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2. Nachtlauf in Neustadt/Aisch Autor: JochenBrosig
E-Mail: Jochen.Brosig (at) yahoo.de |
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Wie heißt der Laufschuh des Jahres? Diese Frage stellt alle Jahre wieder die Runner´s World. Für einen Laufschuh-Fetischisten wie mich keine einfache Frage! | ||
Meine Schuhe kaufe ich nach der guten alten Läuferregel: Je Trainingstag in der Woche ein paar Laufschuhe. Das sind nach Adam Riese schon mal sieben. Dazu kommt noch ein paar Wettkampfschuhe für 10 KM Rennen und kürzer. Um das Spielchen noch etwas weiter zu treiben, wird von mir über alle Schuhe Buch geführt. Kaufdatum, Preis und ganz wichtig die aktuellen Laufkilometer werden von mir in meinem Lauftagebuch notiert. So habe ich immer einen guten Überblick über den aktuellen Stand. Bisher waren auch alle Schuhe zumindest unterschiedliche Modelle, meistens sogar von unterschiedlichen Herstellern. So wie ich auch auf unterschiedlichen Untergründen und unterschiedliche Strecken laufe, so sollen sich auch die Schuhe unterscheiden. Ich will vorbeugen mich auf ein Modell einzulaufen und dadurch Verletzungen vermeiden. Soweit die Theorie. Das war dann zuletzt auch für den Schuhverkäufer nicht mehr einfach, weil ich viele Modelle schon zuhause hatte, die er mir anbot. Außerdem verlängert sich der Rhythmus wann ein Schuh wieder dran ist. Das ist dann blöd, wenn es der absolute Lieblingsschuh ist. Den gibt es dann meistens nicht mehr! Oder nur ein Nachfolgemodell. Aber ich kann Euch dieses System nur empfehlen. Hier kommt also meine ultimative Hitliste 2005: In der Kategorie Stabilschuhe der Saucony GRID Hurricane Das weckt Erinnerungen, mit dem Modell 5 bin ich das erste Mal den Rennsteig-Supermarathon gelaufen. Bei dem Schuh ist auch das Nachfolgemodell in der Qualität und Tragekomfort gleich geblieben. Weil auch das schon wieder ausläuft, konnte ich in München auf der Marathon-Messe ein super Schnäppchen machen. Von diesem Schuh habe ich momentan 3 Paar! (Man muss auch mal Ausnahmen machen.) Tipp: Auf Messen kommt es eben gut, wenn man sich seine Kaufpreise vorher notiert hat. Dann weiß man auch Bescheid, ob dort richtig gute Schnäppchen angeboten werden. Regel: Kaufe auf Messen nie einen Schuh, denn Du vorher nicht gelaufen bist! Keine Experimente nur wegen dem Preis! In der Kategorie Lightweight-Trainer einmal der Nike Air Zoom Elite Mit dem Modell 2 bin ich den Medien-Marathon gelaufen. Ein schönes Gefühl! Noch mal die Kategorie Lightweight-Trainer mit dem New Balance 900 Mit diesem Schuh bin ich in Nürnberg letztes Jahr meine Marathon-Bestzeit gelaufen. Jetzt steh ich vor meinem Schuhschrank und komme mir vor wie meine Frau: „Was ziehe ich heute nur in Neustadt an?“ Die neckischen Nike in weiß / blau (Die passen farblich optimal zu meiner Tight und meinem Shirt!) oder farblich kontrastierend mit meinen New Balance? Ich meine weiße Socken sind dann von vorne herein klar. Schwarz wäre dann hier zu krass! Also was tun? Da ist guter Rat teuer, oder? Nein, eben nicht! Neustadt ist ein Rundkurs mit ca. 1400m, der 7-mal zu durchlaufen ist. Also etwa 10 KM insgesamt. Hier kommen meine schnellen ASICS-Racer zum Einsatz. Mit denen stimmt dann die Funktionalität und das Modische, weil in weiß / blau. Ihr werdet Euch jetzt denken, „mei spinnt der aber!“. Und da habt ihr wahrscheinlich gar nicht so Unrecht. Aber jeder hat eben seinen eigenen Spleen. Nach so einer schwierigen Entscheidung ging es dann doch recht flott. Rucksack gepackt, Hans in Großenseebach und Brigitte und Uschi in Weisendorf abgeholt. Manfred war heute in seiner Funktion als Coach am Streckenrand dabei. Er ist die knapp 23 KM nach Neustadt gelaufen. Wir werden in am Rathaus treffen. Astrid und Alain waren voraus gefahren und hatten die Startunterlagen abgeholt. Die Vorbereitungen wurden rasch erledigt und so konnten wir uns zur Streckenbesichtigung aufmachen. Respekt, wird das happig. Ein eckiger, kantiger Kurs mit wechselnden Untergründen. Asphalt, Sandkiesweg am Park, Pflastersteine und Kopfsteinpflaster wechseln sich ab. An der Stadtmauer ein lang gezogener Anstieg, oben angelangt steil bergab. Das Ganze ist siebenmal zu durchlaufen. Auweia! Man darf sich aber durch so etwas nicht aus dem Konzept bringen lassen. Ich hatte meine Strategie: Helmut war letztes Jahr hier schon gelaufen. Auf solchen Kursen ist er immer etwa 1 Minute schneller als ich. Also Helmutzeit + 1 geteilt durch sieben = meine Rundenzeit. Und so lief ich den Nachtlauf an, komme nach der ersten Runde an Start / Ziel vorbei, drücke die Uhr ab…… Auf die Sekunde getroffen. O.K. Tempo beibehalten. Ich war in einer Vierergruppe gelandet. Im Park und danach in einer dusteren links, rechts, links Kombination zog ich das Tempo an und an allen vorbei. Am „Berg“ ließ ich mich zurück fallen und rollte dann wieder von hinten heran. Immer schön gleichmäßig vom Tempo her. Nach der dritten Runde konnte der erste das Tempo nicht mehr mitlaufen. In der vierten bröckelte der nächste ab. Und in Runde 5 verschwand Nummer 3. Auch meine Rundenzeit wurde etwas langsamer. In der Gruppe hatten wir uns noch an einen Läufer vor uns heran gekämpft. Jetzt, allein, blieb der Abstand gleich mit 5 m. Ich komme zum sechsten Mal am Rathaus vorbei. Die Zuschauer feuern uns begeistert an. Keine Zeit für Showtime, weil gleich eine gefährliche rechts-links-Kombination kommt. Mit Bordstein, Verkehrschild, Lichtmast und Gullideckel am Boden. Ich laufe ums Eck und hätte fast vier Fußgänger umgerannt. Ein, zwei Sekunden später und ….. Noch ein Mal durch die düsteren, teils dunklen, teils hell beleuchteten Gassen. An der Kirche vorbei. Hier hat Alain wieder einmal seine ganze Erfahrung ausgespielt, wie ich später erfahre. Er war sehr gut unterwegs und Frontrunner einer größeren Gruppe. Das muss ihn wohl immens gestört haben, denn seine Taktik ließ nicht lange auf sich warten. Einfach die Gruppe in eine falsche Seitengasse leiten. Und so lotste er seine Konkurrenten nach der Kirche nach links. Alain voraus und alle hinterher. Ein aufmerksamer Streckenposten konnte schlimmeres verhindern. Ja, Rundkurse sind nicht Alains Spezialität. Ich denke da an den Forchheimer Nikolauslauf und die Geschichte mit der Rundenzählerei. Links ums Eck, Vorsicht Bank. Durch den Park, wieder links, dann rechts, hinein ins Dunkel, dann Baustrahler, raus auf die Straße, an das Verkehrsschild denken, hinein in die nächste dunkle Gasse, an der Stadtmauer hoch und hinab ins Ziel. Ende. Erleichterung. Erschöpfung. Freude. Ich habe mein Ziel fast sekundengenau erreicht, was will ich mehr. Perfekte Laufeinteilung. Bei den Anderen ging es auch gut. 6 Starter, 5 Podestplätze. Das ist ein schöner Abschluss für die Saison 2004 / 2005. Laufen beim Nachtlauf in Neustadt ist was für alle Nachteulen und Uhus. Run and have fun! Jochen Brosig Röttenbach, den 29. Oktober 2005 www.langstreckenteam.de |
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