Team Bittel
 

KITE-Walking gefährdet die Umwelt  

Autor:  JochenBrosig   E-Mail: Jochen.Brosig (at) yahoo.de
Letzte Änderung: 02.04.2005 11:45:00

Nachdem ich kurz davor war den DK-WV (Deutscher KITE-Walking Verband) zu gründen, könnt Ihr Euch sicher vorstellen, wie enttäuscht ich jetzt bin, dieses Vorhaben aus moralischen Gründen zu stoppen.
Hallo liebe Freunde des Ausdauersports,

aber nochmal zurück zum Anfang an. Nachdem ich von renommierten Ausdauerexperten und anerkannten Wissenschaftlern in meinen Bemühungen um das KITE-Walking unterstützt wurde (siehe auch Bericht „News der Mitglieder – KITE-Walking, die neue Trendsportart), werden meine Hoffnungen durch einen Zeitungsbericht zerstört.

„Nordic Walking gefährdet die Umwelt“, musste ich in der Zeitung lesen. Hier ein Auszug des Berichts: „Eine Untersuchung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen sorgt zur Zeit für Aufsehen. Die Fakultät für Umwelt, Umweltbewusstsein und Naturzerstörung hat herausgefunden, dass mit den Stöcken nicht mehr rückgängig machbare Umweltschäden hevorgerufen werden.

Professor Dr. S. Täblein: „Gerade bei Wald- und Feldwegen, wird durch den Stoß in das Erdreich eine enorme Verdichtung erreicht, so dass dort sprichwörtlich kein Halm mehr wächst.“ Laut der universitären Untersuchung sind die Folgen allerdings deutlich dramatischer.

Bei einer durchschnittlichen Schrittlänge von 80 Zentimeter werden mit den zwei Gehhilfen bei einer Walkingtour von nur fünf Kilometer bereits rund 12 000 Löcher produziert. In der Regel bestehen die Laufgruppen aus durchschnittlich sechs Läufern, was eine Anzahl von 72 000 Löchern ergibt. „Hier wird Lebensraum von Kleinstlebewesen, die die Grundlage der gesamten Fauna und Flora darstellen, zerstört“, so Prof. Dr. S. Täblein und ergänzt: „Von den getöteten Lebewesen gar nicht zu reden!“ Seine mitforschende Assistentin Retsre Lirpa erläutert, dass im Reichswald bereits Stellen existieren, die sich durch ihre Trockenheit und ihre Lebensarmut auszeichnen.

Gegen das Wandern auf geteerten Flächen sei grundsätzlich nichts einzuwenden, obwohl selbst hier mit einem Druck von 17,2 Newtonmeter auf einen halben Quadratzentimeter Auflagefläche der Effekt der Verdichtung bereits eintrete. Erstaunlich ist für die Wissenschaftler, dass die norwegische Universität Malmagö bereits im Jahre 2001 zu ähnlichen Ergebnissen gekommen ist.“ Und so weiter und so weiter.

Als umweltbewusster Mensch und Naturliebhaber habe ich natürlich sofort alle meine Aktivitäten rund um das KITE-Walking eingestellt. Trotz vieler diesbezüglicher Anfragen ist es mir aus Überzeugung nun nicht mehr möglich Kurse abzuhalten. Auch stehe ich jetzt Nordic Walkern sehr kritisch gegenüber. Ich werde mich ab sofort wieder ganz auf das Laufen konzentrieren. Aber ich Frage mich: „Was passiert wohl unter meiner Laufschuhsohle?“

Jochen Brosig
Röttenbach, den 2.April 2005

P.S. Siehe auch dazu im Bereich " News der Mitdlieder - Thema KITE vom 28.3.2005 oder im Forum.
Dort wird übrigens schon eifrig über dieses Thema diskutiert!
 
[team/fuss.htm]