Lausanne am Genfer See hat viel zu bieten, ob Weinberge, Schlösser oder
Museen mit vielerlei kulturellem Angebot. Oder man genießt einfach nur
den schönen See. Ich erinnere mich an meinen 1. Marathon, da war
ich richtig aufgeregt und hatte vielleicht auch etwas „Muffensausen“.
Schafft man die Distanz? Hat man gut trainiert. Vorhersagen sind nicht
möglich. Also man sollte es einfach laufen und auf sich zukommen lassen.
„Schaumermal“, sagt der Bayer, „dann werden wir schon sehn“. Auf jeden
Fall ist es gut, wenn ein erfahrener Coach dabei ist, so wie ich heute
Gordons Coacherin.
Der Start um 10:13 h ist in strömendem Regen. Gordon als Hobby-Taucher
beeindruckt das gar nicht. Prima. Wir reihen uns bei der
4:30-Zugläuferin ein. Oh, ich stelle bald fest, das Tempo ist zu
schnell. Wir müssen Luft rausnehmen denn, der Marathon entscheidet sich
nicht am Anfang, sondern am Ende bei km35. Mir wäre lieber Gordon hätte
seinen Zeitmesser zuhause gelassen, dieses Ding wo man dauernd drauf
schielt. Wir laufen die ersten 21km in einem für Gordon zügigen Tempo.
Ich warne meinen jungen Schützling, dass es jetzt zwar öfter leicht
bergab geht, dass es sich aber auf dem Rückweg wie der Mount Everest
anfühlen könnte.
Unsere km vergehen relativ locker, immer auf der Hauptstraße entlang, am
See, durch kleine Gässchen mit jubelndem Publikum und immer wieder
motivierenden Bands. Gordon findet das klasse, ich auch. Kurz vor km21
treffen wir Friedrich wieder, meinen Mann und seinen Chef. Im Auto ist
das für ihn eine umwegreiche Strecke, denn alles ist abgesperrt.
Friedrich hat 80km, wir erst 21km.
Ab dem Wendepunkt geht es fast dieselbe Strecke zurück. Wir spüren
schnell, dass das nicht einfach werden wird. Die langen zwar gut zu
laufenden Anstiege ziehen sich seeehr. Hinzu kommt plötzlich ein
heftiger Gegenwind. Viele Läufer werden jetzt müde, legen mehr und mehr
Gehpassagen ein. Gordon weiß, See kann Wind bedeuten und der kann sich
wie eine Mauer anfühlen. Tja, man kann nie zuvor sagen wie es werden
wird, wenn man seinen 1. Marathon läuft.
Job, Familie und Laufen ist nicht leicht unter einen Hut zu bekommen.
Marathonvorbereitung ist sehr zeitintensiv. - Ich habe meinen
"Schützling" gut vorbereitet.
Der sehr tapfere Gordon kämpft sich mit Biss dem Ziel näher, und statt
anvisierter 4:30 h sind es nun eben 4:39 h. Wir haben das trotz Regen
und am Ende viel Gegenwind super gemacht! Der Lausanne-Marathon ist auf jeden
Fall eine Reise wert. Schaut Euch die Bilder an.
Lausanne-Bilder
(alle Bilder im Großformat
gratis
hier zu haben)
Es regnet am Start, ist jedoch nicht kalt (17°C) |
Die Zugläuferin friert es nicht |
Wir sind bereit, 10:10 Uhr, es kann losgehen (Blockstart) |
Aus dem Strauß von Zugläufern suchen wir uns die 4:30 aus |
Sieht aus wie eine Torte (wir werden ihn später wieder sehen) |
Der Startschuss ist gefallen am Place de Milan... |
...wir sind unterwegs in der Avenue de l'Elysee |
So mützenkalt ist es heute doch gar nicht |
Es regnet heftig, wird aber langsam besser |
Hier unsere Zugläuferin, ein Party-Girl... |
...hinter der wir ruhig herlaufen
(schon wieder im Mülltüten-Look) |
Eine bunte Japanerin |
1km ist geschafft, juhu, nur noch 41km! |
Noch mehr Japaner (und es sind heute viele hier!).
Hier am See gibt es keinen Smog |
Wir verlassen Lausanne, der Hafen in Ouchy...
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...mit winterfest gemachten Booten... |
...und einsamer Boots-Anlegestelle |
So sieht es neben einem Zugläufer aus (guter Pulk!) |
Wieder eine Japanerin, alle haben das gleiche Cäppie |
Das muss eine Gallierin sein... |
...und noch eine |
Im echten Kimono unterwegs (wo ist
das orangene Cäppie?) |
Gordon bei km5: Fit wie ein Turnschuh |
Wasser... So, jetzt trinken... |
...und die Musik einen Moment genießen |
Durch die engen Gassen in Cully... |
...auf Kopfsteinpflaster |
Oh, Weinhänge in den bunten Herbstfarben... |
...mit Wein-Schlösschen und -Hotels |
Wirklich atemberaubende Blicke, v.a. im Herbst: Die Weinberge
von Lavaux sind Unesco-Welterbe
(Foto: Friedrich Mohr) |
Malerisch, auch herrlich zum wandern
(es muss ja nicht Marathon sein)
(Foto: Friedrich Mohr) |
Die Weinbergterrassen von Villette mit Blick auf schneebedeckte
Alpengipfel
(Foto: Friedrich Mohr) |
Wir laufen weiter direkt am See... |
...mit Zypressen und Trauerweiden... |
...immer wieder den Blick ans andere Ufer gerichtet |
Links die Weinberge... |
...und rechts der See |
Die blasen uns heftig den Marsch |
Ich würde jetzt gerne leckere süße Trauben haben |
Applaus, Applaus vor jedem Haus |
Herbst am Genfer See |
Wir sind wieder bei der bunten 4:30erin |
Km7:
Der nächste Verpflegungsposten naht |
Danke, die Herren! |
Einen warmen Kaffe in der Post? |
Nein, weiter geht's |
Da muss ich ein Minütchen verweilen |
Kürbisse (ich denke an leckere
Hokkaido-Suppe) |
Die ersten 10km sind ja locker |
Weiter an der Bahnstrecke entlang... |
...und unendlich lange, bunte Weinhänge |
Gordon schaut nach rechts... |
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...wie schön die Sonne in den See strahlt |
Km11:
Die nächste Getränkestelle (mit Musik) |
Wir haben die breite Strasse meilenweit für uns |
Alte
Weinterrassen |
Hopp-hopp |
Mit afrikanischen Rhythmen... |
...da wird's einem heiß am Kopf |
Km15:
Bananen und Orangenberge... |
...daneben eine fröhliche Party mit Sekt |
Wir aber müssen weiter, es ist ja Marathon
(der älteste der Schweiz) |
Km18: Wasser und Iso |
Reichhaltige Auswahl: Ich nehme ein Orangenstückchen |
Hopp-hopp, gut seid Ihr |
Ein Wasserfall rauscht direkt neben uns
(von Regenschauern nachts) |
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Gordon genießt seinen 1. Marathon, km für km |
Einer der Spitzenläufer kommt uns entgegen |
Ein Wein-Chalais |
Mit etwas Sonne blicken wir in die Weinhänge... |
In Vevey:
Mehr und mehr Läufer kommen uns entgegen |
Die Hütchen-Strecke |
Immer mehr Publikum |
Empfang in der Seepromenade von Vevey... |
...mit bunten Blumen, schön angelegt |
Grandios, der Blick, oder? |
Die
Getränke-Tankstelle... |
...bei km20 |
Orangenreihen: Schweizer Präzision und Ordnung |
Die 4:00-Zugläuferin macht es auch gut |
Hier startete der Halbmarathon
(3,5 Stunden nach uns um
13:45 Uhr) |
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Die erste Hälfte ist gut gelaufen und schnell vergangen. Wie wird die zweite? |
Wendepunkt |
Wieder ein schönes Chalais (eine
Ruhepause im Zimmer wäre jetzt nett) |
Gordon genießt und läuft fröhlich weiter (s.
Video) |
Manche sind ausgerüstet wie für einen Trail-Lauf |
Richtig gute Laune... |
...und auch die wartenden Staffel-Läufer grüßen uns |
Hallo Friedrich, wo ist mein... |
...Malzbier? Oh schmeckt das jetzt gut! |
Das
Museum "Alimentarium" |
Die Blumen erfreuen das Auge |
Wir verlassen Vevey mit Palmen in der exklusiven Wohngegend |
Schirm weg, lauft gut ohne Regen |
Auf der langen Strasse nach Nirgendwo kämpfen wir mit dem Wind |
Km29:
Viele Läufer müssen gehen... |
...vielleicht hilft ein Vitaminschub? |
km30, weiter ist Gordon noch nicht gelaufen, jetzt kommt
"Neuland" |
Einfach nur schön |
Und wieder die lustige Band, die kennen wir schon von vorhin |
Es zieht sich schon sehr, leicht bergauf... |
...da wäre ein Bett jetzt gut (nix
da, Gordon, weiter geht's) (Gordon merkt sich fürs Leben: See
bedeutet Wind) |
Wen haben wir denn da wieder vor uns, die 4:30-Zugläuferin |
Ah Publikum und ich sehe schon Friedrich warten... |
...mit großer Verpflegungsstelle... |
...gut gestapelt mit vielen Getränken... |
...plus meinem Malzbier-Doping |
Der französischer Soldat trägt sein schwere Fahne 42km |
Da rollt wieder die Ballontorte im Spezialfahrrad vorbei |
Schweizer Schokolade gefällig? |
Dass ich mein "echt bayrisch" Malzbier trinke... |
...beobachten die pausierenden Musiker
(hatten auch Marathon heute) |
Einen Moment stehen bleiben und durchschnaufen... |
...was, noch 8km wollt Ihr laufen? |
Noch einmal die letzten Blicke... |
...in die Weinhänge |
Schöner Platz am See! - Leider können wir hier nicht bleiben |
Wieder geht es ein bisschen aufwärts, es wird sehr sehr schwer |
Km38-Posten:
Die Reste werden weggekehrt |
Endlich wieder in Lausanne: Gordons letztes Lächeln... |
...vor den laaangen letzten 2km
(gut das es nun leicht bergab geht) |
Endlich das
Ziel in Sicht... |
...es kommt näher, das Publikum wird immer mehr und... |
...wir laufen auf dem roten Teppich ins Ziel
(wie genial! siehe
Video) |
Super, Gordon, hast Du gut gemeistert! |
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Willkommen im Club der Marathonläufer !!! |
Gordons 3 Gedanken im Ziel, in der neuen Welt der Marathonis:
1) puhhh, jetzt liegen
2) Keine Riegel mehr beim Laufen
(das Brechgefühl hat ihn ab km32 gequält)
3) Bergauf mit Gegenwind + Gordon, das ist wie Tag und Nachtschicht
(man kennt sich, man grüßt sich und
man geht einander aus dem Weg)
Grüezi eine von nur 69 Deutschen,
Eure Susann aus Lausann
Infos:
www.lausanne-marathon.com
Marathon: 1.401 Finisher
21km: 4.711 Finisher
10km: 4.575 Finisher
Walking: 670 Teilnehmer
Kinderläufe: 630 Teilnehmer |
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