Insgesamt 347
Sportler haben sich zu diesem Event entschlossen. Man kann die
Startunterlagen neben hier in St. Anton auch im Silbertal in Empfang
nehmen. Aber endlich sind wir Marathonläufer mal in der Überzahl: 212
Marathonis, 45 Marschierende, 63 Panoramaläufer und 27 Speed-Hiker
stellten sich der Herausforderung. Ich reise am Vorabend an:
Im
"Arlberg-well.com-Center" ... |
......direkt
neben dem Ski-WM-Stadion von 2001... |
...erhalten
wir unsere Startunterlagen |
Überraschung: Eine
Warteschlange bis zur Eingangstüre! |
Die Schlange
ist schnell erklärt: Hier muss man mit den Leuten reden, alles
Mundarbeit. Es gibt kein Marathon-Booklet, da wird Papier
gespart. |
WM-Baum mit
Entfernungsangaben (könnte man mal erlaufen?) |
Abends in
St. Anton: Mutterseelenallein machen die 2 tapfer Musik. Gut
dass wir im Restaurant gegenübersitzen, denn... |
...wir haben
uns von Einheimischen erklären lassen, dass genau so St. Anton
im Sommer aussieht, wenn der Bär steppt ! |
Zum Start kommen
Samstagmorgen 06.09 Uhr, Abfahrt Bahnhof St. Anton |
Warten auf
den "Euro-Night" nach Zürich, sehr passend um 6 Uhr |
Umsteigen am
Bahnhof Schruns in den Bus Richtung Silbertal |
Morgensonne
über der Tschaggunser Mittagsspitze |
Wir Läufer
werden direkt bis vor die Startnummernausgabe gefahren. Kein
Schritt zuviel... |
...denn
hier herrschen klare Ansagen |
Heute ist
die Feuerwehr nicht zum Löschen da, sie bringt die letzten
Startnummern an den Mann/Frau |
Handarbeit
setzt sich auch bei der Kleiderabgabe fort: Keine vorgefertigten
Aufkleber oder Anhänger |
Luxus im
Startbereich, wer will denn jetzt noch Marathon laufen? |
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Doch schon geht es
los, zum Warmlaufen erstmal gemütlich bergab Richtung Ortsmitte. Der
Ort Silbertal ist eine Streusiedlung auf 889 m Höhe mit 835
Einwohnern. Von denen sind an diesem Morgen so gut wie alle auf den
Beinen, entweder als Helfer oder als Zuschauer. Den Namen Silbertal
hat der Ort vom Silberbergbau erhalten. Auch heute finden wir am
Streckenrand immer noch silbern schimmernde Steine (Katzensilber) von
denen mich am Ende des Tages ein kleiner Stein 35 km lang begleitet hat.
Los geht's
Start auf fast 900m Höhe: Warmlaufen 2km leicht bergab im
Silbertal nach Schruns und... |
...in
einer Schlaufe zurück. Dann beginnt das 18km lange Bergaufstück
durch das Silber- und Litztal bis zum Winterjöchle |
Leicht
ansteigend schlängelt sich der Weg ans Ende des Tals
(im hinteren Silbertal ist auch der berühmten Filmdrehort
„Schlafes Bruder“) |
Himmlische
Ruhe |
Die beiden
gucken skeptisch, wer hier ihre Morgenruhe stört |
Den braucht
heute hoffentlich niemand |
Immer weiter, das Tal nach hinten |
Bergkapelle |
Natur pur. Es hat
auch was Gutes, dass der Winter so lange war, dann blüht der
Almrausch noch |
Diese Kuh ist noch zu müde zum aufstehen.
Oder ist das
eine Bewerbung für Indien? |
Kurz vor dem
Winterjöchel wird es steinig |
Ein lauschiges
Plätzchen |
Die Hälfte ist geschafft, nach 22km-Anstieg |
Aber jetzt lassen wir die Bilder
sprechen
...deswegen bin ich hierher
gekommen
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Konstanzer Hütte
(1.688 m) mit Blick auf den Patteriol (3.056 m)
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Verwallsee |
Wir verlassen
das schöne Vorarlberg. Aber Tirol ist auch super.
Es ist sonnig und heiß... |
...und "ein Hut tut gut" am Jakobsweg. Aber
mir ist zu
heiß – nach Santiago de Compostella möchte ich heute nicht mehr
laufen |
Wegeskreuz am Pilgerweg,
das einer Theatergruppe gewidmet ist |
Das wäre was für Lionheart: Nanu
– die haben wohl schon von unserem Mann mit Hut gehört? Der
Jägerstand warten auf ihn |
Ob das wohl
gemütlich ist, direkt neben der Fahrstraße?
Aber einen guten Ausblick hätte man
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Wieder in St.
Anton: Denkmal für Julius Lott, Erbauer der Arlbergbahn |
Der Moserwirt
hat nicht für den Sommer übrig... |
...das silbern
glänzende "Eisbäumchen" wartet auf Skifahrer |
Auf kleinen
Wiesenwegen geht es oberhalb des Bahnhofes...
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...noch eine
Schlaufe um St. Anton herum |
Und dann sind
wir da, St. Anton (1.296 m) juhu! |
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An der Kirche vorbei... |
...die Dorfstrasse entlang... |
...und endlich gefeiert werden im Ziel. Geschafft! |
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Kuhglocken für die Ersten... |
...für
den Rest bleiben die letzten Kleiderbeutel |
Fazit: Oft hätte ich es
"laufen lassen" können, aber die Landschaft ist viel zu schön
um schnell hindurchzurennen. Mir war es etwas zu
warm (im Tal
27°C, oben auf dem Berg immer noch 20°C).
Die Verpflegung war
spitze, frisches Gebirgsbachwasser und Manner-Schnitten, dazu Obst, Iso,
Cola, Energieriegel, Gel, Mineralwasser und Fruchtsäfte. Was will man
mehr? Einen Johannisbeersaft hab ich 8 km vor Schluss probiert, aber der
war einfach zu süß und klebrig.
Am Abend vorher sagte mir Anton Lautner, das wäre ein prima
"Bergmarathon für Einsteiger". Naja, mir fiel der nicht so leicht wie es
auf den ersten Blick aussah (20 km bergauf und 20 bergab). Die ersten 20
waren für mich meist zu flach zum gehen, aber auch zu steil zum laufen.
Ich hab mich größtenteils für das Laufen entschieden, aber dafür kam 6
km vor Schluss der Mann mit dem Hammer. Der Herr, der mit mir ins Ziel
gelaufen ist, dem ging es ähnlich, aber wir haben uns gute Gesellschaft
geleistet.
Ganz
hinten zu laufen, das ergab sich ganz von alleine, weil 1/3 der
Läufer aus dem Silbertal stammt und es als Trainingsstrecke benutzt. Da
seh ich Flachländerin alt aus. Und durch die viele Fotografiererei kam
ich nicht vorwärts. Aber das war es wert! Es hat super viel Spaß gemacht
und das ist die Hauptsache...
Ich komme wieder, spätestens wenn ich schnell bin, oder alt genug für
den Kuhglockenpreis. Bis dahin hoffe ich, dass die St. Antoner sich
nicht nur Schnee wünschen, wenn auch für die meisten gilt: "Thank God,
summer is over".
Euere Andrea
Infos:
montafon-arlberg-marathon.com
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