Es ist kurz vor 6.00 Uhr und noch ist es stockdunkel.
Ausgangspunkt ist eine Hochebene auf 2.600 Höhenmetern.
Bei eisiger Kälte und orkanartigem Wind stehe ich inmitten einer Herde
von mehreren Hundert erwartungsfrohen und tatendrängenden Laufsonderlingen
vorwiegend aus Frankreich und Marokko, im ganz hinteren Startbereich.
Mir ist kalt, die Temperatur liegt an der 0°C-Grenze, fühlt sich aber
durch den Sturmwind 10 Grad kälter an. Mein Gesicht hat die starke
Sonneneinstrahlung tags zuvor gerötet, und über Nacht habe ich mich
erkältet, sehe aus als hätte ich eine Flasche Whiskey getrunken und
keine Freude spüre ich in mir. Der zweitälteste Teilnehmer ist 14 Jahre
jünger. Mein Optimismus, das Ding zu finishen, hält sich arg in
Grenzen…
Heute weiß ich, dass ich an diesem frühen Morgen
bedingt durch starken Sonnenbrand im Gesicht und Hals, Kopfschmerzen und
Körperunterkühlung bereits am Start den Attacken des inneren
Schweinehundes nur sehr wenig Widerstand leisten konnte. In Französisch
findet gerade das Briefing statt, wie ein Maschinengewehr redet der
Briefer und ich verstehe nichts… Und plötzlich rennt die Herde los. Das
Rennen beginnt.
Wie immer bei solchen Events stürmen die Ersten
los, als wäre es ein 100 m-Lauf. Auch ist die Art und Weise, wie manche
Kameraden ihre Walking-Stöcke handhaben für dicht nachfolgende Läufer
nicht ohne Gefahr; hat man doch den Eindruck, sie würden von manchen nur
ganz auf sich selbst bezogenen Zeitgenossen wie mittelalterliche Spieße
gehandhabt. Ohne Rücksicht auf Verluste fuchteln sie damit in der Luft
herum oder stoßen damit nach hinten.
Und das ist genau der Grund, weshalb diese Stöcke
beim Grand Raid de la Reunion verboten sind, hatte es doch dort anfangs
zu schlimmen Verletzungen geführt. Ich lasse sie vorlaufen und halte
sicheren Abstand. Nach wenigen hundert Metern queren wir einen Bach, der
eiskaltes Wasser führt. Es gibt stellen, wo man trockenen Fußes von
Stein zu Stein springend drüber kommt, und die meisten machen es auch
so. Einige wenige Superenthusiasten laufen jedoch direkt durch das
knöcheltiefe Wasser und holen sich auf der Stelle nasse Füße. In aller
Ruhe gelange ich in fußtrockenem Zustand darüber. Nur eine Handvoll
Läufer ist hinter mir.
Leicht ansteigend verläuft jetzt der Rennparcours
auf einer Schotterpiste und ich finde meinen Laufrhythmus. Erleichtert
stelle ich fest, dass ich gut vorankomme und immer noch Konkurrenten
hinter mir habe. Nur ganz kurz dauert die Morgendämmerung und ich kann
meine Kopfleuchte abnehmen. Wir laufen durch einen kleinen Weiler, wo so
früh, außer einer fotoscheuen in Landestracht gekleidete Frau niemand zu
sehen ist. Obwohl die Körpersprache der Frau eindeutig auf das
Nichtfotographierseinwollen hindeutet, erdreisten sich etliche vor mir
Laufende, genau dies zu tun.
Zickzackartig verläuft jetzt die Straße steil nach
oben und bald ist der 1. Pass mit über 3.100 Höhenmetern erreicht. Und
Donnerwetter… es geht mir gut und ich kann sogar mühelos 2 Konkurrenten
in der Altersklasse meiner Kinder überholen. Einer der beiden in mir
wohnenden Hunde, diesmal der Guthund wird aktiv. Er lobt mich und
verspricht mir ein weiteres Hinauswachsen über mich selbst.
Das Wetter, von den Orkanböen abgesehen, meint es
gut. Die hautschädigende Brennkraft der Sonne wird von einem weißen
Wolkenschleier abgemildert. Je nach Höhenlage sind es zwischen 10°C und
20°C.
Von hier oben hat man links eine prächtige Aussicht
auf ein 1.000m oder 1.500 m tiefer liegendes archaisch wirkendes
Bergdorf und weit hinten kann man die Silhouette von Oukaimeden, dem
Startort mehr erahnen als erkennen. Später werde ich erfahren, dass an
dieser Stelle eine schnelle Läuferin mit Herzstillstand
zusammengebrochen war. Sie konnte reanimiert werden, lag dann in
kritischem Zustand für kurze Zeit in unserer Herberge und wurde dann mit
einem Helikopter nach Marrakesch gebracht.
Die erste Zeiterfassung kommt, und alles ist im grünen Bereich. Von nun
an geht’s über Serpentinen steil bergab. Nach ca. 2 km ist ca. 500 m
tiefer nach dem Abbiegen in einen Saumpfad das erste Berberdorf
erreicht. Weit auseinander stehen die aus Natursteinen gebauten Häuser,
überall liegt Plastikmüll herum, den anscheinend niemand wegräumt. Im
Moment laufe ich alleine, vor mir und hinter mir ist kein Läufer mehr in
Sichtweite. In einer Kurve, an einem Rinnsaal inmitten eines
Walnussbaumhains kommen mir 5 Buben im Alter von 8 bis 12 Jahren
entgegen. Sie strecken mir die Hände entgegen, die ich abklatschen will,
muss dann aber feststellen, dass sie Forderungen stellen und zwar ganz
aggressiv. Donnez-moi un cadeau, donnez-moi ton argent (=gib mir ein
Geschenk, gib mir Dein Geld) muss ich hören.
Sie schauen nach mir – so sagt mir mein Gefühl –
wie ein Metzger eine Kuh betrachtet, die er schlachten will. Alle sind
mindestens 40cm bis 60cm kleiner als ich und springen an mir hoch.
Wollen mir meinen Buff vom Kopf reißen, nesteln an meinem Rucksack rum.
Ich passe mein Verhalten der Situation an und drohe verbal… Es bleibt
ohne Wirkung, sie werden weiter handgreiflich. Einer reißt jetzt den
Verschluss meines Rucksacks herunter…und bekommt sekundenbruchteilig
danach von mir eine schallende Ohrfeige. Jetzt flüchtet die Bande, war
das dann doch die Sprache, die sie verstanden haben. Und ich nehme mir
vor, bei der nächsten Böse-Buben-Attacke gleich so zu verfahren.
Einige Häuser weiter kommen mir einige
gleichaltrige Mädchen entgegen, die mich zurückhaltend und höflich
grüßen… Und schon habe ich dieses Dorf hinter mir gelassen. Wenige km
darauf kommt ein weiteres, größeres Dorf mit viel weniger Plastikmüll,
alles erscheint hier aufgeräumter und freundlicher. Mehrmals entdecke
ich an uralten Holztoren emaillierte Reklameschilder von Coca-Cola und
La vache qui rit (die Kuh die lacht) aus den 50-iger Jahren, Hühner
gehen mir in meinem im Ultraschlappschritt vorwärts bewegendem Laufstil
flatternd und Flucht ergreifend aus dem Weg. Selten sieht man Leute, die
aber alle interessiert nach mir schauen und ihre Sympathie durch
aufmunternde Gesten ausdrücken.
Ich laufe durch Walnussbaumhaine und über kleine
Gemüse- und Getreidefelder, die arbeitsintensiv künstlich bewässert
werden. Gerade laufe ich wieder an einem viele Jahrzehnte altem
Coca-Cola Werbeschild vorbei… Und auf einem schönen schattigen Platz
will ich jetzt eine Pause machen, und mir einen großen Schluck Coca-Cola
gönnen. 2 Flaschen hatte ich am Abend vor dem Rennen gekauft und in die
Seitentaschen meines Rucksacks gesteckt… Voller Vorfreude setze ich den
Rucksack ab, und muss feststellen, dass beide Seitentaschen leer sind,
die 5 Bengels also doch zumindest ein Teilziel erreicht hatten.
Es geht immer weiter abwärts und immer wieder
müssen Bäche und Bewässerungskanäle übersprungen werden, als ich wieder
in einem Weiler endlich eine VP erreiche. Insgesamt sind jetzt 19 km
zurückgelegt. Es gibt Kekse, Nüsse, Rosinen, Brot und neben
Wasserflaschen stehen auch solche…mit Coca-Cola. Paradiesisch kommt mir
jetzt dieser Platz vor, und es ist die Stelle, wo die Marathonläufer zu
einer anderen Route wechseln als wir Ultras. Die ersten freiwilligen
Aussteiger warten hier bereits schon auf ihre Abholung und
Zurückbringung zum Startort. Ich verweile Stuhl sitzend und Beine
hochlegend ca. eine Viertel Stunde an diesem Platz und es kommen noch
immer einzelne Läufer nach.
Bald erreiche ich wieder einen guten Fahrweg, der
kurvenreich meist eben oder leicht bergab führt. Jetzt komme ich für
meine Begriffe, schnell und gut voran. Einige km vor mir jenseits eines
tiefen Tals sehe ich viele Partizipanten sich mühevoll einen sehr steil
ansteigenden Saumpfad hoch bewegen. Hinter mir kann ich niemanden
erkennen.
An einem Bergkamm – km 30 - erreiche ich
schließlich wieder eine VP, wo es allerdings nur Wasser gibt. Der Chef
der Organisation ist dabei und gibt mir zu verstehen, dass alles gut
ist, ich nicht der Letzte bin, jetzt aber die schwierige Strecke erst
beginnen würde.
Steil geht es weiter auf einer Autopiste bergab ins
Tal. Am Ende des Weges liegen Stahlmasten für eine neue
Elektrizitätsleitung. Ein sehr mühsam begehbarer Pfad führt jetzt extrem
steil zu einem durch tagelange Regenfälle angeschwollenem Gebirgsbach
mit bedrohlich anmutender Fließgeschwindigkeit. Jetzt bin ich froh,
Walkingstöcke dabeizuhaben. Die Wegemarkierung – ein Pfeil mit weißer
Farbe auf einen unter Wasser stehenden Felsen gesprüht – kann ich
erkennen. Jedoch ist diese Passage durch das Hochwasser nicht mehr
begehbar.
Ca. 80 m unterhalb gibt es eine Eisenbrücke; doch
es gibt nach dort keinen Weg. Surrealistisch sieht das aus. Um dort hin
zu gelangen muss ich über steile Felsen, so ca. 20 bis 30 m über dem
tosenden Bach klettern. Ca. 20 m bin ich jetzt schon mühevoll kletternd
– die Walkingstäbe hindern mich dabei enorm – unterwegs und es wird
immer gefahrvoller. Mein wacher Instinkt, signalisiert mir Alarmstufe
Rot. Puh, ich hänge fest. Am anderen Ufer des Flusses erspähe ich jetzt
Männer in blauen Overalls, die schreien – durch die tosenden Geräusche
des Flusses kann ich nichts verstehen – und mir Handzeichen geben,
umzukehren.
Es gelingt mir schließlich mit großer Mühe wieder
den Ausgangspunkt der Kletterei zu erreichen. 2 Männer kommen mir jetzt
auf einem Felsen über dem Bach entgegen und strecken die Hände nach mir
aus. Sie ziehen mich zu sich auf den Felsen, wo ich dann weiter ohne
große Mühewaltung das tobende Fließgewässer überqueren kann. Voller
Dankbarkeit klopfe ich den beiden auf die Schulter und sie stecken mir
dann auch noch jede Menge Walnüsse zu. Es sind Berber, die leider nur
Tamaschirk sprechen und kein Französisch verstehen.
Jetzt mache ich zuerst mal wieder eine
viertelstündige Erholungspause. Ein schwerer Fehler, wie ich
nachträglich feststellen musste.
Während dessen hatten diese freundlichen Männer
ihrerseits die Pause beendet und ihre Arbeit wieder aufgenommen. Je 6
Mann packen einen Stahlträger und tragen ihn auf den Schultern den
extrem ansteigenden Saumpfad hinauf, eine Arbeit mit wahrhaft
herkulesartigem Schweregrad… Große Bewunderung für diese Leistung,
kombiniert mit starker Sympathie diesen tapferen Leuten gegenüber
bestimmt gegenwärtig meine Gefühlswelt.
Immer wieder lösen sich unter ihren Schritten
Steine, die nach unten poltern, demzufolge ich meine Pause aus
Sicherheitsgründen um eine weitere Viertelstunde verlängern muss. Mit
den Kletterversuchen zur Eisenbrücke hin hat mich das Ganze jetzt über
eine Stunde Aufenthalt gekostet.
Nachdem die Monteure mit ihren Stahlträgern weit
außer Sichtweite sind, beginne auch ich mit dem mühevollen Aufstieg.
Als ich ca. 2 km voran gekommen bin und mich mal wieder umdrehe, bemerke
ich in einer Entfernung von ca. 1 km tief unter mir 2 Läufer. Ich
betrachte mich jetzt wieder im Rennen und versuche meine
Bergaufgehgeschwindigkeit zu erhöhen. Der Schweiß strömt aus allen Poren
und jetzt spüre ich zum ersten Mal Atemnot. Und der Pfad verläuft weiter
steil nach oben…
Schließlich haben die beiden Läufer mich eingeholt,
einer ist ein einheimischer Guide mit einem schwarzen Taliban-Turban,
der andere ein Franzose mit einem Marathon des Sables Buff auf dem Kopf.
Sie geben sich als Schlussläufer zu erkennen. Und wie auch weiland auf
der Ile de la Reunion muss ich hören: „Votre temps n’est pas bon!“ Aber
es könnte gerade noch so klappen… Ich habe Durst und sauge an meinem
Wasserblasenschlauch, noch einen kleinen Schluck gibt er her…
Wir gelangen an einen Pass, auch wieder über 3.000
m hoch, und uns empfangen Windböen, die uns zwingen, uns an Felsen
festzuhalten, um nicht weggeblasen zu werden. Mehrmals habe ich
mittlerweile versucht, meiner Birgit, die in Oukaimeden verweilt, ein
Lebenszeichen mittels Mobil-Telefon zu geben, doch wie zuvor, auch an
diesem Pass kommt keine Verbindung zustande.
Nun geht es wieder nach unten einem weiteren
pittoresken Berberdorf entgegen, dessen Häuser wie Schwalbennester am
Berg angelegt sind. Auf den flachen Dächern werden gerade Walnüsse in
großen Mengen getrocknet. In ummauerten Pferchen sieht man Ziegen und
Schafe und überall laufen Hühner frei herum. Die Leute hier oben
scheinen ordentlicher zu sein als in den Dörfern zuvor, denn wilden
Plastikmüll gibt es jetzt sehr selten oder gar nicht mehr.
Gerade kommen junge Frauen/Mädchen in Berbertracht,
auf ihren Rücken vollgepackt mir frischem Gras laut singend den steilen
Bergpfad herauf. Sie grüßen freundlich, ihre Augen leuchten, und sie
sehen glücklich aus. Wenn ich da an unsere verwöhnt verweichlichten und
zickenden Teenies zu Hause denke… Auch kleine Männer-Kolonnen mit lasten
tragenden Mulis kommen uns entgegen, die sich mit dem Guide, den sie
anscheinend kennen unterhalten.
Ich habe großen Durst, und ich trage zwar
Wasserentkeimungstabletten wie von der Rennorganisation vorgeschrieben
bei mir, traue mich aber trotzdem nicht, Wasser aus dem Bach, den wir
gerade queren zu entnehmen. Auch die 2 Schlussläufer haben nur noch ganz
wenig Wasser, geben mir aber welches davon ab. Mittlerweile haben wir
späten Nachmittag und die Sonne ist hinter dem Hochgebirgsmassiv
verschwunden. Es wird wieder kalt, sehr kalt. Gut, dass ich Handschuhe
dabei habe. Ein weiteres, etwas größeres Dorf, ebenfalls ziemlich
sauber, wird schließlich durchlaufen, wobei ich feststelle, dass jetzt
von vielen Erwachsenen ehrfürchtige Blicke auf mich gerichtet sind. Mit
meinem weißen Bart bin ich wohl für die meisten hier ein Methusalem. Es
tut mir gut und spornt mich zu weiteren Leistungen an.
Ständig überqueren wir jetzt den Bach und
Bewässerungsanlagen über teilweise sehr abenteuerlich gebaute Brücken,
wobei Verantwortliche von Deutschen Gewerbeaufsichtsämtern beim
Inspizieren dieser „Bauwerke“ spontan Blutstürze bekämen. Schließlich
wird es dunkel, was bedeutet, dass die Cut-off-Guillotine für mich im
Einsatz war. Steil geht es jetzt wieder hoch, und in der Ferne brennt
ein Lagerfeuer…
Noch ca. eine dreiviertel Stunde und der Platz ist
erreicht. Dort steht neben dem wohlig Wärme gebenden Feuer ein großes
Zelt, ich bekomme sofort eine große Portion heiße Suppe, kann ´Wasser
und Coca-Cola trinken so viel ich will und zwei junge Frauen liegen
schon im Zeltinnern unter einer großen Decke, zu denen ich mich dann
geselle. - Ich bin todmüde, trotzdem schlafe ich flach, denn alles tut
weh.
Im Morgengrauen werden wir geweckt und heißer süßer
Tee bringt die Lebensgeister schnell wieder zurück. Meine beiden
Bettgefährtinnen erkenne ich jetzt, die eine ist eine ca. 40-jährige
Französin, die andere eine ca. 35-jährige Spanierin aus Andalusien.
Jetzt bei Tageslicht betrachte ich die Gegend. Eine große Wand auf die
die Markierungen des Trails hindeuten ist vor uns, überall liegen große
Felsbrocken, spärliches Gras wächst dazwischen, hie und da auch eine
Zypresse und eine aufgegebene Hütte mit Viehgatter steht in der Nähe.
Vor 10.000 Jahren hat es hier mit Sicherheit nicht
anders ausgesehen. Das große Lagerfeuer ist mittlerweile erloschen und
einige Meter Abstand vom Zelt stehen einige sehr sympathisch wirkende
Mulis, hübsch anzusehen mit ihren großen Augen und langen Wimpern. Und
mir gefällt es an diesem Platz sehr gut; denn nach dem Genuss von 2
Tassen gut gesüßtem, heißen Tee sind sehr positive Gefühle wieder in
mir. Der innere Guthund ist erwacht, und sehr gerne würde ich jetzt das
Rennen fortsetzen… Natürlich kann ich nicht erwarten, dass wegen mir das
Reglement außer Kraft gesetzt wird. Das große Rennen ist für mich
vorbei!
Die Schlussläufer sind wieder da und auch ein Arzt
ist hinzugekommen. Ich frage jetzt den Arzt, wie weit es bis zur
nächsten Autostraße wäre. 24 km sagt er… Wir müssen also den ganzen Weg
bis zur gestrigen Nur-Wasser-Verpflegungstelle auf dem Bergkamm und
weiter zurück. Und ich genieße jetzt ganz ohne Zeitdruck die gigantisch
anmutende Bergwelt bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen so um
die 15 Grad – die Orkanböen sind viel weniger geworden als gestern – und
schwelge in wahren Glücksgefühlen.
Letztendlich wurden es doch 75 km, die ich
zurückgelegt habe. Es ist zwar ein DNF, aber ich bin überhaupt nicht
traurig…
Bilder dazu
Bernhard (links) mit der deutschen Gruppe |
Nachts nahe dem Gefrierpunkt |
Herrliche Blicke in die 4.000er des Hohen Atlas |
Auf dem Atlas: Die Welt zu Füßen |
Dämmerung |
Es grüßt Euer Bernhard |
|
Infos: www.atlas-trail.com
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