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Letzte Änderung: 22.06.2008

Charles, Simon und John am Start...

Der Down-Syndrom Läufer Simon

beim Fürth Marathon
15.06.2008

 




 

 (Bericht+Fotos: Erwin Bittel)
(Fotos im Großformat bestellen
bei erwin@team-bittel.de)


...und Erwin, der begleitende Fotograf, Übersetzer, Coach...

 

Mister Nice Guy aus England

 

Simon Beresford aus England (40) ist weitweit der 1. Läufer mit Down Syndrom ("DS 21"), der einen Marathon lief. Der Fürther ist sein Vierter.

Simon läuft immer mit seinem Trainer John (71) und heute zudem mit seinem Onkel Charles (63). Simon kriegt alles um sich herum mit, versteht Spaß und ist leicht zu begeistern. Das steckt an. Nicht nur das Publikum, auch uns Läufer um ihn herum. Simon ist ein wirklich lieber Kerl. Ich habe ihn sehr lieb gewonnen während unserer langen und intensiven Reise durch die 42km von Fürth.

Während unserer knapp 6 Stunden (seine zweitbeste Zeit) habe ich erfahren, wie Simon zum Laufen kam und wie die Idee des Marathons entstand. Ich weiß jetzt wie er trainiert und mit wem und wo in London und dass Simon gerne uphill läuft. "Sime" liebt das Publikum und besonders dessen Anfeuerungen.

Im Rahmen des Fürth Marathon findet 2008 zum 1. Mal eine DS-Marathonstaffel statt, das ehrgeizige und gelungene Projekt von Anita Kinle, die selbst einen Sohn (8) mit DS hat. Für dieses Projekt begeisterte sich auch Dietmar "Pumuckl" Mücke, der mit Rolf (auch verkleidet) unterwegs sehr fleißig und äußerst erfolgreich Spenden sammelte.

Dietmar sammelt Spenden
 

Von Beginn an...

...an jedem Gartenzaun...

...bei Helfern...

...und an den Hausfenstern oben...

...und auch sonst: Pumuckl sammelt erfolgreich Spenden
 

Auch Pumuckl braucht Verpflegung...

...manchmal wird er besonders fürstlich belohnt

Pumuckl treibt im Wald sein Unwesen...

...und applaudiert Simon

Die beiden verkleideten Sammler...

...glücklich und mit vollen Taschen im Ziel

Die ersten 15km - locker


Am Start treffen sich viele Team-Bittel-Läufer, z.B. Julia, Susanne, Rafael...

...Wolfgang...

Sven, Corinna und Achim...                                                                                       (Foto: Sven Bladt)

Ingbert jongliert wieder (wie auch 2007: Bericht), nur 2008 den Halbmarathon, hier mit Corinna.  (Foto: Sven Bladt)

Der größte Teil der 18 angereisten engl. Läufer

Es geht gleich los!

Auch 2 Zugläufer sind vom "Team Bittel":

Dieter zieht seinen Ballon in 3:45 h ins Ziel...

...und welche Zielzeit hast Du, Jürgen? (4:30 h)

Unbemerkt von mir ist es bereits losgegangen

...vorbei an den Cheerleaders...

km1, wir sind auf der Strecke.

Angela unterstützt auch das DS-Projekt...

...und betreut viele Gleichgesinnte

an km2 vorüber

...über die Pegnitz...

...the guys are rolling fine...

...die Stimmung könnte nicht besser sein

Die Vereinsflagge vor dem Fürther Fußballstadion

Wieder einer von "uns" Team-Bitel Läufern: Rudolf, locker unterwegs

Derzeitiges Markenzeichen des Nürnberger Tiergartens: "Flocke", auf Thomas Begleitmotorrad

Wieder ein "uphill" für Simon

Die letzte Läuferin im Hintergrund mit dem Polizeiauto

Beflügelnde Calypso Caribic Klänge

Fürth Sack (der Gag funktioniert auch in English, John smiles)

Markus (627) immer in unserer Nähe und gut drauf

Im Zick-zack...

...durch Gemüsefelder

Kurz nach der Verpflegung...

...holt Anita auf mit DS-Läuferin der Staffel

Unterstützung nach Leibeskräften, danke!

Erwin: "Die Mädchentruppe verfolgt uns" - Simon smiles!

Das Isogetränk...

...schmeckt Simon zunehmends

Wieder die Mädels an unseren Fersen

Typisches Bild vom "Knoblauchsland"

Das Trio bleibt hart an der Blauen Linie

Simon freut sich immer besonders, wenn DS-Fans anfeuern

Gut: sehr viele Getränkestellen

Zum xten Mal überholen wir Esther

Die fröhlichen Jungs von der Feuerwehr weisen uns den Weg

In Mannhof klingt: "Ich will nen Cowboy als Mann" - Simon klopft mir auf den Hut.

Überall Presse, und überall begeisterte Fans der DS-Läufer

Fürther Wasserfall

Wie ein kleiner Zieldurchlauf

Wir holen Bernd ein, kurzes Laufplaudern, weiter...

Die Mädels bleiben weiterhin...

...fröhlich und locker hinter uns. Ein paar Scherze gibts immer

Jetzt haben sie uns überholt

Wieder werden wir fröhlich empfangen...

...mit genügend bunter Auswahl an Getränken...

...ich liebe die Melonen...

...und Simon trinkt fleißig bunten Saft (im Windschatten: seine Betreuer)

Wieder ein Stück bunter Natur

Mitten auf freier Strecke: ein Auto mit Publikum

Über den Rhein-Main-Donau Kanal

Dafür lohnst sich ein kurzer Stopp...

...dann ein etwas längerer Stopp und wieder Trinken...

...(mit Live-Band)...

...und weiter gehts. Es läuft gut bei uns...

...kein Wunder bei so gut gelaunten Fans!

Immer wieder Thomas, Anitas Mann (mit dem Motorrad)...

...und Anita und Angela mit Ihrer DS-Truppe

Jungs, wir haben schon die Hälfte!

Zum Glück hält das Wetter. John sagt "it is perfect". Kein Wind, nicht zu warm und kein angekündigter Regen. John erzählt zwinkernd, dass Simon in England schon so berühmt ist, und John jetzt nur noch mit "Where is Simon" begrüßt wird. Simon zwickt es anscheinend in den Knien und Oberschenkeln, weil er kurz stehen bleibt. Charles sagt: das haben wir alle. Und immer wieder ermuntern ihn sein Onkel Charles und sein Trainer John. Und ich auch: "Sime keep going“. Was man zum Publikum sagt, will John wissen. "Morgen", d.h. "more gain" witzele ich. Und bald grüßen die 3 lustigen Engländer (inkl. Simon) das Publikum stilecht auf Deutsch mit "Morgen". Immer wieder werde ich was gefragt. Z.B. wieso sagen die Leute ständig: "Toll"? Ich sage: "dont pay them money", weil Toll heißt nicht "toll" (=Wegezoll). Grins. Das belustigt auch Simon und er ist wieder eine Weile abgelenkt. es wird zunehmend schwerer zu laufen für ihn. Doch es geht ja schon in die zweite Hälfte. Und Simon läuft. Er hat sich an mich gewöhnt und wir werden langsam so was wie gute Freunde.


Auf in die 2. Hälfte: Simon läuft und läuft


Es geht in die zweite Hälfte.

Die Becher lassen wir zurück. Simon wählt immer brav die grüne Box.

Simon gefällt der alte Traktor

Km24, bald werden wir seine Eltern treffen

km25, die Mummy erwartet und mit englischen Weingummibärchen

Und gleich läuft es sich wieder viel leichter!

Die nächste Verpflegung...

...wieder mit knackigen Melonenstückchen!

Charles bekommt überraschend einen Anruf aus England

Und wieder DS-Fans, die ihrem "Idol" Simon heftig applaudieren

Zeit für ein Gruppenbild mit Dame

Ab jetzt werden wir vom blauen Wagen verfolgt (brummt schön)

Riesenstimmung mit dickem Applaus für Simon (den er sehr mag)...

...und Musik

Auch hier wieder: genug zum Trinken und gut gelaunte Helferinnen

Kinder stehen an der Treppe (Simon geht vorsichtig down, die Knie...)

Bis km30 gut traben, das war Johns Ziel. Geschafft! Und Simon strahlt.

Vorbei an einer weiteren Musikgruppe...

...mit fetzigen Bläsern

Es wird gegrillt

Simon und sein Onkel, ein gutes Team

Publikum beflügelt Simon. Immer.

Am Sportgelände des TV 1860 drehen wir vor Livemusik...

...unsere persönliche Ehrenrunde

Vorsichtig bergab (...die Knie schonen!)

Simon dankt auch Euch!

Es wird schwierig - Ab km33 sind wir das Ende
"Simon is struggeling", sagt John zu mir. Seine Knie tun ihm weh. Charles und John ergeht es nicht viel anders, sagen sie. Aber es ist wunderbar hier zu laufen, sagen sie. Wenn Simon nicht mehr kann bleibt er stehen und bindet seine Schuhe neu. Wir 3 anderen zwinkern uns zu. Es wird wirklich schwer für ihn. Immer wieder geht Simon ein Stück, manchmal muss er kurz stehen bleiben. Als es bei km36 zu regnen beginnt gesellt sich ein (laufender) Priester zu uns, der uns ("Run with Jesus") die letzten 5km ins Ziel begleitet. Willkommene Abwechslung und Ablenkung. Er möchte und perfekt versorgen, ordert uns per Handy sogar Bier an der nächsten getränkestelle, und verpflichtet seine umstehenden Gemeindemitglieder lautstark zum Applaus. Im Namen des Herrn. John: "we are running with Jesus. And with the Police behind". Immer gut aufgelegt, der 71jährige vom englischen 100-Marathon-Club. Nach 3km hört der Regen rechtzeitig vor der Innenstadt auf. Es wird mehr Publikum (leider hat der Regen viele gerade eben vertrieben. Doch im Ziel...


Die 3 Helden...

...werden als solche empfangen

"Simon, see, a boat"! - Als Letzte laufen wir jetzt direkt am Kanal, Begrüßung per Boot...

...und auch hier noch Fans, speziell für uns. Danke!

km35, die Pyramide im Hintergrund gefällt Simon, es hilft ihm über einige hundert Meter...

...wir haben unsere eigenen Begleitfahrzeuge, in Blau, in Grün...

...einer kann es nicht aushalten, er will ein Stück mitlaufen! Schön. Es beginnt zu nieseln...

...da passt es gut, dass wir durch die Halle laufen. Auf einem roten Teppich!

Letzter Boxenstopp für Simon (hinter dem Baum).
Mit "Polizeischutz", lacht John...

...und wir laufen weiter. Irgendwie geht es immer wieder ein Stück.
John möchte am liebsten nicht mehr aufhören zu laufen, so gut gefällt es ihm heute!

Simon und Thomas ("Run with Jesus"), der bei uns bleibt!

km40: durch die Fußgängerzone (in Reparatur): nur noch 2km

Die Füße tun weh auf dem Kopfsteinpflaster. Doch das Publikum lenkt gut ab!

...und noch einmal richtig Samba!

Der gigantische Empfang im Ziel

Es ist erstaunlich, was Simon leisten kann! Und auf dem letzten Kilometer zieht Simon sogar noch mal an, er wird schneller. Simon freut sich sehr auf das Beer,  das seine Eltern für ihn kalt gestellt haben und vor allem auf seine Friends im Ziel. Dieser Gedanke hält ihn immer wieder wach und begeistert aufs neue. Mich begeistert eher der Gedanke an ein Bett, da ich die Nacht auf der Hochzeit meines besten Freundes mit Irischen und sonstigen Tänzen verbracht habe. Je näher wir dem Ziel kommen, desto leichter läuft alles wieder für Simon.


Der Einlauf...                                                                                                                                     (Foto: Thomas Schmidtkonz)

... ins ersehnte, erkämpfte Ziel                                                                           (Foto: Thomas Schmidtkonz)

Worte können es nicht beschreiben...

2 Glückskinder: Simon und sein Onkel

Anita umarmt Simon

Simon - glücklich!

Simon und sein stolzer Trainer John

Wir 4, unschlagbar! Und um uns viele DS-Staffel-Läufer.

Ehre, wem Ehre gebührt vor dem Publikum

Was er anderen DS-Läufern raten möchte? - Simon sagt: "you must do training a lot"...

Noch vor wenigen Jahren hätte man es für unmöglich gehalten, dass jemand mit Down Syndrom zu Ausdauersport in der Lage ist. Die Welt dankt Simon für den Gegenbeweis! Ich danke Anita für ihr großes Engagement und diese Begegnung! Mein Leben hat lebendige schöne eine neue Facette dazu bekommen!

Best greetings + cheers,

your Erwin (Erwin@team-bittel.de) from „team bittel“,   a running idea a bit different .


Infos: Metropolmarathon Fürth
Infos: Anitas DS-Projekt und Dietmars Projekte s. team-bittel "Charity"

Down-Syndrom-Läufer: 22 Staffelläufer +  Simon (Marathon)
42km:   746 Männer + 114 Frauen (13%)
21km: 1225 Männer + 434 Frauen (26%)
10km:  563 Männer + 406 Frauen (42%)
10km-Walking: 42 Männer + 171 Frauen (80%)
 
"Team-Bittel" Fürth-Lauf-Bericht vom Jahrtausendmarathon 2007
Weitere Berichte Fürth 2008: Thomas großer Bildbericht  und Dieters Zugläufer-Bericht  

 

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