Um 11.30 Uhr startet der 10km-Lauf bei seit langem nicht gesehener Sonne
und 20°C. Wir lassen das davon stürmende Läuferfeld ziehen, sehen es
schon bei km1 nur noch in der Ferne, und laufen unseren Schritt. Und der
ist langsam. Und konstant. Ab km3 sammeln wir die ersten hechelnden
Schnellstarter ein. Seitenstechen, zu hoher Puls... Nichts Neues. Wie
jedes Jahr.
Während die anderen Coaches langsam weiterziehen, sich langsam in
verschiedene langsame Geschwindigkeiten aufspalten, bleibe ich gaaanz
hinten.
Thomas ist 50. Er hatte vor 1 Jahr so massive Herzprobleme, dass er
beinahe diese Welt hätte verlassen müssen. Er beschloss zu laufen. Mit
unsagbarer Geduld hat er sich von wenigen Metern an hoch gearbeitet.
Immer auf den Arzt hören. Und heute will er 10km schaffen. Ganz langsam,
aber schaffen. Er ist Letzter. Für mich ist er in Wirklichkeit
Weltrekordler. Er erzählt mir seine Erlebnisse, immer auf seinen
Herzfrequenzmesser blickend. Ich weiß und sage ihm bei km5: Er wird
nicht als Letzter ins Ziel einlaufen.
Da taucht Elisabeth auf. Ziemlich außer Puste, eine schmerzhafte
Blase drückt im Schuh. Sie ist aus Ekuador, trainierte vor 10 Jahren
noch Triathlon und glaubt nicht, dass sie es heute bis ins Ziel schafft.
Thomas zieht langsam und unaufhaltsam bei km7 davon. Ich unterhalte die
Ekuadorianerin. Und irgendwie klettern wir den Berg bei km8 hoch,
schaukeln ihre echt müden Füße über das Kopfsteinpflaster der
Innenstadt, vorbei am Applaus der Leute in den Cafes. Es wird hart.
Immer wieder muss sie Luft schnappen und gehen. Tapferes Mädchen! Und
sie gibt nicht auf. Und sie lächelt ab und zu noch. Ich habe keine
Ahnung, was in ihr vorgeht (s. unten nach den Bildern)...
Bilder 10km-Lauf
Start am Opernhaus |
Die Steaks und Bratwürste bruzzeln schon |
Anita+Friends am Pavillion ihres 6-Stunden-Down-Syndrom-Laufes für
2011 |
Vater coacht Sohn: Jochen "Querläufer" |
Mann coacht Frau: Alexander und Birgit |
Uwe möchte auch erst mal hinten anfangen |
Wolfgang (mit Sohn) und ich haben schon so manches Läuferische
erlebt |
Lars hat die Nacht durchgefeiert, startet aber doch |
Coaches "H + H" (Harald und Herbert) |
Die Coaches kurz vor dem Startschuss |
Erwin Lionheart |
Das Läuferfeld macht sich auf... |
...Blick zurück: Ich bin noch nicht der Letzte |
Mit Applaus auf die Strecke geschickt |
Nur noch der "Besenwagen" ist hinter uns Coaches... |
...das Feld ist schon fast entschwunden |
Wieder eine kleine Gruppe zieht von uns, ganz langsam voraus |
Verpflegung bei km3,5: Isogetränk und Wasserbecher |
km5: Thomas und Elisabeth |
Herbstfarben |
km6: Wir 3 haben Radbegleitung gefunden... |
...sie wird 2011 mitlaufen. Definitiv angesteckt! |
Trinken bei km7,5 |
Thomas nimmt den letzten kräftigen Schluck und trabt davon |
In die Altstadt, immer malerisch... |
...entlang der Pegnitz... |
Der "Berg", oh weh... |
...und dann auch noch Kopfsteinpflaster! |
Applaus vom Streckenposten |
km9, noch 1,5km. Lächeln auch wenn die Füße schmerzen |
Im Graben entlang der alten Stadtmauer |
km10: Das Ziel ist in Sicht. Durchhalten! |
Die Sprecher erwarten Dich. Und das ganze Publikum ist nur für Dich,
Elisabeth! |
Kaum zu glauben: Geschafft! - Im Ziel... |
Und jetzt viel trinken |
Erwin: Hut ab vor allen Läufern ganz hinten,
...vor allem vor Thomas und Elisabeth!
|
Elisabeth:
Hallo Erwin,
Ich wollte mich kurz bei Dir danken für die wünderware Unterhaltung und
Ermütigung dass Du mir am Sonntag bei der Nürnberg Stadtlauf (10 Km.)
gegeben hast. Es war wünderschon den Ziel zu erreichern egal im welchen
Platz (ich war die alle letzte) trotz meine Veletzung (eine so grosse
Blase in meinen rechten Fuss dass ich nie im Leben gehabt hat) und
mangelnder Vorbereitung. Es war eine des kompliziertes Projekte meines
Lebens (diesen Lauf bis zum Ende zu machen) aber ich bin jetz sehr
zufrieden und muss ich Dir danken für Deine Unterstützung.... ohne Deine
Ermütigung hätte ich schon im der 6 Km aufgegeben. Du warts meinen
"Angel de la Guarda" (Schutzengel), LionHeart. Danke, danke von Herzen.
Zu mir: Ich bin 1978 in Quito, Ecuador geboren. Bin seit den 19.
September 2006 in Deutschland, und bin gekommen (mit 28 Jahren) um einen
weitere Ausbildung zu machen. In Ecuador habe ich VWL und BWL studiert.
In der Universität Erlangen-Nürnberg habe ich gerade vor einen Monat
meinen Studium beendet: Master in Arts in International Business, werde
ich in Dezember meinen Diplom kriegen. Ich habe auch mehrere Jahren
Berufserfahrung im Bereich BWL gehabt, war ich schon in Ecuador mit 26
Jahre eine Managerin von einen mittleregrosse Unternehmen gewessen. Habe
hier in Deutschland bei Siemens als Werkstudentin 2-1/2 Jahre gearbeitet
um meinen Studium selbts zu finanzieren. Im moment bin bei der
Arbeitssuche, weltweit.
Meine Leben steht immer auf Herausforderungen, deswegen auch Laufen war
es in die Liste. Ich habe Anfang des Jahres mit der AOK-Programm "Laufen
im Form" angefangen, leider ohne sehr grosse Erfolg, aber zumindest
Sport ist immer noch sehr wichtig für mich, muss ich aber sagen dass
Laufen nicht meinen beliebsten Sportart ist. Ich mag sehr schwimmen,
badminton spielen und in der letzte Zeit nordic walking. Aber ich gehe
zumindest 3 mal in der Woche auf Laufband "jogging gehe", und dass war
Teil meinen mangelnder Vorbereitung. Ich müsste ins Freie gehen und dort
üben, nicht nur auf den Laufband. Anderseits habe ich mich total
überschätz, ich habe bis letzte Woche nur 6Km im Laufband geschaft,
nicht 10 Km, und niemals einen Hautblase gekriegt. Dass hat echt meinen
Moral in den Lauf runter gespielt. Deswegen musste ich mich in die
letzte 4 km meinen Zähnen echt zusammenbeissen und in die Gründe warum
ich überhaupt den Lauf machen wollte denken. Meine Motivation: An Anfang
wollte ich nur den Lauf machen weil es war etwas das ich von meinen
Wunschliste "machen wollte". Ich habe schon 4 Jahre von den Lauf
gehört,aber es gabt immer wenig Zeit für nirgendeine
Trainingsvorbereitung weil das Studium hatte immer Prioritätsstufe 1.
Dann als ich schon meinen Masterarbeit Anfang August abgegeben hat, habe
ich mich als nächstes Ziel den Stadtlauf. Am Anfang habe ich mich für
den HalbenMarathon angemeldet, aber nach einen Gespräch mit meinen
"Trainer" im Fitnessstudio, habe ich zum 10Km Lauf gewechselt. Sowieso
1-1/2 Monaten Training war es nicht genug. Deswegen habe ich schon mich
gedacht dass nur teilnehmen wäre es schon gut. Dann kam die Idee dass
ich mache es auch den Lauf für die Integration von Migrannten in
Deutschland, fand ich den Idee super, weil wie besser kann man so
eine gute Idee unterstützen als in einer Volksereignis teilzunehmen den
Tag des 20. Jubiläum des deutsches Einheit? Ich wollte auch gesehen
werden und als "Andere" auch präsentieren dass ich anstrengen mich um in
der Deutsche Gesellschaft zu leben (ich weiss noch nicht ob in
Deutschland bleiben werde, aber es ist hoch wahrscheinlich), und dass es
gibt auch vielen vielen Menschen von jede Kontinent dass so was machen.
Und meinen lezte Grund war es natürlich was in der letzte Zeit in meinen
liebste Land passierte: der Friedensbruch. Ich wollte den Tag des
Deutsche Einheit an meinen Land denken, und für die Frieden in meinen
Land auch beten durch meinen Lauf. Deswegen war ich auch froh den ganzen
Weg und habe ich gelacht, weil ich machte es nicht mehr nur für mich,
sondern für andere Gründe auch. Ich hatte mehr als einen Grund zu feiern
wenn ich den Ziel erreicht hat. Und ich danke es teilweise natürlich
Dir.
Leider konnte ich nicht warten um direkt Dir zu danken (Du warst noch am
21km-Laufen), weil ich so müde war und ich musste noch Energien sammeln
um bis nach Hause noch Fahrrad fahren.
Ich wünsche Dir einen Super Woche und viel viel Spass und Erfolg bei
Laufen Lionheart!
María Elizabeth (Eliza)
Hier zu
Bilder 21km-Lauf
Weitere "Team-Bittel" Nürnberger-Stadtlauf Berichte:
Erwin 2009
...und frühere Jahre von dort aus weiterblättern |
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