Hallo lieber Läuferfamilie,
nun ist schon 1 Jahr vergangen. Viele einschneidende Dinge sind
passiert nach meinem Burnout. Immer wieder Aufs und Abs...
Aber das Laufen hat mich zurück ins "Leben" gebracht, beruflich hat
sich auch viel verändert. Meine Ziele haben sich völlig gewandelt
und in meinem neuen Leben hat das Laufen eine sehr große Priorität.
- Mein großes Ziel ist ein Etappenlauf. Nur wie beginnt man damit?
Plan war das Wochenende 30.04/01.05.2011. Das hörte sich super an,
an einem Wochenende. Ich musste keinen Urlaub nehmen und für ein
Anfänger wie mich eine überschaubare Möglichkeit einzusteigen.
Teilnahme gratis. Für Verpflegung, sowie Personen- und
Gepäcktransport war auch gesorgt. Für die Organisation und Betreuung
war eine Spende vorgesehen. Das hörte sich wirklich super an. Und
schwupp schrieb ich den Organisator Harald Heyde an, ein Ikone des
Ultralaufes. In kürzester Zeit bekam ich eine Bestätigung. Für die
Übernachtung reservierte ich mir ein Zimmer im angepriesenen Hotel
Stern in Oberaula, 1. Etappenziel. Jetzt brauchte ich mich nur noch
darauf freuen und fleißig trainieren.
Im Frühjahr 2011 setzte mich eine Erkältung für 3 Wochen außer
Gefecht. Aber das tat meiner Vorfreude keinen Abbruch. Dann war es
soweit Ende April 2011: Treffpunkt war Rotenburg an der Fulda. Der
Borgmannweg verläuft von Rotenburg über den Eisenberg, den Rimberg
und die Burg Herzberg und endet in der Burgenstadt Schlitz. - Dieses
Mal fuhr ich mit dem Zug zum Treffpunkt, d.h. Chillen von Anfang an.
In Rotenburg angekommen machte ich mich auf den Fußmarsch zum
Marktplatz. Das Landgrafenstädtchen hat einen historischen Stadtkern
und eine Menge Fachwerkhäuschen. Viele Bronzestatuen zeigen Menschen
bzw. Situationen aus der Vergangenheit.
Dort wartete ich, innerlich ganz schön aufgeregt, auf die anderen
Teilnehmer und freute mich darauf Harald persönlich kennenzulernen.
Eine kleine Gruppe fand sich zusammen. 1 Teilnehmer musste wegen
Verletzung absagen, so waren wir zu dritt. Regina, Haralds
Lebenspartnerin, Michael, ein Läufer aus Groß-Gerau und ich. Unser
Gepäck verstauten wir in Haralds Wagen, dann die letzte
Streckenbesprechung. Wir bekamen Karten einer Teilstrecke und ein
GPS-Gerät, sodass wir uns nicht verlaufen konnten. Die Wegmarkierung
war ein Dreieck und die Zahl 38. Jetzt konnte es losgehen.
Ausgerüstet mit Karten |
...und
ab geht's ! |
Ein kleines Stück durch Rotenburg und ab ging es durch die
Landschaft. Durch Felder, durch Wiesen, durch Wald, bergauf und
bergab... Wahnsinn! Wir hatten absoluten Sonnenschein, kein Wölkchen
am Himmel, super Landschaft. Wir erzählten uns unsere Geschichten,
unsere Ziele und vieles mehr. Wir genossen die Umgebung in vollen
Zügen.
Ein letztes Stückchen durch das Städtchen, dann... |
...die ersten Felder und Wiesen |
Nach knapp 5 km nahm uns Harald in Empfang. Er hatte eine
Verpflegungsstelle aufgebaut, mit verschiedenen Getränken,
Obst, Salzstangen, Riegel und was sonst das Läuferherz begehrt.
Naja, so kalt ist es Gott sei Dank nicht mehr, heute ist kein
Skilaufen angesagt. Nach 5 Stunden kamen wir glücklich an unserem
Zwischenziel in Oberaula an. Wir hatten unseren 1. Tag hinter uns
gebracht: 34 km und 1100 Höhenmeter lagen hinter uns.
Die erste Aufregung war verflogen...
...und so konnten wir uns in Ruhe auf den 2. Tag
vorbereiten... |
...im
berühmten Hotel
Stern
("Das sportliche ****-Landhotel im Rotkäppchenland") |
Nach einer Dusche und neuen Kleidern trafen wir uns im Hotel zum
Abendessen. Durch unser GPS-Gerät konnten wir unsere Laufroute noch
einmal auf der Karte verfolgen. Die ersten Fotos ließen unser
Erlebtes Revue passieren. Für den 2. Tag waren es dann "nur" noch 32
km und 600 Höhenmeter. Das sollte doch zu schaffen sein. - Am
nächsten Morgen ging es um 9 Uhr los.
Kräfte gesammelt... |
...und
ab geht es |
Aachhhhhhh...
was eine schöne Gegend! |
Wieder Sonne pur, vorbei an einer Wiese mit Pferden, die uns
anschauten als seien wir Verrückte, an Schafen die uns anblökten.
Zuerst ging es Richtung Rimberg 9 km. Dieses Mal liefen Michael und
ich alleine mit GPS. Regina, die Ultra-Rennmaus, wollte die Strecke
"abfliegen".
Unsere
Ultra-Rennmaus Regina... |
...schwupp
di wupp, da fliegt sie davon |
An den Verpflegungspunkten trafen wir uns wieder, kurze Besprechung
und dann flog sie schon wieder davon. Michael und ich liefen super
im gleichen Tempo. Wir erzählten uns von unserem Leben außerhalb des
Laufens oder wir meditierten vor uns hin. Dann ging es Richtung Burg
Herzberg Was für ein Anstieg! Und dann noch mittendrin ein großer
Baumstamm. Ich krabbelte drüber und nahm die letzten Meter der
Steigung fast auf allen Vieren.
Kurzes Treffen zu dritt an der Verpflegungsstelle |
Wieder in den Wald... |
...hinauf zur Burg Herzberg auf dem kleinen Pfad... |
..immer steiler |
Oben gab es natürlich ein super Aussicht:
Burg Herzberg zwischen Blättern |
Nach einer Dusche, einem letzten Kaffee und einer
Abschiedslage-Besprechung ging es zurück nach Hause. Jeder bekam als
Anerkennung eine Überraschungstüte mit verschiedenen Sachen zum
Trinken und Naschen aus der Umgebung. Es war ein wunderbares
Wochenende, super Wetter, eine tolle Landschaft, neue nette Menschen
kennengelernt, ein toller Lauf. Und mit perfekter Betreuung und
Verpflegung. Ein echter Geheimtipp!
Das war nicht mein letztes Erlebnis mit Waldhessenlauf. Ich freue
mich schon auf das nächste Mal.
Ich habe meine Laufgrenzen verschoben. Es kann weiter
gehen!
Liebe Grüße, Eure Susan