8-Tage-Carmen hat
am Ende des Tages einen schmerzenden Arm. Irgendeine Entzündung. „Egal,
nehm ich eben Schmerzmittel, dann wird es schon die restlichen 3 Tage
noch gehen“. Was soll man als Etappenläufer auch anders tun? Aufgeben
gibt’s nicht.
Kati und Brigitte
wohnen nur wenige km von hier. Natürlich wissen sie, dass der TEFR hier
vorbeikommt. Kati spricht perfekt Französisch und begleitet
3 Franzosen auf
den letzten
7km: „Die sind total lustig“. Brigitte hat leider Fußprobleme,
begleitete unterwegs am Rad.
Es gibt Besucher wie
Brigitte und Kati. Manche kochen ein paar Tage für die Läufer, oder
waschen Wäsche, was sonst unter der Dusche passiert.
Ich treibe neugierig und beobachtend zwischen Halle und Ziel hin und
her. Ich habe ja noch meine Spezialnahrung im Rucksack, die könnt Ihr
besser gebrauchen als ich. Ich bin heute Nacht wieder zuhause. Wolfgang,
Henry und noch ein paar freuen sich über Nußschnecken, Nektarinen und
meine Bananen.
Europaläufer stehen auf abends deftig. Ingo, was gibt es denn heute?
„Dick Reis mit Scheiße und Rotz“, so kennt man den Sklavenknechter.
Nein, meist gibt es Nudeln mit Geschnetzeltem oder andersherum. Heute
Nudeln mit Ragout und Vegetarisches (Nudeln mit Gemüse „Italienisch“).
Dazu etwas Salat.
Nach dem Abendessen 18:00 Uhr sitzt keiner mehr lange,
sagt Ingo, um 21.00 Uhr mache ich das Licht aus. Ich esse mit, bemerke,
dass die Läufer nicht sehr viel essen. Dann verabschiede ich mich, wie
ein Klosternovize, der etwas mitmachen durfte.
Ich addiere die
aufgefangenen Gesprächsfetzen: Alle haben eine lange Vorgeschichte, 2-3
Jahre Anlauf, was heute kein Marathonläufer macht. Europa in Zeitlupe
erleben.
Ich notiere in
Gedanken: "Europaläufer leben nicht in der Zukunft, nicht in der
Vergangenheit, sie leben hier und jetzt. Das ist Meditation.
Bilder vom Ziel +
danach
(alle Bilder im Großformat
gratis
hier zu haben)
Wolfgang nach 7:53 h im Ziel... |
...sehr glücklich. Wieder nichts passiert, weiter Platz 15
(was ihn aber nicht sehr interessiert) |
Gilbert Codet, wie alle Finisher, berührt das Schild |
Ansteckend. Kati lief 7km entgegen und begleitet 3 Franzosen und
Santoshi ins Ziel |
Gèrard Bertin trotz 24°C mit Handschuhen |
Carmen Hildebrand hat den Arm eingebunden |
Yesss, touch the finish |
Heike hat auch wieder einen Tag geschafft |
Sieht kalt aus, oder? |
Jeder hat seine Schuh-Philosophie |
Der Zielbereich vom Eingang der Halle aus gesehen |
Und jetzt? Plaudern, etwas in der Sonne sitzen... |
...und entspannen! Was geht denen wohl durch den Kopf. Oder gar
nichts mehr...? |
Ingo freut sich über Heikes Zeitungs-Artikel "Die Grenzenlose" |
Ein paar nette Helfer kochen... |
...Deftiges (Rührei mit Schinken) |
Das Leben drinnen beginnt: Markus richtet für die Nacht... |
...die Halle heute ist ziemlich eng (noch sind nicht alle da) |
Der eine schläft schon mal erschöpft ein ründchen... |
...auf der dicken Luftmatratze, gut eingepackt |
Nach-dem-Laufen Liblingsübung: Henry Wehder... |
...udn Robert Wimmer lebe die Beine hoch |
Wolfgang erhält von mir Spezialproviant (eine Nußschnecke)... |
...über die sich auch Henry sehr freut (Gibt's nicht alle Tage) |
Frank Zappa ist platt? Nee, das ist Jürgen, der freut sich in
Gedanken schon auf morgen. Und lacht. Humor hat auch... |
...der Österreicher Ambros Mühlbachler |
Geschundenes Schienbein kühlen auf Japanisch
"Shint-Splint"
(Schienbeinschmerzen) ist Dein größter Feind |
Entspannung auf Fränkisch:
Robert Wimmer genießt eine professionelle Massage.
Die Begleit-Therapeutin kann man buchen |
Alle sind im Ziel "Tag 19" wird getauscht gegen... |
...Tag 20. - Morgen geht es genau hier weiter |
Ingo: "Ich kann soviel schreiben wie ich will,
die fragen trotzdem wieder wann und wo es Essen gibt" |
Hier bedient der Chef selbst
und jeder bekommt einen knalligen Spruch dazu... |
...heute Nudeln+Ragout oder Nudeln vegetarisch. Ich hab's gern
gegessen |
Den nehm ich mit heim |
Die
Ergebnisliste wird von den meisten ganz kurz angesehen, sagt
Ingo.
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Eat, Sleep, Run und so
weiter, und so weiter…
Keep on running, es grüßt die "Eintags-Fliege" Lionheart
Infos:
www.transeurope-footrace.org
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Teil 1
PS:
Tag 1 danach:
Es ist so schön im eigenen Bett zu schlefen, ich genieße das. Meine Füße
sind wie nach jedem langen Lauf warm, ich bin froh, heute nicht so viel
gehen zu müssen. Die Treppen sind etwas schwerer als sonst. Ich esse
bewusster, was es nicht alles für leckere Sachen zu kaufen gibt! Und
ständig kehren meine Gedanken in die Welt der Trans-Europa-Läufer
zurück. Eine seltsame, faszinierende ruhige Welt.
Link: Noch einer,
der mal 1 Tag dabei war, am 14.Tag (Bericht
von Wolfgang Bernath)
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