Das Spendenschwein ist übergeben
Über
seinen Lauffreund Erwin Bittel erfuhr Johannes von der Aktion Laufen
und Spenden. Da war für Johannes sofort klar, da mache ich mit, da
will ich dabei sein! Schon die Anmeldung bei Anita Kinle (Vorstand)
war voller Freude über die Unterstützung des Laufclubs. Mit
dem erworbenen Teamshirt kam Johannes nach Fürth um den Schweizer
Simon Federer 30km lang im Marathon zu begleiten. Schon auf der Suche
nach einen Parkplatz traf er DS-Läufer, deren Begleiter und Eltern.
Sie erkannten ihre Zusammengehörigkeit sofort am Teamshirt und
begrüßten sich mit einer Selbstverständlichkeit und Herzlichkeit als
ob man sich schon jahrelang kannte. Das war vielleicht ein Hallo am
Treffpunkt! So viele begeisterte Läufer und Anhänger der
Marathon Staffel hatte der Forchheimer
nicht erwartet.
Auch aus England war eine Gruppe
angereist. Da gab
es Läufer die in Verkleidung (Pumuckel,
Robin Hood, Clown, und Arzt) als Spendensammler für den Verein auf
der Strecke gingen. Sogar Robert Wimmer, der erst vor kurzem den
Transeuropalauf beendete, begrüßte die Gruppe. Wo war der Druck, wo
war die Anspannung, Überlegungen zu "habe ich alles", wann kommt der
Startschuss?". Diese Gefühle hatte Johannes sonst bei seinen
bisherigen Laufveranstaltungen. Es war alles anders! Schon im
Startbereich wurden die DS-Läufer lautstark auf die Strecke
geschickt. Und immer wieder auf der Strecke wurden sie angefeuert
durch Ausrufe der Bewunderung. Auch viele Teilnehmer des Laufes
sprachen beim Überholen der Staffeln ihren Respekt aus. Da allgemein
Menschen mit Down-Syndrom nicht als ausdauerleistungsfähig gelten,
ist es umso überraschender diese Sportler im Wettkampf zu treffen.
Johannes stellte im Lauf fest, dass gerade die Anfeuerungsrufe und
Highlights wie das Durchlaufen der Grünen Halle auf dem roten
Teppich die Läufer beflügelten. Genauso trugen die Musikgruppen und
Cheerleaders ihren Teil dazu bei die Strecke nicht langweilig werden
zu lassen.
Die Vorbereitung zum Höhepunkt war das Versammeln aller
DS-Staffel-Läufer (viele waren mit den Halbmarathon schon längst
fertig) bei Kilometerpunkt 40. Jeder, wirklich jeder Läufer der hier
vorbei kam wurde angefeuert, abgeklatscht und zum Teil auch kurz
begleitet.
Km40: Hannes rechts mit den gesamten DS-Läufern |
Die Stimmung stieg unaufhörlich. Als dann der englische Läufer Simon
Beresford mit großer Begleitmannschaft samt Vorstand Anita in Sicht
war, war die Bombe kurz vor dem platzen.
Gemeinsam wurden die restlichen 2 Kilometer in einen euphorisch
Glücksgefühl gelaufen, was alle Strapazen der Läufer vergessen ließ.
Bei Kilometer 42, kurz vor der Kurve zum Zieleinlauf wurde sich noch
mal kurz zum Endspurt versammelt. Der Schweizer Simon konnte sich
nicht mehr zurückhalten und sprintete vorab alleine ins Ziel. Jetzt
startete die ganze Mannschaft durch und genoss die letzten 195m voll
aus, immer den Torbogen mit den ersehnten vier Buchstaben ZIEL im
Visier.
Das überschreiten der Ziellinie übertraf alles Dagewesene. Alle
lagen sich in den Armen, alle waren Sieger, alle waren stolz ihr
Ziel erreicht zu haben. Als dann das Lied "We are the Champions" aus
den Boxen dröhnte, gab es kaum jemand der nicht emotional berührt
war. Auch Johannes hatte bis dahin noch kein solch berührendes
Erlebnis im Ziel eines Laufes. Einfach unbeschreibbar, grandios!
Und wieder, Marathon ganz anders!
Im
Vorfeld wollte Johannes den Laufclub auch mit einer Spende
unterstützen. Dazu bemerkte Anita: "Du kommst mit vollem Herzen und
das ist viel wichtiger als mit vollen Händen!" Aber da war das
Spendenschwein schon sehr gut vom Erlebnislauf-Team (Laufteam von
Johannes) gefüttert worden.
Anita glücklich, nicht nur, aber auch... |
...wegen dem Spenden-Sparschwein |
Obiger Text erschien in den regionalen Tageszeitungen
Hannes noch mal persönlich:
Super, war echt ein toller
Lauf und bombastische Stimmung! Der "Schuldige" an allem bist Du,
Erwin!
Das Schweinchen habe ich Anita vor dem Lauf schon übergeben.
Ich habe nicht gedacht, dass ich so viele Ausnahme-Läufer wie Dietmar,
Robert, Olaf hautnah kennen lernen konnte und wie unkompliziert die
sind. So wie Du, Erwin! Da geht einfach was, da wird nicht lange
geredet und überlegt, da kommen Taten. Also Ultra-Läufer wie Ihr sind
schon eine besondere Art Menschen.
Und da fühle ich mich wohl
!
Hannes
Infos:
www.metropolmarathon.de
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