zurück zur Startseite "Team Bittel"ImpressumWeitere Freizeitthemen
   



 
Event-Hinweise

Ideen + Vorhaben

News
Berichte der Mitglieder
(ohne Fotos)
Bild-Berichte

[2001] [2002] [2003] [2004] [2005] [2006] [2007] [2008]
[2009] [2010] [2011]
Wer ist mit dabei


Charity-Laufen+Helfen
 
Bücher


Laufbücher bei amazon.de
Coaching


TB-Lauftreff
Google
 
Web teambittel.de

 
Letzte Änderung: 18.06.2009

Petra überglücklich nach ihrem 1. Rennsteig-Ultra.

37. GutsMuths-Rennsteiglauf
16.05.2009




 


 

 (Bericht+Fotos: Petra Schumann)

 

 

rennsteig, auch ich komme wieder!

 

angefangen hat alles im jahr 2000. eine freundin bat mich mit ihr morgens sehr zeitig nach eisenach zu fahren. ein freund von ihr wollte dort den supermarathon laufen und sie wollte ihn überraschen. leider ist sie nachtblind und wir mussten im dunkeln los, um rechtzeitig am start zu sein.  deshalb sollte ich fahren, was ich auch gerne tat. an diesem tag hat mich das rennsteigfieber befallen und sollte mich nie wieder loslassen.



ich war fasziniert von den läufern, die nach so einer strapaze ins ziel kamen. fast bis zum letzten zielläufer habe ich am rande gestanden und ihnen zugejubelt. mir standen oft die tränen in den augen vor rührung über diese leistung. ich hab mich allerdings langsam an den langen kanten herangekämpft. erst die rennsteig-21km dann 2008 die rennsteig-43km, wo ich das gefühl, nach dem marathon noch weiterlaufen zu können. Vor allem abends im festzelt merkte ich von der anstrengung des tages kaum etwas. ich war so weit. als dann zur jährlichen weihnachtsfeier vom lac chemnitz einige den vorsatz fassten, sich beim supermarathon anzumelden, war für mich klar ich wollte es wagen.

im vorfeld habe ich viele läuferberichte gelesen. fast jeden abend saß ich am pc und las die berichte vom team-bittel. so kannte ich die strecke schon und war in gedanken schon viele male ins ziel gekommen.

dann war es soweit: am 16.05.2009 klingelte um 2.00 uhr der wecker. leise schlich ich mich in die küche. meine sachen hatte ich mir alle abends schon ordentlich zurecht gelegt. und trotzdem passierte mir ein missgeschick. da ich meine familie nicht stören wollte, machte ich nur wenig licht und verwechselte die uhren. ich nahm die uhr von meinem schwiegersohn und meinen eigenen brustgurt. den fehler bemerkte ich leider erst im bus. naja, dachte ich: musst du eben ohne los.

in eisenach war ich mit erwin verabredet. mit ihm hatte ich mich im vorfeld per e-mail geschrieben. wir trafen uns im umkleidezelt, verloren uns aber dann am start.

ich bin mit anne und reiner gestartet. reiner hat erfahrung mit ultraläufen. ich wollte auf keinen fall am anfang zu schnell angehen. davor hatte mich erwin schon gewarnt. also bin ich jeden berg gegangen und dann gleich weitergelaufen. ganz einfach war das nicht, denn anne und reiner sind größer als ich. sie waren im gehen am berg immer schneller als ich. ich hatte zu tun am berg an ihnen dranzubleiben. auf der geraden und bergab war ich aber schneller als sie. trotzdem habe ich lieber gewartet, ich wollte nichts falsch machen. an jeder verpflegungsstelle habe ich einen becher tee getrunken und den guten schleim verspeist. kurz nach dem inselsberg hatte ich kleine steinchen im schuh. anne wollte ihre socken wechseln. deshalb hielt auch ich an und wollte meine schuhe ausziehen. das war ziemlich schmerzhaft für mich, denn ich bekam plötzlich einen fürchterlichen wadenkrampf. gott sei dank ging er gleich wieder weg. ich ließ fortan aber steinchen steinchen sein und damit meine schuhe an den füßen. 

ab km 37,5 bin ich dann mein eigenes tempo gelaufen. ich war erstaunt, wie locker ich kilometer für kilometer hinter mich brachte. unterwegs konnte man sich immer wieder mal einige zeit mit läufern unterhalten. das machte das ganze etwas kurzweiliger. die namen hab ich leider nie erfragt.

ich bin heute noch erstaunt darüber, daß ich während des ganzen laufes keinen einzigen schlechten gedanken hatte. die wanderer und walker waren auch nie störend. im gegenteil ich muss mal eine lanze für sie brechen, da sie uns immer den vortritt gelassen habe, wenn mal wieder eine besonders schwierig zu laufende stelle kam. denn der boden war schon recht schlammig und voller großer pfützen.

ein schöner moment war für mich der einlauf am grenzadler, denn jetzt wußte ich, ich komme durch. meine familie hatte es leider nicht bis hierher geschafft. aber irgendwie störte mich das gar nicht. schnell einen becher schleim mit cola gemischt, einen becher tee und schon ging es weiter. die letzten kilometer kannte ich. ich traf jetzt einige läufer, die über muskelkrämpfe klagten. bei mir war alles gut. natürlich hätte ich mich jetzt auf keinen fall in den wald gekauert, wenn ich mal gemusst hätte. das war mir zu gefährlich, denn ich glaube nicht, dass ich wieder hoch gekommen wäre. aber ich musste ja auch nicht. die letzten meter zum rondell in oberhof lief man ja wie auf watte. sie hatten extra einen parkour aus rindenmulch angelegt, parallel zum richtigen weg. das fand ich super.

nun ging es auf den beerberg. das war wirklich nicht spektakulär. kurz vorm gipfel traf ich dann auf meine familie. mein man uwe war vollkommen erstaunt, daß ich so locker angelaufen kam. ich weiß nicht, was er sich vorgestellt hatte, wie ich wohl aussehen würde. ich war allerdings auch immer wieder erstaunt, wie gut es ging. jetzt hatte ich auch wieder etwas druck, denn ich wusste ja, sie würden noch an einigen stellen stehen und mich erwarten. also flinke füsse! es ging zur schmücke, unser nächster treffpunkt. diese hürde war auch genommen. jetzt ging es ja fast nur noch bergab. ich glaube ich habe ab oberhof mehr überholt, als ich überholt wurde. das ist nicht das wichtigste, das weiß ich. aber irgendwie spornt es einen trotzdem an.

die strecke von der schmücke nach schmiedefeld hatte ich nicht mehr so lang in erinnerung. vor mir liefen immer ein vater mit seinem sohn. sie hatten bilder von sich auf dem rücken: ein vater mit einem säugling vor 30 jahren. die mussten es wissen, wie weit es noch war. noch 2km. da war ja auch das 71km schild. ich musste in mich hinein lachen. den in den läuferberichten war gerade von diesem schild oft die rede. alle warteten immer auf die 70km, aber die kamen nicht. jetzt war ich also auch an dem berühmten 71km-schild. wahnsinn. 

nun kam die strasse nach suhl, die überquert werden musste und dann noch die gärten. bald hatte ich es geschafft. der letzte kilometer ist mir von allen am schwersten gefallen. aber die letzten 200 meter waren die schönsten! meine tochter hatte mir als überraschung einen siegerkranz binden lassen. mein enkelsohn wollte nicht mit ins ziel laufen. mein name wurde ausgerufen: jetzt kommt petra schumann mit einem siegerkranz auf dem kopf begrüßen wir sie. ich war so glücklich... (genau jetzt im augenblick wünsche ich mir, die letzten meter noch einmal laufen zu können, die schönen augenblicke gehen zu schnell vorüber).

nach einer kleinen erholungsphase ging es abends ins festzelt. ich hätte im vorfeld nicht gedacht, dass ich noch in der lage bin bis 24 uhr durchzutanzen. aber es ging wunderbar. natürlich bin ich mit meinen siegerkranz, finisher-t-shirt und medaille ins festzelt. das hatte ich mir alles hart erkämpft.

danke reiner für deine begleitung und erfahrung, und thomas leonhardt aus chemnitz, der mir mit seiner lustigen art über den inselsberg geholfen hat.

danke erwin für deine berichte, die waren für meine mentale vorbereitung wichtig. ich werde im nächsten jahr sicher ein wiederholungstäter sein.

immer noch überglücklich…

petra


auch nach km55...

..es läuft und läuft gut!

noch gefangen vom zieleinlauf

meine urkunde!

die medaille nehme ich nie wieder ab
 



Infos:
www.rennsteiglauf.de

Finisher: Supermarathon 1.625 Männer +   278 Frauen 
              Marathon:        2.535 Männer +   592 Frauen
              Halbmarathon: 4.380 Männer + 1.677 Frauen

Weitere "Team-Bittel" Rennsteig-Lauf-Berichte: klickt hier: 2008 Erwin und  Erwins Rennsteigkompendium
Mehr  Berichte vom Rennsteiglauf 2009: Dieters ausführlicher Bildbericht Martins 1. Ultra, Bericht 2009
Thomas berichtet mit viel Hintergrundwissen + Bildern  
 
 

google-Anzeige

 

  
News

News der Mitglieder

Ideen und Vorhaben

Veranstaltungshinweise

Berichte der Mitglieder Laufberichte
[2001] [2002] [2003] [2004] [2005] [2006] [2007] [2008]
[2009] [2010] [2011]
Wer ist mit dabei Literatur Coaching
 zurück zur Startseite "Team Bittel" / Impressum
  
Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Haftung.
Copyright © 2001 / 2011 team-bittel.de

Alle Rechte vorbehalten. Ausgewiesene Warenzeichen und Markennamen gehören ihren jeweiligen Eigentümern.
Wir übernehmen keine
Haftung für den Inhalt verlinkter externer Internetseiten.
Haftungsausschluss / Disclaimer - Impressum