Nachdem das Wetter plötzlich regenlos
werden sollte, entschied ich mich spontan 2 Tage zuvor
mitzulaufen. In die
Nacht (was ich normalerweise nicht mag, da schlafe ich lieber, aber bis
24.00 Uhr? Das ist OK). - Ich hab
die letzten 2 Tage seit ich mich entschieden hatte, genau aufgepasst
wann es absolut dunkel ist: 22.15 Uhr. -
Lydia sagte spontan
zu, selbst wenn es nicht für die vollen 52km reichen würde.
Ausgemacht: Bis zur VP km8 laufe ich mit
ihr, gemeinsam am Ende des Feldes, langsam los, plaudernd. Hinten laufen
alle zu zweit. Es sind auch 5 der 7 teilnehmenden Frauen hier. Mit Frau
ist das ja auch netter. Es ist schwülwarm, nach dem heftigen Duscher vor
dem Start, 21°C, die Sonne leuchtet kräftig von schräg. Schöne Bilder
der Weizenregion Kraichgau. Und es ist ganz schön hügelig hier. „Rampen“
gibt’s von Beginn an, und lange Steigungen. Klar, 900 Höhenmeter…
Gemütlich
anfangen, dann in meinen Schritt fallen, bis es dunkel wird.
Da sollte dann für mich ohne Licht nichts mehr gehen. Also hab ich mir
einen mit Licht suchen müssen…
Bilder aus Bretten
(alle Bilder im Großformat
gratis
hier zu haben)
Auf
in die Nacht
Zuerst geht es eine Runde... |
...mit Applaus... |
...durch die Gassen von Bretten (2km) |
Die schnellsten 10er kommen von hinten: Eine Gasse frei halten! |
Hier das hintere Ende der 52er (mit der freien Gasse) |
Locker laufen wir los |
Ein Stimmungsnest vor einer Kneipe |
Hier trennen wir uns von den 10ern: Nach rechts... |
Die glorreichen 4 Schluss-Läufer verlassen die Stadt... |
...und sofort kommt eine "Rampe"! |
Fast oben: Ab jetzt immer den grünen Pfeilen folgen! |
|
Bretten auf wiedersehen (oder nicht, denn es wird dunkel sein
bei unserer Rückkehr) |
Die Kornfelder des Kraichgau |
Enger Feldweg mit Pfützen |
Lydia gut unterwegs |
Lionheart dahinter |
Vor uns ein Läufer |
Neben uns viel Getreide |
Immer den grünen Pfeilen folgen |
Lydia im Bergab-Schritt |
Garantiert rein |
Wir laufen schon wieder durch ein schönes kleines Tal |
Des Läufers Freiheit ist die Natur |
Wir erreichen die VP1 (km8) in Sprantal an der Kirche... |
...wir schwitzen und Trinken ist jetzt nötig |
Ciao Lydia, lauf gut! |
Ab jetzt überhole ich... |
Kati: "Machste bitte ein Foto von uns"? Klar. |
Nach wieder einem kräftigen Anstieg... |
...kommen weitere Kornfelder |
Ich hole Olaf ein, ein kurzes Plaudern, dann ziehe ich weiter |
Die nächsten beiden (Nr. 10 + 11 von hinten, ich zähle) |
Fast hätte ich den kleinen grünen Pfeil übersehen! |
Aufwärts in die hohle Gasse |
Hier lohnt es sich die Augen offen zu halten: Genialer Blick im
Brettener Hügelland |
Hier liegen aber viele Zapfen zum Kicken! (s.
Bericht) |
20:30 Uhr: Im Wald wird es schon düster |
Wir nähern uns wieder einem Dorf |
Ihr wollt mitlaufen, gell? |
Ich überhole Dieter |
Die Schatten werden laaang! |
Ein Hindernis, dann kommt... |
..km15, ich nehme 2 Becher Wasser |
Ein schöner ruhiger Weiher mit Restaurant |
Vor mir ist kein Läufer zu sehen |
Kuhle Kuh |
Ein besonderer Berg da hinten |
Ich überquere die Bahnlinie nach Bretten |
Plötzlich wir die düstere Nacht bunt: Ein Blumenfeld |
Gut zu sehen (immer noch): die grünen Pfeile |
Strasse nach nirgendwo. - 500m vor mir eine Horde Läufer... |
...neben mir eine Horde Schafe |
Angler beim Plaudern... |
...Abendstille am See |
Der Anstieg führt in den Himmel |
Wieder hole ich einen Läufer ein, Nr. 20, es ist... |
...Pit, der mal mein Buch gekauft hat (s.
Marathon des Sables) |
Ich genieße diesen grandiosen Blick |
Km24: Jetzt viel trinken, an der Wechselstelle Staffel, denn... |
...für 10km kommt dann nichts mehr |
Schottenrock & Friends |
In der Ferne, kaum zu sehen, ein grüner Punkt, der nächste
Läufer ist weit |
Ich liebe den Sonnenuntergang |
Abendliches Stillleben mit Pferden |
Zwielicht |
Da ist ja der "grüne Punkt" |
Kommen jetzt Weinberge? |
22:00 h: Der Weg ist noch gut zu sehen, aber nicht mehr lange |
Oh, tatsächlich, ich laufe durch Weinberge. Alleine. |
Es ist lauwarm, Weinreben... |
..vor nachtblauem Himmel. Ist es nicht herrlich hier! |
Schlafsack raus und hier bleiben? eine Idee, aber bin nicht müde |
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Mitten durch die Weinhänge |
Das Ende des Sonnenuntergangs, die Nacht bricht herein |
Km30: So gut wie dunkel: "Eh bist Du die 1. Frau"?
- "Nein. Das ist mein schlechtester Lauf heute" |
Das nett beleuchtete Waldenser-Museum
|
Die
Kirche von Großvillars (ich finde den grünen Pfeil fast
nicht)... |
...zum Glück endlich Verpflegung (km34) |
Danke für das Malzbier! |
Ich sehe nichts mehr, meine Kamera auch nicht |
Im Straßenlampen-Schein: Das letzte Publikum für heute? |
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Hier kommt die Nacht (Einziger Gedanke: Wie werde ich den Weg
weiter finden?) |
Gedanken der Nacht
Ab km 40 sehe ich schwarz. - Was denkt man
im Dunkeln? Es ist wie im Tunnel laufen, oft sehe ich den Boden nicht.
Es wird zur Glückssache nicht zu stolpern. Ab und zu ein heller Pfeil
vor meinen Füßen, kurz zu erkennen: Puh, wieder mal gut gegangen!
Plötzlich taucht in der Ferne des völlig schwarzen Walds ein Licht auf,
schwach und leicht schwankend. Das muss ein Läufer sein! - Juhu! Meine
Rettung. - Major Tom, ein Licht führt mich, ich komme. Ich gebe Gas
bergauf, meine einzige Chance näher zu kommen.
VP km44: Ich habe Manfred seit 2km eingeholt. Mir
einen Becher Wasser reichend sagt eine nette Frau:
"Was, Du hast keine Stirnlampe? Du siehst ja überhaupt nichts! Wie
machst Du das?"
Lionheart: "Stimmt, ich sehe nichts. Aber ich bin gut im Raten". -
Seltsam, dass immer noch ein Stück Humor mitläuft.
Beim Trinken spreche ich ihn an: "Hallo, wer bist Du denn?" -
Manfred. - Ich lauf dann mit Dir die 8km bis ins Ziel, OK? Jaja, sagt
Manfred: "Aber ich laufe meinen eigenen Schritt". - Klar, ich passe mich
an. – Manfred nach einer Weile: „Weißt Du, dass wir um Platz 8 kämpfen“?
Hey Manfred, Du bekommst Platz 8, denn ich kämpfe nicht.
Km46: Es wird sehr hart für ihn, er schnaubt heftig, doch sein Schritt
bleibt schnell und konstant. Zum ersten Mal muss er bergauf gehen, 200m.
Es soll jetzt nur abwärts gehen, hat ihm jemand gesagt. Irrtum. Auch er
ist zum 1. Mal hier. Es folgt ein Anstieg. Nicht der letzte heute.
Manfred kämpft und ich bin froh nicht alleine zu laufen, dass ich ein
Licht habe, das den Weg findet. Manfred stört das nervende wackelige Gefunzel. Es wird alles hart für ihn. Ein Krampf kündigt sich an.
„Manfred, denk nicht dran, dann kommt er auch nicht“. Jetzt auch noch
unebener Feldweg, ein paar scharfe Kehren. Uff, gerade noch den Pfeil
gesehen. In Sekundenschnelle packt Manfred seine lästige Stirnlampe weg,
genau als wir die letzten (langen) 2km im Stadtgebiet von Bretten
erreichen. Endlich. Er kennt sich aus im Labyrinth der Altstadt. Ich
wäre einige Male falsch gelaufen. Wir traben wackelnd übers
Kopfsteinpflaster, hart für die Füße. Und durch die immer noch an
Kneipen ab und zu besetzte Fußgängerzone. Dann noch mal rauf, und
endlich: Die Fackeln und die Sportplatzrunde! - Wow, wir werden
empfangen mit viel Applaus der doch noch zahlreichen Wartenden. Danke!
Leider gibt es kein Feuerwerk mehr, das ist nur für Sieger+Siegerin.
Vielleicht gibt es das 2013 auch zur Siegerehrung wenn wir alle dabei
sind?
Bilder der blauen
Nacht
"Da kommt wieder einer": Extra für mich gibt's ne Wunderkerze! |
Km40-Futterstelle in Gölshausen : "Komm iss was"... |
...verlockende Auswahl, aber ich trinke lieber nur 2 Becher |
Tolle Nachtstimmung vor der Kneipe |
Die Strasse gehört mir. Hier finde ich die Grün-Pfeile noch.
Danach wird es unmöglich. Doch es kommt ein Licht daher... |
Km44-Posten: Ich trabe seit 1km hinter einem Läufer mit
Stirnlampe. Und da bleibe ich jetzt! Bis ins Ziel... |
Einlauf in die Sportplatzrunde: Mit Fackeln leuchtet der Weg... |
...dort hinten ist das Ziel (s.
Video "Anflug") |
Manfred hat es ohne Krampf ins Ziel geschafft. Wir sind
gleich alt, erfahre ich unterwegs, und er erzählt mir die
Geschichte... |
...von seinem Sohn Manuel, der überraschend mitmacht.
Erste Frage im Ziel: Ist Manuel ausgestiegen? (Nein) |
Kurz vor Mitternacht im Ziel |
Immer wieder tauchen Licht+Läufer aus dem Dunkel auf... |
...und werden stimmungsvoll im Ziel empfangen |
Steffen Bayer, der 36jährige Sieger des Tages... |
...gratuliere! |
Im Ganzen gesehen:
Ein sehr schöner Landschaftslauf, wer es einsam mag. - Ich kann nachts
wirklich gut sehen, bin sehr trittsicher und immer aufmerksam. Doch ohne
Stirnlicht ist der Night52 nicht zu machen! - Einen Trinkrucksack? Braucht
man nicht unbedingt, wenn man vorher weiß, dass es km24-34 nichts gibt:
Ich habe bei km24 (Staffelwechsel) 1 Becher mehr getrunken und bei km34
fleißig und in Ruhe 2 Becher nachgeholt. Dann gehst. - Eine Jacke? Ist
sinnvoll, wen es schnell fröstelt. Bei mir ging es problemlos ohne bei
im Ziel 14°C. Dann aber schnell duschen und warm anziehen. Das ist easy,
weil alles 10m neben dem Ziel ist. Und die Duschen sind schön heiß!
Danach noch viel Bier im Ziel (für mich Malzbier), ich genieße 4 Schoko-Muffins, und jeder findet alles was ihm jetzt gut tut.
Euer Lionheart (auch 52)
Infos:
www.night52.de
(Teilnehmer begrenzt auf 52)
Links:
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