Zum K78? - Da
geht's lang! (rote Startnummer=rote Markierung) |
Bergün ist
zum Greifen nah, doch wir müssen erst ein Tal passieren |
Und wieder
folgen wir der 78 |
Saftiges
Grün macht dem Namen Berg(gr)ün alle Ehre |
Km40: Über die
Zeitmessmatte laufen wir in die Ortschaft ein.
Dort wartet Pauline um Manu zu begleiten |
"Langsam
spielende Kinder" habe ich hier keine gesehen.
Dann sind wir scheinbar zu langsam! |
Der
Botschaft-Schreiber wusste wohl was jetzt auf uns zu kommt:
13km bergauf zur Keschhütte |
Der tosende
Wildbach kommt von oben.
Sein Rauschen vermittelte uns eine raue Region |
Ich bleibe
bei Manu und Pauline, die steileren Passagen gehen wir |
Das Leben
eines Bechers ist kürzer als das einer 1-Tags-Fliege:
Aufgefüllt, aufgenommen, ausgetrunken und weg damit |
Es beginnt
zu regnen. Entgegen kommen Wanderer, gut ausgerüstet, was die
wohl über uns Läufer denken? |
Das Quad für
den Notfall.
Wenn es ernst wird kann man kein Spielzeug gebrauchen! |
Blick zurück
auch Chants |
Wir kommen
in die Region wo den Bäumen Bärte wachsen,
überall Bartflechten |
Das Täschchen
kenne ich doch!
Und wieder die Frage was sich darin verbirgt? |
Eine
Verpflegungsstation auf der Anhöhe,
willkommen nach dem steilen Anstieg |
Mit voller
Begeisterung helfen alle mit. Ich bekomme den Becher aus seiner
rechten Hand.
Frisch gestärkt
gehen wir den nächsten Streckenabschnitt an, noch steiler
berauf. |
Hier
verabschiede ich mich von Manu und Pauline,
weil Gruppenlaufen mit Fotostopp doch sehr anstrengt
(stehenbleiben, knipsen, aufholen, wieder einholen) |
Mit zunehmender
Höhe wird es windiger und kälter. Der Regen tut sein Übriges
dazu. Schließe meine Jacke und hole Halstuch und Handschuhe aus
den Taschen. Jetzt kann ich die Tipps meiner K78-erfahrenen
Laufkollegen gut gebrauchen. |
Not macht
erfinderisch, so ließ sie sich schnell von Helfern
eine Regenjacke aus einen Müllsack designen |
Zwischendurch etwas flacher und ich komme wieder in den
Laufschritt, doch verbirgt Nebel den Blick zum weiteren Aufstieg |
Das
Steinmanderl als Wegweiser
|
Immer noch
im Nebel verborgen das Etappenziel Keschhütte. Wie Perlen an
einer Kette sehe ich verschiede Farben von Läuferbekleidung und
kann den Weg erahnen |
Hier sind
noch Disteln und blühende Blumen am Wegrand
|
Einer wie so
viele Wiederholungstäter des K78. Solange ich seinen
Finisher-Rücken sehe, werde ich im Zeitlimit bleiben |
Auch hinter
mir die bunten Punkte:
Läufer markieren die Strecke |
Auf geht’s!
Schon von fern hört man den DJ auf der Keschhütte |
Der
Gletscher hat sich schon stark zurückgezogen,
erklärte mir eine Schweizer Mitläuferin |
Lieber
Laufreporter als Fotograf.
Ich fühle mich bei Wind, Kälte und Regen wohler als er. |
Kurz vor der
Hütte werde ich streng begutachtet und nach meinen Befinden
gefragt. Die Dame erkennt sofort meinen fränkischen Dialekt und
outet sich als Augsburgerin, die seit 20 Jahren in der Schweiz
lebt. Sie schickt mich zum Doc, der mir tief in die Augen
schauen soll. |
Der
fachkundige Blick vom Doc: Keine Auffälligkeiten, und meine
Augenfarbe ist grün. Das wusste ich schon. Dennoch finde ich
diese Schnelldiagnose sehr, sehr, sinnvoll. Auffälligen Läufern
wird Blutdruck und Puls gemessen und ggf. werden sie aus dem
Rennen genommen |
Der Ditschäi
(DJ) bestand auf dem Beweisfoto:
Hannes auf 2.625m.ü.M. an der Keschhütte |
Bananen,
Rosinenbrötchen, Müsliriegel, Bouillon, Wasser und Iso-Tee
werden mir als Verpflegung langsam eintönig (Cash gab’s leider
auf der „Kesch“hütte nicht) |
Also hier
oben mit dem Bike zu fahren? Kann ich mir nicht vorstellen!
Im Hintergrund der oft präsente Heli |
Wasser,
Matsch und unwegsam, zwingen uns zu erhöhter Vorsicht |
Wie
auf einen Schmugglerpfad, auf der Umgehung des Bergs |
Trotz
schlechten Wetters gibt es tolle Ausblicke |
Manchmal gerade ein Fuß breit |
Je öfter ich
den Heli sehe, umso sicherer fühle ich mich. Ob das gut ist? |
Als erstes
sah ich die Wurst und dachte, endlich mal Abwechslung... |
...doch
gegenüber schlug mein Vegetarier-Herz höher, Trockenfrüchte,
Nüsse, gefüllte Kekse und Brot. Ich rastete und genoss die
Köstlichkeiten. Auch Folien-Regen-Mäntel werden seit einigen
Verpflegungspunkten verteilt. Auf der einen Seite freue ich
mich, was der Veranstalter zu Verfügung stellt. Andererseits
finde ich es unverantwortlich in die Berge ohne Jacke zu gehen. |
Das
Wegabsperr-Band wurde praktischerweise am Murmeltierbau-Eingang
befestigt, gute Idee |
Über die
Hochebene geht's zum Sertigpass, den höchsten Punkt der Strecke |
Regen und
Wind treiben mich voran, um nicht auszukühlen. So folge ich dem
Pfad um den kleinen See |
Der letzte
große Anstieg hat es in sich. Einige müssen der dünnen Höhenluft
nachgeben und Verschnaufpausen einlegen. Ich hatte mir zwar
Gedanken im Vorfeld darüber gemacht, überraschenderweise
bemerkte ich aber wenig davon und freute mich, den Aufstieg ohne
Pause durchzugehen |
Blick zurück: Da
sammelt sich das Wasser in kleinen Bächen |
Am Gipfel des
Sertig-Pass standen nette Mädels, die Regenumhänge verteilten
und den Läufern halfen sie anzuziehen, was wegen klammen Fingern
schwierig war. Da ich etwas verweilen wollte, ließ ich mich
überreden und auch anziehen. Hinter dem Versorgungszelt der
höchste Punkt mit Schneeresten |
Die 3
"Wetter-Hexen von Sertig" trotz extremen Wetter extrem gut
drauf! Deshalb widme ich ihnen meinen Bericht |
Ich liebe warme
Brühe bei langen Läufen, so griff ich noch mal zu |
Ein Schneefeld
beim Abstieg |
Abwärts
kommt bei mir der Spaß. Ich laufe mit viel Energie über Geröll,
Matsch und Pfützen. Mit meinen wasserdichten Schuhen mache ich
mir keine Gedanken über nasse Füße. Ich fliege förmlich an den
Mitstreitern vorbei |
Vor lauter
"Fliegen" kommen die Fotostopps zu kurz, doch die Melkanlage
machte mich neugierig. Die Kühe gingen selbständig in die
Anlage. Willi, der später diesen Ort passierte, konnte nur
weiterkommen in dem er durch die Anlage lief, außerhalb
versperrten die gemolkenen Tiere den Weg |
Leider gab
es an der langen Abwärts-Passage die Hinterlassenschaften
einiger Läufer. Es ist doch wirklich nicht schwer die Folie bis
zum nächsten Versorgungsstand mitzunehmen. Klar wird die Strecke
hinterher abgegangen und gereinigt, aber das muss nicht sein.
Mein Appell: "Haltet die Berge sauber"! |
Ich stand an
der letzten Verpflegungsstelle und füllte meine Flasche mit
Wasser-Cola-Mix, da kam die Ansage dieses einlaufenden
japanischen Läufers. Er ist 1927 geboren, also 84 Jahre alt, wow! |
Michael, auch
Botschafter für den Downsyndrom-Lauf-Club kam mir entgegen.
Kurzes Fotoshooting für den Club und er lief weiter, um Manu und
Pauline abzuholen
|
In meinem
Fichtelgebirgs-Bericht tauchte die mir damals unbekannte
Marion (auch Team Bittel) auf. Am Start hier hatte sie mich
schon angesprochen. Jetzt, auf den letzen Kilometern lief sie
von hinten auf und wir beschlossen gemeinsam die Ziellinie zu
überqueren |
Hier gibt jeder
noch mal Gas! Auch wir kommen ins Sprinten, und ich ins
Verwackeln |
Geschafft!
Marion hat ihren 1. Ultra.
Und ich meinen 1. Alpin-Lauf! |
Wir holen
unsere verdiente Auszeichnung ab
|
Glückwunsch
und wir werden mit Handschlag als Finisher begrüßt.
Das lässt momentan alles vergessen |
Wie überall,
der Steinbock als Erkennungszeichen des Swiss-Alpine, sogar an
der Medaille sticht er aus dem Rahmen |
Etwas später
kommt überglücklich Willi an und begrüßt seine Frau Birgit, die
auf dem C42 unterwegs war. Willi, ein erfahrener K78er, hatte
diesmal kaum Vorbereitung und wollte nur durchkommen. |
Gleich nach
dem Ankommen mussten wir uns warm anziehen, da im Zielbereich
ein kalter Wind blies. Frisch verpackt wollte Willi seiner
Birgit auch gleich alle Eindrücke erzählen |
Um unsere tolle
Davoser Alpin-WG festzuhalten, bereitet Tine die Technik vor |
3-2-1 Klick!
Kein sonnengebräuntes Gesicht konnte das Finisher-Lächeln
verbergen |
Der sich
erholende Willi stolz und nachdenklich zu gleich. Die
Startnummer wird noch einige Tage hängen bleiben, da Birgit und
Willi noch weitere Urlaubstage hier verbringen. |
Auch wenn
manchmal frech (so wie ich), war Dieter ein toller Chauffeur
(ich reise gerne wieder mit Laufkultur.de) |
Der letzte
Blick auf die Berge, den ich einfange und verinnerliche, bevor
wir abreisen |
Und so denke
ich auch zu Hause... ans Heidi-Land,
und genieße den Kaffee wie in Mondstein aus meiner Heidi-Tasse |
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