Der Bericht von Erwin
Die Stadt Fürth feiert 1.000 Jahre. Team Bittel
feiert mit. Unser Treffpunkt ist am Hauptbahnhof Fürth um 09.00Uhr, bei
morgendlich angenehmen Temperaturen. Wir 8 Läufer begrüßen uns, und es
gibt wieder viel zu erzählen beim leichten Dehnen eine halbe Stunde vor
dem Start. Wer läuft mit wem? Welches Tempo?
Claus filmt das ganze |
Treffpunkt vor dem Start |
Ich? Ich laufe heute mit meinem Bruder Ingbert. Er
wird den ganzen Marathon 3-Ball-jonglierend laufen. Es ist sein 2. Mal.
Wir planen etwas schneller zu sein als bei
seinem 1.
Jonglier-Marathon 2006. Sein Lauffreund Stefan ist wieder dabei.
Die Zeit verfliegt schnell, wir müssen zum Start
gehen. Der ist 400m weiter an der volksfestartigen „Freiheit“. Frage: wo
ist Ingbert? Er wollte seine koreanische Kollegin Nadja zum
Halbmarathon-Start bringen. Ihr erster.
Wir „Team Bittel“ stehen immer ganz hinten: Jürgen,
Claus, Manfred und da ist er, Ingbert. Zum ersten Mal laufen wir
gemeinsam bei einem Event.
So wie die quirligen Cheerleaders... |
...steht das Marathonfeld in den Startlöchern |
Olaf läuft heute erstmals barfuss Marathon |
Hey Jürgen, Dein "Team-Bittel" Cäppie ist ganz verbogen (muss wohl
vom Fahrtwind sein) |
Thomas, den 27°C später zum Aufgeben zwangen |
Thomas und Jürgen kurz vor dem Start |
Ingbert und Stefan glauben noch an... |
...eine Zielzeit von 4:30 h heute |
Der „Team
Bittel“-Bittel-Bittel-Lauf *)
Ingbert Bittel jongliert die Bälle, Erwin Bittel
die Kamera. – Die Stimmung ist heiß kurz vor dem Start. Die Musik, ein
begeisternder Sprecher, das dicht stehende Publikum. Diese Momente muss
man genießen. Besonders die „Erstlinge“, sowieso schon aufgeregt, sind
bewegt. Fürth hat etwas auf die Beine gebracht!
Während die ersten Läufer bereits auf der Strecke
sind genießen wir es, einen Marathon stehend zu beginnen und grinsen.
Ingbert setzt sich, jongliert kurz im Liegen, dehnt die Jongliermuskeln
(wo sind die?) und wir sitzen plötzlich alleine zu zweit am schon warmen
Asphalt zwischen den Absperrungszäunen. Locker & lustig. Sechs Minuten
nach dem Knall laufen wir als allerletzte durch das zweitürige
Piep-Gatter des Starts.
In den Startlöchern (als Letzte des Feldes)... |
...cool warten wir beide bis alle weg sind |
Langsam löst sich der Stau am Start auf... |
...Ingbert ist aufgestanden, wärmt die Bälle vor... |
...und auch wir starten jetzt |
|
9:20 Uhr, ich stoppe kurz, lege meine Hand auf den
Asphalt. Jetzt schon über 30°C! Von unserem Plan deutlich schneller als
5 Stunden zulaufen verabschieden wir uns somit schon früh, bei km3. Zu
heiß. Denk nicht mal mehr dran!
Wir laufen schon ab km3 nicht mehr als die letzten.
Am Ende sind wir an 100 Läufern vorbei gelaufen. Wow, ne Menge wenn man
bedenkt, dass wir (eh natürlich Ingbert) jonglieren. Manchmal fühle ich
mich tatsächlich hochkonzentriert wie ein Jongleur.
Von Beginn an und überall: kleine Fan Gruppen |
Über die Pegnitz |
Hinaus aus der City in den Wiesengrund |
Die Truppe bei km 3 (schon nicht mehr Letzte) |
Ingbert ist "gefundenes Fressen" für jeden Paparazzi... |
...und jonglier und jongliert. |
Guinness Buch Anwärter: schnellster
Marathon-Jongleur mit 5 Kindern
Es ist interessant was wir an Zurufen bekommen.
Ingbert und Stefan, der 2006 und jetzt wieder mit Ingbert neben mir
läuft, die kennen das. Sie wollten schon letztes Jahr eine Hitparade
aufstellen.
Platz 1: Respekt! Der kann dabei noch
jonglieren! Das lern ich nie! Ingbert jongliert fast 20 Jahre, mit 5
Bällen, mit 5 Kindern und was es sonst noch gibt (Keulen, Diabolo,
Teller etc.)
Platz 2: der ist ja nicht ausgelastet.
Antwort: eher anders herum, Laufen entspannt in vielerlei Hinsicht.
Sorgen der Arbeit z.B. kann man herrlich im Wald lassen
Platz 3: ist Dir schon einer runter
gefallen? Antwort: sehr selten.
Platz 4: Schau ein Clown/ wie im Zirkus. - Das
haben wir nicht ganz verstanden. Erst die folgenden Bilder zeigen wieso?
Wieso ein Clown?... |
...
na die rote Nase |
Es gab so viele Sprüche... |
...Biergarten statt Ziel? |
Lieber Fünfter als Fürther, oder wie? |
- ohne Worte - |
Es gibt Ausgefallenes wie: der braucht das für
seine Konzentration. Und Provokatives wie: was machst Du außer
Jonglieren? Ingbert grinsend: „Kinder“.
Sicher ist, dass Ingbert zwar nicht der schnellste
Marathon Jonglierläufer ist, aber der schnellste mit 5 Kindern.
Von Fürth ins "Knoblauchsland"... |
...vorbei an Salat und Gemüse |
Percussion überall, ob klein... |
...oder groß, es tobt die Stadt ! |
Ingbert nach 5km, die Verpflegungsstelle hinter sich... |
...und schon kommt die nächste (Wasser übergießen) |
Ingbert und Stefan |
Obi-orange (Sponsoren Farbe) |
Im Zickzack über die ruhigen Felder... |
...und gleich wieder in die tobenden Fan Nester |
Orchester |
Kurzer Halt bei km10 (Kein Ball fällt !) |
Etwas Schatten, endlich! |
Herrlich, durch die Dusche laufen |
Ingbert bei km14 (noch ist Stefan bei uns) |
Stimmung pur, überall |
Wo sind die Bälle? |
km20, alles läuft ! |
Begleitung taucht auf: Andy |
Alles blüht in der Sonne |
In Unterfarrnbach laufen wir mitten durch ein
vollbesetztes kleines Bierzelt. Echt gute Idee. Ingbert wird hier wieder
einmal ausführlich gefilmt. Ingbert nimmt sich die Zeit und gibt eine
kleine Sonderkostprobe. Bis km30 tut er das immer wieder, dann aber
nicht mehr. Denn dann beginnt die harte Hälfte. Die Hälfte bei km30? Wie
meine ich das? Na: „Ein Marathon besteht aus 2 gleichen Hälften. Die
erste bis km30, die zweite danach“. In dieser Hitze heute gilt das
besonders.
Über den Rhein-Main-Donau Kanal |
Der Zelt-Tunnel: Gänsehaut Feeling |
Ingbert beginnt richtig zu schwitzen |
Kleine Hauspartys überall |
Die junge Fangemeinde... |
...ist sehr groß |
Mal sitzt sie mit Fotohändy am Garagendach... |
...mal wird der Schmusetiger vorgeführt |
Noch eine Dusche (Gartenschlauch) |
Ingbert ist zu immer zu einem Jongliergag aufgelegt |
Irgendwann reichen Rasensprenger nicht mehr... |
...es muss eine Insel sein ! |
Den Neulingen Stefan und anderen die zeitweise mit
uns laufen gebe ich Tipps: viel trinken, dazu stehen bleiben/ in Ruhe.
Lasst Reserven für die zweite Hälfte. Immer etwas Wasser über den Kopf.
Kurz nach der Hälfte entlassen wir den nicht
ausgelasteten Stefan. Endlich darf er los bei seinem 2. Marathon. Er
sollte am Ende 30min früher ankommen als wir und seinen Sieg strahlend
genießen.
Bei km30 ist es der Tag schon zu heiß, doch erst... |
...bei km32 geht Ingbert Schatten suchen im Häuschen |
Biergarten Stimmung |
Und immer wieder viel trinken (Wasser + Iso, kein Bier) |
Kuhglocke (keine Kuh)... |
...und begeisterter Senior |
Die Musik Fürths ist wie die
Stadt: facettenreich
Am Straßenrand empfangen uns immer wieder Bands.
„Smoke on the water“ habe ich von einer 14jährigen Boy Group noch nicht
gehört. Und so gut als wär’s das Deep Purple Original. Tom Pettys
Heartbreaker Sound trägt uns in den schattigen, kühlenden Wald „Into the
great wide open”. Wir hören Tangomusik, Brasil Jazz „The girl from
Ipanema“, eine sanfte Damen-Bläser Combo, Samba von 10 Kindern, 2
fetzige Posaunen. Und noch mal „Smoke on the water“. Ich blicke auf die
sehr hoch stehende Regnitz, sehe keinen Rauch. Die meiste Zeit auch
keine Wolken. Uff es ist so heiß geworden wie ich befürchtete.
Smoke on the water... |
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Sambarhythmen der Kleinen |
Melodische Orchestermusik |
Neben den 40 Bands gibts noch Eigeninitiativen |
Saxophon Ladies mit Schmusesounds |
Konzert am Sportplatz, den wir durchqueren |
Sanfte Brazil Klänge |
Wilde Mädchen... |
...da kommt das Adrenalin noch mehr |
Fragen, und was ist wenn…
Was macht Ingbert an den (zum Glück echt vielen)
Verpflegungspunkten? Er bleibt stehen, und klar, er hört auf zu
jonglieren. Er muss ja trinken. Oft nehme ich die Bälle, damit er mal
die Hände frei hat.
Er läuft und läuft, die Bälle fliegen... |
...aber irgendwann muss wieder eine Dusche sein |
Endlich eine Wolke (etwas Schatten) |
Andy kehrt zurück, will trotz Rad mitlaufen |
Die Bittel-Brüder (mit Bittel-Schatten) |
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Was macht er wenn es steil bergauf geht? Na gehen
wie alle *grins*. Dann kommt er aus dem Rhythmus und es kann schon mal
sein, dass ein Ball fällt. Deswegen traben wir oft lieber in kleinen
Schritten weiter hoch. Und es geht oft hoch heute.
Wo schaut Ingbert hin? - Nicht auf die Bälle, er
schaut durch sie durch und sieht freilich was um ihn herum los ist.
Klar, nicht so gut wie andere. Er kann nicht so gut hinsehen wohin er
tritt, weil dann die Bälle ans Cäppie stoßen.
Was sind Ingberts Probleme?
Also ein Marathon an sich ist schon ein Problem.
Wer es gemeistert hat weiß das. Ingbert hat zusätzlich mit einigen
Dingen zu kämpfen. Die Windböen v.a. auf den Brücken wehen ihm fast das
Cäppie weg. Ingbert kann sich nicht jucken oder den Schweiß wegwischen.
Ingbert kann nicht Obst oder einen Becher mit tragen, er muss alles
schnell und sofort trinken/ essen.
Der Jongleur am
Wendepunkt im Wald (km35) |
Zurück in der Innenstadt: Fürther Rathaus |
Noch ein kurzer Samba Stopp... |
...dann auf den letzten zähen km |
Endlich der Zieleinlauf... |
...und geschafft ! - Erwin gratuliert Ingbert! |
Aber verbraucht sah er nicht aus im Ziel, die Arme
fielen ihm nicht ab. Ich frag ihn mal, was am Ende das Schlimmste für
ihn war?
Fröhliches Sommerlaufen und ein Danke an die gut
organisierte Veranstaltung!
Viele Grüße,
Euer Erwin
(Erwin@team-bittel.de)
vom „Team Bittel“, einer etwas
anderen Laufidee.
*) P.S.: Es wäre da noch ein Bittel zu erwähnen, besser gesagt eine
Bittel. Die Silke Bittel hat den Marathon gewonnen. Gratuliere!
Infos: www.fuerth-marathon.de
Marathon: 1.186 Männer + 226 Frauen (16%)
Halbmarathon: 1.434 Männer + 534 Frauen (27%)
10km:
544 Männer + 388 Frauen (42%)
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