu schwingen). Ein herzliches Dankeschön an Erwin, der mich die letzten km mit Coaching-Sprüchen mental beschäftigt und meine Konzentration ins Ziel lenkt. In den Gehpausen geht mein Puls schnell auf 135 zurück aber die Dehnfähigkeit der Rückenmuskulatur ist miserabel. An der Getränkestelle noch einmal dehnen und es geht weiter. Nur noch 2 km mit leichtem Gefälle und endlich das Ziel. Nach 5:40 Stunden endlich im Ziel, überglücklich und zufrieden, eine Medaille um den Hals, hinsetzen, trinken, dehnen, den Erfolg genießen. Fazit Eine wunderschöne Streckenführung, bei „Kaiserwetter“ besonders bezaubernd und hervorragend organisiert. Dem Veranstalter ein großes Lob und Dankeschön. Lediglich die Zuschauer vermisste ich. Nächstes Jahr bin ich wieder dabei! |