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Letzte Änderung: 16.05.2013
 
Laufen in den Bergen um Gondo,
ist einfach wunderbar!

Das 11. Gondo-Event
2 Marathons


04.+05.08.2012
(Tag 2)

 

 (Bericht+Fotos: Lionheart Bittel)


Die größte Medaille der Welt:
800g Käse-Laib                     (Foto Nadja Eyholzer)

 

Weiter sanft und mühelos?

 

Was ist das Besondere am 2-Tageslauf? - Es geht gemütlicher zu als bei Huschdich-und weg-Marathons. Zum Beispiel essen wir zusammen schon am Abend zuvor. Es wird viel geplaudert. Am nächsten Morgen laufen wir zusammen. Und am übernächsten wieder, alle mit schweren Beinen. Wir lassen uns unterwegs Zeit, laufen oft ein Stück miteinander. 

Was ist das Besondere an Gondo: Ein sehr kleiner Kreis, weit ab vom Rest der Schweiz und der Welt. Man kommt da nicht zufällig hin. Für 3 oder 4 Tage sind wir in einer anderen Welt. Manche bleiben noch länger, hängen Urlaub an.


Gähn! - Ich habe kurz und gut geschlafen. Ultraläufer stehen sehr früh auf, ab 4 Uhr knallen die Türen, Flipflops klatschen die Treppe runter. Aus mit Ruhe. OK, stehe ich auch früh auf. Gemütlich und sehr langsam packe ich meinen Rucksack und stelle fest, dass es meinen Beinen nicht so schlecht geht wie es gestern aussah. Gute Einteilung ist mir gelungen.

Jagdstart für die ersten 5 um 7:00 Uhr. Wir anderen haben 30min länger Zeit. Gut so. Wider Erwarten regnet es nicht, und nach dem Gewitter der Nacht ist es kühler, 14°C. Noch besser. - Wir verlassen Ried sogleich bergauf. Ich beginne wieder ganz gemächlich. Heute sind 3 kleine Berge, gestern war es ein großer. Länge und Steigung aber sind dieselben: Wieder ein Marathon, wieder 2.000 Höhenmeter.  

Nach einer Weile laufe ich wieder für mich alleine. Meine Füße erlaufen die Hänge der unberührten Natur. Ein grünes enges Tal hoch, lange am Gebirgsbach entlang, die alte Napoleon-Brücke, in die Taferna-Schlucht runter, wieder Simplon-Dorf und Simplon-Pass. Es geht mir richtig gut.

Diese Teil-Strecke kenne ich von gestern. Mein 2. Anstieg rollt auch gut, dann wieder abwärts. Immer seltener treffe ich einen anderen Läufer. Oh je, mit dem Blick voraus ins Tal sehe ich düstere Wolken. Der Regen erreicht mich bei km30. Schnell Kamera in die Tüte, keine Fotos mehr.

Jetzt kommt der 3. Berg, hinauf zum Furgga-Pass. Das steilste Stück der 2 Tage. Und es regnet. In der engen Trail-Spur beginnt das Wasser zu fließen. Meine Schuhe sind nass. Es wird noch steiler, eine richtige Wand. Einteilen, atmen, sichere Tritte. Meine Schritt werden sehr kurz. Immer wieder rutsche ich auf kleinen Steinen etwas zurück. Mit den schweren Schuhen ist das Laufen gerade nicht sehr schön. Also lenke ich mich ab: Ich bin im Nebel der Wolken. Entfernt donnert es. Was ist das Besondere am 2-Tageslauf? Von meinem Hut tropft der Regen. Keine Ahnung wie lang der Anstieg ist? Ich frage auch nicht Ernst, der ne Weile mit mir läuft, wir unterhalten uns kurzatmig. In London ist Olympia. Die Schweiz hat die 1. Goldmedaille. Er fragt sich, warum er das mit 58 noch tut. Aber wir müssen uns nichts beweisen, einfach nur auf den Körper hören. Und immer vorwärts. Ich bin durch und durch nass. Angenehm nass.

Oben bei km33 gibt es wieder ein paar Becher rosa Isogetränk. Essen mag ich noch immer nichts. Ich überhole wieder Ernst: „Jetzt kommt wieder Dein Stück, bergab“, sagt der erfahrene Bergmeister. „Und pass auf dem letzten km auf, das Holz am Weg ist sehr rutschig!“ – Danke, mein Kamerad. Auf einmal werden meine Beine wieder leichtfüßig, die Schritte länger, aufpassen, dass ich mich nicht vertrete auf den Steinen, Wiesen und engen Trails. Ich fliege ins Tal.

Die Luft ist frisch, aber schwülwarm. Und plötzlich ist es wieder trocken, prima.
Die letzten 2km sind sehr steil, aufpassen, dass ich am Ende nicht ausrutsche. Ups, schon hab ich den abknickende Weg verpasst, stehe auf einer Wiese ohne Markierungen. Der Läufer nach mir winkt mich zurück, aber schon sitze ich am nassen Steilhang am Hosenboden im Gras und rutsche 20m runter. Oh la la, und jetzt wieder hinauf auf allen Vieren. Und kopfschüttelnd paar min später ins Ziel. Ohhhh jaaaah!

Eine Reihe Becher leeren, die nächsten Finisher empfangen, abklatschen und umarmen. Hey super, dass es bei Dir auch gut ging! Noch ein paar Becher. Es ist wie in der Familie, man kann sich an jeden Tisch setzen und kennt Leute. Sofort wird gelacht, jeder weiß was Lustiges zu erzählen. Meist vom Laufen. Dann ab unter die Dusche… und zur Massage natürlich!

Noch sind nicht alle im Ziel, da gießt es wieder, jetzt in Strömen. Alle eilen in die Halle oder unters Zelt. Nach knapp 9 Std sind alle da, die enggedrängte Siegerehrung beginnt. Hautnah und wie in einer Sardinendose applaudieren alle für jeden. Es gibt keine Medaille. Aber dafür erhält jeder etwas. Und was??? (siehe oben).

Marathontag 2
(alle Bilder im Großformat gratis hier zu haben)
 


Andres muss den zweiten Tag ausfallen lassen, fährt heim

Heidi hat eine Rarität: Gondomütze aus 2005

Brigitte ruft: "Alle beim Rennarzt melden"

Viele Schwaben hier

Nadja wird heute wieder an der Strecke fotografieren, ...

...z.B. auch Werner

Heike macht heute die 28km, Dieter wieder die Volldistanz

Langsam sammelt sich die Schar...

...zum Start um 7:30 Uhr

Jeder will sich hinten anstellen...

...nur einer geht nach vorne...                                           (Foto: Frank Van Hattem)

...aber "das Allerletzte" bin wieder mal ich             (Foto: Frank Van Hattem)

Ein letzter Blick zurück...

...los laufen sie (ein paar weniger als gestern)...

...durchs Alpendorf

Der Letzte, ein erfahrener Haudegen

Eric sieht as als Vorbereitung für den Mont-Blanc-166km

Von Beginn an im Gehschritt bergauf eilt mir das Feld davon

Joachim und Heidi lassen es auch ruhig angehen

Eric ist selbst Ultra-Veranstalter (s. mein Bericht)

Kati hat schon viele Berge gesehen

Klaus versucht es heute auch wieder

Sigi ist erstaunlich gut drauf heute, besser als gestern

Er darf nur walken, ist dabei aber recht flott

Km2: Langsam erwacht der Läufergeist

Dieters Knöchel wird auch heute gut halten

Auf dem "Holzweg"

Oft ist der Trail in den Fels geschlagen

Mit Stöcken...

...das ist sehr hilfreich

Eine Schleife weiter unten

Die haben echt was zu lachen!

1. Rast...

...immer genug und gute Auswahl

Oh, ein Gatter

Die Morgensonne leuchtet

Wieder ein Steg über ein Gebirgsbächlein

Zwischen den Holzhütten durch

Die Ganterbrücke
 

Kurz stehenbleiben, durchatmen, wohlfühlen

Nein, dieses Tor ist nicht geladen (der Elektro-Zaun auch nicht)...
 

...Susanne ist schon geladen (immer voller Energie)

Wilma will ma finishen

Wir ziehen am Bach vorbei aufwärts

Brücke unter der Brücke

Die über 200 Jahre alte Brücke ist auch von Napoleon

Wieder zwei, die immer zusammen laufen

Wir erreichen die beeindruckend lange Ganterbrücke,
größte Brücke der Schweiz

Achtung Kuhglöckchen...

...und Achtung Schnappschüsse von Nadja

Wir haben km9, der 1. von 3 Anstiegen heute ist fast geschafft

Auf jeden Fall nehme ich wieder 3 Becher, und weiter rollt's

Ich liebe es über Holzbrücken zu fliegen

Jetzt geht es in den Wald

Papa Vinzenz (78) und Tochter Esther starteten 1 Std früher

Katja, sieht auch bergauf flott aus

Ab in den dunklen Wald

Hui, da wird es unwegsam

Ideales Pilzklima

Jetzt kommt steiler Urwald

Wieso ist Daniel noch vor mir gewesen? Döner-Power?

Es staut sich im Nadelöhr

Ich überhole ein Grüppchen

Elegante Art mich passieren zu lassen

Der Kerl ist platt vom Begleiten

Auf und Ab neben der Strasse

Km13 (Rothwald, Gipfel1 für heute), wieder Verpflegung...

...und dann 3 schöne schnelle km abwärts fliegen, wow!

Waldweg neben dem Bach

4x 28km-Fräuleins

Gut zu laufen hier

Ups, bremsen für Schafe

Hach herrlich hier!

Wieder eine schöne Holzbrücke für mich

Sehr uneben, steil...

...und ganz schön eng

Ein schöner breiter Waldweg...

...und schon wieder wird's eng und ganz schön steil

Ich überhole einen der 28km-Läufer

Der Fotograf wartet auf und kurz vor Gipfel 2

Wieder mal Publikum

Wir kreuzen die Strasse, fast oben am Simplon-Pass

Empfangskomitee mit Windel

Wieder ein Posten: Unser km19 ist km11 für die anderen

Ich nehme bei heftigem kühlen Wind paar Becher Bouillon

Kerstin, einer unserer treuesten Fans, steht überall

Blick zurück zum Simplon-Pass-Hotel, links oben ist...

...der Adler (Logo des Gondo-Laufs), vorne...           (Foto: Markus Benz)

...der Pass-Kiosk. Ab jetzt kennen wir die Strecke von gestern...

...hinab zum "Spittel"

Jetzt lasse ich es rollen

Die Kirche steht felsenfest

Super, die nächste Getränkestelle (mit selbstverständlich auch was zum Essen wieder, wer es möchte)

Wir haben die Hälfte, es geht weiter schön abwärts
 

Naturlaufen

Wieder auf der "Autobahn" laufen (kennen wir von gestern), mal...

...sehen, wer mich heute begrüßt? (s. Video mit Gartenzwerg!)

Empfang mit Grüezi und Hallo...

...und kurz danach noch eine persönliche La-Ola-Welle, suprrrr!

Traillaufen auf federndem Gras

Ich nähere mich Simplon-Dorf...

...es sieht schon nass aus hier

Zuerst ein paar kräftige Schluck Iso. Wird der Regen kommen?

Wetterfest angezogen

Fotofängerin Nadja (obwohl da "Gabi" steht)

Weiter den Berg runter typische Schwarzkopfschafe

Km29: Vor mir fette nasse Wolken. Und Ernst, mit dem ich mich im Regen 700m auf den Furrgu-Pass hochkämpfe.
Kamera eingepackt, ab jetzt gibt es keine Fotos mehr...

Hey, es wird wieder trocken...
 

...es kommt sogar etwas Sonne! Ich schlängle mich steil abwärts durch viele enge Kurven wie diese

Ein enges Tal

Bänder flattern mir ins Gesicht

Ups, ducken, da muss ich durch (kein Strom drauf!)

Die Wolken hängen tief

100% Aufpassen: Über einen nassen rutschigen Holzsteg
 

Auch die Steine sind nass. Nur nicht stürzen! Jetzt gegen Ende der 2 Tage sind die Beine schwach

Ich komme von oben angesaust, das ist meine Landebahn

Das Wildschaf steht mit 4 Beinen sicher. Ich springe vorsichtig...

...vom Waldweg wieder auf die Wiese

So, noch 1.500m im extrem steilen, nass-rutschigen Wald
(ich verlaufe mich noch mal :(   ...und rutsche den Hang runter)

Die letzten 100m: Über die Brücke...
 

...und endlich durchs Ziel-Tor...

...ins Ziel und abklatschen

Die Oberschenkel glühen, die Knie sind weich: Geschafft! 

Puh, das war was!

Paar Worte mit Max, dem Sieger

Die 2. und 3. Frau sind angekommen...

...und besonders Schweizerin Brigitte freut sich

Langsam füllt sich das Festzelt

Ernst: "Ich hol mir ein Bier"

Wieder ein Berg! (aus Bananen)

Katja nimmt sich eine große Banane...

...die Bratwurst gibt es später

Nass und glücklich: Ralf+Sabine

Eine Genussmassage für die schnelle Schweizerin...

...und den fliegenden Holländer (und mich auch, logo!)

Während hier die Ergebnisliste studiert wird...

...kommen immer wieder Läufer an

Susanne strahlt...

..und Organisatorin Brigitte ist sehr zufrieden: Alles ging gut

Nach der Massage bin ich im Zelt zu finden, wo auch bald die Sieger geehrt werden (und das ist jeder!).

Ich finde heute keinen Zug oder freien Autoplatz mehr, der mich ganz nach Hause bringt. So bleibe ich hier, wie viele. Zuerst mal meine nassen Sachen zum Trocknen aufhängen im Schlafsaal, dann gibt es Abendessen (wieder im Hotel Stockalperturm). Punkt 21.00 Uhr verschwindet die Läuferschar wieder, wie immer. Ich finde die letzten 30 trinkend und tanzend unterm Festzelt. Der Ausklang des Dorffests ist jedes Jahr im Regen, das ist Tradition. Der Alleinunterhalter spielt auf, es gibt Kuchen und Bier, Grillwurst und Wein. Und davon mehr als genug. In Gondo ist nur 2x im Jahr was los: Kirchweih und das Gondo-Event...

So, jetzt endlich in den Schlafsack rollen. Erschöpft und glücklich bin ich in 1 Minute weg, mit Wasserfall-Rauschen vor dem offenen Fenster.

Ciao Gondo, kann gut sein, dass auch ich 2013 wiederkomme…

Lionheart mit Hut


Infos:
www.gondoevent.ch

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Links:

Gondo 2007 von Olaf Schmalfuß        

 

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