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Letzte Änderung: 23.06.2011

Jörg bei der Hälfte

Bericht vom Rennsteig Supermarathon
19.05.2007

von Manuela Mertl
+ Jörg Ferlein

 (Fotos: Jörg Ferlein)


Manuela bei km65

Bericht und Bilder

Der Bericht


Mitte Mai ist Rennsteiglauf

Jörg: Mehr noch als die klare Ansage im Prospekt zum Thüringer Wald ziehen uns die vielen schönen Erinnerungen vom letzten Jahr wieder an den Start nach Eisenach. Doch dieses Jahr ist alles anders: Kein familiärer Wochenendausflug, kein gemütliches Pensionszimmer, keine lange Busfahrt am Samstagmorgen, aber auch kein Regen. Dafür Sonnenschein von Eisenach bis Schmiedefeld und eine tolle Stimmung im Ziel.

Der Tag vor dem Lauf:

Jörg: Wir fühlen uns fast wie im Pauschalurlaub, als uns ein freundlicher Helfer des RL-Teams zu unserem "Hotel" mit der "farbenfrohen, einladenden" Fassade chauffiert. Nur ganz kurz vergleiche ich das Eisenacher Elisabeth-Gymnasium mit dem gemütlichen Stadtcafe in Suhl, das uns letztes Jahr als Schlafstätte diente. Dieses Jahr ist alles anders, im vollen Klassenzimmer des Massenquartiers, auf den harten Dielen und der dünnen Isomatte, den überfüllten Toiletten. Lange sitzen wir noch auf der alten Holzbank vor der Schule und genießen den Abend fast meditativ. Irgendwie auch schön, auf eine andere Art.

Unser "Hotel": Fast ein Doppelzimmer… … und der Frühstücksraum

Manuela: Der Abend vor dem Lauf war herrlich entspannend. Mit Jörg auf einer Bank vor der Schule zu sitzen, mit einer Tasse Tee in der Hand, und zu fühlen, wie die Anspannung der letzten Tage von mir abfällt. Nur unwillig kann ich mich um 11 Uhr aufraffen, um "unser" Klassenzimmer aufzusuchen. Im Treppenhaus ist es finster, und als Neulinge in punkto Massenunterkunft hat keiner von uns an eine Taschenlampe gedacht. Zum Glück finden wir dann doch auf Anhieb das richtige Zimmer.

Der Start:

Noch wenige Minuten Team-Bittel vor dem Start

Jörg: Langsam schiebt sich die bunte Läuferschlange aus der Stadt, hinauf auf den berühmten Steig. Alle sind super drauf, keiner rennt davon. Alle rennen geradewegs und begeistert hinein, ins Erlebnis Rennsteiglauf.

Trotz Berg zu schnell für die Kamera Nach ca. 2 Kilometer

Manuela: Wie immer, wenn Jörg und ich gemeinsam laufen, haben wir uns eine Menge zu erzählen. Ein Läufer überholt uns und ruft uns grinsend zu, wir sollten doch nicht so viel reden, sondern lieber laufen. Nix da, wenn man sich nur 3 x im Jahr sieht....

Durch den dunklen Tann, etwa nach 8 Kilometer Auf den Spuren des Kyrill
Fast schon alpin, der kleine Abstecher zum Aussichtspunkt Selten, Mitte Mai beim Rennsteiglauf: Der Thüringer Wald im Sonnenschein

Jörg: Wir beide sind gut drauf und relativ flott unterwegs. Herrlich abwechslungsreiche Wege ziehen sich zum Großen Inselsberg hoch. Wohl nicht nur für mich das erste Etappenziel. Nach etwa 3 Stunden haben wir die 25 Kilometer und ca. 700 HM geschafft. Schnell ein paar Gipfelfotos und weiter geht es steil bergab.

Eine etwas längere Pause an der großen Versorgungsstation Ebertswiese bei 37,5 km und dann Laufen ohne Nachzudenken. Wie in Trance.

Im letzten Moment kann ich noch einen großen Sprung machen, als sich Manuela vor mir niederlegt. Laufen und Schlafen auf einem Wurzelweg verträgt sich nicht. Gott sei Dank ist nichts Schlimmes passiert. Aber wach sind wir jetzt beide wieder.

Kurz vor dem Gipfel zum Inselsberg Eine tolle Zuschauerkulisse
Der steile Abstieg vom Inselsberg Hauptsache die Versorgung stimmt
Manuela und Olaf, nach 30 Kilometer (kleines Team-Bittel-Meeting) Motivation kurz vor der Ebertswiese
Würstchen statt Power-Gel In der Ruhe liegt die Kraft

Manuela: Mit einem etwas mulmigen Gefühl blicke ich auf den sonnigen blauen Himmel. Mulmig deshalb, weil mir Wärme beim Laufen zusetzt. Manchmal weniger, dann wieder sehr stark. Als der Grenzadler auftaucht, bin ich überglücklich und die negativen Gedanken bezüglich des Wetters sind wie weggeblasen. Ich sage mir jedes Jahr im Vorfeld, ab hier kann nichts mehr schief gehen, und wenn ich nach Schmiedefeld gehen muss. Wie konnte ich auch ahnen, dass die nächsten Kilometer so hart, so verdammt anstrengend werden würden.

Nach der Pause am Grenzadler komme ich nicht mehr richtig in Gang. Es wird immer wärmer und in meinem Kopf breitet sich eine leichte, aber nicht mehr ignorierbare Übelkeit aus. An den nächsten Verpflegungsstationen zwinge ich mich, sehr viel zu trinken, gebe Salz in den Tee, aber all diese Vorkehrungen helfen nichts mehr. Ich muss gehen. Mein Kreislauf ist im Keller und ich habe keine Lust, den herrlichen Tag auf einer Liege im Sanizelt zu verbringen. Jörg weigert sich, alleine weiterzulaufen, und begleitet mich. Ich bin ihm dankbar, habe aber auch ein sehr schlechtes Gewissen, weil ich ihn aufhalte. Meine Gedanken kreisen: Soll ich aufhören, soll ich weitermachen, wie weit komme ich noch, ist alles gar nicht so schlimm? Ich muss mit ansehen, wie die anderen Läufer an mir vorbeisausen. Was machen, wenn die Beine kräftemäßig topp fit und bereit zu laufen sind, der Kopf jedoch Einhalt gebietet? Der Klügere gibt nach, die Vernunft siegt, zum Glück!

Den Rennsteig in Kampfstiefeln mit offenen Schnürsenkeln. So geht es offensichtlich auch. Landschaft mit fast schon alpinem Charakter
Das wissen Läufer doch schon lange Da kam die Badewanne gerade recht

Manuela: 6 km vor Schmiedefeld kehren langsam aber stetig meine Lebensgeister zurück. Leichte Schleierwolken bedecken die Sonne und der Wald wirft etwas Schatten. Ich gebe Jörg ein Zeichen und falle in einen leichten Trab. Jetzt nehme ich auch meine Umgebung und die anderen Läufer wieder bewusst wahr. Vor uns stürzt ein Läufer. Jörg hilft ihm auf die Beine und wir kommen ins Gespräch. Er erzählt uns, dass er nächstes Jahr zu seinem 70. Geburtstag am New York Marathon teilnehmen möchte (zum 3. Mal) und in wenigen Wochen in Biel dabei sein wird. Respekt! Mit 70 noch (Ultra-)Marathon zu laufen, das wünsche ich mir auch.

Mir geht es Schritt um Schritt besser, möchte mir das aber noch nicht wirklich eingestehen. Als wir dann aber an der 71 km Markierung vorbeikommen, kann ich mich nicht mehr zurückhalten. Ich werde von einer Euphoriewelle erfasst. Ich fühle mich großartig!

Jörg: "Ich könnte jetzt fliegen, so gut bin ich drauf." Zuerst denke ich an einen Scherz, doch Manuela feiert nach 71 Kilometer die Wiederauferstehung (Olafs Kommentar im Ziel: "Wer so was tut, der muss einen 100er laufen"). Ein Blick auf die Uhr und einer nach links in ihr Gesicht, ich erkenne die Startfreigabe und wir beide heben ab. Im 4er-Schnitt durchfliegen wir Schmiedefelds Gartenstadt. Überholen noch einige andere Läufer, lachen, freuen uns und sind im schönsten Ziel der Welt. Der Stadionsprecher: "Ihr seit noch gut drauf". Weiß nicht, ob er uns gemeint hat. Gut drauf waren wir aber wirklich.

Manuela: Das war für mich der ergreifendste und schönste Zieleinlauf meines bisherigen Läuferlebens. Niemals hätte ich gedacht, dass ich noch so viel Energie aufbringen könnte, dass ich überhaupt laufend in Schmiedefeld eintreffen werde. Ohne diesen Einbruch hätte ich vermutlich diese letzten Kilometer nicht so intensiv erlebt. Wie nah doch Tiefen und Höhen beieinander liegen!

Müde, mit sich und der Welt zufrieden ... ..., aber durstig

Jörg: Zufrieden sitzen wir im Schatten auf einem Baumstamm. Oben auf dem Sportplatz trommelt sich eine Gruppe Schlagzeuger das Herz aus der Seele. Und schließlich das traditionelle Rennsteiglied. Das passt jetzt, obwohl sich Manuela eher die neue Variante von Dr. Henne gewünscht hätte.

Wahrscheinlich wären wir noch lange da gesessen, müde aber glücklich. Doch wir mussten noch unter die Dusche, zurück nach Eisenach und dann in den Zug. Vielen herzlichen Dank an die beste Laufpartnerin. Und denk dran: Mitte Mai ist Rennsteiglauf, auch 2008.

 

Manuela: Mein besonderer Dank gilt Jörg, der mich nicht im Thüringer Wald zurück gelassen und mir zur Ablenkung viele Geschichten erzählt hat (das muss man erst mal schaffen: nach 60 km noch den Kopf freizuhaben, um andere zu unterhalten!). DANKE, es hat wieder einmal riesigen Spaß gemacht, mit Dir zu laufen!

Wir beide wollen uns an dieser Stelle auch ganz ausdrücklich bei den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Veranstalters und der unterstützenden Vereine sowie allen Zuschauern bedanken. Ihr alle habt wieder Großartiges geleistet und uns Läuferinnen und Läufern ein tolles Fest bereitet.

Noch ein Hinweis: Sicher kennen viele Läuferinnen und Läufer noch das motivierende Transparent am Ortsausgang von Eisenach: "Nur noch 72 km bis Schmiedefeld – Eisenach wünscht alles Gute". Holger Sakuth aus Eisenach hat dieses als bekennender Rennsteigfanatiker (dieses Jahr zum 28. mal dabei) anlässlich seines 25. Starts im Jahre 2004 auf eigene Kosten herstellen lassen. Leider ist das schöne und auch nicht ganz billige Transparent von unsportlichen Fans am Tag nach dem Lauf 2006 gestohlen worden.

Vielleicht liest diese Zeilen auch der Übeltäter oder jemand, der etwas zum Verbleib des Transparents sagen kann. So eine Motivationshilfe gehört an die Strecke! Mal ehrlich, im privaten Partykeller hat das doch keine Wirkung. Holger und auch alle Läuferinnen und Läufer der zukünftigen Rennsteigläufe würden sich freuen, wenn das Transparent seinen Weg zurück zum rechtmäßigen Besitzer finden würde. Eine anonyme Rückgabe ist ja recht einfach möglich.

Eure Manuela + Jörg vom "Team Bittel"
 

 
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