Der Bericht von Erwin
Bei super sonnigem Bergwetter, 24°C, geht es über 6
Gipfel, alle um die 1.800m. Und zurück. Auf spitzen Graten, über
Wurzeln, felsige Steige und enge Kuhpfade, mit Kühen und Fladen. Das
gehört zur Natur und zum Abenteuer dieses Laufes. Den Fladen kann man
ausweichen, es sind nicht viele, doch in ein verschlammtes Moraststück
trete ich voll rein. Bis zu den Waden. „Bis zu den Waden in einem
Kuhfladen“ (W. Ambros).
In den rutschigen steilen Bergabstücken, und davon gibt es einige, denke
ich mir immer wieder: „ins Tal surfen auf einem Fladen“, das wär’s
jetzt. Aber zum urigen Start zurück. Wir fahren mit der Sesselbahn von
Immenstadt zur Mittelstation hoch, durch die Wolken in die Sonne. Für €
18,00 ist das alles inklusive! An der Mittelstation mit Hütte ist der
Start. Nein, nicht um 8:00 h, sondern erst wenn alle da sind und auch
Willi mit dem Megaphon. Sehr familiär und persönlich, wie einfach alles
an der Organisation.
Der Start
Mit dem Sessel-Lift nach oben (Petra + Thomas)... |
...in die Wolken... |
...durch die Wolken, und schließlich... |
...über den Wolken |
Manfred kontrolliert seine Flasche... |
...alles in Ordnung! |
Manuela und einer ihrer beiden Begleiter (Andre) |
Friedbert, auch noch nicht voll fit, aber gut gelaunt |
Thomas trifft seinen Vorjahres-Lauffreund Bernhard... |
...welch Freude |
Willi kontrolliert das Geschehen... |
Anweisungen für seine Lauf-Familie |
Das Starter-Feld vor der Mittelstation... |
...und in 5sec geht's los ! (Mit Sonne + Blue Sky) |
Die Strecke ist so abwechslungsreich wie
anspruchsvoll, wirklich eine der schwersten überhaupt. Oft werden die
Hände gebraucht zum Festhalten, manchmal beide, denn der Boden ist
rutschig und voller Steine. Wer einen festen Tritt hat und wer gut
bergab steigen kann der ist hier im Vorteil.
Zuerst mal geht es bergab, 200 Höhenmeter in
steilen Serpentinen, die wir zum Ziel auch wieder hinauf müssen. Oh ja!
Dann aufwärts Waldwege, Wiesenpfade, Bergpfade. Es gibt grandiose Blicke
auf die nahen Alpen, aber farblich im Morgenlicht schönere Blicke ins
Voralpenland.
Nach 200m steil bergab geht es bergauf... |
...und bergauf... |
...und weiter bergauf... |
...und weiter, über unebene Wege |
...man kann nur noch gehen... |
...und manchmal bleibt man stehen (Verschnaufpause) |
Kinder mit Glocken an der 1. Verpflegung... |
...ich beginne mit dem viel trinken! |
Wir müssen häufig über Zaungatter... |
...oder durch Dreh-Türchen klettern |
Und weiter steil bergauf... |
...in Serpentinen (Manfred + Andreas winken) |
Winzig ziehen in der Ferne die Läufer den Hang hoch... |
...noch immer nicht am 1. der 6 Gipfel |
Endlich oben
Der „Gebirgsmarathon“, das heißt viele felsige und steinige An- und
Abstiege und Schwindel erregende Steige hart am Abgrund vorbei, Gebüsch,
Wurzel, ducken und kraxeln. Dafür belohnt er mit Gipfelkreuzen,
applaudierenden Wanderern, saftgrünen Almweiden, und 50km-Fernsicht. Oh
wie schön hier zu sein.
Kurz vor dem 1. Gipfel des Tages... |
...genieße den grandiosen Blick übers Allgäu |
Wir treffen solche Kühe... |
...und solche (mitten am Weg)... |
...und eine junge die frech am Abgrund grast... |
...und wilde Pferde (die zum Glück nicht mitlaufen) |
Okay, dieser schwierige Marathon muss erst einmal
gelaufen sein. Bergläufer wissen: Einteilung und Taktik ist alles, viel
trinken, nicht zu schnell beginnen und vorsichtig bergab. Weil technisch
nicht einfach gibt es nicht so viele Getränkestellen wie mancher sich
vielleicht wünscht. Manfred trägt eine Flasche mit, ich bleibe für einen
Becher länger stehen als ich es sonst tue. Flüssigkeit gegen die Hitze
und die dünne Höhenluft (oh ja, man spürt es).
Zum zweiten Gipfel... |
...über Hindernisse |
Hui geht es da tief runter... |
...also weiter auf dem steinigen Pfad |
Mit Stöcken, keine schlechte Idee... |
...wie man hier unschwer begreifen kann |
Schwindelfrei ist gut, aber es gibt auch ein Halteseil... |
...und so komische kreuze zum festhalten |
Verpflegung 2, mitten zwischen Gipfeln... |
...dann geht es weiter (uff ist das beschwerlich!) |
Aber die Ausblicke entschädigen für manches... |
...gell? |
Immer wieder treffen wir freundliche Wanderer auf
den dünnen Wanderpfaden (der Trail ist eine Wanderung wert!). Sie hören
uns kommen (schnaufen) und weichen aus. Und an den Gipfelkreuzen geben
sie uns Applaus. Danke an alle Wanderer!
Wanderer (machen gern Platz)... |
...immer wieder freundliche Wanderer |
Wanderer am Gipfelkreuz (manche mit La-Ola)... |
...grüßen den Führenden, der schon entgegen kommt |
Weil es eine Wendestrecke ist begegnen uns bald die
ersten Läufer. Und die sehen alle fit aus. Ganz weit vorne dabei die
führende Frau. In meinem Bergtrott zähle ich (zur Ablenkung) mit und
sage es den Läufern im Vorbeihuschen.
Nach fast 3 Stunden Auf+Ab darf ich an der
Verpflegungsstation umdrehen „odr wollts Ihr nach Österreich?“. Die
Höhenmeter stecken schon in den Knochen. Und jetzt das ganze zurück! Bis
zur Wende unterhalte ich mich immer wieder mit einem Läufer vor mir, auf
den ich auflaufe. Nach der Wende kaum mehr, ja ich laufe bald wie
alleine auf diesem Trail. Manchmal denke ich mir, ich habe mich
verlaufen. Und in der Tat werde ich 2x wieder auf den korrekten Weg
zurückgeschickt. Danke an die aufmerksamen Bergwanderer. Ja, nicht so
einfach, stets auf den Boden zu sehen und die paar wenigen Wegweiser im
vorbeisausen richtig zu lesen. Aber auch das gehört (heute nicht nur bei
mir) zum Abenteuer Gebirgsmarathon.
Verpflegung 3, der Wendepunkt... |
...weiter auf engsten schmalen Pfaden |
Fast versunken im Schlamm... |
...zum Glück nicht in einem Fladen |
Blicke im Märchenwald |
"Stairway to Heaven" |
An den steilen Stücken gehe ich cm-weise auf den
Zehenspitzen hoch, es ist rutschig und extrem steil. Manchmal geht’s 2
Schritte vor und 1 Schritt zurück. Manchmal auch umgekehrt. Und wen
nimmt der Hubschrauber da mit? * schluck*
Oh, ein Hubschrauber... |
...er landet kurz vor mir... |
...und nimmt einen "von uns" mit (extremer Anstieg) |
@Manfred (10min hinter mir):
Beim Start des Hubschraubers muss ich mich am Hang auf den Boden
legen, damit die herumfliegende Erde mich nicht trifft.
Ja, Manfred, dieses Erlebnis kann einem keiner mehr nehmen. |
Erwin läuft weiter, ganz alleine und für sich durch
den Wald. Während dieser meiner letzten Stunde des Laufs frage ich
mehrmals, ob ich richtig bin: „Wo geht’s denn hier zur Mittelstation?“.
Aber ich bin richtig. Nur eben alleine. Und das ist nicht so schlecht.
Ich treffe alle Lauffreunde wieder (hier gerade Thomas)... |
Kleiner Waldweiher |
Ich rolle gut bergab, bin froh, dass es noch geht. Na endlich kommt die
Kreuzung. Nach den letzten Schlücken Tee (endlich wieder Verpflegung)
will ich im selben Trott bergauf rollen. Aber es geht nicht. Ich bin
noch gut drauf, aber diese letzten 200 Höhenmeter sind einfach zu steil.
Ins Ziel
Zieleinlauf... |
...endlich geschafft! (Andreas)... |
...kurz darauf Manfred... |
der direkt beim Einlaufen von Heidi sein Bier kriegt! |
Heiße Füße ins kühle Nass |
...oder in die Sonne strecken |
Internationale Beteiligung: 2 Briten... |
...haben Kühlung nötig... |
und wollen da nicht mehr raus |
Schleifstein |
Die Oberschenkel brennen, und Willi begrüßt jeden
einzeln mit Handschlag im Ziel. Willkommen in der Familie! Und wie am
Statt gibt er auch hier jedem freundliche Anweisungen wo gibt es
Getränke, die Startnummer in den Karton (bei der Verlosung gewinnt
wirklich jeder was) und. Es gibt viele Medaillen, Urkunden sofort, und
einen Bergimbiss von der Hütte.
Mehr und mehr Läufer laufen ein (hier Petra)... |
...die mit den beiden ankommt |
Rainer, jetzt kann er wieder lachen |
...Thomas noch nicht so ganz wieder |
Andre, Jörg + Manuela haben's auch geschafft... |
Dream Team III (Teil 1) (Teil2) |
Kühle Dusche für Manuela... |
...deftige Spiegeleier für Andreas |
Manuela beißt in die Medaille (echt Gold)... |
...echt Mischung |
Erwin mit Medaille... |
...so sieht das schöne hart erkämpfte Ding aus |
Und ausnahmsweise geht mal keiner vor dem Ende der
Siegerehrung. Willi, wir danken Dir!
Und es geht wieder hinab ins normale Leben... |
...irgendwie schade, wenn man das so anblickt ! |
Servus, Euer Erwin
(Erwin@team-bittel.de)
vom „Team Bittel“,
einer etwas anderen Laufidee.
PS.: Kommt doch 2008! Es muss ja nicht die
Marathonstrecke sein, es gibt auch kürzeren Strecken.
Infos:
www.gebirgsmarathon.de
Weitere unserer "Team-Bittel" Berichte: zurück zur
Hauptseite
|