Ankunft in Luzern bei bedeckten Himmel und etwas frisch. Check-In
beim Campingplatz: perfekt! Abholung der Startunterlagen im Schweizer
Hof mit Pasta Party: Gut gelungen und super organisiert! Abends noch
Spaziergang durch die Altstadt, wo bei mir Urlaubsstimmung aufkommt:
Schöne Kneipen und Cafes, lächelnde Menschen. Es ist ja die Nacht der
Zeitumstellung, so dass uns Läufern eine Stunde mehr Schlaf beschert
wird. Ob das für jeden Läufer gut ist, wer weiß?Um
06:30 h wache ich auf. Es ist bedeckt aber nicht mehr so kalt. Ich ziehe
mir doch die längere Hose an und nehme meine dünne Windjacke mit. Um
08:30 h begebe ich mich auf den Weg zum Start. Sehr schön, dass in
Luzern alles nah zusammen ist und man keine langen Wege zu bestreiten
hat!
Guten Morgen! Kamera checken... |
...und auf zum Start. |
Am Verkehrshaus, wo der Start und Zielbereich
liegt, dehnen und laufen sich schon viele Sportler ein und machen sich
warm. Die verschiedenen Startbereiche füllen sich mit den Läufern die
anhand ihrer Zeiten eingeordnet werden! Pünktlich um neun fällt
der erste Startschuss für die schnellen Läufer, und dann im Rhythmus von
2 Minuten folgten die nächsten Blöcke, wobei Halbmarathon Läufer anhand
einer zusätzlichen Rückennummer ("ich laufe 1 Runde") erkennbar sind.
Der Marathon führt über 2 Runden. Vom Verkehrshaus geht es stadteinwärts
über den Schwanenplatz, die Brücke, zum Alpenquai und von dort in die
Außenquartiere. Es liegt immer noch dichter Hochnebel, von Sonne noch
keine Spur.
Die Strecke hat Ecken und Kanten und pro Runde 2
deftige Steigungen. Man läuft zunächst auf der Hauptstrasse in Richtung
Innenstadt, über die Brücke in Richtung Bahnhof. Weiter geht es vom
Zentrum in Richtung Außenbezirke von Luzern, durch noble
Villen-Gegenden, jedoch immer malerisch am Vierwaldstädter See entlang.
Das Wasser wellt kaum im frühmorgendlichen Vierwaldstädter See.
Ruhiges Wasser am See |
Die Brücke |
Es ist ein richtiges Auf und Ab, immer mit kleinen
Steigungen und schönen Abwärtspassagen. Die Zuschauer sind hier in den
Außenvierteln natürlich rar, was man von der Innenstadt nicht sagen
kann, denn dort erinnern sie an große Marathons wie Berlin oder Hamburg.
Die musikalische Umrahmung geht von Blues bis Rock und Blasmusik, zum
Teil ineinander über und lässt keine Langeweile aufkommen. Die Strecke
führt durch landschaftlich schöne Dörflein und an kleinen
Industrieanlagen vorbei, wieder in Richtung Innenstadt, wieder vermehrt
mit Zuschauern und überall musikalisch umrahmt. Die lange Gerade in
Richtung Verkehrshaus, Wende für die 2. Runde lässt Volksfest-Stimmung
aufkommen.
Nach 20 km kommt mir die Spitze entgegen. Sie sind bereits in der 2.
Runde. Die Halbmarathonis geben Gas, denn deren Ziel ist nicht mehr
weit. Ich mache mich nach 2:03 Std. auf in meine zweite Schleife. Diese
finde ich schöner zu laufen, da die 21km-Läufer weg sind, ihr Ziel
erreicht haben. Ab Km 30 meinte es auch die Sonne gut und sie zeigt sich
öfter mal. Die 2. Runde laufe ich ein wenig gemütlicher und quere in
4:21 Std. den roten Data-Sport Teppich. Die letzten 200 m läuft man auf
einem gelben Teppich und ist hautnah an den Zuschauern dran.
Entsprechend herrscht dort furiose Stimmung.
Durch kleine Dörfer |
Immer wieder Musik und Stimmung |
Endlich, die Sonne kommt durch. |
Stimmung in der Innenstadt |
Trotz der vielen Teilnehmer, Stau herrscht auch
nach der Ziellinie nicht. Jeder kommt zu seiner Banane, seinem
Rivella-Getränk oder alkoholfreiem Bier und kann sich setzen, um z.B.
seinen Chip vom Schuh zu lösen. Das gleiche Bild auch nachher in den
Duschzelten: Kein Gedränge, keine Wartezeiten, die Einrichtungen halten
dem Ansturm stand. Luzern setzt auf den "Normalverbraucher".
Spitzenläufer werden keine eingeladen und Preisgelder gibt es auch
nicht. Dafür ist die Organisation sehr gut, ebenso das
Preis-Leistungsverhältnis. Und Sponsor ASICS lässt sich immer ein
originelles Finisher-Geschenk einfallen, dieses Jahr eine
Funktionsmütze. Was immer umweltverträglich organisiert werden kann,
Luzern wählt diese Variante, z.B. markant verbilligte Bahnbillets für
die An- und Heimreise. Ein Lob der Organisation und den Helfern! Ich
werde wieder kehren an den schönen Ort.
Fazit: Wer nicht unbedingt auf
Bestzeit aus ist, einen Marathon sucht wo auch die Familie noch etwas
anderes als nur Läufer zu sehen bekommt, dem sei Luzern wärmstens
empfohlen. Nicht von ungefähr pilgern jährlich Hunderttausende Asiaten
dorthin. Wenn der Nebel sich auflöst, sieht man auch noch den markanten
Hausberg, den Pilatus.
Ich lasse den schönen Laufsonntag am Campingplatz ausklingen, bevor ich
meine Heimfahrt nach Deutschland antrete.
Luzern Marathon, ein Marathon zum Genießen!
Schönen Gruß aus Forchheim,
Jörg Kornfeld
Infos:
www.lucernemarathon.ch
Vierwaldstädter See |
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