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Letzte Änderung: 04.07.2009

Hannes noch auf den ersten 12km, ohne DS-Schützling

3. Metropol-Marathon
Fürth
28.06.2009




 

 

 (Bericht: Johannes Nützel, Fotos: Erwin Bittel)


 

 

Marathon mal ganz anders
 
Am Sonntag den 28. Juni erlebte der Ultraläufer Johannes Nützel einen besonderen Marathon.
Beim Metropol-Marathon in Fürth startete er für und mit der Down-Syndrom-Marathon-Staffel e.V..
Was soll daran so außer gewöhnlich sein?

Das Spendenschwein ist übergeben
 
Über seinen Lauffreund Erwin Bittel erfuhr Johannes von der Aktion Laufen und Spenden. Da war für Johannes sofort klar, da mache ich mit, da will ich dabei sein! Schon die Anmeldung bei Anita Kinle (Vorstand) war voller Freude über die Unterstützung des Laufclubs. Mit dem erworbenen Teamshirt kam Johannes nach Fürth um den Schweizer Simon Federer 30km lang im Marathon zu begleiten. Schon auf der Suche nach einen Parkplatz traf er DS-Läufer, deren Begleiter und Eltern. Sie erkannten ihre Zusammengehörigkeit sofort am Teamshirt und begrüßten sich mit einer Selbstverständlichkeit und Herzlichkeit als ob man sich schon jahrelang kannte. Das war vielleicht ein Hallo am Treffpunkt! So viele begeisterte Läufer und Anhänger der
Marathon Staffel hatte der Forchheimer nicht erwartet.
 
Auch aus England war eine Gruppe angereist. Da gab es Läufer die in Verkleidung (Pumuckel, Robin Hood, Clown, und Arzt) als Spendensammler für den Verein auf der Strecke gingen. Sogar Robert Wimmer, der erst vor kurzem den Transeuropalauf beendete, begrüßte die Gruppe. Wo war der Druck, wo war die Anspannung, Überlegungen zu "habe ich alles", wann kommt der Startschuss?". Diese Gefühle hatte Johannes sonst bei seinen bisherigen Laufveranstaltungen. Es war alles anders! Schon im Startbereich wurden die DS-Läufer lautstark auf die Strecke geschickt. Und immer wieder auf der Strecke wurden sie angefeuert durch Ausrufe der Bewunderung. Auch viele Teilnehmer des Laufes sprachen beim Überholen der Staffeln ihren Respekt aus. Da allgemein Menschen mit Down-Syndrom nicht als ausdauerleistungsfähig gelten, ist es umso überraschender diese Sportler im Wettkampf zu treffen. Johannes stellte im Lauf fest, dass gerade die Anfeuerungsrufe und Highlights wie das Durchlaufen der Grünen Halle auf dem roten Teppich die Läufer beflügelten. Genauso trugen die Musikgruppen und Cheerleaders ihren Teil dazu bei die Strecke nicht langweilig werden zu lassen.

Die Vorbereitung zum Höhepunkt war das Versammeln aller DS-Staffel-Läufer (viele waren mit den Halbmarathon schon längst fertig) bei Kilometerpunkt 40. Jeder, wirklich jeder Läufer der hier vorbei kam wurde angefeuert, abgeklatscht und zum Teil auch kurz begleitet.
 

Km40: Hannes rechts mit den gesamten DS-Läufern


Die Stimmung stieg unaufhörlich. Als dann der englische Läufer Simon Beresford mit großer Begleitmannschaft samt Vorstand Anita in Sicht war, war die Bombe kurz vor dem platzen.

Gemeinsam wurden die restlichen 2 Kilometer in einen euphorisch Glücksgefühl gelaufen, was alle Strapazen der Läufer vergessen ließ. Bei Kilometer 42, kurz vor der Kurve zum Zieleinlauf wurde sich noch mal kurz zum Endspurt versammelt. Der Schweizer Simon konnte sich nicht mehr zurückhalten und sprintete vorab alleine ins Ziel. Jetzt startete die ganze Mannschaft durch und genoss die letzten 195m voll aus, immer den Torbogen mit den ersehnten vier Buchstaben ZIEL im Visier.

Das überschreiten der Ziellinie übertraf alles Dagewesene. Alle lagen sich in den Armen, alle waren Sieger, alle waren stolz ihr Ziel erreicht zu haben. Als dann das Lied "We are the Champions" aus den Boxen dröhnte, gab es kaum jemand der nicht emotional berührt war. Auch Johannes hatte bis dahin noch kein solch berührendes Erlebnis im Ziel eines Laufes. Einfach unbeschreibbar, grandios!

Und wieder, Marathon ganz anders!
 
Im Vorfeld wollte Johannes den Laufclub auch mit einer Spende unterstützen. Dazu bemerkte Anita: "Du kommst mit vollem Herzen und das ist  viel wichtiger als mit vollen Händen!" Aber da war das Spendenschwein schon sehr gut vom Erlebnislauf-Team (Laufteam von Johannes) gefüttert worden.
 

Anita glücklich, nicht nur, aber auch...

...wegen dem Spenden-Sparschwein

Obiger Text erschien in den regionalen Tageszeitungen

Hannes noch mal persönlich:

Super, war echt ein toller Lauf und bombastische Stimmung! Der "Schuldige" an allem bist Du, Erwin!
Das Schweinchen habe ich Anita vor dem Lauf schon übergeben.

Ich habe nicht gedacht, dass ich so viele Ausnahme-Läufer wie Dietmar, Robert, Olaf hautnah kennen lernen konnte und wie unkompliziert die sind. So wie Du, Erwin! Da geht einfach was, da wird nicht lange geredet und überlegt, da kommen Taten. Also Ultra-Läufer wie Ihr sind schon eine besondere Art Menschen.

Und da fühle ich mich wohl !

Hannes



Infos:
www.metropolmarathon.de

Weitere Berichte vom Fürth-Marathon 2009:

Erwin:  
 42km mit Simon
Jochen:
schnell unterwegs
Jürgen:
 wiederholt Zugläufer
Dieter:      wiederholt Zugläufer
Julio
      zum 1. Mal Zugläufer
Oli:
              zum 1. Mal Zugläufer
 
 
Weitere "Team-Bittel" Fürth-Lauf-Berichte: klickt hier: Bilder 2007 (Ingbert jongliert) und Bilder 2008 (Erwin mit Simon)
 

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