Team Bittel
 

25.4.2004 Müllheim HM  

Autor:  ErwinBittel   E-Mail: erwin@teambittel.de
Letzte Änderung: 09.06.2004 14:22:48

Thorsten s Beginn: Von 0 auf 21,2km
Hart war es und Steigungen ohne Ende. Aber geshafft haben wir 8 Recken es. Und kein innerer Schweinehund konnte uns aufhalten.
Hallo Schaben und Badenser!


Nach 24 Jahren aktivem Handballspielen habe ich nun nach der letzten Saison einen Schlussstrich unter das Kapitel Handball gezogen.

Da ich seit 2 Jahren schon immer gerne 1-2 mal in der Woche leichtes Lauftraining machte, hatte ich mich im Laufe des letzten Jahres entschlossen das „Projekt Halbmarathon“ anzugehen. Passend zu dieser Zeit wurde in meiner Firma eine Sportgemeinschaft gegründet, die meinem Vorhaben sehr entgegen kam.

Am 3.März begann dann unsere Sportgruppe SG Kappa Badenkarton mit dem Lauftraining und damit gleichzeitig unsere Vorbereitungen für den Halbmarathon "Genusslauf 2004" in Müllheim bei Freiburg. Insgesamt wurden im Training ca. 300 km zurückgelegt.

Gut vorbereitet starteten am Sonntag, 25.04.2004 um 8.00 Uhr folgende 8 Recken vom Parkplatz der KBK nach Müllheim zum Start des Laufes: Hans-Joachim Stahl, Volker Karcher, Heiko Möhrke, Jürgen Wieland, Bernhard Wunsch, Gerwin Merkel , Peter Weber und meine Wenigkeit Thorsten Wacker. Nachdem in Müllheim die Vorbereitungen abgeschlossen waren und wir einen kleinen Teil der Strecke sehen konnten, warteten wir nervös auf den Startschuss zum Halbmarathon um 13 Uhr. Ein komisches flaues Gefühl ging mir durch den Magen. Meine innere Stimme sagte: Was mache ich eigentlich hier? Zu Hause könnte ich jetzt bei meiner Frau und unserem 9 Wochen alten Sohn Finn sein, und und und. Aber der Start kam immer näher und nachdenken war nun nicht mehr angesagt.
Um 13.00 Uhr fiel dann endlich der Startschuss. Der 650 Läufer umfassende Tross setzte sich in Bewegung. Die Strecke führte zunächst 1 km durch den Ort, bevor es in einer langen Steigung bis km 5 durch die Weinberge ging. Da wurde das Feld bereits lange auseinander gezogen und bei Temperaturen um 22 Grad und den staubigen Feldwegen sehnten sich die ersten Läufer die Versorgungsstelle herbei (ich besonders!), die aber erst bei km 7,5 kam. Schnell Becher greifen, ein paar Bananenstücke, Rosinen einwerfen. Nach der Versorgungsstelle begann ein langer und beschwerlicher Anstieg über die verschiedensten Terrains. Zwischenzeitlich bekam ich kurze Gedankenseinschübe meines inneren „Ichs“ nach dem Motto: „Ojeh schafft dess de Bu überhaupt?“ Von Waldwegen bis Bundesstrasse war jeder Belag vertreten. Immer wieder säumten Zuschauer den Streckenrand und feuerten uns Läufer eifrig an, was bei einigen Steilstücken sehr gut tat. Nach einer langen Waldpassage mit langem leichten Bergauf ging es ein gutes Stück bergab und man konnte sich an der zweiten Verpflegungsstelle bei km 14 wieder stärken. Das war auch bitter nötig, denn wer glaubte, dass die größten Strapazen vorbei waren, hatte sich bitterlich getäuscht. Bei km 15 begannen 2 Anstiege die es in sich hatten. Beim ersten wurden auf einer Strecke von 700 Metern 70 Höhenmeter überwunden. Danach kam ein 400 Meter langes Flachstück. Man konnte sich kaum erholen und schon begann der zweite Anstieg. 1km lang galt es noch einmal 60 Höhenmeter zu überwinden. Ich glaubte, ich wäre endlich oben, doch nach einer unübersichtlichen Linkskurve der Schreck: schier unüberwindlich baute sich noch einmal eine 150 Meter lange Steigung auf, bei deren Neigungswinkel man am Ende schon ein Gipfelkreuz suchte! Kurzzeitig sprach ich in dieser Phase mit meinem inneren Schweinehund, der mir aber nicht ins Handwerk pfuschen konnte. Als auch diese Hürde genommen war, konnte man sich an der letzten Verpflegungsstelle bei Klängen der Müllheimer Guggenmusik noch einmal mit Wasser und Obst versorgen. Hinter dieser Verpflegungsstelle ging es dann bis zum Stadion in Müllheim nur noch bergab. Wer aber glaubte, dies wäre dann angenehmer, sah sich erneut getäuscht, denn es ist nach 19 km unheimlich schwer, den Bergablauf auf das richtige Tempo zu bremsen und sich noch so auf den Weg zu konzentrieren, dass man auf dem Schotterweg nicht ins Stolpern gerät. Aber auch dieses letzte Stück des Weges brachten wir hinter uns und konnten unter dem Beifall der Zuschauer, der jedem Läufer gezollt wurde, das Ziel nach einer halben Stadionrunde erreichen.

Alleine hiermit waren wir alle 8 Sieger.

Trotz aller Anstrengungen, die dieser schwierige Lauf abverlangte, sind wir uns sicher, hier nicht das letzte Mal gelaufen zu sein. Vielleicht hätte man sich für seinen ersten Halbmarathon einen etwas flacheren Parcour aussuchen sollen, aber wie sagt man so schön danach: Was nicht tötet härtet ab. Das beigefügte Foto zeigt uns glückliche Läufer im Ziel.

Im September ist schon unsere Teilnahme auf derselben Distanz beim (flacheren) Badenmarathon in Karlsruhe geplant. Vielleicht möchte sich uns jemand anschließen?

Tschüß,

Euer Thorsten



eMail: Wacker.Thorsten@t-online.de




 
[team/fuss.htm]