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Letzte Änderung: 23.06.2011

Heavy Rockbands...

Bilder vom Regensburg Marathon
28.05.2006

  (oder: Heavy Rock meets Mystic Walhalla)

      (Fotos Erwin Bittel)


... vs. Mystic Walhalla
 

Bericht und Bilder

Der Bericht

28.05.2006 - Der 16. Regensburg Marathon

 

Nach 15 Auflagen ein etwas anderer Streckenverlauf beim Marathon: Start+Ziel wieder in der bildschönen Altstadt, aber km11-km31 mit Blick auf die Donau-Ufer und die Walhalla.  Sehr viel Musik. - Und wieso der Lauf auch etwas mystisch war, lest weiter...

Der Bericht von Susanne (HM) und Erwin (Marathon)


@Erwin: Bei der Abfahrt in Nürnberg: Land unter….. Mit Wischerstufe 2 und 80 km/h auf der nassen Autobahn. Na, das kann ja heiter werden. Jeder wird jetzt denken: na klar Regens-Burg...

@Susanne: Schon lange habe ich darauf gewartet und endlich ist er da, der Sonntag an dem der 16. Regensburg-Marathon an den Start geht. Stefan wagt seinen 2. Marathon und ich laufe den Halbmarathon mit. Hurraaaa…., wie Pumuckel sagen würde. Ich denke gerade an Dietmar Mücke (Pumuckel), der bestimmt dabei ist. Es ist halb sechs als der Wecker klingelt und es regnet in Strömen. Oh weh, wie schade. Ich wundere mich, dass zu dieser nachtschlafenden Zeit in Nürnberg schon so viele Autos unterwegs sind, schließlich ist Sonntag. Auf der Autobahn Richtung Regensburg ist sehr schlechte Sicht. Man muss sehr konzentriert fahren, es ist Aquaplaning. Es schüttet wie aus Kübeln und der Himmel ist dunkelgrau – Land unter! Nur noch wenige Kilometer und das Wetter wird einfach nicht besser. Ich lese mir das Veranstaltungsprogramm noch einmal durch, freue mich trotz Regen. Ob es schließlich aufhören wird? Ich werde schon ein wenig nervös. Ich habe nichts gegessen, nur einen Schluck getrunken. Langsam bekomme ich Hunger aber ich starte erst um 10:10 Uhr und so muss sich mein Magen noch ein wenig gedulden. Erwin und Stefan, die den Marathon laufen werden, sind um 8:45 Uhr dran. Wir haben also noch genügend Zeit um uns in aller Ruhe die Startunterlagen zu holen.
Ausfahrt Königswiesen, über die Lilienthalstraße kommen wir direkt zum Ort des Geschehens. Hier und da und überall sind schon Läufer in auf den Beinen. Auch die Marathon-Pendelbusse sind unterwegs. Da die Straßen noch nicht gesperrt sind fahren versuchen wir so nah wie möglich an den Start/Ziel-Bereich zu fahren. Schließlich ist alles in Sichtweite und wir finden tatsächlich einen perfekten Stellplatz. Zum Glück haben wir nur 100m zu gehen, denn es duscht immer noch. Zuerst zu den Zelten, orientieren, dann im Regen schnurstracks 5 min zur Startnummern-Ausgabe im Pater-Rupert-Mayer-Zentrum laufen. Meine Füße sind inzwischen nass, da man den unzähligen Wasserpfützen gar nicht mehr ausweichen kann. Erwin läuft mit langen Schritten voraus, ich komme ihm kaum hinterher. Ich schaue so nach vorne und denke, das gibt es doch nicht. Das sieht doch gar nicht so schnell aus. Na, ich denke es ist wohl, weil er deutlich längere Beine hat als ich. Ja, das muss es sein.

@Erwin: Lange Beine hin oder her... Wie soll ich das mit diesem Wetter schaffen, damit es schnell trocken wird? ich mag nicht im Regen laufen, in Pfützen treten und nasse Füße schon am Start haben. Also: abracadabra...

@Susanne: Wieder im Trockenen, in der Halle haben wir sofort einen Überblick, wo wir uns melden müssen. Es ist alles sehr übersichtlich, gut ausgeschildert und die Abfertigung klappt so flott, so dass wir uns nicht einmal anstellen müssen. Wir werden freundlich begrüßt und kommen sofort dran. Hier erhalten wir also die Startnummer und dort bekommen wir den Starterbeutel (das tolle, rote Funktionsshirt kostet extra), eine super Trainingstasche, einem Beutelchen Erfrischungsgetränkepulver, Powerriegel, Schwamm, Duschgel und Infobroschüren. Wir pinnen die Nummern gleich an unsere Shirts und gehen wieder zum Auto zurück. Was wir nicht brauchen lassen wir hier und machen uns auf zum Veranstalterzelt. Hier sind viele Pavillons und Zelte aufgebaut, die Marathon-Messe. Helmut Burzer, der emsige Haupt-Pressemann lädt Erwin in seinen gelben Oldtimer-Pressebus und begrüßt ihn: „Team Bittel, na, Ihr seid die Treuesten, alle Jahre wieder“. Die beiden unterhalten sich ein wenig bis wir, immer noch im heftigen Regen, schließlich weiter durch das Gelände streifen. Wir kundschaften alles aus und machen einen Treffpunkt für nach dem Ziel aus. In einer guten halben Stunde ist der Start der Marathon-Läufer. Wir drei machen im großen Zelt erst einmal ordentlich Gymnastik. Es tut besonders gut, die Waden, die Achillessehnen und den Rücken zu dehnen – Ahh… ja genau – das tut gut.

@Susanne: Langsam ist es so weit. Der Sprecher bittet die Läufer, sich am Start einzufinden und sich in die entsprechenden Startblöcke zu begeben. Ich nehme meinen beiden Marathonläufern die Jacken ab. Kurz laufen ist okay. Kalt ist es ja nicht, es ist nur nass, ein wenig drückend dazu. Auf geht´s. Das Starterfeld ist dicht. Ich begleite Erwin und Stefan bis hinein ins hintere Drittel und klinke mich dann aus. An der Seite laufe ich neben ihnen her und der Sprecher zählt schon herunter… 3.. 2.. 1.. – Peng!! Los!! Mein Herz klopft ganz schnell. Der Startschuss kracht – Ja, los geht es. „Viel Glück! Lauft schön!“ Die beiden verschwinden in der Menge. Die Menschenmenge zieht an mir vorbei und weg sind sie. Das ging echt schnell. Ich bleibe noch ein wenig stehen und schaue den Läufern nach. Außer Sichtweite blicke ich dem Feld noch immer hinterher und stelle mir vor, wie schwierig es wohl sein muss eine solche Distanz zu bewältigen. So in meinen Gedanken verloren halte ich noch einen Moment inne bis ich merke wie unangenehm doch der Regen ist.

@Erwin: Wie gut, dass wir die Jacken nicht mitgenommen haben. Bei 14 Grad ist es uns schon nach km1 gut warm, und bald hört auch der Regen auf. Na also, wer sagt's denn, Odin hat mein Beten erhört. Ich bin schon gespannt auf die Walhalla, in der ich vor einem Jahr war und die ganzen Büsten gesehen habe. Walhalla (Silbersaal) ist nach der germanischen Mythologie der Aufenthaltsort der tapfersten in einer Schlacht gefallenen Kämpfer. Alle anderen Toten kommen in die Unterwelt. Es ist ein mystisches Wetter heute, Nebelschwaden, tiefe düstere Wolken. Die "Schlacht" beginnt...

 ... und Pumuckel begleitet uns bei seinem 17ten Barfuß-Marathon. Von allen Seiten wird er beklatscht und bestaunt. Ein engagierter und netter Läuferfreund, schon in Gedanken bei seinem nächsten Charity-Lauf-Projekten.

@Susanne: Ich blicke auf die Uhr. Es ist gerade mal kurz vor neun und ich habe noch über eine Stunde Zeit. Ich laufe ein wenig herum, so in meinen Gedanken versunken und beobachte das Geschehen. Da es jetzt wieder stärker regnet, gehe ich zum Auto zurück und setze mich hinein. Wenn ich nicht so freudig erregt wäre könnte ich noch eine Stunde schlafen. Erwin würde es tun (grins). Ich stelle das Radio an und ziehe allmählich meine nassen langen Sportsachen aus. Ich überlege hin und her, ob ich nicht die Jacke hier lasse. Da mir wirklich kalt ist lasse ich sie an. Die nassen Jacken meiner beiden Marathonis hänge ich über die Lehnen der Autositze damit sie bis später trocknen können. Startklar bewege ich mich wieder zurück zum Spektakel. Ich suche mir ein ruhiges Eckchen im großen Zelt und mache meine Gymnastik. Ich gehe hinunter auf den Boden, mache einen groooooßen Ausfallschritt, wechsle, das andere Bein auch, dehne noch einmal meine Waden und die Sehnen, drücke meinen Rücken rund nach oben und mache einen Katzenbuckel. Ich suche wieder einmal vergeblich nach anderen Leuten die ebenfalls Übungen zur Vordehnung machen. Bin ich echt die einzige? Inzwischen ist es 10:07 Uhr und in drei Minuten darf ich los. Ich gehe hinaus und freue mich, dass es nicht mehr regnet. Super! Ich reihe mich in der Mitte ein. Ich sehe schon, dass hier sehr viele durchtrainierte Läufer am Start sind. Die sind bestimmt alle sehr schnell. Ich werde ein wenig hibbelig und das Herz klopft bis zum Hals hoch. Ich spüre förmlich das Adrenalin, die Luft knistert direkt. Gleich ist es so weit. Die Spannung wächst noch mehr….. 7…6..5..4..3..2..1 – Peng!! Ab geht´s.

@Susanne: Meine Füße laufen wie von selbst los. Über der Kontaktschwelle drücke ich den Start-Knopf meiner Pulsuhr. Ich blicke nach vorne und versuche einen gleichmäßigen Rhythmus zu finden. Noch geht das nicht recht. Es sind zu viele Füße vor mir und hinter. Und neben mir wird noch geschoben. Ich bin vorsichtig und passe auf, nicht zu stürzen, laufe weiter. Es ist okay, bald wird sich das Feld auseinander ziehen und dann kann ich mich mehr auf mich konzentrieren. Wir laufen über geteerte Straßen und über Kopfsteinpflaster – die Stimmung ist toll. Die Leute am Straßenrand feuern uns richtig an. Ich habe viel von den Musicbands beim Regensburg-Marathon gehört und hier ist schon die erste. Richtig fetzige Klänge schallen herüber, wow, da schon die nächste, und wieder eine Band...

... und mit Gebläse geht es aus der Altstadt hinaus
 in Richtung Business-Park. Das ist echt super…

@Susanne: Es geht mir gut. Ich merke allerdings, dass die Entscheidung die Jacke an zu lassen falsch war. Ich pfriemele während des Laufens die Nadeln heraus, öffne die Jacke, befestige die Startnummer mit den Sicherheitsnadeln am T-Shirt und binde mir die Jacke um. Puh, geschafft. So geht es besser. Ich laufe weiter und weiter. Auf dem Asphalt zu laufen empfinde ich direkt als angenehm. Es läuft sich leicht auf dem ebenen Untergrund. Nur selten überhole ich jemand. Die meisten sind schneller unterwegs als ich, aber das ist nicht wichtig. Ich laufe konstant zügig weiter. Die Pulsuhr piepst und das bedeutet ich bin zu schnell, mein Puls ist zu hoch. Ich drossele mein Tempo ein wenig und komme ganz schnell wieder in den grünen Bereich zurück. Ich habe ja schließlich noch ein Stück vor mir. Und ich habe Zeit. An der nächsten Verpflegungsstelle angekommen schnappe ich mir einen Becher Iso und gehe ans Ende wo Platz ist um stehen zu bleiben. Ich trinke mit zwei großen Schlucken den Plastikbecher leer und tripple langsam wieder los. Weiter geht es durch die Kulisse der Bands und Zuschauer immer weiter und weiter. Ich laufe alleine und doch nicht. Um mich herum sind so viele Gleichgesinnte – ein tolles Gefühl. Wie wird es wohl Erwin und Stefan gehen? Wie weit sind sie schon?

@Erwin: Tagsüber messen sich an der Walhalla die Recken im Zweikampf oder jagen ein mythisches Wildschwein. Ich muss an mein Wildschwein vom letzten Samstag beim Rennsteiglauf denken. Grins. Wir haben die Altstadt hinter uns, km10 verflog im Plaudern mit Dietmar und Stefan. Wir sind jetzt auf dem neuen Teil der Strecke, Richtung Barbing (km15).

Barbing, ein kleiner Ort, der uns mit ein paar johlenden Mini-Cheerleaders empfängt. Immer wieder richtig Stimmung an der Strecke.

Wir kommen immer wieder mit ein paar Leuten um uns herum ins Plaudern, ganz lockere Athomsphäre unter uns Läufern.

@Susanne: Jetzt sehe ich links auf der anderen Straßenseite schon die Spitze der Halbmarathon-Läufer, den Ersten, ein Kenianer, gleich dahinter den Zweiten und Dritten und mehr und mehr Läufer kommen. Sie sind bereits um den Wendepunkt herum und laufen schon wieder in Richtung Altstadt zurück. Es ist unfassbar wie schnell die Führenden unterwegs sind. Was für eine Leistung. – Für mich geht es aber hier noch ein Stückchen weiter. Ich möchte bei den Bands am liebsten stehen bleiben, aber nicht weil ich nicht mehr kann, sondern weil das so ne tolle Mucke ist, dass ich mitklatschen und tanzen möchte, aber ich muss leider weiter, schade (hi hi hi…).

@Erwin: Kaum hinter Barbing sehen wir die Spitze der Marathonläufer entgegenkommen. Zuerst ein paar Kenianer, unglaublich grazil und schnell, dann kommen vereinzelt, aber sehr vereinzelt die anderen. Und schon die ersten beiden Frauen, auch Kenianerinnen. Kurz danach grüßt mich Bülent, heute sehr schnell unterwegs. Bald erblicke ich in der Ferne die wolkenumrahmte Walhalla.

Den Walküren kommt die Aufgabe zu, die tapfersten der auf dem Schlachtfeld gefallenen Kämpfer auszusuchen und nach Walhalla zu bringen.

Mich bitte noch nicht. Und Stefan schaut auch noch sehr lebendig aus. Ist schon eine schöne Gegend hier, und so ruhig.

Wir laufen ruhig auf der Teerstrasse. Uns ist nicht warm, nicht kalt, einfach okay.

@Susanne: Die Verpflegungsstellen sind im gewohnten Abstand, also alle 5 km, übersichtlich und schön lang gezogen aufgebaut. Da gibt es keine Staus. Es gibt Trinkwasser, Mineralgetränk und Wasserwannen für Schwämme, aber leider keine Bananen. Die netten Helfer halten uns Läufern Becher hin und rufen uns zu „super, weiter so, ihr seid Spitze“. Das finde ich schön, es spornt mich an. Ich ziehe weiter meine Bahn. Um den Wendepunkt herum laufe ich nun in die zweite Hälfte hinein. Die Stimmung wird immer besser. Die Zuschauer werden immer lauter, die Musik peitscht mich nach vorne. Ich überhole hin und wieder einzelne Läufer und sehe vor mir die ersten Häuser und den Rand der Altstadt. Die Strecke ist durchwegs eben. Es sind keine Steigungen dabei, aber daher geht es leider auch nicht bergab. Über die schwingende Eisenbrücke zu laufen ist wie auf Eiern zu laufen. Die Brücke schwankt unter den vielen Läuferfüßen und man kann kaum einen gleichmäßigen Tritt halten. Die Knie werden auf eine harte Probe gestellt. Es ist ein sehr eigenartiges Gefühl. Nun wieder über Kopfsteinpflaster durch eine enge Gasse und weiter Richtung Ziel. Da, ist das nicht … Babsi? Hey, hallo, Du bist ja auch da. Ja, hallo schön Dich zu sehen. – Das erste bekannte Gesicht hier, denk ich so für mich. Babsi überholt mich und legt noch einmal etwas an Tempo zu. Ich laufe meine Geschwindigkeit konstant weiter. Ich denke gleich wird der Zielbogen zu sehen sein. Mein Hals will sich zuziehen. Ich denke daran was Erwin gesagt hat. „Dann lass ihn doch“ … „Soll er sich doch zuziehen es wird nichts passieren.“ – Ha, und es funktioniert! Ich kann gleich wieder normal weiteratmen. Es ist okay. Es geht mir gut. Ich sauge die lauten Zurufe der Zuschauer auf, die Musik, das Getöse, die bombastische Stimmung, ach ist das toll…. Ich laufe und laufe und laufe und da ist schon das Ziel. Doch so schnell. Ja ja jaaaaaa…………. Da bin ich. Ich überquere die Kontaktschwelle und drücke den Stopp-Knopf meiner Pulsuhr. - Geschafft. Ich freue mich, schmeiße meine Arme nach oben. - Ich bekomme eine Medaille umgehängt und gehe weiter zu den Getränken. Durchatmen.

@Erwin: Wir atmen auch durch, haben jetzt alle Läufer vor uns gesehen, die Wende bei km21 hinter uns und jetzt sehen wir wer noch alles hinter uns läuft. Viele viele. Und es kommt die Sonne....!!!

Rechts sehen wir für einen Moment die Donau, erblicken wieder die Walhalla und entfernen uns dann wieder von der Donau. Wir laufen, immer noch im selben Tempo wie zu Beginn, mal eine kleine Pause an der Getränkestelle, ich trinke Wasser oder Iso, Stefan ist bereits bei den Bananen. Bis km30 läuft alles wie von selbst, ich muss Stefan nur immer noch ab und zu bremsen, vor allem wenn Publikum klatscht, es nach Schnitzel duftet oder eine Band rockt. - Wir haben die Ruhe weg.

@Susanne: Jetzt habe ich großen Durst und freue mich auf eine Banane. Beim Getränkestand ist richtig viel los. Die Helfer kommen mit dem Eingießen gar nicht nach. So ein Andrang ist nicht einfach zu bewältigen, aber es klappt dennoch. Ich trinke sonst nie Cola mit Zucker, aber jetzt leere ich den Becher in einem Zug und nehme mir gleich noch ein Wasser danach. Das tut gut und die Geschmacksnerven verlangen jetzt nach etwas anderem als Wasser. Es gäbe auch Bier, doch das ist nicht mein Fall. Durst gestillt, rüber zu den Bananen. Ich freue mich, dass die Sonne jetzt scheint und ich stelle mich wieder ans Ziel, um ja nicht zu verpassen Erwin und Stefan ankommen zu sehen. Es ist so schön zu beobachten wie die Finisher sich freuen. In den Gesichtern sieht man wie glücklich sie sind. Die Freude überträgt sich auf mich. Ich stehe hier und lache mit. Die ersten Marathon-Läufer sind schon herein gekommen. Die Sonnenstrahlen wärmen mich. Ich genieße es und blicke den Ankommenden entgegen. Da kommt der barfußlaufende „Running Pumuckel“. Hurraaa! Ich gehe hin zu Dietmar und sage hallo. Er ist im Pumuckel-Kostüm ohne Schuhe gelaufen, hat eine rote Nase und eine Perücke auf. Er drückt mich und sagt, dass Erwin und Stefan auch bald da sein müssten. Sie sind von Anfang an ein langes Stück zusammen gelaufen. Er geht zu den Getränken und ich schaue weiter zu.

@Erwin: Langsam nähern wir uns dem Ziel, 35km sind hinter uns, das Altstadttor genau vor uns. Ich mag die engen Gassen und alten Bauten der Regensburger Innenstadt. Aus vielen Fenstern klatschen und rufen Leute zu uns, Kochtöpfe klappern und Rasseln.

Stefan sehnt das Ziel herbei, durch wenig lange Läufe in seiner Vorbereitung sind ihm die Beine sehr schwer. Er wird es schaffen, doch leicht werden die letzten km nicht für ihn, das sag ich Euch.

An was soll er jetzt denken?
 

@Susanne: Ach, hallo – da sehe ich wieder ein bekanntes Gesicht. Ich warte noch ein wenig und sehe meine beiden Männer ins Ziel kommen. Hallo, suuuper, gut gemacht. Ich drücke Erwin und beglückwünsche Stefan. Dann lasse ich beide wieder in Ruhe, damit sie sich ein wenig sammeln können. Das beste ist, ich hole die Windjacken für die Jungs.

@Erwin: Ach wie schön ist es, wenn einen jemand im Ziel erwartet. Freudig springt uns Susanne entgegen, reicht uns eine Banane, strahlt dass einem ganz warm ums Herz wird. Sie scheint schon wieder voll fit nach ihren 21km. Stefan und ich umarmen uns. Es ging gerade eben noch mal gut. Zum Schluss musste ich ihn  sogar noch von einem Sprint abhalten, denn das tosende Publikum zieht jeden förmlich ins Ziel. Aber wir wollten heute ja nichts übertreiben, 3.58 h sind eine glanzvolle Leistung.
Stefan legt sich flach, auf eine Bierbank in der Sonne. Es ist erstaunlich warm. Ich hole uns viele Becher zu trinken. Leider gibt es nur Cola und Wasser. Dann versuchen wir erste Gymnastik-Übungen mit knirschenden Knochen. Und bald können wir 8relativ) gut aussehend zu dem Massagen laufen.

@Susanne: Ich laufe zum Auto und bin schnell wieder zurück. Ich gebe ihnen die Jacken und schaue mich nach dem Massage-Zelt um. Ach ja, dort hinten ist es. Prima, da gehe ich gleich rein. Auch hier in den 5 Massagezelten sind zahlreiche Helfer und es gibt kein Gedränge und keine Warteschlangen. Dennoch setze ich mich erst einmal draußen ein paar Minuten auf eine Bank und genieße die Sonnenstrahlen. Beinahe hätte ich vergessen, dass ich auch gelaufen bin. Ich war 21 km unterwegs und für mich Anfänger ist das nicht ohne. Mein Kopf arbeitet auf Hochtouren. Es geht mir super und ich habe keine Schmerzen. Ich stehe auf und gehe am Massagezelt vorbei, um ein paar Dehnübungen zu machen. Oh ja, das ist es. Ich stelle mich gerade hin, ziehe die rechte Ferse an den Po heran, beuge das Standbein ein wenig und schiebe die Hüfte nach vorne. Uiii, das zieht im vorderen Oberschenkelmuskel ganz ordentlich. Bein wechseln. Jetzt Ferse vorne aufsetzen, Bein durchstrecken, Oberkörper nach vorne beugen, den Po nach hinten schieben, Fußspitze anziehen und so die Beinrückseite dehnen. Zieht auch nicht schlecht. Es tut wirklich richtig gut. So, jetzt bin ich bereit den kostenlosen Massage-Service zu nutzen. Stefan liegt schon auf der Bank und wird bearbeitet, Erwin kommt als nächster dran und ich darf auch Platz nehmen. Der Masseur ist nicht grob. Ich spüre, dass er sich auskennt. Er weiß, welche Muskeln jetzt gelockert werden wollen. Eine so angenehme Massage dauert nie lange genug. Leider. Danke schön, gut gemacht.

@Susanne: Wir drei machen uns auf, um unseren Nudel-Gutschein einzulösen. Am Ende einer riesenlangen Warteschlange stellen wir uns brav hinten an. Es ist nicht schlimm, denn wir stehen die 20 min in der wärmenden Sonne und beobachten während dessen das Geschehen um uns herum. Die Siegerehrung wird auch bald sein. Mit zufriedenen Gesichtern und einem Teller lecker dampfender Nudeln mit Tomatensoße setzen wir uns ins volle Zelt in die Nähe der Bühne, um alles gut sehen zu können. Mmmh, das Essen ist gut und die Portion echt groß. Mit vollem Bauch, satt und zufrieden staunen wir über die schnellen Zeiten der Sieger. Diesmal gewannen gleich zwei Frauen den Marathon. Es gab also zwei erste Plätze. Lustig.

@Erwin: Abends vergnügen sich die Kämpfer bei Bier und Met, welches ihnen die Walküren reichen. - Hey, ich hätte jetzt gerne einen Schluck Zaubertrank zu meinen Nudeln, die ich ganz langsam kaue. Stefan ist bedient und sehr still. Es war doch hart für ihn gegen Ende. Auch meine Füße bedanken sich für's Hochlegen. Ich folge mal meinen herumstreunenden Gedanken, mal der Siegerehrung. Irgendwie hat Regensburg wirklich etwas Mystisches.

@Susanne: Wir sitzen noch eine Weile und applaudieren den verschiedenen Siegern. Dann machen wir uns langsam auf den Heimweg. Hier und da wird schon abgebaut. Die Zelte der Marathon-Messe sind schon fast völlig leer. Wir verlassen den Platz und sind schnell wieder am Auto. Die Parkplätze und Straßen haben sich schon geleert. Wir fahren hinaus aus der schönen Stadt Regensburg und auf die Autobahn. Stefan ist sichtlich geschafft und schlummert vor sich hin. Erwin und ich trinken einen Becher mitgebrachten Zauber-Tee, unterhalten uns über die Eindrücke und freuen uns über die gut organisierte Veranstaltung. Schön war´s. Es war wieder ein tolles Erlebnis. Jeder Lauf ist anders. Immer ist es spannend und aufregend und jedes Mal ist es ein tolles Gefühl dabei zu sein.

Viele Grüße,

Eure
Susanne (SusanneHager@t-online.de)
und Erwin (Erwin@team-bittel.de)


Infos: www.regensburg-marathon.de

Halbmarathon:  2.437 Männer + 990 Frauen (29%)
Marathon:        1.074 Männer + 165 Frauen (13%)
Inliner:             226   Männer  +  69 Frauen  (23%)
21km-Walker:  58     Männer  +  70 Frauen (55% - juhu)
Minimarathon:  1.141 Bambini + Kinder (1km - 2,1km - 4,2km)

Weitere unserer "Team-Bittel" Regensburg-Lauf-Berichte: klickt hier: 2004 und 2005

 

Die Bilder

Fotos  

Erwin + Stefan beim Dehnen am Start (Rosa B)

Stimmung in der Altstadt: Trommler
 
 
Monstersound...
 
... lässt uns schneller laufen
 

Der Drummer heizt unter der Brücke ein
 
Verein der Donaufischer
 

"go Johnny go", so rockt es hinter der Getränkestelle...
 
..und das sagt Sonja (186) aus Stuttgart auch zu ihrem Mann
 

Miss Germany auf Bayrisch

Die hier haben ihre Stimmung schon ohne uns Läufer
 

Sonntagmorgen durch einen kleinen Ort...

... und noch einen
 
 
Entlang der Donau, der Wind pfeift gerade heftig
 
Donau-Aue
 
 
Über die Donau, hinten die steinerne Brücke
 
Auf der Steinernen Brücke tobt das Volk (km38)
 
 
Kopfsteinpflaster (km39) ist lästig für die geplagten Füße

Die letzte Kurve: beachte die Formel-1-Strohballen
 
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