Nicht jedes Läuferjahr ist gleich. Dieses Jahr konnte ich aus familiären
und noch ein paar anderen Gründen nicht so viel laufen wie letztes Jahr.
Und nachdem ich hier 2006 „meine deutsche Lektion“ gelernt hatte, laufe
ich heute nur die Hälfte, also 25km. Ich bin froh über meine Lektion.
Und den typischen Argentinier-Plan „schnell laufen“ habe ich heute
bestimmt nicht. Ich will nur sehen, ob ich durchhalte?
Seit erst 3 Jahren in Deutschland kenne ich nur
wenige Läufer. No no. Beim Abholen der Startunterlagen im neuen Ort
„Prediger“, dem Kulturzentrum der Stadt Schwäbisch Gmünd, treffe ich
Jörg und Susanne vom „Team Bittel“. Hola! Jörgs Lieblings-Laufpartnerin
Manuela hat leider Grippe und fehlt. Auch viele andere fehlen. Erwin hat
keine Lust, Anne macht schon Winterpause, und wer nicht Grippe hat, hat
einen anderen Grund.
Vor dem Start ist die Stadt leer |
Erst mit dem Start ist alles voll |
Start in die Pampa.
La Pampa ist eine argentinische Steppenlandschaft mit viel Weite und
wenig Bevölkerung. Es geht los.
Die ersten 2km laufe ich mit Susanne + Ihrem
Begleiter Gerhard, danach bis km7 mit einem netten Läufer. Ich nenne ihn
Pedro, weil ich mir die deutschen Namen so schlecht merken kann. Wir
haben Spaß und plaudern etwas. Leider muss ich oft nur „ja ja“ sagen,
weil mir Deutsch nicht so leicht fällt. Ich verstehe nicht immer alles
und ich habe auch nicht die Luft und Lust viel zu fragen. Dann geht es
bergauf und ich mache vorsichtshalber (und das sollte gut sein) etwas
langsamer. Ich mag keine Anstiege. No!
Jörg und ich fotografieren viel |
Jörg, Susanne, Gerhard |
Auf den ersten 5km ist es flach... |
...dann wird es etwas ansteigend (Jörg fotografiert schon wieder) |
"Pedro" begleitet mich einige km |
...bis es richtig steil wird |
In Argentinien ist jetzt fast Sommer. El sol?
Leider sehen wir heute keine Sonne. Es ist kühl, aber nicht unangenehm.
Es ist kein Wind. In den Waldstücken bin ich froh, mit Jacke zu laufen.
Ich denke, dass es mich als Argentinier (und stolz darauf) besonders
friert. Doch auch die anderen haben Jacken an.
Verpflegung nach dem ersten steilen Anstieg... |
...und Publikum |
...im kleinen Ort |
Dann geht es wieder in die "Pampa" |
Publikum ist hier wenig. Es fehlt mir aber nicht,
denn man stellt sich hier ja auf einen Naturlauf ein. Und die Natur ist
sehr schön hier.
Bergauf... |
...Atempause an der Verpflegungsstation |
Es läuft sich wieder ganz gut, wenn der Berg vorbei ist, doch... |
...dann kommt der nächste, und noch steiler (Jörg knipst auch da) |
Und auf geht's zum letzen Berg, dem Ziel (km25) |
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Wunderschöne Ausblicke... |
...in die "Schwäbische Pampa" |
Wie letztes Jahr gibt es genug zum Trinken + Essen.
Nur keine Schokolade, die ich so liebe. Ich empfinde im Ultralauf-Tempo
laufen viel entspannter als bei einem Marathon. Ich mache einige Fotos
und entdecke dann, dass mein Akku sehr leer ist. Also mache ich die
Bilder schneller. Der andere Team-Bittel-Fotograf, Jörg wartet auf mich,
geht dann wieder ein Stück vorwärts, entschwindet, wartet wieder auf
mich, und so weiter. Bis in mein Ziel bei der Hälfte. Dann läuft er
alleine weiter die 50km.
Mein Ziel ist endlich da... |
...Jörg verabschiedet sich von mir und läuft weiter (50km) |
Den letzten langen steilen Anstieg kann ich nur
noch gehen. Ay, madre mia! Ich bin super müde,
meine Muskeln schmerzen. Ich bin froh im Ziel zu sein. Ich habe es
irgendwie doch durchgehalten. Es war nicht leicht.
Im Ziel trinke ich erst mal reichlich, genieße die Leute und die Musik.
Es ist frisch und kühl unter den Bäumen am Gipfel hier oben. Also gehe
ich schnell runter zum Bus. Doch das ist jetzt nicht so einfach für
meine Beine. Ich muss langsam gehen, denn meine Beine sind so schwer.
Erleichtert am Bus grüße ich den Fahrer. Wir lachen eine Runde zusammen
und ich setze mich in den warmen, bequemen Bus. Si! Basta.
Der Bus zurück zum Start... |
...Plaudern mit dem netten Busfahrer, und endlich sitzen! |
Mein zweites Mal hier war nicht ganz so super wie
das erste Mal. Mir fehlte die „team bittel“- Gruppe um Erwin. Der kennt
viele und es ist einfach genial mit ihm zu laufen. Er fehlt halt, der
Coach...
Leider ist der Spielplatz leer... (ohne Erwin, Hilmar etc.) |
Ein wenig nostalgisch bin ich schon, weil es
letztes Jahr so schön war. Si! Darum lest einfach jetzt wie lustig es
sein kann, im
Bericht aus 2006...
Hasta la vista, nos vemos, wir
sehen uns!
Der kleine, etwas schokoladenbraune,
Julio “Maradona”
PS: Ich danke Erwin, der super Spanisch spricht,
für die Unterstützung bei meinem Bericht!
Infos:
www.albmarathon.de
Teilnehmer Halbmarathon: 318, 50km-Ultralauf: 522
Weitere "Team-Bittel" Albmarathon-Lauf-Berichte: klickt hier:
2003 und
2004 und
2005 und
2006 |
Weitere Berichte Albmarathon 2007: -noch offen- |
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