Es geht das Gerücht, dass hier mal ein lauffauler US-Amerikaner gesagt 
        haben soll: "I hate mountains" und die Berge deswegen Haßberge heißen. 
        Stimmt aber nicht. Das Schwestergebirge nebenan, der Steigerwald, heißt 
        übrigens auch nicht so wegen einem Bergsteiger. Nein: Forscher 
        sehen "Haßberge" im Zusammenhang mit der "Hasenfurt" über den Main (Haßfurt). 
        Ein seichter Flussübergang ermöglichte es auch "Hasenfüßen" und 
        "Angsthasen" den Fluss gefahrlos zu überqueren. 
        Hasenfüße sehe ich aber heute keine im Wald hier. Lauffüße jedoch viele, und 
        Laufhasen ein paar. 
         
        Ich laufe immer wieder ein Stück mit jemandem neben mir, ein paar 
        Gedanken tauschen. Und  ziehe dann ganz langsam weiter. 2km mit 
        Rafael, der seinem Sohn zum Abitur (und sich zum 50ten Marathon die 
        Teilnahme beim großen Chicago-Marathon schenkte. Quasi eine Art 
        Initiierung fürs Leben, Vater und Sohn zusammen in der Menge der 
        Lebensläufer. Nicht um die Wette sondern gemeinsam. Der Sohn war ganz 
        schön fertig, sagt mir der Vater.An manchen Läufern laufe ich 
        vorüber, sie hören mich nicht. Sie haben einen Knopf in beiden Ohren und 
        hören noch was Besseres als die Waldgeräusche. Ich gebe mich eine Weile 
        der Stille hin. Und dem sanft trommelnden Rhythmus meiner Füße auf dem 
        Waldboden. Heute hat man MP3 im Ohr. Und Hightech Funktionsfasern an. 
        Die Haare sind gestylt. Vorbei sind die schmuddeligen langen Bärte der 
        80er, reduzierte Körperpflege, Sitzblockaden und Ausdrucks-Trommler, 
        Fusselpullover und Jesuslatschen. Keinen sauren Wein mehr, Körnerfraß, 
        Baumumarmungs-Seminare und Nachwuchs-Yogis irgendwo zwischen Kamasutra 
        und Mutter Teresa.  
        Oh, wohin meine Gedanken schweifen? Noch 60min nach dem Start weiß ich nicht, ob ich  weiter  besonders langsam laufen werde? Gut Olaf 
        Sokratix zu treffen, 
        den für das abendländische Denken wichtigen Lauf-Philosophen. Und schön, wieder mal einige km 
        mit ihm zu philosophieren. Das war lange 
        nötig.  
         
        Seine neueste Erkenntnis: Wir werden mit dem Alter nicht langsamer. 
        Er fand heraus, dass sich durch die Erderwärmung deren Oberfläche 
        dehnte, und wir deswegen nur mehr km laufen als früher. Logisch. Das 
        erinnert mich an meine neueste Erkenntnis, dass wir mit dem Alter auch 
        keinen Bauch bekommen, sondern dies dank der am Shirt in Bauchhöhe 
        festgenadelten Startnummer so ist: Da diese sich wölbt, und wenn man 
        viele Marathons läuft, dann wölbt sich angleichendermaßen auch der Bauch 
        etwas mit. Ebenso logisch. Auf diese Weise wieder beruhigt traben wir 
        weiter im Wald, so vor uns hin. 
         
        Eine weitere Beobachtung: Ich treffe immer wieder dieselben Gesichter. 
        Klar, denn nur 98.000 aktive Marathonläufer gibt es in Deutschland. Die 
        Zahl ist übrigens abnehmend. Mein Kopf hat einen lustigen Gedanken: Ich 
        lege mir jetzt die Krankheit Alzheimer zu. Dann lern ich jedes Mal neue 
        nette Lauffreunde kennen.  
         
        Die Beobachtungen 
        (alle Bilder im Großformat 
        gratis
        
        hier zu haben) 
         
        1. Vorher 
  
        
          
            
              
            Die spätere Siegerin Kerstin hat noch ganz zerzauste Morgenhaare 
            (Ihr Mann Stefan nicht) | 
            
              
            Ach, seine Schnupftabakdose macht Harald heute so schnell? | 
           
          
            
              
            Hubert Karl, der begnadete Läufer + Erfinder des Laufs. | 
            
              
            Wir steigen in den Shuttle-Bus und fahren 2km zum Start. | 
           
          
            
              
            Dieter ist schon um den Mont Blanc gelaufen, da ist das hier... | 
            
              
            ...doch auch zu schaffen? | 
           
          
            
              
            Warum der grüne Dieter Ul-bricht bei mir "Ultrahabicht" heißt?... | 
            
              
            ...zeigt das grüne Schild hier. | 
           
         
        
          
            
              
            Die Marathonläufer versammeln sich im Wald | 
           
         
        
          
            
              
            Rafael Boston: Meine Nummer hängt schief, wer hat eine Nadel übrig? | 
            
              
            Olaf Sokratix grinst (wer ihn mit langen Haaren sehen will:
            hier) | 
           
          
            
              
            Olaf inspiriert: Jungs, ich weiß da einen schönen Lauf... | 
             
  | 
           
          
            
              
            Die Marathon-Läufer kurz vor dem Start | 
            
              
            Dieter (grün) klettert gern für ein Foto, bedenkt aber nicht, 
            dass... | 
           
          
            
              
            ...man da auch wieder runter muss. | 
            
              
            "Abseiling". | 
           
          
            
              
            Hinter dem Feld versammeln sich die ersten Walker  
            (Jetzt weiß ich warum Nr. 389 Walker wurde,  
            weil er dann der Hahn im Korb ist). | 
            
              
            Während ich mit den Walkern plaudere, läuft mir das Feld davon: 
            Start war schon! | 
           
          
            
              
            Fotografen verabschieden die Läufer... | 
            
              
            ...in den Wald. Es geht 2km bergauf. | 
           
         
        2. Unterwegs 
        
          
            
              
            Vorbild
            Bernd (71) ist wieder mit dabei. | 
            
              
            Rote Blätter wirbeln um unsere Schuhe | 
           
          
            
              
            Farbenspiel | 
            
              
            Michael geht es gemütlich an. | 
           
          
            
              
            Typisches Bild des Laufs. | 
            
              
            Christine, Mitorganisatorin, hat die netten Schilder entworfen. | 
           
          
            
              
            Wenn's Wetter passt: Herrlich hier zu laufen. Heute passt's! | 
            
              
            What goes up, must go down. | 
           
          
            
              
            Km3: Ich laufe eine Weile mit Rafael (hier in Kurvenlage). | 
            
              
            Die Läufer vor uns | 
           
          
            
              
            Zeit zum Plaudern | 
            
              
            Km4: Gut bestückte Verpflegungsstelle, die wir 4x passieren... | 
           
          
            
              
            ...inkl. warmem Tee + Kuchen | 
            
              
            Ich verabschiede mich von Rafael, auf der Suche nach dem nächsten 
            Lauffreund | 
           
          
            
              
            Achtung Publikum! | 
            
              
            Ruhe im Wald. | 
           
          
            
              
            Ich überhole den blinden Didi (in gelb mit Tobias)... | 
            
              
            ...laufe ein Stück mit Andrea + wieder Christine (Mitte)... | 
           
          
            
              
            ...stoße dann auf 2 netten Damen (links), 
            und eine böse (rechts), die etwas Männerfeindliches von sich gibt... | 
            
              
            ...und beruhige mich mit einem Malzbier... | 
           
          
            
              
            ...an der üppigen Ess- und Trinkstation 2. | 
            
              
            Die Schleife: Die Schnellen begegnen uns, wir müssen rechts 
            abbiegen. | 
           
          
            
              
            Oh, da liegt und leidet Olaf! Hey, was ist passiert? Lebst Du noch?  | 
            
              
            Olaf wird wieder, er lebt noch. Der Jägerstand hielt nicht stand! | 
           
          
            
              
            Doch schon gehts wieder... | 
            
              
            ...unverwüstlich... | 
           
          
            
              
            ...und mit meinem Hut strahlt er wieder. Time to talk! | 
            
              
            Km 14: "Time to drink". Olaf: Habt Ihr kein Bier hier? | 
           
          
            
              
            Asphalt muss man heute echt suchen. Hier eines der wenigen Stücke. | 
            
              
            Nach ein paar km mit Olaf ziehe ich weiter. Durchs bunte Laub. | 
           
          
            
              
            Genau! | 
            
              
            Achtung Publikum! | 
           
          
            
              
            Km 18: Das Wappen der Stadt Zeil. | 
            
              
            Km19: Wo geht's lang? Links. Ach ja. Danke. | 
           
          
            
              
            Herrmann zu Beginn der 2. Runde. Wieder lange bergauf... | 
            
              
            ...was man vernünftigerweise auch gehen kann wie Ingo. | 
           
          
            
              
            Km 25: Diesen Futterposten an der Kreuzung... | 
            
              
            ...kennen wir schon. Warmer Tee ist jetzt gut. | 
           
          
            
              
            Ich erreiche Peter + Anton (blind, in rot). Sie laufen ganz schön schnell. | 
            
              
            Weiter in die Ruhe des schön roten Waldes. Aha, ein Jägerstand. Der 
            Steht noch. | 
           
          
            
              
            Ein Punkt in der Ferne: Der nächste Läufer. Ich lasse es einfach 
            laufen. In Gedanken. | 
            
              
            Hier war ich schon mal futtern. Die 2. Runde geht bald dem 
            Ende entgegen. | 
           
          
            
              
            Freudige Begegnung: Bernd auf seiner 2. Runde. | 
            
              
            km 40: Ich erreiche Dieter Laufreporter (links mit Kamera)... | 
           
          
            
              
            ...und laufe mit ihnen ganz schön flott ins Ziel. | 
            
              
            Begrüßung im Ziel, und kurz darauf kommt... | 
           
          
            
              
            ...die Siegerin der Damen. | 
            
              
            Uli: Guck, hab meine Beine von den Schlammspritzern schon gesäubert. 
  | 
           
          
            
              
            Organisator Hubert, selbst gerade ins Ziel gelaufen, schnell ein 
            Schluck, dann ab... | 
            
              
            ...zur Siegesfeier in der warmen Halle... | 
           
          
            
              
            ...wo Andrea die dampfenden Kartoffeln mit Quark verspeist (die 
            Weinflasche erhielt jeder). | 
              | 
           
         
        Euer Erwin, in Zeil im Ziel,   
        ausphilosophiert, fertig gelaufen. Doch leider ohne Massage (ist aber schon angeregt), 
        dafür im 
        Schwimmbad + mit saftigen Pellkartoffeln mit Quark und einer laaangen 
        Siegesfeier. 
        
        PS: Noch eine Erkenntnis: Während unseres Lebens sammeln wir Wissen an. 
        Und wenn dann kein Platz mehr im Kopf ist, dann geht das in den Bauch. 
        Ich bin also nicht dick, sondern schlau! 
        
         
        Infos: www.zeiler-waldmarathon.de
        
         
         
        Finisher: Marathon 210 + Halbmarathon 504 
          
        
        
         |