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Letzte Änderung: 23.06.2011 | |||
Hinter der Wende fotografiert mich Thomas |
Bericht vom Regensburg Marathon am 8.5.2005 von Erwin Bittel |
Durch das Ostentor gelangen wir in die Altstadt beim Regensburg Marathon 2005 |
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8.05.2005 – Der 15. Regensburg MarathonZwei Läufer berichten - Erwin vom Marathon, Thomas vom Halbmarathon. Unterwegs treffen wir uns kurz. Hallo Läufer, Regensburg Fans und Mitteilnehmer, |
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Die Marathonläufer haben sich aufgereiht |
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Aus der zweiten Reihe, Ende Startblock A, laufe ich los.
Ich denke an 3 1/2 Stunden, will es ruhig angehen. Bald ist mir nicht mehr
kühl und ich beginne um mich zu sehen. Der 3.30 h-Zugläufer müsste direkt
vor mir sein, sagt mir meine Uhr. Er zieht aber schon in die Ferne. Ich
laufe plötzlich mit den Leute des 3.45 h-Läufers, der doch hinter mir sein
müsste. Mehrmals fragt man mich, ob die nicht zu schnell los sind. Ja, sind
sie. Wie halt so oft. Es ist auch nicht leicht von einer Meute verfolgt
ruhig im geplanten Tempo loszulaufen. „Das Schicksal eines Zugläufers ist
alleine ins Ziel zu kommen“, sage ich. Ab km1 begleitet mich Matthias, der „siehste
da oben steht mein Laufband“ hier wohnt. So erfahre ich im Laufe der
Kilometer auch wo die Zuckerfabrik ist und noch mehr über die Stadt. |
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Start der Marathonläufer |
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Andreas klopft mir auf die Schulter „bist Du Erwin?“. Er erkannte mich an meinem Team-Bittel-Shirt. Gestern haben wir uns unbekannterweise noch gemailt - er hat mein Buch bestellt – und heute erhält er live Gratis-Tipps zum Laufen in der Sahara von mir. Bald zieht er weiter. Ja, wen man so alles kennen lernt. | |||
Das Stadttor ist vorbei, es geht mit leichtem Rückenwind
auf die 5km lange Gerade zur Wende. Bei Km10 sagt mir meine Uhr, wir liegen
gut, 2 min. hinter der „3:30“, die wir mal ins Auge fassen. An der Wende
rockt eine Band heiß aus dem Waggon. Letztes Jahr waren hier noch
Lautsprecher gestanden mit Technoklängen. Und viel weniger Publikum.
Matthias, noch ein paar um uns herum und ich kommen derart ins Plaudern,
dass wir erst bei Km14 bemerken: es ist das erste Drittel verflogen. Da wir zwischen km 5 und km 15 auf einer Begegnungsstrecke sind, sehen wir uns die Gesichter der anderen Läufer an, die die schneller laufen, die die langsamer laufen. Sehr interessant, wie verbraucht manche schon nach 12km drein blicken, die meisten aber sehen fit und fröhlich aus, wie der „Ich laufe für Mutti“-Läufer. Na ja, heute ist Muttertag. Und darauf trinken wir mal wieder einen Schluck. |
Eine Rockband heizt uns ein |
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Nach der Verpflegungsstelle laufen wieder durch das graue aufgeblasene Runners Point Tor. Die Band am Ostentor spielt passend Tom Petty: „I Ain’t Got Wings“ und wir treten fortan wieder auf fußermüdendes Kopfsteinpflaster. Aber fetzige Musik swingt aus vielen offenen Fenstern über uns in den engen Gassen der Altstadt. Schon eine schöne und marathonbegeisterte City. |
Durch das Ostentor gelangen wir in die Altstadt |
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Nun über die Donaubrücke, leichte Steigung, Blick auf den ruhigen Strom. Meine Gedanken folgen ihm eine Weile bis ins Schwarze Meer. An der Insel Krim drehen sie um, denn mittlerweile wanken wir über die wirklich unberechenbar mitschwingende Fußgängerbrücke. Sehr wackelige Angelegenheit, aber auch irgendwie witzig. Und es lenkt ab. Auf der alten Steinernen Brücke ist es besonders uneben für die Füße. Wir bleiben dennoch auf dem Kopfsteinpflaster, genießen die frei Mitte und laufen in den Hexenkessel und Lärm der Altstadt. Ein Prickeln im Bauch und Gänsehaut den Rücken runter, ehrlich, ich sage Euch! |
Auf der Steinernen Brücke |
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Wir passieren km21, weiter mit 2 min „Verspätung“ und
beschließen jetzt den Trritt minimal zu erhöhen. Aber wirklich nur 3 sec pro
km. Als wir auf die zweite Runde starten tauchen neben uns die ersten
Halbmarathonis auf, soeben gestartet. Wirklich heuer sehr gut hält man sie
durch ein Band von uns langsameren Marathonläufern getrennt, damit sie uns
nicht aus dem mittlerweile gefestigten Rhythmus bringen. Erst nach weiteren
2km verschwindet das Trennband. Dennoch ist es jetzt schwer, den Schritt zu
bewahren, denn wir werden ständig überholt. Ich bremse Matthias immer wieder
etwas - wir entziehen uns dem Schieben der 21km-Läufer. Nicht so einfach. Es
beginnt leicht zu nieseln, die Hände werden etwas nass aber nicht wirklich
kalt. Wir laufen locker.
Als wir wieder auf die lange Gerade kommen, km25,
hinaus zur Wende, da hört der Nieselregen auf. Und mit dem leichten
Rückenwind ist es angenehm zu laufen. Immer noch reden wir. Wieder Blicke zu
den Entgegenkommenden, viele erleiden dort bereits den „Heldentod“. Ich will
ja keine Namen nennen, denn die die es trifft leiden jetzt wirklich schon
genug und sicher noch wochenlang danach. Es ist nicht schön, wenn man zu
schnell los gegangen ist. Ich bin es anders herum angegangen. Und Matthias
und die beiden hinter uns freuen sich daran. |
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Die Rockgruppe bei km30 spielt Police “Every Breath You
Take” – Ich atme tief durch. Ja! Die Wende, Klatschendes Publikum und sofort
wieder Gegenwind, jetzt schon deutlich anstrengender als in der ersten
Runde: Weiter und weiter überholen wir. Ein bisschen so als würden wir außer
Konkurrenz laufen. Plötzlich begegnet mir Thomas, hey, ein Foto im
Vorbeilaufen, ha, da ist er ja schon. Km35, selbst die Halbmarathonis
kämpfen jetzt, 7km vor dem Ziel am Berg des „Favoritensterbens“. Na ja, kein
Berg, aber jeder spürt die Steigung. Und der Wind bläst.
Wieder Trinken, wieder in die Altstadt, wieder Musik von
oben. Die Füße werden müde. Vorbei am Dom freut sich mein Fremdenführer:
„Wir sind schon am Haidplatz“. Die Kapelle hier bläst eifrig in die Backen,
das Publikum ist laut und spitze, wird nur noch 1km später übertroffen vom
Hexenkessel der Steinernen Brücke. Nein, diese Bomben-Stimmung, die
beschreibe ich jetzt nicht. Da müsst Ihr schon selbst mal mitlaufen, das ist
nicht in Worte zufassen. |
In der Altstadt |
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Ein kleines Mädchen hängt mir fast so erfreut wie ich die Medaille um, Matthias und ich klatschen uns die Hände, umarmen uns und atmen durch: Und ab geht’s gegen die Wand: die gelbe Wand. 11.500 Bananen türmen sich neben uns, ich greife zu. Jetzt scheint sogar noch die Sonne dazu. Trinken, Gymnastik, Trinken, dann was Warmes überziehen und wieder Trinken. Als ich erholt bin gehe ich noch einmal in den Zieleinlauf, sammle Stimmen, wie war’s? Super, super, super. Tolles Laufwetter, Riesenstimmung im Zieleinlauf. Zwei Walker fanden das matschige Waldstück nicht so toll, aber auch sie strahlen. |
Hier gibt es die Finishermedaillen |
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Ich mache mich auf zu den Massagebänken, die zu meiner
Überraschung Bierbänke sind und zum größten Teil leider im kühlen und
windigen Freien stehen. Etwas hart liegt es sich, es gibt keine Decken und
besonders Kopfkissen wären jetzt gut. Doch das Engagement der beiden
Massageschulen ist groß und die Läufer genießen die Massagen (soweit sie
eben können). Zum Teil massiert man sogar zu zweit einen Läufer. Viele kennen den Marathon nach dem Marathon, den Weg zu Duschen, Auto oder Bus. Und Treppen steigen ist wie Hindernislauf. Aber das Regensburger Westbad ist gleich nebenan, warm und sehr entspannend. Dank dem Wettermann, ein Lob den Regensburgern und der Organisation. Es grüßt Euch Erwin vom Team Bittel |
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