Ich komme gerade von einem Seminar zurück.
Coaching Convention. Wieder Zuhause. Just
back, sozusagen. Das Motto war „Public & business meets coaching“. Jetzt
bin ich als Verkäufer nicht mehr der Berater, sondern der Coach meines
Kunden. Die Themen: Speed Reading, Memo Power und
“Your spirit is your coach!”. Alles klar? Nein? Macht nichts! Ich
sage nur: VERTRAUEN. Vertraue mir, deinem persönlichen Laufcoach für die
Marathonstrecke. Und mach dich mit mir auf den Weg. Runter von der Couch
– raus in die Natur. 20. März 2011. Down-Syndrom-Marathon in Fürth. Ich
mache dich mental fit für deinen nächsten Wettkampf auf der
Marathonstrecke.
Als dein Coach will ich dich heute auf den Weg
bringen. Aha, kleines Wortspiel, auf den Weg bringen. Übrigens Coach ist
engl. für Kutscher. Schau mal auf die Laufstrecke vor dir: Marathon,
genau. Du willst sie laufen? Ich werde dir Hinweise geben auf dem Weg
ins Ziel. Ich werde dich anspornen. Aber eines will ich gleich
klarstellen: Ich werde keine fertigen Lösungen bieten. Ich bin nicht das
Feuerwerk, das Funken sprüht. Ich lasse es in dir arbeiten. OK? Sonntag.
9.00 Uhr. PENG! Der Startschuss. Schon geht es los.
Du startest natürlich aus der 1. Reihe. Die
üblichen Drängeleien, aber das gibt sich nach ein paar hundert Metern.
Vorne eine Spitzengruppe mit 3 Mann und du mittendrin. Da kann doch
etwas nicht stimmen. Genau, 3:40 min bei KM 1 sind für dich beim
Marathon zu schnell. Also, wie könnte das gehen? So wie immer? Von außen
betrachtet vielleicht schon. Du setzt einen Fuß vor den anderen. Aber
eigentlich ja und nein. Bewusst, selbstreflexiv sollst du laufen. Alles
muss stimmen. Ganzheitlich? Ja richtig, ein ganzheitlicher Ansatz.
Genau!
Herrliches Laufwetter. Die
Sonne scheint. Strahlend, blauer Himmel, 1°C beim Start. Viele
Zuschauer, riesige Stimmung, Anita Kinle und ihr Team haben die
Hausaufgaben gemacht. Arthur Schmidt, der bekannte Marathonsprecher. Ein
Fest für die Teilnehmer beim Halbmarathon, beim Marathon und beim
6-Stundenlauf. Auf der Strecke vor mir Robert Wimmer und ein
Österreicher. Jochen der Querläufer an Position 3. Eckige und kantige
Kurven sind nicht mein Ding. Immer positiv Denken! Alles asphaltiert. 32
mal durch die Gasse der Zuschauer in der grünen Halle.
Gehen wir davon aus, dass deine Ausrüstung stimmt.
Kommen wir also zur Technik. Wie laufen wir? Als Vorfußläufer, auf dem
Mittelfuß oder auf der Ferse? Jetzt heißt es ruhig bleiben. Nur nicht
nervös werden. Ganz cool! Nicht abwägen! Wie du läufst ist ganz egal!
Alles ist richtig. Jeder ist anders! Jeder geht seinen eigenen Weg.
Alles ist gut! Bleibe ganz locker. Lass deine Arme mitschwingen, aber
nur wenn du willst. Instinktiv läufst du richtig. Du darfst nur nicht
irgendwelche Techniken von selbsternannten Fitnessgurus anwenden. Z.B. 3
Schritte einatmen, 3 Schritte ausatmen oder so ähnlich. Mach es ganz
natürlich! Dein Körper regelt alles automatisch. Läufst du langsam, dann
atmest du auch langsam. Läufst du schneller erhöht sich auch deine
Atemfrequenz. Ganz von allein.
Die Zwei vor mir werden schneller. Es kommt es
darauf an, ein konstantes Tempo zu laufen. Nicht nachlassen und treiben
lassen. Dann wirst du langsamer. Orientiere dich an der Ziellinie oder
merke dir Streckenpunkte. So kannst du dein Tempo kontrollieren.
Aufgepasst, fühle in dich hinein. Hör in dein Innerstes. Fühle die
Schwingungen. NICHT DENKEN, FÜHLEN! Es ist wichtig das Emotionale, das
Körperliche, das Unbewusste mitzunehmen. Hör in dein Innerstes. Ja, so
ist es gut!
Es geht in die letzte Runde. Du liegst auf Platz
Zwei. Deine Kräfte lassen nach. Dranbleiben. Such dir einen schnellen
Staffelläufer vor dir, denn du noch erreichen willst. Konzentriere dich
noch einmal auf dein Unterbewusstsein. Dein Unterbewusstsein ist wie ein
Eisberg. Nur 1/7 ragt aus dem Wasser, dein Verstand. Dein Wesen umfasst
aber soviel mehr. Deine Gefühle, dein Unbewusstes, deine Aggressionen,
aber auch dein Wille. Ja, all das bist du. Und du willst ins Ziel? Ja,
du darfst! Bleib cool, keine Schmerzen und wenn du willst lass deine
Gefühle raus – schrei! Ja, schrei so laut du kannst! Das Adrenalin
treibt dich dem Ziel entgegen.
Die letzten Meter. Und du bist so schnell! Die
letzte Kurve und es sind noch hundert Meter. Noch mehr Speed. Gas geben!
Was für ein Zieleinlauf! Ja! Das war gerade sehr authentisch! Wenn du
dich nur dabei sehen könntest, dein breites Grinsen. Hey, du bist gut!
Das war großartig! Bewusst durchs Ziel. Du bist jetzt ein anderer
Läufer. Kein Finish wird mehr so sein wie früher. Glückwunsch! TSJAKKAA!
Es war eine tolle Veranstaltung! Meine Bewunderung
gilt aber den Sportlern der Down-Syndrom-Marathonstaffel:
Liebe
Down-Syndrom-Marathonis ihr seit für mich die Größten!
Run happy and smile!
Euer Querläufer Jochen
Infos:
www.welt-down-syndrom-tag-lauf.de
Die Zahl 21 steht für das Down-Syndrom Chromosom |
Coach Jochen vor dem Start: Immer in Bodenkontakt |
Coaching live unterwegs |
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Jochen hat sich selbst Ins Ziel gecoacht... |
...zweiter Platz! |
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