Was hat mich dort erwartet? Ein super netter Christian
Schell, der meine
Laufbandanalyse machte. Erst
barfüßig, dann mit den
Laufschuhen. Und das Ergebnis? -
Schweigen wir lieber. Sofort war es auch mir offensichtlich, wie ich
laufe. Na ja… Anschließend wurden Abdrücke von meinen
Füßen gemacht und Christian bat um
ein Rezept vom Arzt für die Einlagen. Dazu musste ich einen Termin bei
einem Orthopäden vereinbaren: Das ging aber erst in einigen Wochen. Also
warten.
Beim Orthopäden trug ich meinen Wunsch vor und zeigte die von Christian
Schell aufgeschriebene Empfehlung. Gerade mal 7 Minuten nahm sich der
Arzt Zeit, um festzustellen: Senk-Knick-Spreizfuss,
Rezept ausstellen und tschüss. Der
Arztbesuch verlief so unspektakulär, dass ich schon beim
Verlassen der Praxis den Namen des Arztes vergessen hatte. Das hätte
auch etwas intensiver sein können.
Naja,
ein klein wenig war ich schon erstaunt über meine
Füße. Immerhin haben sie mich schon
einige Jahre getragen ich dachte nicht, dass sie
soooo schlimm
beinander sind.
Am nächsten Tag ging ich sofort nach Nürnberg, bewaffnet mit meinem
Rezept, endlich meine Einlagen abholen.
Schell-Service: Einlagen werden hergestellt auch wenn noch kein
Rezept da ist, kann ja nachgereicht werden!
Wow, das nenn ich echt
kundenfreundlich! - Danke Christian.
Tag 0: Mit der Empfehlung der Mitarbeiterin „anfangs
höchstens 1 Stunde laufen“ ging die naive Gerti natürlich sofort zum
Lauftreff nach Neuendettelsau. 1 Stunde? Das sind 10 km mit den
Bittels, also auf zum
Lauftreff. – Dort war wie immer
schönes Wetter (das macht der Chef-Bittel persönlich), immer nette
Mitläufer. Auf geht’s, natürlich plaudernd.
Runde eins, 5km: Keinerlei Probleme. Okay, es fühlte sich
ungewohnt an, so als ob noch was im Schuh wäre was noch nicht so richtig
Platz gefunden hat. Aber keine Schmerzen, prima lief es. Auch Runde
zwei begann wie immer. Wir liefen, wir redeten Blödsinn, es lief.
Erst nach meinem heutigen 7. km fing es an. Oh, meine
Füßchen schmerzten leicht. Gut, ich
wollte ja eh nur 10km laufen. Geht schon noch, kein Problem.
Zuhause stellte ich dann fest: Auf
jeder Fußsohle eine fette Blase.
Links größer als rechts. Aua!!!!
meine Profi-Laufschuh-Einlagen von Fa. Schell |
Man kann nach 3 Wochen noch die Reste der Blasen (Mitte) sehen |
In der Zwischenzeit hatte Christian
Schell angerufen, mich aber nicht erreicht. Er wollte wissen, ob
alles OK ist mit den neuen Einlagen.
Ihn rief ich am nächsten Tag zurück und beichtete meine 10 km. Ich habe
es nicht gesehen, aber ich wette, er hat die Hände über den Kopf
zusammen geschlagen. Christian riet mir, wirklich nur kleine Strecken zu
laufen, im Zweifelsfall halt bei größeren Strecken einen Rucksack
mitnehmen und die Einlagen gegen die normalen Sohlen tauschen.
Jaaaa ich werde vernünftig sein!
Versprochen.
In den nächsten Tagen taten diese Blasen schon weh. Also war ich
einsichtig und lief wirklich nur ganz kleine Runden - maximal 3 km mit
den Einlagen. Knapp eine Woche später machte ich mich auf in den Wald.
Ich wollte soweit laufen wie es die Füße
(er)tragen. Noch waren die Blasen nicht richtig abgeheilt. Ergo: Diese
schön verpflastern und langsam
loslaufen. Na wer sagt’s denn: Es war
ein schöner Lauf ohne Probleme. - Allerdings gerade 6 km. Mehr hätte ich
mir auch nicht zu getraut. Ergebnis: Keine neuen Blasen alles im grünen
Bereich.
Zwischenabfrage bei Erwin ob das
alles "normal“ sei? - Antwort: "Du musst mindestens 4 Wochen Geduld
haben".
Also her mit der Geduld - aber flott! Ich glaube ich bin nicht
sehr geduldig in so was.
Tag 7: Dann wieder Mittwoch, wieder
Waldlauftreff in
Neuendettelsau. Ich werde
sicherheitshalber meine normalen Sohlen mit nehmen, um sie im
Zweifelsfall nach Runde 1 auszutauschen. -
Ankunft in Neuendettelsau: Die fleißigen Waldläufer sind bereits
in der 4 Runde. Gut, ich warte bis sie vorbei kommen und verwöhne
derweil Erwins Katerchen
Liso mit
Streicheleinheiten. - Um die Ecke kommen sie, trinken schnell ein
paar Becher von Erwins „Zaubertrank“ und… Los
geht’s! - Meine erste Runde? Jaaaa,
passt. Das Fremdgefühl ist nicht mehr
so groß. Tempo passt und wie immer nette Mitläufer, da denkt man schnell
an was anderes. Pause nach jeder Runde, und zu meiner Runde zwei: Upps
da war doch was. - Richtig! Schnell meine Schuhe ausziehen, Einlagen
raus, normale Sohlen rein, weiter geht es. Ergebnis: Keine neuen
Blasen, alles gut. Seufz, vermutlich
muss ich doch Geduld zeigen...
Woche 3 mit den Einlagen: Ich war
lauffaul. Sehr. Ein paar mal habe ich
meine Laufschuhe im Alltag angezogen, aber als bekennende
Schuhfetischistin war das ein "No
Go". Also so richtig eingelaufen sind sie noch nicht die guten
Teilchen. - Auf ein Neues, Lauftreff
Neuendettelsau. Da ich etwas zu früh
da war, teilte ich mit Katerchen
Liso Corny-Müsliriegel.
Erwin wird dies nicht gefallen... grins...
Wir begannen sommerurlaubsbedingt nur zu viert. Einer der wenigen warmen
Sommertage. Wurde ja mal Zeit. Aber das ist ein anderes Thema. - Also
meine Runde 1 war sohlenmäßig kein Thema, alles gut. Bei meiner 2. Runde
gesellte sich Lauffreund Jost zu uns.
Runde 2 - naja die
Füße machten kaum Probleme, doch ich
habe es bei 2 Runden belassen und fuhr erst mal nach Hause. Für Freitag
dann hatte ich einen längeren Lauf geplant, 15 km. Mein Plan: 5 km mit
Einlagen, dann mal gucken was Füßchen
so sprechen. Ist es gut, dann häng
ich die restlichen km dran. - Upps... was war das? Donnerstag wachte ich
auf und hatte ein leichtes Ziehen am rechten Knie, außen. Komisch,
Knieschmerzen hatte ich lange nicht mehr. Hatte ich eine
Schonhaltung eingenommen und das Knie falsch belastet? Gut, ich hab das
dann 1 Tag beobachtet, es hat sich im Lauf des Tages wieder
normalisiert. Gut! Freitag dann: Gegen 19.00 mach ich mich auf in
Ansbach, will meine Runden starten. Die kleine Runde geht 5 km. Schön
dehnen und langsam los laufen. Anfangs sind noch
Skater und
Walker unterwegs. Ebenso die
Gassigeher mit ihren
Bellos. Ich biege ab und laufe den
geschotterten Weg. Ganz alleine
bin ich. Rechts die Bahnlinie, links
Maisfelder. Gut läuft’s, ich fühl
mich wohl und bin eins mit der Natur. Zurück auf der
asphaltierten kleinen Straße,
vorbei am Bolzplatz und schon bin
ich wieder am Sportamt. Mal ein
wenig die Füßchen kreisen. Tut was
weh? Nö. Auf zur Runde zwei. Ich
bin fast alleine, eine Walkerin
kommt mir zum zweiten Mal entgegen, wir grinsen uns an. Ein paar Radler
sind unterwegs und es füllt sich der Biergarten. Ich
trabe vorbei und habe das Gefühl nur
noch zu schweben. Hey, was ist
denn los? Wieso läuft es sooo
leicht? Von was oder wem werde ich getragen? Es ist die pure
Lauflust.
Wow!
Schon bin ich wieder am Ausgangsort.
Wie sieht’s aus? Geht noch ne
Runde? - Aber ja! Ich muss keine Sohlen tauschen, ich laufe einfach noch
mal los! Yeah! Es dämmert, die
nette Walkerin kommt mir noch mal
entgegen. Wir grüßen uns und sie fragt
wie viele Runden ich denn noch drehen werde. Das ist die letzte.
Na dann schönen Abend noch. Nun
ist keiner mehr unterwegs. Zum dritten Mal abbiegen über den
Schotterweg, einmal durch
den kleinen Ort, vorbei am
Biergarten, raus aus der Ortschaft, vorbei am jetzt leeren
Bolzplatz und die letzten 700 m
noch mal ein klein wenig das Tempo anziehen. Mit einem „Yeah!“
komme ich bei meinem Auto an. - Jetzt erst mal ordentlich trinken,
dehnen und dann ab Richtung heimische Dusche. Schön war’s! Und meine
Füße? Es geht ihnen gut. Keine
Blase, nix. Das heißt, dass ich
mich so langsam aber sicher an die Einlagen gewöhnt habe? – Na
mal sehen morgen..
Auch keine Schmerzen, alles im grünen Bereich. Dennoch: nach gestern
heute kein Lauf. Erst morgen Sonntag wieder:
Es liegt ein Gewitter in der Luft,
ist aber keines in Sicht, nur ein paar Tropfen die keine Abkühlung
versprechen. Trotzdem herrscht komische Stimmung rundum. Oder bilde ich
mir das nur ein? Alle um mich herum drehen hohl. Es ist schwül und heiß.
Um 19.30 schnüre
ich meine Schuhe und weiß nicht so recht wo ich laufen soll. Also trabe
ich mal Richtung Stadtmitte. Was
für ein doofer Gedanke, ich laufe ja neben der
Hauptstraße. Das ist meine
Winterstrecke, wenn alles vereist
ist. Ne, nach 2 km
entscheide ich umzukehren. Lieber auf
den Feldweg parallel zur Hauptstraße,
Ohrstöpsel rein und ich zappe
am MP3-Player.
Vielleicht kommt ja ein Lied, was mir mehr
Lauflust gibt.
Yes, „Hips
don`t
lie“, das
isses. Schnell ein paar
Tanzeinlagen (sieht ja keiner) und
zurück Richtung Gartenliege. Und
weil es jetzt doch gut läuft, vorher noch ein Stück durch den Wald. He,
es waren dann doch 5 km. Passt scho. -
Und die Füße?
OK. Hey, was soll schon sein? Ich
habe schon fast vergessen, dass ich Einlagen trage!
Woche 4: Die
nächsten Tage sind heiß, sehr heiß. Ich
Sonnenkind kann mich kaum
aufraffen ein paar Runden zu laufen, habe das dumpfe Gefühl einfach
wegzuschmelzen. Was soll’s, der Sommer in Deutschland ist kurz und dann
stört es nicht, wenn ich mal weniger laufe. Ich freue mich an der Hitze
und faulenze im Garten herum. Bis der absolute
Temperatursturz kam. Nicht schön,
zu schnell und zu heftig. Für mich Urlauberin ein müder träger Tag. Dann
Sonntag machte ich mich auf Richtung
Neuendettelsauer Muna-Runde. Na
wer sagt es denn, erst kam mir Erwin entgegen, dann gesellten sich noch
2 andere Läufer hinzu. Prima. Nicht zu warm bei angenehmer Temperatur
hoppelten wir unsere 5km-Dauerrunde. Ich 2 Runden. Dann wurde es doch
ganz schön warm. Mich freut’s. Allerdings:
Irgendwie zwickt mein rechtes Knie. Seufz. Und wieder Erwins
Spruch: Hab weiter Geduld. Das ist das Schlimmste, Geduld haben. Hallo,
ich bin Widder, die haben nicht
mal schnell Geduld. Mal sehen, wie es weiter läuft.
Meine Füßchen haben sich schnell an die Einlagen gewöhnt und
strahlen |
Fortsetzung folgt... (s.
hier)!
Die gut besohlte Gerti
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