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Letzte Änderung: 23.06.2011


Etwa 300 Paar Schuhe...

Hubert Karls

3. Zeiler
Waldmarathon

am 11.11.2006

(Bericht Susanne Hager,
Fotos Erwin Bittel)


... laufen in Zeil im Wald


Lest wie es 2005 war, wärmer als heuer
Es gibt in Zeil noch einen anderen Lauf: Abt-Degen-Lauf 2001

Hier geht's zum Bericht von Erwin mit den lustigen Fotos und zu Olafs Lauf zum Lauf (96km von Nürnberg nach Zeil)
 

Susanne berichtet:


Die Herausforderung im Naturpark Hassberge

Über Nacht ist es kalt geworden. Bei typischem Novemberwetter fahren wir nach Zeil. Heute werde ich meinen zweiten Marathon laufen. Ich bin sehr aufgeregt, denn ich habe großen Respekt vor dieser langen Distanz von 42,195 km und heute immerhin 840 Höhenmetern. Letztes Jahr konnte ich mir schon ein Bild machen wie es hier ist. Ich durfte bereits den Halbmarathon laufen und dachte damals noch nicht daran jemals weitere Strecken zu laufen. Hilmar lief letztes Jahr in Zeil seinen ersten Marathon und er lief ganz schön flott. – 

Etwa um 9 Uhr kommen wir in Zeil am Main an. Jetzt zeigt das Thermometer +1°C.

Die Organisation beschreibt die Strecke wie folgt: Anspruchsvoller Kurs durch den Nationalpark Hassberge im Laufpark Zeil auf fast durchgehend befestigten Waldwegen. Über den Schlossberg und die Bischofsheimer Höhe führt die Strecke Richtung Jägerhäuschen zum Geisgrabenbrunnen. Nach dem Passieren der „Sieben Seen“ und des Bischofsheimer Sees verläuft die Strecke über den Fitnesspfad zurück zum Ziel am Setzbachbrunnen.

Als wir in Zeil ankommen gehen wir direkt ins Rudolf-Winkler-Haus (Halle), um unsere Startnummern zu holen. Die Helferinnen und Helfer sind sehr nett und wir erhalten unsere Umschläge und eine Flasche Mineralwasser dazu. Mal sehen was da so alles drin ist. Aha, die Startnummer, ein blaues Klettband mit Chip, sehr praktisch, und ein Laufmagazin. Wir heften mit den Sicherheitsnadeln die Nummern gut sichtbar ans Shirt. - Hier ist schon richtig viel los. Läuferinnen und Läufer wo man hinschaut. In der Halle in der auch später die Siegerehrung stattfinden wird, gibt es sogar Frühstück und es ist überall schön warm und Platz genug. Auch heute treffen wir immer wieder Bekannte. In der Starterliste im Internet habe ich schon einige Male geschaut wer denn so alles dabei sein wird und nun trudeln alle nach und nach ein. – Oh, hallo da ist ja auch Thomas und seine Schwester Petra. Die beiden haben sich für den Halbmarathon angemeldet und so können wir leider nicht zusammen laufen. –

Es ist so nett immer wieder alte und neue Bekannte, Gleichgesinnte zu treffen. Darauf freue ich mich jedes Mal. Jeder hat etwas zu erzählen und es macht einfach Spaß nicht alleine zu laufen. -

Wir machen gleich hier in der Halle unsere wichtige Gymnastik, um uns auf unser „langes Läufchen“ vorzubereiten. Ja gut, den Rücken noch und die Beinrückseiten…eh….das zieht. So, fertig. - Inzwischen ist es Zeit geworden aufzubrechen. Wir nehmen das Auto und fahren 1,5km zum Start im Wald. Wir wissen ja nicht wie sich das Wetter entwickelt und so ist es ganz praktisch, wenn wir direkt ins Trockene flüchten können falls es sein muss. Natürlich gibt es aber auch Shuttle-Busse die alle 5 Minuten zwischen Start/Ziel und der Halle pendeln. Es ist hier wirklich alles super durchdacht und prima organisiert. Der Chef der Organisation, Hubert Karl, läuft auch mit. Er joggt gerade an uns vorbei als wir die letzten Meter zügig hoch zum Start marschieren. Die meisten Läuferinnen und Läufer haben sich schon aufgestellt. Es sind jetzt ausschließlich Marathonis am Start, der um 10.00 Uhr sein wird. Um 10.15 Uhr starten die Walker/Nordic-Walker und um 11.00 Uhr sind dann die Halbmarathonis dran. -

Immer wieder stupst uns jemand an, der uns kennt…. „Hallo, ich habe Euch in München gesehen“ oder „ich lese eifrig Eure Berichte“ – Ich bin so stolz. Ich vergesse fast, was ich mir heute vorgenommen habe. Da war doch was? Oh ja, ich laufe heute ja meinen zweiten Marathon. Ich fühle mich wie ein aufgeregtes Kind. Ich habe rote Wangen und Herzklopfen, will endlich los. Es ist so weit.

Jetzt setzt sich das Starterfeld in Bewegung. Hier gibt es keinen Startschuss, es ist ein Naturschutzgebiet und aus Rücksicht auf die Tiere wird nicht geschossen. Kurz nach zehn Uhr traben wir also davon. Es geht gleich richtig bergauf. Erwin bremst uns von Anfang an herunter. „Langsam!“ Gerne lässt man sich immer wieder mitreißen, aber wir sind brav und drosseln das Tempo. Wir haben schließlich noch ein ganz ordentliches Stück vor uns. – Wir sind eine lustige Truppe. Es sind hier Erwin, Hilmar, Olaf, Bernhard1 mit Schäferhündin Cora (mit eigener Startnummer!), Bernhard2, Klaus, Bernd, Uli und ich (die Henne im Korb).  Dieser Lauf durch den Wald ist wirklich sehr wohltuend.


   Ein Teil unserer lustigen Laufgruppe

            Nach 3km ist es schon nicht mehr kalt

Die gute Luft macht den Kopf frei und es läuft sich auf dem Laub schön weich. Cora läuft immer wieder nach vorne und wartet dann. Es macht richtig Laune dem „Quecksilber“ zuzusehen. Sie hat sichtlich Freude daran uns zu begleiten und leckt Wasser von den Blättern.


Waldläufer Bernhard mit Hund (mit Startnummer)...

              ...Vierfüßler "Cora"

Wir ziehen also gemütlich dahin und folgen dem schönen Pfad. Wir laufen durch diesen wunderschönen gelb-braun-bunten Herbstwald und lassen uns treiben. In regelmäßigen Abständen kommen alle 5 km die Verpflegungsstellen. Hier gibt es wirklich alles was das Herz begehrt. Es werden uns Bananenstückchen, drei verschiedene Kuchen, zwei verschiedene Fruchtriegel, Energieriegel, Salzkräcker, Cola, Malzbier, Iso-Getränk, Wasser und guter warmer Tee gereicht. Auch hier wieder sind die Helferinnen sehr sehr nett und feuern uns an.


         4x passieren wir dieses Verpflegungsbuffet

               Verpflegung 3 am Fischweiher

Natürlich können wir nicht einfach einen Becher schnappen und weiter. Nein, nein. Hier nicht, wir machen zwangsläufig immer wieder kleine Pausen. Ich erkenne auch das kleine Mädchen wieder, das bereits 2005 fleißig hier mitgeholfen hat. Sie dürfte jetzt vielleicht 4 oder 5 Jahre alt sein, so eine Süße. –

Zuschauer hat es hier nicht. Aber an der Laufstrecke stehen immer wieder Schilder mit motivierenden Sprüchen. Dieser Lauf ist bis ins letzte Detail mit viel Liebe organisiert. Das spürt man einfach und das macht ihn besonders schön.


               840 Höhenmeter - viele Steigungen

       Die Natur ist wirklich bunt: rotbraun und gelb

Schotter ermüdet die Beine sehr (es sind nicht nur 2km)
 

Das Läuferfeld hat sich inzwischen recht ordentlich auseinander gezogen. Unsere Gruppe nimmt immer wieder zu und auch wieder ab. - Neben der letzten Verpflegungsstelle vor Ende der ersten Runde wird gerade ein Fischweiher leer gemacht. Mit Netzen und Käschern werden die Zappler herausgeholt. Riesige Karpfen gibt es da zu sehen. Da möchte man gerne noch ein Bissle zuschauen, aber wir kommen ja noch einmal vorbei. Also dann, bis später.


                    Unsere Gruppe

   Riesenkarpfen werden aus dem Fischweiher geholt

Weiter und weiter geht es und es geht uns allen gut. Wir haben so viel Spaß zusammen und lachen lauthals über Erwins Witze. – Hilmar und ich haben unser Lieblingsthema aufgegriffen. Kuchen, Kochen, Lebkuchen… Wir erinnern uns, dass es nach dem Lauf in der Halle Kartoffeln mit Quark und Kaffee und Kuchen gibt und das lässt uns gleich einen Schritt schneller werden – Da kommt aber sofort unseres Chefs „Laaaangsam!“ – Ui, keine Chance. Los nach hinten, mpf…. Menno… Wir reihen uns hinten ein und laufen ordentlich und diszipliniert weiter. Gut so. Ich kann es nicht oft genug betonen, aber wir haben eben einfach Spaß. Hilmar entkommt ein lautes, schallendes „Juchu!!“ das er in den Wald hineinruft. „Das musste einfach raus.“ sagt er. Ja ja, das Laufen…… hi hi hi…… Ich finde es ja absolut interessant die unterschiedlichen Laufstile zu beobachten und hier gibt es in der Tat einige zu sehen. - Als wir bei Start/Ziel vorbeikommen, darf ich dieses Jahr auch nach links weiter in die 2. Runde eintauchen und das genieße ich. Ich bin dabei. Ja! – Nun geht es irgendwie viel schneller. Die Kilometer fliegen förmlich dahin. Vor uns taucht bald Andrea auf. „Hallo, wie geht’s Dir? Lauf doch mit uns weiter.“ Uli ist nicht zu bremsen. Er ist eine ganze Weile bei uns gewesen, aber irgendwann hält es ihn nicht mehr und er setzt sich ab, läuft ein Stückchen voraus.


           Uli, immer einen Schritt voraus

         Jetzt hält auch Erwin Uli nicht mehr

Klar er hat heute die schnellen (selbst gestrickten) Strümpfe an, hi hi hi. Bis später Uli. – Der Himmel ist grau und hin und wieder fallen ein paar Tropfen hernieder, aber es wird schon trocken bleiben. Es hat nur etwa 8°C, ist ganz gut so. Ich bin richtig warm eingepackt und friere nicht. Meine Füße sind trocken und warm und der gute warme Tee an den Verpflegungsstellen wärmt von innen. – Irgendwann überholen wir Uli wieder. Er hat sein Tempo wieder ein wenig drosseln müssen. – Weit ist es jetzt nicht mehr. Die Kilometerschilder fliegen an uns vorbei. -


       Hilmar wird in den Abfallkorb gedrückt...
@Erwin: Lustiges auch noch bei km40:

Susanne sieht den Abfallkorb...
und stopft den Hilmar da rein.

Kurz vor Ende sehen wir vor uns einen Läufer, gehend. Als wir an ihn herankommen sagt Erwin sofort und spontan „Komm häng Dich dran…“ da schließt er sich uns an. Er heißt Norbert, ist 56 und erzählt uns was er schon so gemacht hat und dass er schon 25 Jahre läuft. -

Als wir nur noch 2km vor uns haben geben wir ein wenig Gas. Jeder läuft schneller und schneller und ich merke wie viel Kraft ich noch habe. Wir rennen den letzten Berg mit langen, leichten Schritten hinunter. - Erwin sagt wir laufen der Größe nach ins Ziel ein. Ha ha, hab ich Glück: ich Kleine darf als Erste, dann kommen Hilmar, Erwin und Norbert. Wie die Orgelpfeifen traben wir über die Ziellinie, die Hand mit den Chip an den Scanner halten Piep… Eine nette junge Dame hängt uns die Medaille um. Danke. - Geschafft, Glückwunsch!! – Jaaaaaaaaaaaa!!!!!!!! Geschafft!!!!!!! Ich bin so glücklich. Marathon Nummer zwei.

Es geht uns allen gut. Das ist so ein schönes Geschenk. Danke Erwin. – Wir nehmen uns gleich noch einmal warmen Tee und beobachten noch ein paar Finisher. Bald kommt auch schon Uli und er sieht gut aus. Und Rafael auch. – Herumstehen in der feuchten Kälte ist nicht gut und so beschließen wir ein Häusle weiter zu gehen. Wir gehen die 500m zum Auto und fahren mit Hilmar ins Hallenbad, wo wir kostenlos schwimmen dürften. – Erst tauschen wir unsere Startnummern gegen eine Flasche „Schoppenfetzer“. Das ist ein lokaler Weißwein, den jeder Finisher erhält. Wein schnell ins Auto, unsere Taschen schnappen und erst mal duschen. Die Dusche ist so angenehm heiß und der harte Strahl massiert mir den Nacken. Ahh, das wärmt und tut sehr sehr gut. Wieder trocken und warm eingepackt gehe ich nach vorne wo wir uns zur Gymnastik verabredet haben. Die Dehnungsübungen sind jetzt, nach dem Laufen besonders wohltuend und notwendig. Erwin zeigt uns noch ein paar ganz besondere Tricks und Verrenkungen und wir kommen schier aus dem Lachen nicht mehr heraus. – Wir bringen unsere Sachen ins Auto zurück und nehmen unseren Essensgutschein mit: direkt ran ans Buffet! Hier gibt es viele gute Sachen aber wir entscheiden uns für Kartoffeln mit Quark. Super, so eine große Portion. Danke schön. Mhm, sieht gut aus. Wir gehen mit unseren Tellern hinein in die wohltemperierte Halle in der die Siegerehrung bereits läuft. Wow, so viel Preise stehen dort bereit. Olaf winkt uns heran. Wir gehen in die Mitte und setzen uns zusammen. Ach ist das schön. Das gute Essen ist klasse. Man könnte sogar noch Nachschlag bekommen, aber diese Portion reicht mir erst einmal. – Nacheinander werden die Schnellen und die Teams geehrt und schließlich wird Andrea auch aufgerufen. Sie geht nach vorne zur Bühne und erhält einen Preis. Einen großen Korb mit italienischen Leckereien. Wow, super. Das ist ja nett. Andrea freut sich. Damit hat sie nicht gerechnet. – Hilmar ist bereit für Nachtisch und ich auch. Also wir dackeln noch einmal zum Kuchenbuffet und suchen uns einen Zebrakuchen aus. Jetzt schmeckt einfach alles gut und wir haben gar kein schlechtes Gewissen, weil wir haben uns den Kuchen ja redlich verdient! - Rundum zufrieden geht es schließlich ab nach Hause. Es ist schon dunkel und jetzt regnet es ein wenig. Im Auto erzählen und reden und lachen wir weiter und es war wieder ein total schöner Tag.

Mit Sicherheit sind wir auch nächstes Jahr wieder dabei wenn der 4. Zeiler Waldmarathon an den Start geht. Vielleicht lacht die Sonne ja dann mit uns mit.

Viele Grüße

Eure Susanne
 

Mehr Infos zum Lauf auf der Webseite aus Zeil               Zum Bericht von Erwin mit lustigen Bildern
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