Zu
nachtschlafender Zeit 3:00 Uhr, holt uns der Bus am Hotel ab, um uns zum
Startort Eisenach zu bringen. Einige Wiederholungstäter erzählen von
Ihren früheren Erlebnissen und auch Qualen auf dem langen Kanten, wie
Ultraläufer die Strecke gerne nennen. Neulinge hören gebannt zu
und fragen sich, ob es wohl eine gute Idee war, sich hier anzumelden.
Nach kurzer Fahrt hält der Bus und unser Fahrer erklärt, dass wir hier
10 min Aufenthalt hätten und uns die Beine vertreten könnten. So ein
Scherzkeks! Wer den Supermarathon vor Augen hat, dem steht der Sinn um
4:00 Uhr morgens nicht nach spazieren gehen.
Endlich in Eisenach
angekommen mein Ritual: Dixi, Umziehen im Zelt, Kleidersack abgeben und
unter die anderen Teilnehmer mischen. Hier treffe ich
Haxen-Harald,
mit dem ich gemeinsam beim Bad
Staffelstein-Marathon unterwegs war. Vom Supermarathon hier hat er
auch seinen Namen, weil er am Abend vor dem Start 2 Schweinshaxen
verspeiste
Pünktlich um 6:00
Uhr werden wir auf die Strecke geschickt. Schon kurz nach der
Fußgängerzone beginnt die Steigung und das Feld reiht sich langsam aber
meist geduldig ein. Zwischen den vielen Läufern auf den oft schmalen
Pfaden ist es schwer einen Rhythmus zu finden, aber der Tag ist jung und
die Strecke noch lang.
Das Wetter meint es
heute gut mit uns. Es ist kein Regen angekündigt, und die Temperatur ist
für einen solch langen Lauf ideal. An den zahlreichen
Verpflegungspunkten werden wir Läufer von den Helfern mit allem Nötigen
versorgt, und der "Schleim" ist über die Grenzen Thüringens hinaus
längst bekannt: Die sehr magenfreundliche und schmackhafte Alternative
zu den künstlichen Gels.
Der Inselsberg
(km25) ist vom Nebel eingehüllt und der steile Abstieg zur Grenzwiese
geht mir ordentlich in die Knie. Weiter geht es auf breiten Forstwegen,
und an der Ebertswiese (km37) kündigt ein Schild an, dass wir die Hälfte
geschafft haben. Walker teilen sich bis zum Grenzadler (km55) mit uns
Weg. Weiter geht es zum höchsten Punkt der Strecke, dem Großen Beerberg,
wo letzte Schneereste vom kalten Wetter der vergangenen Woche zeugen. -
Ich seufze "geschafft", den von nun an geht’s bergab, laut
Streckenprofil. Doch bereits die kleinste Zwischensteigung erweist sich
bei uns erschöpften Läufern als riesiger Berg, welcher nur im Gehen zu
überqueren ist.
Km69: Noch die
letzte Steigung und unter dem Sessellift durch, dann höre ich bereits
die Musik und den Sprecher im Ziel, welcher fast jeden Finisher
persönlich begrüßt. - Ich mobilisiere meine letzten Kräfte und überquere
unter dem Beifall und den Anfeuerungsrufen des Publikums die Ziellinie.
Ufff.... das war es also!
Meine Fotos
Teamkollegen
vor dem Start |
Kein Supermarathon ohne Superman |
5 min. vor 6:00 Uhr – Gleich gibt es "Start frei" |
Den ganzen Tag nur auf und ab |
Kilometerlang
Gänsemarsch bergauf |
Impressionen vom Ziel |
Speicher füllen und Feiern bis der Arzt kommt |
Zukünftige Wiederholungstäter |
Nun mein
Finishershirt abholen, Bier, eine Bratwurst und nach der Dusche mit
schweren Beinen zur Läuferparty. Es ist super was die Organisation hier
auf die Beine stellt. Hoffentlich bleibt diese Veranstaltung noch lange
im Laufkalender, denn ich bin sicher, das war nicht mein letzter
Rennsteig!
Euer Uwe
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