Merkers?
Wo liegt das denn? Ich habe diesen Ort folgendermaßen kennengelernt: Vor
Jahren fragte ich meine kleine Nichte Johanna: „Wohin ging denn dein
bester Ausflug auf deinem bisschen Erdenleben?“ -
„Nach Merkers schön
warm unter die Erde zu den Salzglitzersteinen. Und erst der Aufzug und
das Rennauto“. Johannas Augen strahlten vor Begeisterung. Woow, hört
sich gut an, und der Familienausflug folgte 2014. Ein
Bergwerkmitarbeiter sagte dort bei der tollen Führung im thüringischem
Akzent:
„Neen Marathön
gibt’s hier och“
- So jetzt wissen wir
es, Merkers liegt im Thüringischen neben der Rhön, an Eisenach vorbei,
gestreift vom Rennsteig und leicht zu erreichen über die nagelneue A71.
Den Marathon stelle man sich ganz
einfach vor: Der Eintritt ist durch ein unscheinbares Gebäude. Ich komme
mit Marco, einem Lauffreund sowie Jacqueline und Olivia (beide 10 Jahre
alt) im sogenannten Bergwerk an. Die Kinder bekommen eine Besucherkarte,
wir ziehen die Laufklamotten an und folgen einer Treppe zum Aufzug, der
uns 500 Meter in die „Teufe“(Tiefe auf bergwerkerisch) bringt.
Oh welch Segen, hier ist schön warm, so
um die 20°C. Wir besteigen mit Kindern, Schutzhelm und 20 anderen
Läufern das Rennauto, welches uns zum Start-Zielbereich bringt. Dort
steht zufällig der größte Untertages-Schaufelradbagger der Welt rum. Die
Wände glitzern und überall liegen sie da, die wunderschönen weißen
Salzkristallsteine, die die Laufraser wieder nicht mal bemerken (ja, Ihr
seid gemeint, ja die österreichische Läuferschar).
500 Läufer sind da, weil mehr dürfen
nicht rein in dieses schöne Bergwerk. Ich lese „Jever“ auf manchen
T-Shirts, eine Mädelsgruppe aus Gießen treffen wir, die tollen Läufer
aus unserer Rhön und Michel Müller ist auch wieder da. Gestartet wird im
„Festsaal“, und eine sogenannte Festsaalrunde beträgt 3,3 km mit einigen
Highlights:
Highlight Nummer 1
: Erste VP nach 200m (Danke dass die Kinder da 5 Stunden aushelfen
durften, sie waren restlos begeistert)
Highlight Nummer 2: Der
steilste Berganstieg 300m lang, dann Bergwerkgang bis zum
Highlight Nummer 3: Man hört
Kuhglocken ("Die Alm"): 1 Mädel + 2 Jungs stehen 5 Stunden lang
diszipliniert da und feuern jeden Läufer an. Bravo! Dann kommt sofort
Highlight Nummer 4: Die Bergwerktoiletten zur Rechten, und ein
ewig langer Bergwerksgang bis zum
Highlight Nummer 5: VP 2 mit einer feiertüchtigen, lustigen
trinkfreudigen solidarischer Gruppe. Vor lauter Lachepisoden hatte ich
manchmal Mühe weiter zu laufen bzw. „Hey, in 20min komm ich wieder, ich
freu mich schon prophylaktisch“.
Highlight Nummer 6 :Der
fiese langgezogene Anstieg (ohne Worte). Später trifft man hier einige
Läufer zusammen mit dem Mann plus Hammer. Dann endlich taucht
Highlight Nummer 7 auf:
Wieder die Gruppe von der Alm. Die scharfe Rechtskurve und endlich der
langgezogene Zieleinlauf.
Das
ganze jetzt noch 13x und fertig ist der Marathon.
Bilder
Wilde Autofahrt zum Start |
Alles voller Bergwerksschätze |
Zu ruhiger Stunde, dieser Bagger ist in aller Munde |
What are you doing here? |
Glück auf |
Guten Appetit dann |
Feriendorf im Bergwerk |
Pipihausen mitten im Bergwerk |
Bis bald, im Mai |
Die netten Mädels von der VP 1 |
Die "Drei von der Alm" |
Herr Plastic-Pick-Up - vielen Dank |
VP 2. in Partylaune immer dabei |
Durst, immerzu (bei 21°C kein Wunder) |
High-Tech |
Jacqueline + Olivia |
Ganz schön finster zuweilen |
Laufen... 3,3 km pro Runde |
Marco, wiedergefunden |
Michel Müller aus Unterfranken |
Glitzernder Start-/Ziel-Bereich |
Immer so... laufen wir durch's Bergwerk |
Endlich im Ziel |
Unbezahlbares Glück |
Die letzten 2 Runden sind Beate und ich gemeinsam gelaufen |
Partystimmung Untertage |
Fazit:
Ein unglaublich herzlicher Marathon, hervorzuheben ist
die thüringische Fröhlichkeit und die Natürlichkeit, ähnlich dem
Rennsteig. Im Bergwerk laufen sollte jeder mal ausprobieren. Ich und die
Kinder waren restlos begeistert, und steinreich verlassen wir Merkers.
Vielen Dank nach Thüringen
Eure Bernadette aus der
Rhön
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