Team Bittel
 

13.06.2004 Katzwang HM ohne Socke "L"  

Autor:  JochenBrosig   E-Mail: Jochen.Brosig (at) yahoo.de
Letzte Änderung: 14.06.2004 22:31:26

Endlich mal kühl und kein Wind in Katzwang.
Eine empfehlenswerte Strecke. Auch ohne Socke "L".




HM in Katzwang oder die Rache der Socke „L“




Ich ahnte es schon immer, es gibt eine kryptische Verbindung von Dingen und Menschen. Wahrscheinlich entscheiden ganz allein die Dinge, ob sie dem Menschen positiv zugetan sind oder nicht. (Murphy´s Law)

Sei es der Autoschlüssel oder das Telefon, dass nicht mehr dort liegt wo es liegen soll. Jeder hat da so seine besonderen Dinge, die sich seinem Zugriff entwinden. Bei mir sind es die Socken. Als Paar in die Waschmaschine geworfen, wird auf unerklärliche Weise eine Singlesocke daraus. Im Körbchen gesammelt, war sogar ab und zu eine undurchschaubare Art der Partnerzusammenführung zu beobachten.

So war bis letzten Sonntag alles in Ordnung. Genau bis ausgerechnet eine Vertreterin meines Lieblings-Laufsockenpaars nach dem herrlichen Landschaftslauf in Vorra verschwand. Die mit dem eingewebten „L“ oberhalb der linken, großen Zehe. Atmungsaktiv, superkomfortabel und von mir bei Wettkämpfen immer wieder gern getragenb. Zwar schon etwas in die Jahre gekommen, mit einem kleinen Loch darin, aber wir zwei hatten schon viele erfolgreiche Läufe zusammen erlebt. Vom schnellen Zehner bis zum Supermarathon am Rennsteig.

Nach längerer Warterei auf die nächsten Waschgänge und erfolglosen Suchen durch den gesamten Haushalt stand es fest: Socke „L“ blieb verschwunden. O.K. muss es eben ohne in Katzwang gehen.

Ich bin in Katzwang heuer zum dritten Mal dabei. Heute geht es ruhiger zu als sonst. Wahrscheinlich wegen des Rother Stadtlaufs. Deswegen auch kein Zehner. Macht mir nichts, ich will sowieso den Halben laufen. 170 Teilnehmer bei optimalem Laufwetter am Start, 13 Grad, bewölkt und fast kein Wind. Pünktlich um 9.00 Uhr wird gestartet.

„Katzwang“ beginnt immer mit einem steilen Anstieg: also vorsichtig angehen. Und überraschend nach 100m: eine neuer Streckenführung. Vor mir 2 ganz schnelle (unter 1:20), ein paar die zu schnell angehen und dann ich. Da überläuft mich Erwin: „Servus!“

„Grüß Dich Erwin, was sagen heute Deine Beine? Langsam oder schnell?“ - „Schnell“ -„Also mach´s gut!“

So laufe ich bis zur ersten Getränkestation in Erwins Schlepptau. Die 2 ganz schnellen sind schon außer Sicht und mit Erwin läuft der spätere Dritte. Nach einem kurzen Stück am Kanal geht es durch den Wald, der Kanal wird mehrmals unterquert und der Frankenschnellweg zweimal überquert. Fast die identische Strecke geht es wieder zurück. Durch die Brücken und die Unterführung gibt es mehrere Steigungen und auch sonst ist der Kurs alles andere als eben. Die Kieswege machen das Laufen auch nicht leichter. Alles in allem kein Bestzeitenkurs. Aber eine schöne, abwechslungsreiche Strecke.

Auf dem Rückweg geht es 2 km am Rhein-Main-Donau-Kanal entlang. Bei dem Wetter heute kein Problem: keine Hitze wie sonst, kein Gegenwind. Wenn die Sonne runter brennt, wird man hier noch mal geprüft. Ein paar Links- und Rechtskurven und bergab geht’s ins Ziel. Platz 6 und 3. M35. Ich bin zufrieden.

Beim Auslaufen „gegen den Strom“ treffe ich noch Dr. Heinrich Gutbier (80), den Seniorenweltmeister und Weltrekordhalter auf den verschiedensten Distanzen. Heute Edelhelfer für Fr. Toni Stepper, bei der ich umdrehe und mit der ich wieder zum Start zurück laufe. Sie läuft ganz allein und ist froh, dass ich sie begleite. Im Ziel freut sie sich über ihre tolle Zeit. Als Gentleman möchte ich hier ihre Altersklasse nicht verraten. Guckt doch einfach ins Internet. Eine Powerfrau, die noch dazu 15 Jahre jünger aussieht als sie ist.

Strecke: landschaftlich schön, abwechslungsreich gut
Organisation: Siegerehrung ging flott über die Bühne, gute Preise gut
Verpflegung: gut
Dieser Lauf (zum 22ten Mal) ist zu empfehlen!

Übrigens, die Geschichte mit der Socke wird noch ein Happy End haben. Demnächst am Läufergeburtstag. Aus gut unterrichteter Quelle (Läuferfrau) habe ich erfahren, dass sie als Handspielpuppe und harmlos-buntes Sockenmonster mit Wuschelwollhaaren und von Kinderhand aufgenähten Knopfaugen zurückkehren wird. Um Rache zu üben an dem der sie, die Socke „L“, seit Jahren mit Füßen tritt, wird sie knapp unterhalb des roten eingewebten „L“ eine hämisch-grinsende Filzzunge aus dem Maul strecken.

Keep on running.





Euer Jochen

Röttenbach, 13.Juni 2004


Infos: www.tsv-katzwang05-la.de
 
[team/fuss.htm]