Es ist wirklich erstaunlich, was der 1.116-Einwohner-Ort
auf die Beine stellt. Z.B. ein gut besuchtes Bauern-Theater (wo auch
Antje mitspielt). Und einen Marathon.
Viele starten hier sehr
ambitioniert (trotz 500 Höhenmetern) doch allmählich schleichen sich Genussläufer ein.
Nicht mehr jeder will seine persönliche Bestzeit laufen. So mancher nutzt die
hügelige Strecke als Vorbereitung (z.B. auf den Rennsteig) oder einfach
als schönen langen Lauf. Wundervoll sind die Single-Trails, die einsamen
grünen Täler, die Brücken und Wälder.
Um mich hat sich heute eine kleine Gruppe ergeben. Ich bin gespannt, ob
ich die unterschiedlichen Läufertypen zusammenhalten kann? - Locker
laufen, Spaß haben, zusammen laufen. An jeder Verpflegung bleiben wir etwas stehen,
ruhig trinken, ein paar Worte plaudern. Die Helfer sind freundlich und
hilfsbereit. Ich habe das Gefühl hier kennt jeder jeden. Auch für
erfahrene Läufer wie Bettina und Uwe vergehen die km erstaunlich schnell. Wir
werden immer mehr zu einem tollen Team. Vielleicht weil heute keiner
irgendetwas beweisen will…
Km17: Nach der Habmarathon-Abzweigung Euerdorf geht’s
für uns Marathonis über die Brücke,
bergauf. Wir gehen wieder, ohne Stress. Ein kleines Gruppenfoto unterm rosa
blühenden Baum, ein etwas längerer Stopp am Verpflegungspunkt mit
Banane. Wenn sich nicht doch langsam ab km30 die Beine melden würden, es
wäre eine Art "Wanderausflug".
Km 33: An der Trimburg vorbei folgt ein
laaanges Stück, das man gemeinsam laufen sollte, dann vergeht es
schneller. Hier bemerken wir, dass wir immer wieder einsame Läufer überholen,
die langsam trotten, in sich versunken, etwas resigniert. Es ist wärmer als gedacht,
das bremst. Wir 6 jedenfalls haben unseren Spaß
bis ins Ziel (und drüber hinaus). Geschafft - So und jetzt viel die Kehle runtergluckern,
Stretching, gemütliche Dusche in der Halle direkt am Ziel und natürlich
eine lange genussvolle Massage.
Hier meine Bilder
(alle Bilder im Großformat
gratis
hier zu haben)
Die Nummern-Girls... |
...und 2 der kuscheligen Bewunderer |
Oli der schwarze Rächer der Zeit-Diebe
(übt schon Zugläufer für in 2 Wochen am Obermain) |
|
So, der Ansturm der Läufer darf gleich los durch... |
...das Tor zum Weinberg hin. Was fliegt da oben über dem Tor? |
...eine ferngelenkte Spionage-Kamera-Drohne (wohl aus USA) |
Habt Euren Laufspaß! Wir erwarten Euch später |
Und weg sind sie |
Die Nummerngirls 41-42-43 und ihre Männer |
Der Schlussradler kennt
meine Laufstory
aus 2013 genau |
Heimspiel-Alex kennt hier sowieso jeden |
Applaus... |
...wir verlassen Ramsthal... |
...in die weite Natur (erstmal 3km bergauf) |
Extra-Höhenmeter für Lionheart |
Schöne Weite, viel frische Luft |
Ups, schon wieder ein Jägerstand wo ich rauf muss |
Hier trennen sich unsere Wege |
Bernadette ist schneller und besetzt diesen Hochsitz vor mir... |
...aber es kommt schon der nächste... |
...was für ein schöner Blick von hier! |
Eine der schönen Trail-Passagen |
Km5: Der 1. Verpflegungsposten, genug Tee für alle... |
...und frische Rhönäpfel |
Welche Füße möchten hier nicht mitlaufen? |
Einer nach dem anderen... |
...durch Buschwindröschen überall |
Km 10: Auf der Brücke wartet eine Überraschung... |
...Läuferbonbons |
Wieder so ein schönes Laufstück |
Alex dankt dem Rot-Kreuz (und schnappt sich einen Drink) |
Wir traben alleine durch das kleinen Tal und haben Zuwachs
bekommen (Nr. 48 rechts) |
Golf, auch eine Art den Samstagmorgen zu verbringen |
Trink-Posten mitten in der Landschaft (Antje ab jetzt mit Hund) |
An der "Dreiecksinsel" in der Saale |
Plauderns laufen wir durchs nächste kleine Tal... |
...schon 15km |
Von hinten saust einer heran: Der Führende HM-Läufer wurde
fehlgeleitet, ist frustriert, aber guter Dinge auf seinen
letzten 6km |
Hund Lucky überwacht sein Rudel Waldläufer. Gleich kommt die
Verpflegung und damit die Trennung von den Halbmarathonis |
Km 17, Euerdorf: Wir bleiben wieder genüsslich stehen zum
trinken, etwas Pause ist immer gut... |
...und biegen jetzt rechts ab über die Brücke (der Halbmarathon
führt geradeaus nach Euerdorf rein) |
Oh, Forellen da unten |
Herrlich blüht dieser japanische Kirschbaum |
Km 20 ist an der Ruine Aura... |
...sehr fotogener Hintergrund |
Durch die Klosterruine Aura (ein
Ausflugslokal !) könnten
wir doch 2015 laufen? Mit Sonderverpflegungs-Stopp... |
Einsamer alter Baum mit Weg-Kreuz |
Klosterturm Aura |
Ums Kloster herum ins Tal... |
...Hund Lucky sucht den Schatten... |
...schönes Stück Laufstrecke (aber nicht für die Füße) |
Ein Hanuta? Bettinas Mann meinst es gut... |
...unter der Brücke wartet... |
...unser nächster Trinkstopp in Aura... |
...direkt vor der Alten Brauerei (kann man gut speisen!) |
Aura hat nur wenige Häuser... |
...und eine Bank zum verweilen, sagt Alex... |
...und einen kleinen Hund am Balkon oben, der jeden Läufer
einzeln anbellt (wie kam der durch den engen Spalt?) |
Eh Lionheart, komm runter von dem Jägerstand...
|
...auf die nimmer endende Gerade bei km23 |
Jetzt wissen wir wo wir sind: Frankens Sahnestück.
Die fränkische Weinkönigin und dt.
Weinprinzessin ist von hier |
Hund Lucky will mit Frauchen schwimmen im Dorfteich.
|
VP km25 in der Sonne: Hey Rafael ist auch da (in hellblau) |
|
Wow, wieder ein schönes Stück Trail, unter den blühenden Büschen |
Die alte Saale-Brücke (17. Jhd.)...und wenig später... |
...erreichen wir Langendorf |
"1-Publikum" erwartet uns sitzend (und wegweisend) |
Trinken bei km 30 und dann durch den Tunnel... |
Quälen wir uns? - Alle lächeln locker und plaudern... |
...tatsächlich, nur noch 12km |
Hinter dem Tunnel ist auch Spaß |
Ein steiles Stück aufwärts, natürlich gehen wir |
Die Trimburg
(12. Jhd), da möchte ich nächstes Jahr durch laufen (das wäre
ein Highlight!) |
Magnolien blühen, und die Ostereier-Sträuche auch |
Bettina weiß, sie wird es locker schaffen heute |
Posten km35: Freundlicher Empfang + ein Weilchen Pause |
Antje kommt auch, macht aber ab jetzt etwas langsamer |
Na so was, Oldtimer-Mopeds! Die müssen warten für uns |
Läuft noch ziemlich gut, die km verfliegen immer noch |
Da laufen wir durch |
Sommer Saale Sonnenschein
|
Heute trinkt Bettina als Läuferin,
2013 hier
reichte Sie uns den km17- und km38-Tee |
Nur noch 4km... |
...in der Gruppe leichter als gedacht |
Der Countdown läuft längst... |
...Andreas (Mitte) läuft ein Stück mit uns
(zu seinem Bericht
hier
) |
Alex live wie er eben so ist |
Und schon sind wir im Ziel |
Antje kommt wenig später... |
...wir begleiten Sie ins Ziel |
Lokalheld Alex ergreift das Mikrofon |
Bernadette wird auch interviewt |
Gut gelaufen! - Prost, ein kühlen Bierchen in der warmen Sonne |
Prost, 5 Jahre Saaletal-Marathon |
"Freie Auswahl" für (fast) alle Läufer, so viele Preise |
Antje liebt den Bocksbeutelwein |
Bettina trinkt es lieber daheim |
Das Kuchen-Büffet jetzt ist mager... |
...so sah es vor dem Start aus (hach!) |
Uwe genießt es trotzdem |
Und ich lege mich auf die Massagebank |
Erstaunlich gleichmäßig sind wir gelaufen, mit vielen
Wellness-Päuschen, Gehpausen bergauf und immer einen Genießerblick für
die Landschaft. Der Ramsthal hatte seit seiner Erstauflage vor 5 Jahren
nie einen so schönen sonnigen warmen Frühlingstag. Das muss man
genießen! Manchmal verging eine Stunde sehr schnell mit plaudern und
Späßchen machen. Wo Alex dabei ist. ist Gaudi.
Und bei der Siegerehrung gibt es eine ganze Wand von Pokalen (handgemacht) und
viele Bocksbeutel
(fränkischer Wein): Es scheint für jeden einen zu geben. Vielleicht wird
für nächstes Jahr ein Preis für die buntesten Läufer ausgelobt? Dann
haben auch Genussläufer eine Chance.
FAZIT: Ein kleiner feiner Marathon ganz am Anfang des Jahres. Bei
schönwarmem Wetter und Frühjahrsblüten... ist das ein Traum!
Aber ich würde noch lieber im Herbst hier laufen, durch viele bunte
Weinhänge und Wälder.
Und einen Schluck trinken beim Durchlaufen der Klosterruine Aura.
Und auf die schöne Burg
Trimburg möchte ich rauf...
Voller Wünsche,
Euer Lionheart
Infos:
www.saaletal-marathon.de
(Finisher: Marathon 100, 21km: 184)
Links:
zum meinem eiskalten Bericht
2013 ...und zu
John Stackmanns Zeilen
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Hier der Zeitungsbericht des mitlaufenden Halbmarathonis Jürgen (Saale-Zeitung):
Der Saaletal-Marathon war ein Erlebnis
Matthias Krah vom TV Bad Brückenau läuft
die 42,195 km unter 3 Stunden.
Für den Sprecher Klaus Hudert ist die Veranstaltung des SV Ramsthal
"eine Perle"
von
JÜRGEN SCHMITT (Fotos: ssp)
Matthias Krah hört auf sein Herz. Um Leistung zu
bringen. Und die spezielle Uhr am Handgelenk ist in Verbindung mit dem
Brustgurt der perfekte Ratgeber. "Ich orientiere mich im Rennen an
meiner Herz-Frequenz. 150 bis 160 Schläge pro Minute sind ideal für
mich, dann bewege ich mich knapp unterhalb der Laktat-Schwelle", erklärt
der 29-Jährige mit dem Wortschatz eines Hobby-Kardiologen. Auf dem
Niveau des Fuldaers ist der Sport tatsächlich eine kleine Wissenschaft.
"Im oberen Grundlagen-Bereich wollte ich laufen", sagt der
Vorjahres-Sieger des Halbmarathons, der den Streckenrekord 2:42 aus dem
Jahr 2010 deutlich verfehlt hatte.
Der wissenschaftliche Mitarbeiter an der Uni Würzburg ist schnell, aber
keiner, der Rekorde um der Rekorde willen jagt. "Ich wollte unter die
ersten 3 kommen. Dass ich gewonnen habe und sogar Unterfränkischer
Meister bin, ist das i-Tüpfelchen", sagt Krah, der die ersten bergigen
Kilometer gemeinsam mit Sebastian Apfelbacher angegangen war.
Sebastian, Marathon-Sieger des Vorjahres ging leicht angeschlagen ins
Rennen und wurde später Gesamt-Vierter. Mit einer besseren Zeit als in
2013, was den warmen klimatischen Umständen geschuldet war.
An die 20°C und strahlenden Sonnenschein hatte das Saaletal diesmal zu
bieten. Im Vorjahr hatte sich das Thermometer nahe dem Gefrierpunkt
aufgehalten. Geblieben war der Wind. Nicht so stürmisch wie zuletzt,
aber immer noch fordernd, gerade auf den finalen Kilometern von Euerdorf
aus kommend. "Als es Richtung Arnshausen bergab ging, habe ich einen
kleinen Vorsprung herausgelaufen. Aber ab km 30 wird es immer schwer.
Vor allem die kleinen fiesen Anstiege in Trimberg haben es in sich",
erinnerte sich Krah. Und hat Mitte April bereits das nächste große Ziel
vor Augen mit dem "Serra de Tramuntana". Ein Ultra-Trail über 100 km
durch die spektakuläre Berglandschaft Mallorcas. Was Wanderfreunde über
mehrere Tage genießen, nehmen die Ausdauer-Spezialisten am Stück unter
die Laufschuhe.
Über 500 Teilnehmer hatten auf den verschiedenen Strecken den
Saaletal-Marathon zu einem Erlebnis gemacht. Matthias Krah war in
Jubelpose ins Ziel gelaufen, wo alle Finisher Erinnerungs-Medaillen
umgehängt bekamen. Viele Hobbysportler hatten weniger entspannt den
aufblasbaren "Triumphbogen" am Ramsthaler Sportplatz durchschritten, wo
Klaus Hudert wartete. Der frühere Marathon-Läufer begleitet seit Jahren
die Lauf-Szene als Sprecher mit großem Insider-Wissen. Und ist mit der
Stimme mindestens genauso schnell wie früher auf der Strecke. "Ramsthal
ist eine Perle", sagt er zum Saaletal-Marathon. Dann kommt der gebürtige
Bad Kissinger richtig ins Schwärmen. "Dieser Lauf ist großes Kino für
die Region. Wer hier startet, gehört zur Familie. Das hat sich schnell
herumgesprochen, dass die Organisatoren mit viel Herzblut dabei sind.
Alleine ins Ziel zu kommen, ist angesichts der Herausforderung schon
eine Leistung."
Nah dran an den Sportlern war auch Dr. Jürgen Sobtzick. Der Arzt war für
den medizinischen Notfall eingeteilt - der nicht eintrat. "Ich bin
mental angespannt", hatte der Euerdorfer zugegeben, der vom Roten Kreuz
unterstützt wurde und seine komplette Notfall-Ausrüstung gepackt hatte,
inklusive zweier Defibrilatoren. Die kürzliche Grippewelle war ein
Gefahrenherd. "Das ist meine größte Sorge, dass Leute mit einer
Herzmuskel-Entzündung unterwegs sind und sich einem lebensgefährlichen
Kammer-Flimmern aussetzen. Aber ich habe den Eindruck gewonnen, dass
gerade die Top-Läufer extrem gut vorbereitet in solch einen Wettbewerb
gehen. Ich finde es toll, wie die Athleten den Marathon leben." Der
Legende nach war Pheidippides nach der gewonnenen Schlacht bei Marathon
490 v.C. in das 40 km entfernte Athen geeilt, und war nach dem
Überbringen der Nachricht an Erschöpfung gestorben. "Über seine Kräfte
zu gehen, ist eben nicht gesund", sagt Sobtzick. Und ist sich sicher:
"Hätte Pheidippides trainiert, hätte er überlebt."
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