Bericht und Bilder vom 16. Nürnberger Stadtlauf am 03.10.2011

Spätsommer in Orange

Was für ein Wetter! Man kann sich freuen, denn dieser Sommer war nicht der Hit.
Okay, ein schöner Herbst, aber muss es ausgerechnet am 3. Oktober zum Stadtlauf so heiß sein?
Für mich steht mein 2. Halbmarathon an. Und mit meinen neuen Einlagen (s. mein Bericht wie es anfing mit den Einlagen).
Bislang habe ich mich gut an die Teilchen gewöhnt. Ich bin gespannt wie es mir ergeht.

Ich starte viel zu früh von zuhause und kann somit die ersten Zieleinläufe des 10km-Laufs sehen. „We are the Champions“, riesige Stimmung und viele Zuschauer!
Mein Laufcoach und Begleiter ist diesmal Jost. Frech hatte ich ihn einfach bei unserem Lauftreff dazu „verpflichtet“. Ich finde ihn schnell im Gewimmel und nach dem obligatorischen Toilettengang machen wir uns auf, ganz nach hinten zum Start. Dort das bekannte Ritual: Alle Bittel-Läufer stellen sich zusammen, Mister Bittel macht Fotos. Den Startschuss höre ich nicht, Jost meint nur: „Es geht etz los“! Bis kurz vor der Matte gehen wir, dann fangen wir mit dem Lauftempo an. Kurz nach dem Hauptbahnhof haben wir unser normales Trainingstempo erreicht. Wir das sind: Jost, Susanne mit Hund, Bernd, der irgendwie auch Paul heißt und ich.

Es läuft einfach klasse. An jeder Versorgungsstelle hole ich mir 2 Becher Wasser oder Iso - das muss sein. Unterwegs feuert uns meine gute Freundin Gertrud an: „Hast du ein Duplo für mich dabei?“ Ja, im Ziel werde ich es bekommen (Susanne: „Was für ein Luxus!“). Susannes Hund geht zwischendurch mal baden, angeblich "trainiert er für nen Triathlon" (grins).

Den fiesen km8-Berg an der Lorenzkirche kann ich hoch laufen. Noch ist es Runde 1. Einmal quer durch die Altstadt und schon das erste Mal durchs "Ziel". - Trinken, Apfel essen, Jost schaut sich um? Jaaa ich bin noch da. Überhaupt ist Jost sehr ruhig, beruhigend. Ich bin froh, dich an meiner Seite zu haben!

Hier habe ich die Hälfte geschafft, ein großer Schluck und weiter... mit Jost!

Irgendwie merke ich jetzt, dass meine rechte Fußsohle weh tut. Grübel. Den Schuh zu fest gebunden? Ich ignoriere den Schmerz. Einfach nicht dran denken. Dann kommt diese doofe lange Brücke. Jost versucht mich aufzuheitern: „Guck mal Gerti, was für herrliche Aussicht, schau mal da hinten die Kirche, und Entchen schwimmen hier auch rum“. Ist mir gerade egal. Mir ist heiß und so ziehe ich kurzerhand mein Shirt aus. Jost kann es ertragen, zum Glück.

Abbiegen und wir sehen ein Sanitätsauto. Oh, da liegt einer mit Sauerstoffmaske! Sch... Aber der war schon vorher umgefallen, liegt nicht daran, dass ich mich ausgezogen habe. Weiter geht’s. Langsam wird's hart. Und jetzt tut auch noch die linke Fußsohle weh. Ignorieren Gerti, einfach ignorieren.
Der große Hammermann bei km 18 kommt nicht, denn ich gucke das Schild einfach nicht an. Und wieder der Lorenzer Berg. Nee diesmal muss ich gehen. Und danach fällt es mir schon schwer wieder Tempo zu bekommen. Und wieder durch die Altstadt... Um die Kurve vor der Oper, dann die kleine Steigung… Ich gehe noch mal. Dann die lange Zielgerade. Jost: „Du musst lächeln“. Ich: „Erst kurz vor dem Ziel, versprochen“. Wir machen noch mal Tempo, keine Ahnung wie. Ich laufe wie in Trance… Im Ziel: Yeah! – Und jetzt bekomme ich mein Duplo! Keiner meiner Mitläufer will ein Stück, also „muss“ ich es alleine essen. Jetzt ab zur Versorgung, aber es gibt kein Bier mehr. Egal, Schorle ist auch gut.

Und dann ist er vorbei der schöne Nürnberger Stadtlauf. Ich schlurfe Richtung Taschenausgabe und schleudere meine Schuhe erst mal weg. Ja ganz toll, an meinen schönen zarten Füßen eine Blase. An jeder Fußsohle! Jetzt muss ich auf Strümpfen zum Auto. Nee, Schuhe wieder an, eben ganz locker gebunden und im Schneckentempo Richtung Auto.

Beim Heimfahren laufe ich die ganze Strecke im Kopf noch mal durch. Grinsen und laut Meat Loaf hören. Wieder grinsen. Es ist noch genug Energie zum laut mitsingen da.

Lieber Jost: Danke, hat Spaß gemacht mit dir zu laufen und wie du sagst, wir haben 383 Menschen überholt. Wir sind: Helden! Vielen Dank auch an Bernd-Paul und an Susanne. Es war schön mit euch!

Das war mein warmer Sommerlauf in orange (ganz nach dem Titel des tollen Films „Ein Sommer in Orange“).

Eure Gerti

Zu Erwins Bericht

Weitere "Team-Bittel" Nürnberger-Stadtlauf Berichte: Erwin 2010 ...und frühere Jahre von dort aus weiterblättern

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