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Letzte Änderung: 23.06.2011 | ||
Johannes etwa bei KM 35 |
WelschMarathon im RetourgangEin neuer WeltrekordBericht vom 9. Welschlauf am 3.5.2003 42,2 km und 1440 Höhenmeter im Rückwärtsgang durch die Südsteiermark Autor: Johannes Gosch |
Dieser Lauf war ein neuer Weltrekord! Antwort vom Guiness Buch der Rekorde: "It's a new world record of
marathon with a 1440 m difference of height. We don't know anybody
that made this exploit. Congratulation. |
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WelschMarathon im Retourgang am 3. Mai 2003Ein Rück (wärts) blick (ender) Johannes Gosch Gedanken, Erlebnisse und Eindrücke Warum rückwärts? Die Idee zum Rückwärtslaufen kam beim Verfassen meines Buches „Kreativ LAUFen“, das im Mai 2002 im Eigenverlag erschienen ist. Als eine von vielen Laufkreationen beschrieb ich den „VerkehrtLAUF“ als besondere Bewegungserfahrung. Nach anfänglichen Versuchen, ließ mich der „neue“ Laufstil nicht mehr los. Der scheinbar simple, leicht nachvollziehbare und ungewohnte Bewegungsablauf inspirierte mich. Schon nach ein paar Rückwärtsläufen spürte ich eine Veränderung des Körperbewusstseins, meiner Haltung und der Laufökonomie. Ein interessantes Experiment, sowohl auf koordinativer als auch psychomotorischer Ebene. Seit Herbst 2002 trainiere ich regelmäßig rückwärts, ohne aber in den kühnsten Träumen an den WelschMarathon gedacht zu haben. Wie kam die Idee zum „nohtaraMhcsleW“? Der WelschEvent zieht mich schon seit einigen Jahren in den Bann. Der Marathon, der durch die südsteirischen Weinberge führt, zählt zu den „schönsten, schwierigsten und geselligsten“ Läufen in Europa. Als gebürtiger Südweststeirer habe ich natürlich einen besonderen Bezug zu dieser Strecke. Am 8. Jänner 2003 fasste ich dann den Entschluss zu diesem außergewöhnlichen Rückwärtslauf. Nach einigen Tagen hatte ich mich mit diesem Vorhaben angefreundet und war von dieser Herausforderung fasziniert. Wie ging es weiter? Die offizielle Anmeldung zum WelschMarathon erfolgte am 21. Jänner 2003. Mein Wunsch war die Startnummer 88. Eine Nummer, die auch verkehrt getragen werden kann und dem Alter meines Vaters, dem dieser Lauf gewidmet war, entspricht. Tag für Tag wurde das Trainingspensum gesteigert. Ich spürte viele Veränderungen und deutliche Auswirkungen auf meine Haltung. Das Rückwärtslaufen richtete mich auf. Nur die Dimensionen dieses Vorhabens waren mir noch nicht ganz bewusst. In welcher Zeit ist dieser Lauf schaffbar? Wie kann ich Beruf, Familie und Training unter einen Hut bringen? Wie steht´s mit meiner mentalen Stärke? Erwartungsgemäß gab es sehr viele unterschiedliche Reaktionen. Der Bogen spannte sich vom Zweifel bis zur Begeisterung. Zum Beispiel warnte mich Leistungsdiagnostiker und Freund Mag. Gerald Schlemmer vor diesem Vorhaben. Er schlug vor, frühestens im Herbst den Grazer Marathon zu laufen und mit dem WelschLauf noch ein Jahr zu warten. Ich war aber fest entschlossen: Versuch - Erfolg oder Irrtum. Viele fanden die Idee toll und wünschten mir alles Gute. Etwas verunsichert wurde ich durch eine Grippe im Februar und durch Knieprobleme. Damit verbunden war ein gewisser Grenzgang zwischen Trainingspensum und Gesundheitsrisiko. Dagegen bauten mich die Gedanken an frühere Welschläufe immer mehr auf. Und im Vergleich zu anderen sportlichen Höchstleistungen wurde der WelschMarathon zur „Mücke“. Anlass zu Optimismus gab der gelungene Halbmarathon am 30. März 2003 in Graz mit einer Laufzeit von 2 Stunden 34 Minuten und 38 Sekunden. Was passierte am Vortag? Das rechte Knie tat weh. Ich vermutete eine Entzündung. Eine Folge von Überstrapazierung? Bei der dauernden Fokussierung auf das Knie, kamen sogar Gedanken ans Aufgeben. Meine Lebensgefährtin Doris war aber überzeugt, dass morgen alles gut laufen wird. Nach dem Mittagessen, nach genauerer Inspektion meines Knies, fällt mir ein kaum sichtbarer blauer Fleck auf. Und genau dort hatte ich einen punktuellen, leicht ausstrahlenden Schmerz. Da erinnerte ich mich an die Kante, gegen die ich vor etwa zwei Wochen gestoßen war. Beruhigung mit einem Schlag. Also nichts bedenkliches. Jetzt ist alles klar. Man wird schon sehen, was passiert. Der Schmerz verringerte sich von Stunde zu Stunde. Am Abend war alles paletti, der „große Tag“ bestens geplant, und um etwa 23.00 Uhr ging ich mit einem Gefühl der Gelassenheit ins Bett. 3. Mai 2003 - wie lief es? Der Wecker klingelte um 06.30 Uhr. Ich fühlte mich ausgeschlafen. Der erste Blick ins Freie versprach optimales Laufwetter. Mein Knie schien wie ausgewechselt, nicht das kleinste Wehwehchen. Das Frühstück - ein selbstgemachtes, kräftigendes Müsli - schmeckte köstlich. Die letzten Vorbereitungen liefen wie am Schnürchen. Alles war perfekt organisiert. Um 07.30 Uhr fuhren mein Sohn Josef und ich Richtung Leibnitz, um meinen Freund und Begleiter Karli Baumhakel abzuholen. In Ehrenhausen wartete ebenso mein Freund und Coach Mag. Gerald Schlemmer, alias Dünner. Gerald war zu bewundern. Trotz „Schwimmreifen“ nahm er die 42 Kilometer in Angriff. Alle Achtung. Ich hatte sozusagen ein Dreier(begleitungs)-Team: Josef mit Rad und Proviant, Gerald und Karli. Meine Partnerin Doris stieß erst bei km 18 dazu. Einige Minuten vor dem Start wurden noch die letzten Details besprochen. Ein kurzes Interview. Die Spannung stieg. Ich fühlte mich leicht und locker wie eine Topfencreme und war voller Optimismus. Punkt 09.00 Uhr, genau eine Stunde vor dem Marathonstart, erfolgte mit Einzählen und großem Applaus mein Start. Die ersten Kilometer liefen wesentlich besser als gedacht. Ein imaginäres Gummiband zog mich in die Weinberge. Im Schnitt benötigte ich acht Minuten pro Kilometer. Der Zeitvorsprung wurde beruhigend größer. Meine drei Begleiter motivierten mich ständig und erheiterten mich mit kleinen Witzen. Ich versuchte meinen Mund zu halten und konzentrierte mich auf mein Teilexperiment, nur durch die Nase zu atmen. Es funktionierte verblüffend gut. Der landschaftliche „Rückblick“, das saftige Grün, die schönen Weinberge, die vielen blühenden Blumen und die erstaunten Zuschauer auf der Strecke, gaben mir Kraft und Durchhaltevermögen. Josef, mein radfahrender Begleiter, versorgte mich bestens mit Essen, Trinken und frischen Stirnbändern. Der höchste Punkt der Strecke wurde locker erreicht. Nach genau zwei Stunden überholte mich der erste Vorwärts-Marathoni. Ein tolles Gefühl. Kurz nach 11.30 Uhr stieg Doris bei Kilometer 18 ein. Sie war von unserem Tempo überrascht. Und ich war überglücklich, sie vor mir, eigentlich hinter mir, zu sehen. Von nun an hatte ich vier Weggefährten. Zehn Minuten vor dem Startschuss zum Halbmarathon rannte ich durch eine applaudierende und ebenso überraschte Menschenmenge. Bergab nach St. Johann laufend überholten mich hunderte Vorwärtsläufer, was aus meiner Perspektive für unvergessliche Eindrücke sorgte. Von Angesicht zu Angesicht spornten sie mich an und brachten mich ins „Jogger-High“. Eine Stunde vor dem Viertelmarathon-Start erreichte ich, schon etwas müde, Saggau. Die vielen Zuschauer lenkten mich ab. Eine kurze Unachtsamkeit und schon lag der Rückwärtsläufer am Hintern. Nichts passiert. Ich war genauso schnell wieder auf den Beinen und dachte: „Wenigstens kann man nicht auf die Nase fallen.“ Auf den letzten zehn Kilometern wurde ich nochmals hart auf die Probe gestellt. Die Beine waren schwer und das steilste Stück lag vor mir, von Wuggau nach Untergreith. Es „ging“ mühsam und mit einem Krampf im linken Oberschenkel den Berg hinauf. Aufgemuntert von meinen liebevollen Begleitern kämpfte ich mich durch. Endlich, die Anhöhe war erreicht! Dazu ein kühler Wind und Regen. Doch ich befand mich bereits auf heimatlichem Boden, und das spornte besonders an. Als gebürtiger Ulricher zog es mich jetzt mit leichteren Schritten nach St. Ulrich im Greith. Lautstark wurde ich in meinem Heimatort empfangen. Mein geheimes Ziel war damit erreicht. Wies und eine Zeit unter sechs Stunden waren in greifbarer Nähe. Diese Vorstellung mobilisierte letzte Kräfte. In meinem Rücken spürte ich förmlich die tolle Stimmung im Zielbereich. Bergab lief es nochmals besonders gut. Nach 5 Stunden 58 Minuten und 34 Sekunden erreichte ich freudestrahlend und überglücklich das ersehnte Ziel. Das Bewegungs- und Atmungsexperiment WelschMarathon war gelungen. eine rückwärtslaufende lesung zum WelschMarathon l a u f e n d e - experiment geglückt wenn auch für manche sehr verrückt glücklich durch das ziel ich lauf unter sechs stunden und wohlauf das ziel im rücken spürbar nah die letzten meter sind nun da greifbar schon die gute zeit nach wies ist´s gar nicht mehr so weit in st. ulrich meinem heimatort ja, der empfang ist lautstark dort kühler wind und leichter regen steigung vorbei, das ist ein segen die probe ist besonders hart 30 kilometer nach dem start in saggau stürze ich vor allen ohne auf die nas´ zu fallen ein „jogger-high“ empfind´ ich dann viele läufer spornen an seh ja alle nur von vorn die perspektive ist enorm der zeit voraus auf halber strecke am weg kriecht eine weinbergschnecke der karnerberg ist endlich g´schafft meine coaches geben kraft und saft die marathoni und die reben helfen mir beim rückwärtsstreben tief atmen durch die nas´ macht mir besond´ren spaß gezogen wie vom gummiband durch das wunderschöne land das satte grün rundum fällt auf auch wenn´s da geht den berg hinauf bestärkt durch staunen und applaus mit dem rücken voll voraus vom start bin ich jetzt weggerannt verkehrt herum, so wie geplant um neun bin ich mit team bereit die spannung steigt, es ist soweit ganz locker und gut drauf kurzinterview zum rückwärtslauf in ehrenhausen sind wir gleich ein bisschen sind die knie schon weich freu mich auf den rekordversuch vielleicht komm ich ins guinness-buch ein wunderschöner tag bricht an mit guter laune und elan rückwärts lesen kannst hier erproben l e s e b e g i n n - von unten nach oben
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Weiterführende Links: | |
Bericht von Thomas zum Welschlauf | Offizielle Website des Welsch Marathons mit Ergebnisliste |
Site über Rückwärtslaufen |
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