Tag 1 – Freitag, Söller Zehner
Bei der Ankunft in der
Tiroler Gemeinde Söll strahlt mir zumindest vom Kreisverkehr
schon mal die Sonne entgegen und auch am Himmel lässt sie sich nicht
lumpen.
Die
Haustüre meines Hotels befindet sich direkt gegenüber des Startbereiches
– der kürzestes mögliche Weg zum Geschehen. Ich begebe mich in den
Startbereich Dorf Tour de Tirol, um dort der sehr kleinen Messe einen
Besuch abzustatten und meine Startunterlagen in Empfang zu nehmen.
Ich
gönne mir auf der Sonnenterrasse der "Mühle" einen Kaffee, als ich
Blasmusikklänge vernehme, die den ersten Star der Tour de Tirol in den
Zielbereich begleiten – einen 15 m langen Apfelstrudel. Endlich weiß
ich, warum ich hier starten will.
Auf der schönen Sonnenterrasse
lässt es sich aushalten. |
Die
Zielverpflegung naht... |
Um
16.00 Uhr beginnt die Veranstaltung mit den Kinderläufen.
Um 18.00 Uhr sind
endlich wir an der Reihe. Es wird mir schnell klar, das der
"Hobbyläufer", zu denen ich mich zähle, hier eher eine aussterbende
Rasse ist. Beim Söller Zehner sind 3 Runden mit je 74 HM zu
absolvieren. Die Strecke führt über Wiesen- und Schotterwege, am
Waldrand entlang und dann über eine Asphaltstraße wieder ins Dorf
zurück, dort eine Runde um eine übergroße Weißbierflasche und
schließlich die Dorfstraße entlang. Bei der 1. Runde leuchte noch die
Abendsonne über dem Wilden Kaiser. Manchmal ist es sogar schön, nicht
ganz so schnell zu sein, denn so komme ich in der letzten Runde bei
Dämmerlicht erst richtig in den Genuss der mit Kerzen ausgeleuchteten
Strecke. Nach genau 1 Stunde habe ich den ersten Tag der Tour de Tirol
absolviert.
Kurz vor dem Start zum 10er |
Der erste Kilometer der Tour de Tirol 2012 ist geschafft |
Der Wilde Kaiser in der Abendsonne |
Tag
2 – Samstag, Kaisermarathon
Als
ich am Morgen zum ersten Mal aus dem Fenster schaue, beginnt sofort die
Vorfreude auf den heutigen Tag: Die Sonnenstrahlen kündigen passend zum
Kaisermarathon auch Kaiserwetter an.
Sonnenstrahlen
am Morgen |
Der Start |
Und schon haben wir wieder 7 km
geschafft... |
...und weiter auf flachem Weg... |
...Ankunft
Scheffau |
Ups, das ist
definitiv die falsche Richtung |
Gut, das uns
das einer sagt |
Km21: Ellmau
– Halbzeit... |
...zünftig
werden wir begrüßt |
Bergbahn Nr.
1, die wir heute austricksen wollen |
Steil geht
es durch den Wald aufwärts |
Susanne |
Bis km21
ist es flach, doch die Freude währt nicht lange. Was folgt, ist
ein steiler über eine Skipiste führender 9 km langer Anstieg,
vorbei an der Rübezahlalm auf den Hartkaiser.
Auf dieser Skipiste trifft sich für kurze Zeit das "Team
Bittel":
Ich lerne Susanne kennen, mache ein Bild von ihr –
doch schnell ist sie auf und davon. |
Irgendwie himmlisch hier |
Vorbei an
der Rübezahlalm |
Immer schön der Markierung nach |
km25: Schon ganz schön hoch |
Auf der
Sonnenterrasse der Jägerhütte würde ich es aushalten... |
...es ist schon anstrengend! |
Nun haben
wir den Hartkaiser so gut wie erreicht |
Einfach nur
schön ! |
Zeit für einen Seelenblick |
Im weiteren
Verlauf geht es über die Tanzbodenalm vorbei am Filzalmsee abwärts in
Richtung Hexenwasser.
Dort befindet sich der nächste Cut-Off-Punkt, den ich glücklicherweise,
wenn auch mit wenig Luft nach oben, passiere.
Puh!
Cut-Off-Punkt Tanzboden-Alm: Gerade noch rechtzeitig passiert |
Blick zurück
zur Tanzbodenalm |
Sieht fast so aus, als könnte
man über's Wasser geh'n |
"Nur" noch 12 km... |
Den Kühen
ausweichen, aber das Ziel ist schon klar erkennbar |
Wenn ich ein
bisschen mehr Zeit hätte,
würde ich Musik machen |
Bei dem was nun kommt, wäre ich
gerne eine Hexe,
um auf dem Besen reiten zu können |
Riesengroßer
Hexenkessel |
Hexe |
Abheben in Hexenwasser
Nun steht mir nur noch der
Schlussanstieg auf die Hohe Salve (1.829 m) bevor. In 1:05 Std
bewältige ich diese 3 km und 700 HM, die mich von der herrlichen
Aussicht auf den Großglockner und den Großvenediger trennen. |
Immer schön
den gelben Schildern nach |
Blick zurück runter auf Hexenwasser |
Die Strecke
wird kürzer,... |
...aber
nicht weniger steil |
Selbst bei
KM 42 wird es immer noch nicht zum Spaziergang... |
...die
letzten 100 m verlangen einem noch mal alles ab! |
Geschafft ! |
Willkommen auf dem Gipfel Hohe Salve (1.829m) |
Am heutigen Tag eine Goldgrube |
|
Das war es wert! |
Ich genieße noch eine Weile die
Sonne und die Landschaft... |
...bevor mich die Bergbahn ins
Tal schweben lässt.
Die 2. Bergbahn, die wir heute ausgetrickst haben. |
Doch schon in der
Gondel wartet die nächste Herausforderung:
Versuch mal 4 Kindern im Alter zwischen 6 und 10 Jahren zu erklären,
warum Du gerade 42 km durch die Berge gerannt bist.
Tag
3 – Halbmarathon, Das Finale
Den
Tag beginne ich in Ruhe mit einem gemütlichen Frühstück, da der Start
erst um 13.30 Uhr ist. Während ich meinen Koffer für die Heimreise packe
weiß ich, dass die Hälfte dessen, was sich darin befindet immer noch
zuviel gewesen wäre. Ich höre den Streckensprecher, dass sich heute nur
noch die "Härtesten unter der Sonne" auch an die 3. Etappe wagen.
Schöner Spruch, vor allem weil es mittlerweile in Strömen regnet.
Die Eliteläufer dürfen eine halbe Stunde vor uns auf die
Strecke, die uns insgesamt 7 Mal durch und um Söll führt.
Startplatz der Elite |
Ein letztes Mal "Überqueren der Startlinie" |
Wir
stehen bereits in der Startaufstellung, als wir die Führenden noch
einmal an uns vorbeiziehen lassen müssen. Dann kommt auch für uns
endlich Runde 1. Der Trend der letzten zwei Tage setzt sich fort:
Offensichtlich wollen alle schnell fertig werden und schlagen ein
dementsprechend hohes Tempo an. In meiner 5. Runde muss ich mich mit
einem wahren Wolkenbruch auseinandersetzen, der die Graswege entlang des
kleinen Dorfbaches in Schlammpfützen verwandelt. Durch die darf ich mich
dann noch 2 weitere Runden kämpfen, bevor ich – und hier nehm ich
den Sprecher beim Wort – im strömenden Regen zu den "Härtesten unter der
Sonne" gehöre.
Eure Andrea
Infos:
www.tourdetirol.com
(Finisher: 10km=401, 42km=422, 21km=347)
Hier zu -->
Susannes
Bericht
Links:
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