Wieder einmal stehe ich an der Startlinie in der Waldstraße. Der erste
Formtest des neuen Laufjahres. Murmel, murmel, murmel. Dieses Gemurmel
kann nur ein Traum sein. Ich habe heute schlecht geschlafen. Ich habe
mich von einer Seite auf die andere Seite gedreht. Und jetzt das Stechen
in der Lunge. Murmel, murmel …. „Ich war über die Feiertage
krank!“….Murmelt es von links. Meine Wade zwickt. Meine Polar steht auf
0:00:00. Ich warte. Murmel, murmel …. „Mich hat der Novo-Virus flach
gelegt!“ ….Murmelt es von rechts. Und jetzt fehlt nur noch Regen. Oder
Eis. Aber der gefrorene Schnee ist auch nicht besser. Ausgerechnet beim
ersten Wettkampf des Jahres!
Was ist, wenn der Wind stärker wird? Oder sogar
noch Regen aufkommt? Murmel, murmel …. „Ich bin eigentlich gar nicht in
Form. Mein Wetter ist das heute auch nicht.“, höre ich hinter mir
jemanden sagen. Das typische Understatement am Start. Seit gestern habe
ich dieses Kratzen im Hals. Soll ich tatsächlich für den Dreikönigslauf
eine Lungenentzündung riskieren? Murmel, murmel ….“Ich konnte eigentlich
die letzten 4 Wochen nicht richtig trainieren!“, kommt es von vorne. Und
meine Wade zieht. Fühlt sich gar nicht gut an. Das ist nicht nur eine
Muskelverhärtung. Das ist mehr. Eine unglückliche Bewegung und zack...
„Vorsicht Jochen, mach langsam.“, mahne ich mich. Aber der Countdown
läuft unaufhaltsam. Ich kann nichts dagegen tun. LOS. Und schon geht es
auf die erste Runde. Meinen Laufrhythmus finden und im Gedränge nicht
stürzen, stehen im Vordergrund. Ich habe kein gutes Gefühl. Was soll
also einer schnellen Zeit im Wege stehen? Die Streckenbedingungen. Mein
erklärtes Ziel war dieses Jahr wieder einmal die 45 Minuten-Marke zu
unterbieten. Das heißt 11:10 min/Runde! Ach, du Schreck: meine neuen
Schuhe. Hinten am Bahnhof wechseln wir von Asphalt auf Schnee. „Jetzt
bleib mal cool, du Weichei!“, sage ich mir und schon landet mein Schritt
in einer Pfütze.
Die erste Runde war eigentlich optimal. 11:00 min.
Dann wurde ich immer langsamer. In der dritten Runde musste ich schon
kämpfen. Jetzt reicht es mir! Wann ist das Ende? Wann ist es aus? Da
kommt die Ziellinie in Sicht. Hier versammeln sich jedes Jahr die
Zuschauer. „Gib Gas!“, „Hopp, hopp, hopp!“ Zielspurt.
Aus, Ende, es reicht!
Das war nicht mein Tag.
Auf ein Neues. Beim nächsten Wettkampf wird es sicher besser!
Run happy and smile!
Jochen
Laufen auf Eis und Schnee... |
...aufpassen! |
Infos zum Lauf: www.wkm-iad.de
Weitere "Team-Bittel" Kersbach-Lauf-Berichte: klickt hier:
Jochen
2008
und
2006 |
|