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Letzte Änderung: 10.10.2009

Das unschlagbare Team vor dem Start...

Hamburg Marathon
28.04.2008

 

(Crocodile Dundee auf der Reeperbahn)

 

 

 (Bericht+Fotos: Erwin Bittel)
(Fotos im Großformat bestellen
bei erwin@team-bittel.de)


...und im Ziel (unverändertes Lächeln)

Bericht und Bilder

Ein Sommertag in Hamburg

 

Den Australier Crocodile Dundee würde es frieren. Doch es war der wärmste Tag des Jahres. Schön für die 800.000 Zuschauer an den Straßenrändern. Nicht so wonnig für die Läufer, vor allem im letzten Drittel der 42km. Wegen der ungewöhnlichen Wärme kommen viele der über 20.000 Starter nicht ins Ziel, und noch viel mehr nur gehend. Auch nach Selbstüberwindung und enormer Anstrengung.


Norbert und der braune Hut auf meinem Kopf  reihen sich ein, in das sich träge gen Starttor bewegende bunte Feld der Läuferköpfe. Das wird Staus geben, denkt der Kopf unter dem Hut laut. 4 Minuten nach dem Startschuss traben wir über die australienrote Startmatte: los geht es. Und direkt auf die Reeperbahn, eigentlich die Strasse der Seilknüpfer („Reep“). Eng stehen die Leute vor den Erotic-Shops und Peep-Shows. Nee, der läuft ja mit Hut?
 

Crocodile Dundee, vor dem Start (sitzt der Hut?)

Startfeld (Blick nach vorne)

Starfeld (Blick nach hinten)

Los geht es, eng auf den ersten Metern

Reeperbahn...

...mit typischen Lokalen überall

Eng geht es auch unter uns Läufern zu. Oft läuft jemand vor uns quer, überholt im Slalom. Das ist gefährlich. Wir bleiben cool. Ohne irgendeinen Stau laufen wir genau unser Tempo (6 min je km). Staulos. Ha, wie die Hamburger das schaffen! Nach km5 kommt die Kehre zur Elbchaussee mit ihren feudalen alten Villen und grünen Parks. Es läuft sehr gut und locker, bemerkt der Outback-Hut-Mann an Norbert. Wir blicken bis km10 auf die Elbe mit den wirklich riesigen Schiffen. Irgendwie auch ein Blick in die Weite der Welt. Ich grüße die Zuschauer wie immer mit „Servus“ und denke dabei auch an „Ein Bayer in Hamburg“. Die Hamburger an der Strecke sind wunderbar. Ich höre meinen Namen mindestens jede Minute ein Mal. Und sie meinen es ernst und sehen mich an dabei, trotz der Menge Läufer um mich. Norbert hat wieder Recht: Hamburg ist besonders.


km3 - Gedränge, aber kein Stau

Oder doch Stau?

Es wird eng

Km6: Elbchaussee, das Feld verteilt sich langsam

Rena Go!

Norbert (hellblau) mitten im Geschehen

km8 - Noch immer Elbchaussee...

...und schon wieder eine Band in der Morgensonne

Wir nähern uns dem Highlight Nr. 1...
 

An den Landungsbrücken km11 stehen die tobenden Leute geballt. „Gänsehaut-Feeling“ sagt Norbert zu mir. Ich rücke meinen Hut zurecht. Ob wir in diesen Massen Maeve und Cornelia sehen? Yes! Oh, super, sie entdecken uns wirklich. Jubel Jubel! Leider stehen unsere Fans am anderen Straßenrand.


Tosender Applaus beim Anflug auf die Landungsbrücken...

...auch von unseren Fans (hinten auf der anderen Straßenseite)

Fans mit Flaggen...

...und im Gras

Hamburger Matrosenband

Und wir verlassen den Hexenkessel Landungsbrücken

Wie heißt der Turm?

die Elbe

Wir laufen vorbei an...

...der Speicherstadt

Wir laufen genau auf der „blauen Ideallinie“. Und genau unser geplantes Tempo. Der alte Buschmann und der Triathlet. Oft muss ich Norbert etwas bremsen. Die Publikumsbegeisterung, Musik am Straßenrand, kleine Kinder abklatschen. All das bringt die Emotionen in Schwung und schwupp läuft er 5m voran. Hamburg ist halt doch ein Wahnsinn!

Hummel-Hummel-Rufe für einen Läufer vor uns. Immer wieder Kinder, die mir zurufen: „Cowboy!“. Es wird warm unter dem schweren Lederhut. Ein Australienkenner, neben uns trabend, erzählt mir von seinem Urlaub dort. - Weiß das Känguru wie unsere ersten 15km so schnell vergangen sind. Und schon sind wir im zweiten Drittel. Hey, und wo ist Hamburgs Wind? Es wird warm werden. Norbert hat Glück und erwischt eine der Iso-Flaschen. Das ist gut, stets kleine Schlücke gegen das Austrocknen. Triathleten wissen das.


Immer wieder Familien, Kinder mit Rasseln

Im Tunnel (km15)

Wir kommen im Jubel...

...an die Binnenalster

Wir Dur mir grüßt...

...so grüß ich Dir

Links Spendenläufer, entlang der Alster...

...wo endlich die Mandelbäume blühen

Eine lange Weile finden wir jemand am Fahrrad direkt neben uns mit treibend. Er sammelt Spenden für krebskranke Kinder. Und schwitzt und atmet kräftig vom permanenten Ermuntern des Publikums per Mikrofon. Erst spät erkennt ihn Norbert als den bekannten Fernsehkoch Tim Mälzer am Fahrrad. Wieso er mehr schwitzt als ich, fragt er mich? No worries, mate! Es ist der Hut…


Dixie Band...

...mit Leib und Seele. Auch das ist Hamburg!

Typischer Blick entlang der Strecke

Das Läuferfeld hat sich auseinander gezogen

Weck den Haile in Dir (erinnert mich an Berlin 2007)

Viele ergattern eine Trinkflasche

Es läuft und läuft...

Wieder ein Stimmungsnest!

Norbert läuft auf Glückshormonen

Publikum in der Kurve: wir fliegen vorbei

Hamburg Weltstadt: Korea grüßt uns

Tim Mälzer am Fahrrad: nimmermüde Spenden erbittend

Die Verpflegungsstelle kommt: zuerst Eigenverpflegung...

..dann Wasser...

...für alle...

...weiter geht es. Wieder-Los-Laufen ist schwer

Immer wieder buntes Publikum, Hamburg live!

Wir möchten am liebsten stehen bleiben und mitmachen

"Highway To Hell", ein Song der Australier AC/DC

Wir überholen Rainer, als Sebamed-Flasche

Das letzte Drittel - Die Beine werden schwer


Km25: bei vielen streiken die Beine schon...

..doch er kann noch lachen

Weiter weiter...

...km34: Norbert findet es jetzt nicht so easy...

Ich besorge Norbert eine weitere Flasche, halte Ausschau nach km-Marksteinen am Weg und führe uns durch das bunte warm werdende Outback der Metropole. Wo ist der Wind? Eppendorf km35 ist der Wahnsinn, man kann leicht in Euphorie kommen und denken, das ist der Zieleinlauf. Bei km 37 steht nach längerer Pause noch einmal unser Fanhäufchen, immer noch nicht müde, immer noch außer Rand und Band. Sie sind genauso im Endorphinrausch wie wir. Okay, jetzt ist Norbert es gerade nicht mehr, aber noch bis km30 war er es. Jetzt kämpft er. Durchhänger. Was soll ich ihm jetzt zur Ablenkung erzählen? Motivationsloch. Die Hitze fordert ihren Tribut. Ich bitte ihn nicht lange stehen zu bleiben zum Trinken, trage ihm Wasserbecher nach. Kurz in Ruhe außerhalb des Gewimmels stehen bleiben. Trinken. Und 1 Becher über den Kopf! Norbert ist noch immer recht gut am Traben, hitzebedingt etwas langsamer, aber nicht viel. Im ersten Drittel gefasste Gedanken zerrinnen jetzt auf dem warmen Asphalt. *pling*, wech! 26°C meldet der Sprecher. Gut, dass wir seit Beginn viel trinken.

Irgendwie findet Triathlet und baldiger Ironman Norbert doch wieder eine Welle, die ihn weiter trägt. Doch jeder einzelne Kilometer muss erkämpft werden. Jeder einzelne ist unser nächstes Ziel!

Bei km 40 passieren wir den letzten der 9 aufblasbaren km-Türme. Mittlerweile gehen mehr als die Hälfte der Läufer um uns herum. Wir müssen an vom Publikum eingeengten Stellen im Slalom laufen. Durch die wankenden abgekämpften „Krieger am Heimweg“. Eine traurige Szenerie. Norbert wird später sagen: „man sollte jeden, der einen Marathon vorhat, zuerst mal diese letzten 6km mitlaufen lassen“. Die „Tour de Leiden“.


Verpflegungsstelle km35...

...trotz schweren Beinen lächeln...

...und neuen Mut fassen für die letzten 7km

Nicht das Zieltor, noch nicht! Viele gehen schon...

Doch auch die, die gehen werden auf den letzten Metern vom euphorischen Hamburger Publikum ins Ziel gepeitscht. Norbert tanzt. Freude pur! Es ist schwer Norbert vom Zielsprint abzuhalten. Komm lass uns einfach genüsslich einrollen. Genießen wir den Applaus, die Hamburger, und Hamburg!

Yeah... !!!


Fast geschafft...

Die Tribüne bebt!

Ziel: Norbert rennt davon, stoppt kurz für ein Tänzchen...

Jaaa! Auf die bestmögliche Weise ins Ziel: Norbert live!

Norbert + Erwin "Crocodile Dundee"    (Der Hut hat es geschafft !)

Norberts Comeback: Er läuft wieder Marathon!                           (Foto: Gerda Eberlein)

Überall: die Erschöpfung nach der "Schlacht"

Sehr viele können nicht mehr stehen bleiben

Eryka schmeckt das alkoholfreies Bier

 

Norbert und Maeve, tapferer Kämpfer + treuer Fan

Apfel, Bier, Wasserflasche

Wiedersehen mit Suse, nach 100km von Palermo 2007

Und jetzt ab zur Massage!

Oh wie tut das gut!

Besonders an den Füßen

Wir verlassen den Marathon: Hamburgs Wahrzeichen...

...der "Michel"

Osterinsel-Skulptur im modernen Hamburg

Hafenblick mit Mississippidampfer und Café-Schiff

"Cheers" und "Hummel-Hummel" sagt  Euer Crocodile Dundee (Erwin@team-bittel.de) vom „team bittel“,   einer etwas anderen Laufidee.

PS: Vor ganzen 8 Jahren ist Norbert seinen letzten Marathon gelaufen. Auch in Hamburg. Danach kam 2000 ein Ermüdungsbruch im Schienbein (während eines anderen Wettkampfes). Seither lief der Beinbruch immer im Hinterkopf mit. - Norbert hat sein Trauma überwunden. Ohne auch nur 1 Mal während dieses Laufs daran gedacht zu haben!

PPS: Norbert ist übrigens der Wahnsinnige, der mich einst bat, mit ihm für seinen (und meinen) 1. Marathon zu trainieren. Diese langen 30km-Läufe seien so öde. Ich wollte nie Marathon laufen, willigte aber ein. Was heute, über 100 Marathons später daraus geworden ist, s. oben.


Offizielle Seite:
www.marathon-hamburg.de

 
Weitere "Team-Bittel" Hamburg--Lauf-Berichte: klickt hier: 2001 Thomas

 

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