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Letzte Änderung: 31.05.2016 | ||||||||||||
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5. Untertage MarathonSondershausen/Thür.
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...im Brügmann-Schacht |
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Lest zuerst wie es
"untertage" 2002 war:
Die Traumreise (von Erwin)
Ob man untertage laufen kann?
Mitten in der Nacht um 4:30 Uhr starten Julio und ich in Neuendettelsau, nehmen ab Nürnberg Manfred mit und fahren durchs Dunkel gen Norden. Thüringen, Sondershausen. Bei meinen beiden Mitfahrern finden sich Anzeichen von Klaustrophobie, Angst in der hilflosen Abgeschiedenheit dort unten gefangen zu sein und allerlei Gedanken kreisen während der Fahrt in deren Köpfen. Wenn jemand solche oder andere Gedanken hat, dann sind die sehr ernst zu nehmen. Mir kamen sie nicht. Manfred und Julio auch nur so lange sie nicht unten angekommen waren. - Sofort war alles wie weggeblasen. Die Neugier war stärker. Eine Angst kann tief dort unten
jedoch nicht auftreten: die alte Angst der Gallier, der Himmel könnte einem
auf den Kopf fallen. Überraschung: wir steigen aus und stehen
mitten im Tunnelsystem. Hunderte von Kilometern sollen es sein. Ganz neue
Opel-Transporter erwarten uns, nehmen rasch je 20 Läufer auf und
verschwinden im Dunkel. Wahrend wir warten ziehen wir uns um. Es ist
wirklich warm hier, wir schwitzen sofort. Weil es aber recht trocken ist
gewöhnen wir uns leichter daran. Gymnastik, eincremen, lauffertig machen,
Helm auf. Durch den Stau am Eingang sind wir spät dran. Den nächsten Convoy
der Transport-Lkws erwischen wir, klettern rauf, und ab geht die Post. Ich
fühle mich wie im Innern einer Rohrpost. Mit Getöse und echt atemberaubender
Straßenlage rasen wir auf dem offenen Lkw durch die Schächte, zum teil mit
über 60 km/h. Der Fahrtwind macht die Wärme erträglich. Juhu, ein bisschen
Volksfest vor dem Start.
Es ist 20mi nach 10.00 Uhr, wir starten später als geplant.
Das war zu erwarten. Es gibt Toilettenhäuschen, eine Menge Stollen und
Gänge, Seitengänge, mal dunkel, mal gefüllt und hell. Wir legen unsere
Sachen ab, kommen zurück und gerade als die Letzten ankommen - auf geht's
schon. Keine Zeit verlierend wird husch-dich zum Start gerufen. Noch 2
Minuten, wenig Zeit für Dehnen. Wir drei verlieren uns sofort. Start.
Der Schacht hat seine Eigenheiten: es ist warm, 27° C, wie
gesagt. Es ist trocken, nur 10% Luftfeuchte. Die Luft ist salzig, was man
schnell auf der Haut schmecken kann. Doc für Läufer gibt es weiteres zu
bedenken: es gibt (fast) keine km-Schilder, also ist die Orientierung
schwer. Man kann nicht weit sehen, sich auf nichts einstellen. Manchmal sehe
ich nur 5m weit, manchmal 200m. Und: es gibt ein paar kräftige und lange
Steigungen. Dazu muss ich mich erst daran gewöhnen nicht zu sehen worauf ich
laufe. Meist sieht man nichts. Doch es ist kaum gefährlich, da eben. Nur
selten liegt mal ein Salzkiesel am Weg, meist nur Salzstaub. Der jedoch
macht bei vom Autos glatt gewetztem Untergrund manche Kurve rutschig. Doch
nach der ersten der 4 10km-Runden hat jeder die Eigenheiten im Griff. Leider
haben sich die meisten auch schon kräftig überschätzt, die Hitze, das
Höhenprofil nicht mit einkalkuliert. Ich habe
keine Ahnung was meine Uhr sagt, schaue nur anfangs ab und an auf meinen
Puls, er ist hoch, aber noch okay. Ich beruhige ihn und laufe und laufe.
Weil es kein Publikum gibt, keine Natur am Wegrand, keine Gerüche, keine
Geräusche, keinen Wind oder Sonne, keine Vogelstimmen, nichts und niemanden
(außer den wenigen Helfern an den Trinkstellen alle 2,5km) - ...deswegen
lenkt mich alles nach innen. Ich bin sowieso extrem müde, da ich heute Nacht
viel zu wenig (oder gar keinen?) Schlaf erwischt habe. In einer Art Trance,
sei es durch das Schlafdefizit, wohl mehr aber durch die fehlende Ablenkung
von außen gleite ich in wie ich am Ende feststellen sollte "perfektem
Rhythmus" durch die 4 Runden. Manchmal fehlen mir ganze Zeitstücke, ich
erwache. Ich erwache und finde mich laufend, natürlich. Kommt mehrmals vor
in den knapp 4 Stunden Stollengängen. Erstaunlich, aber irgendwie ein
angenehmes Gefühl. So muss sich ein Adler fühlen, der auch mal die Augen
zumachen kann beim Flug. - Schon faszinierend welche Gedanken auftauchen.
Und gehen. Und andere kommen. - Fast schade, dass sie alle dort geblieben
sind, ich keinen mehr erinnere jetzt.
Irgendwann später kommt Julio, etwas fertig, aber nicht so wie die meisten
Zieleinläufer. Ihre Taktik hat heute gefehlt. Fast alel, die wir fragen sind
viel zu schnell losgelaufen, manche schon in der 3. Runde gegangen. Das
scheint das Schwerste des Tages zu sein. Taktik.
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Mehr Infos auf der
Webseite des Laufes
(bei "Marathon.de") Viele viele Fotos von Julio Schöne Fotos hat auch Bernie |
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