Biel (frz. Bienne) ist die Wiege der schweizer
Uhrmacherkunst, die größte zweisprachige Stadt der Schweiz und nach Bern
die zweitgrößte Stadt des Kantons Bern. Sie ist die einzige Stadt der
Schweiz, in der eine Pflicht besteht, alle amtlichen Dokumente sowohl in
Deutsch als auch Französisch zu verfassen. Mit 50.800 Einwohnern
rangiert sie auf dem 10. Platz der Schweizer Städte. Im Großraum Biel
leben etwa 100.000 Menschen. Biel liegt im bernischen Seeland, welches
ein Teil des Drei-Seen-Landes ist sowie unweit der Grenze zu den
französisch sprechenden Kantonen Neuenburg und Jura sowie zum deutsch
sprechenden Kanton Solothurn. Die Hochschulstadt Biel liegt auf 434 m
(Stadtzentrum) ü.M. am Bielersees und an den Hängen des Jura. Biel ist
das wichtigste Zentrum der Uhrenindustrie der Schweiz und wird aufgrund
des Hauptsitzes von Swatch und Rolex als Uhrenweltmetropole bezeichnet.
Biel zeichnet sich durch eine hervorragend erhaltene Altstadt
mit mittelalterlicher Struktur aus.
Aber nun zum Laufmythos Biel:
Km 17: Aarebrücke in Aarberg. Nach dieser Brücke
kommt der Marktplatz von Aarberg mit dem Zieleinlauf für den
Nacht-Halbmarathon. Auf dieser Brücke und auf dem Marktplatz ist
immer eine Riesenstimmung, ehe dann der Lauf endgültig in die Ruhe
der Nacht hinausführt. |
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Liebevoll
aufgestellte beleuchtete Hinweisschilder zeigen unbarmherzig den Weg |
Gnadenlos wird ständig
daran erinnert, dass hier 100 km zu laufen sind. Mitunter nährt dies
meinen Verdacht, dass diese Hinweisschilder nach psychologischen
Kriterien genau so über die Strecke verteilt wurden, um die mentale
Härte der Teilnehmer zu testen. Denn solche Schilder stehen nicht nur an
Abzweigen oder Biegungen. Doch die Aussteigerzahlen auf den Teilstrecken
zeigen, dass hier im Einzelfall durchaus noch Nachholbedarf besteht.
Hier
mein Rezept für die 100 km:
Respekt vor der
Strecke, aber keine Angst.
Demütig die
Herausforderungen der 100 km annehmen.
Sich fallen lassen
können und Eins werden mit dem Lauf.
Für die Dauer des
Laufes die Sorgen des Alltages vergessen und sich ganz dem Lauf
hingeben.
Die Vielzahl der
kleinkrämerischen Sorgen wie „Bin ich richtig angezogen?“ oder „Habe ich
die Schuhe richtig gebunden?“ einfach ausblenden.
Mit Freude loslaufen,
alle in den vergangenen Monaten möglichen Hinderungsgründe und
Störfaktoren zählen in diesem Moment nicht mehr.
Nur die eigene Psyche
kann in den nächsten Stunden zum Feind werden.
Da können folgende
oder ähnliche Merksprüche (Mantras) helfen:
Konzentration, gute Nerven, warten können.
Konzentriert laufen, ruhig laufen, ich habe Zeit, ich habe Kraft ohne
Ende.
Jeder Schritt bringt mich näher ans Ziel.
Wichtig bei solchen mentalen Stützen: Immer positive Formulierungen
verwenden.
Und immer daran
denken: Der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt.
Frei nach dem Motto:
Was uns nicht umbringt, macht uns nur noch härter.
Beim Lauf werden viele Kalorien abgebaut, aber in der Winterzeit besteht
(meistens) Zeit und (zuviel) Gelegenheit, diese Reserven wieder
aufzufüllen.
Die meisten Leute
bauen ihr Übergewicht nicht zwischen Weihnachten und Neujahr auf,
sondern zwischen Neujahr und Weihnachten.
Mit Vorsicht sollten
die Läufer mit dieser Behauptung umgehen: Tiefgekühlte Speisen enthalten
keine Kalorien, da ja Kalorien eine Wärmeeinheit sind.
Definition von
Kalorien: Es sind kleine Tierchen, die im Kleiderschrank wohnen und
nachts die Kleider enger nähen.
Wegen dem Neubau der
Stades de Bienne erfolgt der Abbruch des Eisstadions. Damit war 2010
letztmals der Start in der Länggasse am Eisstadion.
37 Jahre lang bildete es zusammen mit der Curlinghalle das Zentrum der
Bieler Lauftage. Auf dem angrenzenden Fußballfeld campierten viele
Teilnehmer.
Nächstes Jahr soll der
Start in der Bahnhofstraße erfolgen. Auf dem Gelände des Expoparks
(siehe Erläuterung unten) am Bielersee ist der Zieleinlauf.
Damit ändert sich auch der Schlussteil der Laufstrecke. Ab Büren werden
die letzten 12 km am Nidau-Büren-Kanal entlang gelaufen.
Kurios, wie
unterschiedlich sich die Läufer anziehen, obwohl das Wetter für alle
gleich ist, oder? |
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Die Bergabstrecke... |
...nach Arch runter... |
...kurz vor km
80... |
...tut jedes Jahr
arch weh! |
Gut möglich, dass
diese km-Schilder... |
...bereits so alt
sind... |
...wie die
Lauftage selbst: 52 Jahre. |
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KM 82: Vor der
Aarebrücke, erneut die rücksichtslose Erinnerung an die
Streckenlänge |
Ab hier führt der
Kurs die Aare entlang nach Büren (km 86,5) |
km 84: Die zweite
Kontrollstelle |
Viele Läufer
werden tatsächlich unterwegs zu Wanderern |
Gequältes Lächeln
bei km 90 |
Pieterlen, das ab
2011 nicht mehr an der Laufstrecke liegt |
Km94: Das Tonwerk
in Pieterlen, jahrzehntelang die letzte Verpflegungsstelle.
Nur bei km 96,5 gibt es noch mal Getränke. |
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Wer hier noch mal Gas geben kann, hat vorher etwas falsch gemacht, ich
nicht ausgenommen...
Die letzten Meter
zum Genießen... Das 100km-Schild im Ziel habe ich auch dieses Jahr
vermisst. |
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Lohn der Mühe: Das
Finisher-Shirt, die Medaille (links)
und die Extra-Medaille für meine 10. erfolgreiche Teilnahme seit
1999 |
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The
Day After... |
...alles wieder
weggeräumt |
Und am Schluss
gilt: Ente gut, alles gut! |
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Abschließend noch
meine Warnung vor Risiken und Nebenwirkungen:
Ultraläufer leben
ständig mit der Gefahr, sich körperliche oder seelische Schäden durch
das Training zuzuziehen.
Auch Vereinsamung und Familientragödien sind nicht auszuschließen.
Zu weiteren Risiken und Nebenwirkungen besuchen Sie die einschlägigen
Berichte und Foren im Internet
oder fragen Sie die Angehörigen, Freunde und Bekannte von Ultraläufern
(sofern noch welche vorhanden).
Expo 2002:
Gemeinsam mit den
Städten Neuenburg, Murten und Yverdon-les-Bains war Biel Gastgeber der
Schweizerischen Landesausstellung Expo 2002. Das als «Arteplage»
bezeichnete Ausstellungsgelände befand sich teilweise auf einer in den
Bielersee gebauten, temporären Plattform. Nach dem Ende der Expo wurde
alles zurück gebaut und es sind nur noch wenige Objekte der Expo zu sehen:
Der Feldstecher mit imaginärem Ausblick auf die Expo.02-Plattform am
Strandboden, die absichtlich rostige Cabanne am Ufer der Schüss an der
Gottstattstrasse, der ehemalige Pavillon «Territoire Imaginaire» (heute:
Veranstaltungsgebäude Le Pavillon) an der Zentralstrasse und das
Terminal B in Brügg.
Grüezi aus der Schweiz,
Manfred
Infos: www.100km.ch
Finisher 100km: 1.059 Männer, 201 Frauen
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