Es ist schon noch etwas kühl vor dem Start (8°C) am
Erlebnisbad Cambomare, morgens um 8:30 h, eine halbe Stunde vor dem
Start. Als wir uns fertig machen rate ich allen und vor allem der
hierbei widerspenstigen Lydia: Keine langen Arme und Beine! Nein, auch
keinen Rucksack. Das brauchen wir hier und heute nicht.
Bis 3min vor dem Start wärmen wir uns im Empfang des "Jufa" (Jugend- und
Familiengästehaus), das Start und Ziel ist. Hier gibt es Startnummer,
das schöne grüne Shirt und "man trifft sich". So vergeht die halbe
Stunde im Flug, ein Hallo hier, ein Hallo da. So, schnell raus, es geht
gleich los!
Wir laufen ohne Gedränge los, aus Kempten hinaus. Es ist etwas nebelig,
doch nicht kühl. Schon nach 2km geht es bergauf: "Und
Lydia, friert’s Dich?“ – Lydias grinsende Antwort: „Nee, wieso?“ Ohne
Plan und einfach trabend und plaudernd laufen wir. Harald und Karlheinz
laufen gemächlich vor uns, sind bald weg. Wir erreichen den ersten
"Gipfel" für heute, am Blender. Auch in den schattigen, leichtkühlen
Höhen über 1.000m ist es ohne Langarm besser. Lydia ist sogar froh
darüber, denn sie schwitzt schon.
Wir nähern uns
km16, der "Weiche": Links auf den 30er, zurück nach Kempten? Oder doch
den Ultra ganz versuchen? - Lydia entscheidet sich überraschend für
ihren ersten Ultra. - "Wenn es nicht geht, kannst Du ja immer noch nach
30km aufhören", ermutige ich sie und werde sie aufmerksam beobachten.
Bei km30 entscheiden wir dann. Lydia wird es schon mulmig, aber neben
einem "erfahrenen Bergläufer", der die Strecke gut kennt, da wird das
schon gehen. Ich muss sie ab und zu etwas bremsen. Aber Lydia ist eine
vorsichtige und besonnene Läuferin, gut vorbereitet. Eigentlich will sie
in wenigen Wochen einen Marathon laufen.
Ultra-Laufen ist leichter als
einen Marathon zu laufen
Wir laufen schon seit einer Weile immer knapp hinter Hermann Böhm,
mit seinem charakteristischen Schleich-Neverstopp-Schritt. Er läuft
wunderbar konstant, ist aber einen Tic zu schnell für uns. Ein paar
Worte, dann entfernt er sich langsam unaufhaltbar nach vorne. Wir machen
immer längere Stopps an den Verpflegungen. Weil das so üblich ist beim
Ultra, sage ich, udn Lydia gefällt das. Kein Stress, immer im Fluss. Ich
halte unseren Schritt extrem konstant, achte auch eine gleichmäßige
Belastung und viel trinken.Wir laufen
ruhig und ohne viele Begegnungen im frischen Wald. Ab und zu überholen
wir einen Läufer, meist an einer Verpflegungsstelle, wo er nicht mehr
los kommt. - Km40, hoppsa, das läuft ja immer noch prima. "Jetzt laufen
wir es durch, das Experiment
wird klappen", prophezeie ich der baldigen Ultra-Finisherin. Ungläubig
aber sehr gleichmäßig staunt die "Bergziege" (das war auf der "geerbten"
Startnummer schon vorgedruckt, passt ja!). Auch wenn sie etwas müde ist,
aber den letzten steilen Anstieg bei km48 packt sie gut. Heftig
schnaufend zwar - klar, es ist ja kein Kindergeburtstag ;-)
Völlig aus dem Häuschen trabt Lydia aus den Bergen an km51 vorbei ins
Ziel. Sogar noch eine halbe Stunde schneller als ich bei der Hälfte
dachte. - Lydia, haste großartig gemacht!!!
10min im
Ziel, so langsam dämmert es Lydia, was sie da hinter sich gebracht hat.
Noch
viele Tage lang wird das allen Freunden erzählt, sie schwebt auf der
Wolke (grins)
Die Bilder
dazu
(alle Bilder im Großformat
gratis
hier zu haben)
Haloooo! Ultraschnecke Conny und Ihr Liebster, Jörg |
Nicola Wahl, nicht mehr gesehen seit dem
Transalpine 2010 |
Haxen-Harald + Karlheinz wärmen sich drinnen, raus gehen wir
erst 3min vor dem Start (9:00 Uhr) |
Unglaublich, wen ich hier alles treffe: Tanja + Kurt, überall in
der Ultra-Welt dabei, und bald beim wilden
170km
Réunion-Ultra |
Das bunte Feld will los: Zu kühl für die 350 zum stehen bleiben |
Zuerst geht es 1km Asphalt aus Kempten hinaus |
Bunt besetzte Achterbahn |
Km1: Die Schnellen sind schon weit weg |
Km2: Single-Trail bergauf, wir gehen zum ersten Mal |
Bei ihrem 1. Ultra:
Lydia freut das, am engen Pfad zu "trailen" |
Auf und Ab auf knallgrünen Wiesen.
Ja wer läuft denn da vor uns: die unermüdliche Grace Sacher |
Die Hagebutten sind reif für die Ernte |
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Voralpenland aus dem Bilderbuch |
Km5: 1. Verpflegung |
Über eine rutschige Wiese geht's abwärts... |
...über ein kleines Rinnsal |
Läufer? So was hast Du junge Kuh noch nie gesehen, oder? |
Der alte Herr (78), er freut sich jedes Jahr wieder |
|
Die düsteren Wolken ziehen zum Glück von uns weg - die Sonne
kommt |
Blick auf den Alpenrand, die Wolken schlafen noch im Tal |
Das hier ist das schönste Stück unseres Lauf-Tages |
Kempten liegt in den Wolken, die Alpengipfel leuchten in der
schrägen Morgen-Sonne |
Wir laufen auf einem anderen Planeten |
Jetzt wird es steil, gehen-gehen... |
...Lydia freut das: "Das lockert auf" |
Blick zurück ins Tal (etwas kühl hier auf 1.000m) |
Halleluja, wir laufen mitten in den Sonntags-Gipfel-Gottesdienst
hinein |
Die Lederhosen-Crew wartet auf den Einsatz |
Blick zurück auf den Blender-Turm mit Gottesdienst |
Auf kleinem weichen Pfad geht es weiter |
Fertig zur Landung auf dem Mars? |
Bergab, etwas rutschig vom Regen gestern |
Im weichen Gras mit dem Panoramablick macht es besonders Spaß |
Unser Weg über den Wolken |
Getränke Nr. 2 ... |
...in Wiggensbach |
Alle Becher werden sofort eingesammelt |
Die Kirchturm-Uhr zeigt 10:45 Uhr,
wir sind fast 2 Stunden unterwegs |
Blick zurück auf den Blender (1.072m), und vor uns... |
...ein Skilift, Gletscheralp (so sieht's
im
Winter hier aus) |
Wieder aufwärts, das heißt gehen |
Verpflegung 3: Sehr aufmerksam und munter |
Lydias spontane verrückte Entscheidung... |
...nach km16 nicht abzubiegen zum geplanten 30er |
Ein paar Worte mit dem unverwüstlichen Hermann Böhm (60)... |
...er uns am schönen Plätscherweg bald entwischt |
Km21: Wir erreichen die nächste VP... |
...mit freundlichem Empfang + flotter Bedienung |
Der Zeitmess-Chip ist in der Startnummer:
Also auf den Boden, sonst werde ich am Ende nicht gewertet! |
Km22, eine unendlich lange Steigung,
die ersten 500m können wir laufen... |
...doch bald müssen wir gehen |
Oben angekommen, puh... |
...man kommt ins Schwitzen |
Und Lydia locker, sie läuft und läuft |
Noch weiter aufwärts, wieder gehen |
Ahhh, gut, was zu trinken! |
Wunderschön zu laufen hier: Ruhig und frische Bergluft |
Oh, jetzt geht's holprig und steil abwärts: Kleine Schritte! |
Vorbei an Stromzaun und kuh-sicherem Durchgang |
Ab in die Badewanne! |
Ein Stück Strasse bergab, das tut gut |
Lydia: "Au weia, das ist steil, das geht in die Oberschenkel" |
Spitzkehre, da geht's weiter... |
...Richtung Gartenzwerg... |
...und Gänschen im Garten |
20%-Steigung hinauf zum Schwarzen Grat, aber zuvor... |
...eine Verpflegungsstelle im Grünen... |
...Lydia schnappt sich 3 Becher... |
...und ein Stück Banane. So, das muss reichen bis oben |
Blick von oben... |
...echt schöne Gegend hier! |
Das ging ja relativ gut bis zu den 30km. Und jetzt? |
"Gipfel" Schwarzer Grat erreicht, jetzt geht es abwärts... |
...zur nächsten Getränkestelle: Viel trinken, Iso,
Apfelsaftschorle... |
...und dann schon wieder bergauf und gehen... |
Kurzer Blick zurück, jetzt wird es schon schwer am Berg |
Ein Jägerstand (leider abgesperrt mit Schloß) |
Das ist aber kein Jägerstand, oder? |
Und das ist ein Jäger-Stuhl |
Oh, eine richtig böse Steigung vor uns... |
...da schnauft Inga... |
...und Lydia schwitzt |
Oben wieder mal ein schöner Weitblick |
Und jetzt in den schlammigen Wald, rutschig... |
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..und überhaupt nicht gut zum laufen |
Die kleinen Steine machen unsere Füße langsam müde.
Und wieder eine lange Steigung, also gehen |
Trinken am Ende des Anstiegs und Applaus:
"Das ist der höchste Punkt, jetzt geht es 10km gut zu laufen" |
Km37, endlich wieder an-traben, und endlich wieder Die bergab |
Eine Ein-Mann-La-Ola-Welle |
Lionheart hat noch immer Spaß |
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Überholende Mountain-Biker gehören nicht auf den engen Trail |
Wir warten bis sie die Räder über' Hindernis gehoben haben... |
...vorsichtig da durch, nicht umknicken, die Füße sind müde |
Klasse, nur für uns ein grüner Teppich (am Eschacher Weiher" |
Der Angler: "Es gibt guten Karpfen hier! |
Fritz der coole Geißbock |
Endlich wieder ein super Panorama-Blick |
"On your way to the blue sky" - Der Weg in den blauen Himmel |
Bergkette und herrlich grüne Allgäuer Voralpenlandschaft |
Km40, jetzt kann nichts mehr schief gehen |
Wieder mal Wechsel vom Asphalt auf unebenen Feldweg |
Und trinken nicht vergessen! |
Langsam werden die Beine schwer, aber sie läuft und läuft... |
...auch wenn jetzt Wurzeln kommen |
"Marathon", und jetzt noch weiter, das glaubt keiner! |
Wir erreichen den Sportplatz von Warthausen... |
...mit freudigem Empfang ("Wie weit ist Haile Gebrselassie
voraus"? - "Nur 2min, und er ist schon ganz grün im Gesicht") |
Die Kids schmeißen die Verpflegungsstelle prima
|
Grünes Schatten-Spalier: Das muss eine alte Eisenbahntrasse
sein, so gerade und auf einem Damm |
Ein Kindergarten? - Ist's heute doch ein "Kindergeburtstag"? |
"Servus, nimmer weit bis zur nächsten Verpflegung" |
Aha, da kommt sie schon, super! Service 1-A... |
...sogar mit persönlicher Bedienung vom Tablett. Danke! |
Km47, jetzt muss der letzte giftige Anstieg kommen... |
...oh jeh, und da ist er schon |
Ein wirklich sehr steiniger Geröllweg |
Aber auch ein schöner Alpenwald |
Die Beine haben's schwer, aber ein Lächeln geht noch |
Oh, was ist denn das, ein Idyll |
"Hic
est Cambodumum", hier ist Kempten wieder, eine der ältesten
deutschen Städte |
Verlockend, aber 3km vor dem Ziel gibt es keine Pause mehr |
Herbstpilz am Wegrand |
Noch 2,5km, die Stimmung steigt weiter |
Letzte VP am schattigen Biergarten |
Prima Stimmung hier... |
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...und immer Zeit für einen warmen Tee in Ruhe |
Jetzt beginnt der steile Abstieg ins Ziel... |
...Serpentinen, Kurven, aufpassen... |
...oh, das geht in die Knie |
...noch mehr Kurven und Kehren |
Wahnsinn, ich hab 50 geschafft! |
Vor lauter Freude verpassen wir hier links abzubiegen... |
...aber schnell haben wir wieder den richtigen Weg |
Da geht's ins Ziel, um die Ecke, noch 300m |
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Da ist das Ziel... |
...geil, die letzten Meter! |
Was für ein schöner bunter Zieleinlauf |
Im Ziel Ihres 1. Ultra, Lydia wird noch lange daran denken (und
davon erzählen) |
Mehr und mehr Läufer kommen an, Vater mit Töchterle... |
...Andreas Schmidt aus Coburg |
Hier kommt Inga glücklich (auch ihr 1. Ultra) |
Grace und Lydia genießen das geniale Zielgefühl |
Trinken, trinken... |
...und noch ein persönliches Zielfoto für Axel Ott |
Hier kommt Conny mit Dietrich... |
...und bald ihr Mann Jörg +
"König" Herbert |
Die flotten Karlheinz + Harald sind schon geduscht und umgezogen |
Der Veranstalter Hans Leidel ist überglücklich:
Alles bestens gelaufen heute |
Jetzt gönnen wir uns Wellness im "Cambomare" nebenan... |
...mit Nackenmassage |
Im Ziel werden die
Profi-Uhren verglichen: "Das waren deutlich mehr Höhenmeter", höre ich
immer wieder, während wir unser Stretching machen. "Über 1.800
Höhenmeter", sind sich die meisten einig. Das denke ich auch, gefühlt.
Leider ist von der
Nudelparty nichts mehr für uns übrig. Haben die hungrigen Schnellen
alles weggefuttert? Zum Glück gibt es im Jufa noch 1 belegtes Brötchen
und 2 Stück Kuchen... - Dafür gönnen wir
uns jetzt hinterher
gönnen wir uns eine lange Stunde warmes Wellness-Bad, mit Rückenmassage
und einfach schwerelos im Wasser liegen...
Euer Lionheart
Schwerelos im Wasser liegen |
Infos:
www.voralpenmarathon.de
(Finisher: 52km=161, 30km=154, 15km=18)
Links:
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