Eigentlich wollte ich mich mit Lea hier treffen
(siehe mein Laufbericht St.
Wendel 2013) aber sie ist leider krank. Glücklicherweise sind
die Wetterprognosen gut. Also wird Lionheart starten, worüber ich
mich riesig freue. Kurzerhand kommen auch noch Haxen-Harald (den
Namen hat er von mir beim
Augsburg
Marathon 2012 bekommen) und Kuchen-Karlheinz. Der hat nun auch
seinen offiziellen neuen Namen erhalten (seit seinen Kuchen-Stopps
beim Nürnberger Stadtlauf).
Ich kenne jetzt schon viele der großen "Familie Team Bittel".
Der Albmarathon gehört zum Europa-Cup der
Ultra-Marathons und soll mein 1. Ultra werden. Ich habe großen
Respekt, aber mit Lionheart an meiner Seite fühle ich mich super
aufgehoben. Von ihm weiß ich: "Ein Marathon ist kein
Kindergeburtstag". Und ein Ultra ist ja noch weiter. Die 50km müssen
gut eingeteilt werden, also langsam starten. Meine Freundin Rosie
hat mir 5 große Schoko-Käfer geschenkt (die ich natürlich nicht
dabei habe beim Laufen): rosa für km1-10 (man sieht noch alles durch
die rosa Brille), blau für km11-20 (entspannt), grün für km21–30
(die Hoffnung), orange für km31–40 (da wird es schon langsam
kritisch) und rot für km41–50 (im roten Bereich?). Unterwegs denke
ich alle 10km an den dazugehörigen Käfer.
2012 war es kalt hier mit Schnee. 2013 ist das
absolute Gegenteil: Sonne pur und sehr warme Temperaturen.
Eigentlich mag ich es lieber kühl – komme ja aus dem Bergland – aber
das Wetter ist einfach genial. Tolle Herbstfarben und strahlend
blauer Himmel, und ich wie immer im leuchtend orangen Shirt. Das
gibt super Bilder.
Wir starten wie immer ganz am Schluss und gehen
es langsam an. Harald, Karl-Heinz und der Lionheart bremsen mich,
wenn ich zu schnell bin und erzählen mir, was mich auf der Strecke
erwartet (z.B. 1.070 Höhenmeter!). So kann ich mich gut drauf einstellen und die Kilometer
vergehen anfangs wie im Fluge. Wir laufen immer wieder mit Leuten
und kommen ins Schwatzen. An den Verpflegungsstellen nehmen wir uns
Zeit. Irgendwann nach 20km sind Harald + Karl-Heinz weg. Doch auf
Lionheart kann ich mich voll verlassen. So verfliegen weitere
Kilometer. Ab dem 2. Berg/Hügel (km25) wird es ruhiger, da sehr
viele nur die halbe Distanz machen. Jetzt sind nur noch die
Ultraläufer unterwegs. Ab und zu lachen wir: "Achtung, der
Schweizer-Franken-Express kommt". Unterwegs leistet mein Mitläufer
auch noch dem einen oder anderen Erste Hilfe und gibt gute Tipps,
z.B. Dehnen oder sogar Salsa tanzen.
Irgendwann stößt Manfred (auch Team Bittel) wieder zu uns und wir
laufen zu dritt. Meine Beine sind nicht mehr so locker wie am
Anfang. Woher das wohl kommt? Irgendwann laufe ich über den
magischen Punkt, der in roter Farbe auf den Asphalt gesprayt ist:
"42.2km". Jetzt beginnt also mein erster Ultra. Bei km45 machen wir
ein Bild, solch eine km-Zahl kenne ich noch nicht. Die letzten 5km
fühlen sich sehr lang an und ich träume von einem schönen Bad nach
dem Lauf. Ich glaube die Männer um mich (außer Lionheart) sind froh,
dass ich bei den Steigungen gehe. Wir sind mittlerweile zu fünft. Da
können sie auch gehen. Sie wollen sich einfach "mir anpassen", aber
sind heimlich dankbar für die Gehpause. Ich weiß :-)
Endlich sind wir auf dem letzten Kilometer. Das
Ziel ist in Sicht und jetzt weiß ich – ich habe es geschafft! Jetzt
habe auch ich meinen ersten Ultra gefinisht und bin unsagbar
glücklich. Lionheart hat mich erneut gut über die ganze Strecke
begleitet (wie bei unserem ersten gemeinsamen Mal in
Würzburg 2012).
Und wir hatten sehr viel Spaß. Neben einer großen herzlichen
Umarmung gebe ich ihm im Ziel auch noch 1 kg Schweizer Schokolade.
Die Bilder meines ersten Ultras
(alle Bilder im Großformat
gratis
hier zu haben)
Heinz ist gut vorbereitet (TB-Berichte helfen, sagt er) |
Die Herren der Startnummern |
Wieder einmal laufen wir zusammen
(in Würzburg
fing es an) |
Helge+Nanouk laufen auch schon lange miteinander |
So, kalt ist es, lass uns loslaufen... |
...über den berühmten Marktplatz vom Schwäbisch Gmünd |
Ich entkomme als Letzter knapp dem Besenfahrrad |
Der Erzengel schickt uns aus der Stadt hinaus |
Anna (331) ist aus England, lebt hier und liebt die Gegend sehr |
Sonne strahlt die Herbstblätter an |
Erik läuft in dünnen Ledersandalen wie die mexikanischen
Tarahumara-Indios aus dem Buch "Born to run" |
Harald begleitet heute Elke |
Immer langsam zu Beginn
|
Die "Golden-5" live: Marion mit Haxen-Harald und
Europacup-Manfred (wo ist Kuchen-Karlheinz schon wieder?) |
Gabriele und Jörg erhalten Lauf- und Fuß-Tipps (das gibt's von
mir öfters unterwegs) |
TB-Reporter und Laufphilosoph Gottfried Oel |
Dieses Jahr gehe ich den Dingen mal auf den Grund und laufe mal
vor die
Burg
Wäscherschloss (1271), statt immer nur dahinter vorbei... |
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....Lionheart auf Abwegen erwischt
(das sind 150m Umweg, die sich lohnen :-) |
Mein Lieblingshaus wird renoviert |
Über die Strasse, die Polizei passt gut auf |
Freudiger Empfang von Familie Kast (die wohnt genau hier)... |
...an der ersten großen Futterstation (km12) |
Auch Slowenien laufen hier beim Europacup der Ultramarathons |
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Haxen-Harald und Kuchen-Karlheinz rahmen Schweizermädel gut ein |
Die Legende lebt: Der Kinderspielplatz (siehe
Video) |
Frisch ausgetobt gehen wir den Anstieg |
Oh, zwoa echte Bayern |
Anlauf zum 1. Kaiserberg |
Da muss ich kurz rauf... |
...auch wenn es nur ein ganz kleiner Jägersitz ist |
Dopingflasche... |
...am THW-Verpflegungsposten (die
Jungs sind jedes Jahr hier und immer schön blau) |
Unser erstes Trailstück, der Anstieg zum Hohenstaufen (684m) |
Blick zurück: Uff, ganz schön steil |
Links nach oben, rechts schon wieder am Abstieg |
Oben ist der Wendepunkt... |
...und Zeit für ein "Gipfelfoto" + Ausblick genießen |
Das lässt sich Genussläuferin Marion aus der Schweiz nicht
entgehen, eine Pause. Auch wenn es ihr 1. Ultra ist |
Wir fliegen bergab... |
...vorbei an Gottfried... |
...und Ultraschnecke Conny |
Wunderschöne kleine Allee |
Nun geht's dort hinüber zum 2. Kaiserberg |
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Blick vom 1. Kaiserberg auf die anderen 2 Kaiserberge |
Obsternte am sonnigen Samstag... |
...alles voller saftiger süßer Birnen... |
...danke für die Extra-Verpflegung! |
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km19: Was für ein Blickwinkel |
km20: Wieder ein Trail hinauf zur... |
...Verpflegungsstation 4... |
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...ich schnappe mir eine Banane... |
...Marion hat Eigenverpflegung deponiert |
Über raschelnde Blätter |
Live&unterwegs-Interview mit Antje + Marion:
Was gefällt Euch hier so besonders? (s.
Video) |
Schild vor Metzgerei in Rechberg: Mit Bein (gut!)
("Siedfleisch"? - Ja, es ist uns
schon recht warm) |
So, da kommt sie wieder, wie jedes Jahr... |
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Wir müssen nun den Kreuzweg sehr steil rauf...
|
...vorbei an der
Burgruine
Hohenrechberg (14. Jhd.)
(auch hier gehe ich 200m Abwege und
schau mal genau hin) |
Wieder zurück auf den tiefschnaubenden steilen Kreuzweg... |
...zum 25km-Ziel |
Lauffreund Hans ist schon fertig... |
...wir nehmen ein paar Becher und machen nochmal 25km |
Die zweite Hälfte ist etwas einsam
Gut, dass der Abstieg nun geteert ist |
Die Schlauen haben hier genug (25km reicht doch, oder?) |
Warten auf den Shuttle-Bus zurück nach Schwäbisch Gmünd |
Der 3. Kaiserberg wartet |
Die Schleife: Nach links km28, von rechts km31 |
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Mist, mein altes Leiden, ich muss da rauf... |
...eine Pause machen und den Ausblick genießen... |
...Herbstblick zurück auf Kaiserberg 2 (Hohenrechberg) |
Der Albmarathon hat auch einen Ho-Chi-Minh-Pfad
(das Original gibt's beim
Biel-100er, auch Teil des Europacups) |
Das deftigste Teilstück des 3km-Pfades... |
...aber schöner weiter Blick, da kann man sagen |
km30: Marion das Albmädel läuft super |
Das ist richtig: Genüssliche Pause am warmen Waldrand |
Wende am Gipfelkreuz des Stuifen... |
...wir sind 399ter |
Km31: Klaus hat Magenprobleme und bitte um Rat und Hilfe |
Km31,5: Das Rote Kreuz ist bereit. 300m weiter liegt... |
...Denise mit heftigen Rückenproblemen, ich helfe |
|
6. Verpflegungsstelle bei km31, die erste "Schleimstation"...
|
...der Haferschleim kommt gut, in warmem Tee aufgelöst
(Das Original gibt es als
"Heidelbeer-Schleimsuppe" beim
Rennsteig,
auch Teil des Europacups der Ultra-Marathons) |
Auf in die "große Schleife" um den dreieinhalbsten Kaiserberg |
Helge und Nanouk sind 2km vor uns
(und Nanouk nicht mehr so fit) |
Echte Albkühe |
Puh, durchatmen auf dem Schwarzhorn, letzter Anstieg für heute
(ich hab immer gesagt, es sind 3,5
Kaiserberge) |
Jetzt mit Pferden die restlichen 17km ins Ziel? Nein |
Schon 1704 wurde in der Reiterles-Kapelle gebetet |
Den weg hinter... |
..und nach 300m an der Wende wieder zurück |
Nun findet Europacup-Manfred wieder zu uns, bis ins Ziel |
VP-Stelle km35: einer ruht sich aus, die Mädels versuchen... |
...die Suppe zu öffnen (Geschafft, dank meiner Hilfe) |
Birgit genießt die warme Bouillon, sehr lecker jetzt |
Peter hat Aduktoren-Probleme und Erste Hilfe nötig:
(Ich zeige ihm ein paar
Notfall-Dehnübungen und empfehle ihm Salsa für den Rest des
Lebens) |
Endlich bergab, und 3km lang, schön! |
Jetzt wieder flach weiter |
VP km40: Viele Mädels + Action |
Nichts mehr übrig vom guten Kuchen (Karlheinz war vor uns da!) |
Warmer Tee, wie gut! |
Da ist ja Birgit wieder |
Manfred schwitzt und grübelt: Wird es auch zum 16. Mal reichen? |
Stattlich steht die St. Laurentius Kirche in Waldstetten |
Oh, ein neuer Kreisverkehr? Nein, gewohnheitsmäßig... |
...läuft Lionheart geradeaus
(Foto: Manfred Schwab) |
Vorletzte Verpflegung: 2 Tee... Und eine kleine Brezel? |
Neue Welten für Marion, die noch nie weiter als 42km lief |
Netter Freund+ Helfer |
Km48: Was möchtet Ihr?
Europacup-Manfred: "Trag mich ins Ziel" |
Wieder in Schwäbisch Gmünd, nur noch 2km... |
Die superfröhliche Polizistin jubelt uns auf die letzten 200m |
Wieder zurück und endlich im Ziel... |
Wir leben noch, und wie!
(Foto: Carmen Lehner) |
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Nach fünfzigtausend Metern und tausend Höhenmetern |
Und, wie ist es als Ultra-Läuferin? (s.
Interview-Video) |
Als Dank gibt's 1kg Schweizer Schoggi |
Annette hatte auch etwas Probleme mit der Hitze und Krämpfen |
Prost Silvio, Veranstalter des
Borderland-Ultra |
Birgit genießt ein Bier... |
Harald gleich zwei? |
Britin Anna hat es geschafft, Empfang von der Familie |
Michael Schäfer, der schnellste Walker den ich kenne |
Passt farblich wie bestellt: Kunst-Exponate der Fußgängerzone |
So, und das Beste zum Schluss: Anjas Massage
(Daaanke!) |
Fazit
von Marion:
Es war ein grandioses Erlebnis bei absolut tollem Wetter (mir am Ende
etwas zu warm), mit der besten Begleitung, die ich mir vorstellen kann.
"Merci viilmools" (wie wir Schweizer sagen). Ich freue mich schon auf
das nächste Wiedersehen, wo auch immer das sein wird. Wir lassen uns
überraschen.
Euer Ultra-Schweizer-Alb(p)-Mädel ...grüßt
die Dreikaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und
Stuifen.
Weitere Links:
derselbe
Marathon 2012
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