Roland
Trojan
Hallo
Mitstreiter!
Hier meine Erlebnisse beim Nürnberger Stadtlauf. Vorweg:
Für mich war es ein toller Erfolg!
Ich konnte zum ersten Mal 10 km locker durchlaufen. Auch
die Betreuung durch Euch war klasse! Schade nur, dass wir nach dem Lauf einfach
auseinander gingen. Ich hätte gerne nach dem Ende aller Veranstaltungen noch einige
Gedanken und Ideen ausgetauscht. Nun aber zu meinem ganz persönlichen Tagebuch vom
03.10.2001:
5.30 h: |
Der Wecker klingelt. Aufstehen, waschen,
rasieren. Zum Frühstück Schokomüsli mit Milch. Nach dem Familien-Stress am Vortag
machte ich mich alleine auf den Weg nach Nürnberg. Rucksack nicht vergessen. |
7.30 h: |
Rast an der Raststätte Frankenhöhe: 1 Glas
Mineralwasser und 1 Vollkornbrötchen. |
9.00 h: |
Ankunft Nürnberg Langwasser. Der 1. Stress:
wo ist bitte der Park and Ride Parkplatz? Auto beim Frankencenter abgestellt. |
9.15 h: |
Fahrt mit der U11 bis zum Weißen Turm. Alles
ist noch sehr still und gemütlich. Vereinzelte Helfer sind schon im Anmarsch. Ich bummle
über den Platz und kleide mich in einem der Zelte um. Vom Team Bittel" ist
leider noch niemand zu sehen. Setzte mich ins Straßencafé und schlürfe gemütlich einen
Milchkaffee. Ich fühle mich total gut und ruhig. |
10.30 h: |
Abgabe der Klamotten in der Tiefgarage. Gehe
zum Weißen Turm und sehe das Schild TeamBittel". Ich glaube Thomas zu
erkennen, gehe aber weiter. |
10.50 h: |
Gehe zum Team-Bittel" Treffpunkt
zurück. Mehrere Leute sind schon versammelt und ich grüße in die Runde. Wer ist wer? Na
gut, wird schon werden. Thomas macht einen etwas aufgeregten Eindruck. Nach wenigen
Minuten tritt in die mittlerweile auf 15 Personen gewachsene Runde ein und beginnt mit den
Dehnübungen. Guter Start! Die Atmosphäre ist ruhig! Bei den Dehnübungen mustere ich
meine Mitstreiter. Gedanken wie kann ich da wohl mithalten' gehen mir durch den
Kopf. |
11.30 h: |
Der Start! Wir reihen uns ganz hinten ein,
lassen hunderte von Läufern vorbei. Der Start ist gar nicht so aufregend! Wir traben
bewußt ganz langsam los und bleiben alle zusammen. Manche Zuschauer feuern uns an. Ist
der Grund unser Team", oder weil wir die letzten sind? |
Km 1: |
Hoppla ich bin plötzlich ganz vorne in der
Gruppe. Erwin hält uns zurück, hiergeblieben! Er macht den Vorschlag, dass wir später
mehrerer Gruppen bilden. Wir laufen über eine große Kreuzung, die Polizei hält für uns
den Verkehr an. Ein tolles Gefühl! Die Zuschauer klatschen und spornen uns an. Ich habe
den Eindruck sie meinen es ehrlich. |
Km 1,5: |
Erwin erinnert uns daran, dass wir erst ca.
1,5 km zurückgelegt haben, und sparsam mit den Kräften umgehen sollen. Ein Blick auf
meine Pulsuhr zeigt HF 125-130. Meine Gedanken sind: wenn das so weitergeht, wird es ein
wirklich gemütlicher Gang. Vielleicht mache ich den Halbmarathon noch mit. Aber ich sage
mir: am Schluß zählt man zusammen! Ich unterhalte mich locker mit ein paar Mitläufern
vom Team. Jeder erzählt aus seiner Geschichte. |
Km 2-5: |
Thomas macht Bilder. Ich lasse mich doch so
ungern fotografieren! Es hilft nichts, da muß ich durch. Erwin geht zu den Läufern und
analysiert deren Laufstil. Bei mir scheint meinem Alter entsprechend alles ok. zu sein,
nur meine Bauch- und Rückenmuskulatur scheint meine Schwachstelle zu sein. Erwin hat
Recht. Habe mir zum Ziel gesetzt abends zu den Nachrichten um 22.30 h meine Übungen zu
machen. Kurz vor der Getränkestation bei km 5 rät uns Erwin zum Trinken stehen zu
bleiben. Da ich einige Meter vor dem Team laufe und warte kann ich so meine Beobachtungen
machen: einige Läufer gehen einfach mit rotem Kopf weiter. Manche greifen im Laufen
unkontrolliert nach den Becher und verschütten mehr als sie trinken, verschlucken sich
und husten. Aber wir machen es vorbildlich. |
Km 5-8: |
Ich fasse den Entschluss mein eigenes Tempo zu
laufen, laufe mit HF 145. Habe meinen sog. Freilaufpunkt erreicht. Ein Junge läuft einige
Meter mit und nachdem er mein Tempo nicht mithalten kann verabschiedet er sich mit einem
netten Tschau". Ich rufe noch nach: machs gut und lasse dich nicht
unterkriegen!". Ich mache die Feststellung, dass ich der Überholer bin und nicht der
Überholende. Ein bisschen stolz bin ich schon! Wen ich da so alles überhole:
Jüngere, Ältere, Dünne, Dicke, Lustige, Verbissene. Sicher, die ganz Schnellen sind
weit vorne. Aber ich fühle mich bei meinen Gleichgesonnen richtig wohl! Ich glaube alle,
die ich zur Zeit überhole laufen heute Ihrem eigenen persönlichen Erfolg entgegen. Ein
paar junge Frauen fragen mich, ob denn ich auch mit den Worten Hopp, Hopp"
angefeuert werde. Sie finden diese Anfeuerungsart albern und nicht zutreffend. Ich
verneine es und stelle fest: Ohren auf Durchzug stellen. |
Km 810: |
An der Strecke stehen immer mehrere Läufer
mit diesen roten Laufshirts. Ich habe den Eindruck, dass sie großen Respekt vor unserer
Leistung haben. Einige kommen uns beim Warmlaufen entgegen und feuern uns an. Ein Läufer
ruft uns zu: noch 1.200 Meter. Da ich die letzte Zeit mit HF 170 gelaufen bin schraube ich
ein wenig zurück. Plötzlich große Aufregung in der Truppe: schau mal, was für
eine Steigung da noch kommt!". Einige biegen vorher nach rechts ab. Ich sehe, dass
fast alle die Steigung gehend bewältigen. Ich sage mir: den packst du auch noch! Ganz
locker wie auf meiner Hausstrecke bewältige ich die für mich leichte Steigung. Wir
erreichen so langsam den Zielbereich. Die Anfeuerungsrufe nehmen zu und die Erkenntnis,
dass ich es geschafft habe! Da ich mich immer noch auf der Überholspur befinde fasse ich
den Entschluß, die letzten 500 Meter ganz locker mit einer Gruppe ohne zu überholen ins
Ziel zu laufen. Nach dem Zieleinlauf warte ich auf das Team Bittel. Erwin mit einer
Mitstreiterin nähert sich dann auch schnell dem Ziel. Was aus den anderen geworden ist
hätte ich gerne gewußt. |
13:30 h: |
Schaue noch den Start zum Halbmarathon an und
feuere das Team Bittel an. Leider erkennt mich niemand. Aber so ist das. Ich hoffe sie
haben es alle geschafft! |
13:45 h: |
Hole mein Gepäck ab und ziehe mich um. |
14:00 h: |
Mit der U11 zum Auto |
17:00 h: |
Ankunft zu Hause in Biberach |
Ich danke den
Coaches, grüße alle meine Mit-Läufer und überlege mir: sollten wir nicht überlegen
nächstes Jahr den Berlin-Marathon rechtzeitig zu planen? Vorschlag: wer sich's zutraut
läuft, wer nicht geht als Betreuer mit. Und irgendwann drehen wir die Situation einfach
um! Gruß, Roland |
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Bericht
von Christiane Wiesnet
Am 2. Mai 2001 habe ich mit dem Laufen angefangt, anfangs
30min, nach einem Monat bereits zwischen 45 und 6omin. Inzwischen machte mir das Joggen
immer mehr Spaß und ich freute mich, daß ich bereits 8km am Stück laufen konnte. Beim
Surfen entdeckte ich Eure Seite und war von Eurer Idee bezüglich des Nürnberger
Stadtlaufes so sehr begeistert, daß ich mich gleich angemeldet habe.
Den Sommer über bin ich, sooft es ging, (und bei der großen Hitze ging es halt manchmal
auch nicht), auf meiner schönen Hausstrecke gelaufen. Der 3.Oktober rückte immer näher
und ich hatte das Gefühl, zu wenig trainiert zu haben. So bin ich dann am 2.Oktober mit
ziemlich gemischten Gefühlen zum Kennenlerntreffen ins Maredo gefahren.Wir haben dort
einen sehr netten und lustigen Abend verbracht. Es war toll, schon vor dem
"Wettkampf" das Team und einige Mitstreiter kennenzulernen.
Am nächsten Tag war es dann soweit: nachdem ich in dem Menschenknäul Gitta und dann auch
Erwin erblickt hatte, fand ich dann auch den vereinbarten Treffpunkt. Nach einigen
Dehnübungen gings dann ca. 4min nach dem Startschuß endlich los. In gemütlichem Tempo,
wir wollten es ja langsam angehen, liefen wir los. Eigentlich wollten wir ja zusammen
bleiben, nach kurzer Zeit gab es aber dann ein paar Grüppchen. Ich lief so vor mich hin,
da war schon der Bahnhof, die Straße zum Prinzregentenufer, schon konnte ich den
Wöhrdersee sehen. Mir ging es bestens, konnte mich gut unterhalten. Erwin machte dann die
Laufstilanalyse und war ab jetzt mein Begleiter, zusammen mit Sabine. An der ersten
Getränkestelle haben wir im Stehen etwas Wasser getrunken, Erwin schüttete mir noch
Wasser in meine Mütze zur Abkühlung und schon gings weiter.
Manchmal wunderte ich mich, daß es gar so locker ging, aber groß Zeit zum Nachdenken
hatte ich nicht, da uns Erwin die ganze Zeit unterhielt. So liefen wir Kilometer um
Kilometer, Sabine war kaum zu halten, sie wollte schneller weiter, aber Erwin hielt sie
noch zurück. Ab Kilometer 8 zog sie dann davon. Trotz unseres langsamen Tempos
überholten wir einige Läufer, und immer noch hatte ich nicht das Gefühl, mich zu
überanstrengen. Sogar die kleine Steigung bei Kilometer 9, die viele gingen, konnte ich
noch langsam laufen. Und dann kam schon die Lorenzkirche, nur noch wenige Meter bis ins
Ziel- ein bißchen konnte ich das Tempo noch steigern, wurde von meiner Schwester und
Gitta angefeuert und kam überglücklich ins Ziel.
Es hat mir riesig Spaß gemacht und ich werde sicher bei einem der nächsten Läufe wieder
dabei sein.
Ganz besonderen Dank an Erwin, der mich durch den größten Teil der Strecke begleitet
hat- ich habe viel gelernt und lustig war es auch!!!
Hoffentlich bis bald! |